Abschied vom Westen

  • Sylvana sah leicht zur Seite. Hatte er das jetzt gespürt, oder ließ ihre Konfessorenmiene nach? Das konnte sie jetzt nicht auch noch gebrauchen...


    "Wie kommst du darauf das dem so ist...?"

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana schürzte die Lippen. Er konnte das immer besser...


    "Beunruhigen nicht denke ich... ich nehme es nicht ernst... es ist ein Traum von vielen."


    Unwillkürlich traten die Bilder wieder vor ihre Augen und sie strich sich blinzelnd eine Strähne us der Stirn.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie strich nachdenklich über das Wappen an ihrem Gürtel.


    "Nein, der hat rein gar nichts mit dem Traum aus dem Süden zu tun."


    Leicht die Arme vor dem Körper verschränkend war es ihr fast ein wenig unbehaglich zumute. Der Traum machte ihr keine Angst, nicht einmal wenn sie ihn ernst nehmen würde. Solange es nur sie betraf und keinen der ihr wichtig war, war es ihr gleich...


    "Wir träumen doch ständig seltsame Dinge... ich versuche mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Mich hat der kampf gestern mehr beunruhigt als der Traum von heute Nacht. Wäre Vel'Inthull nicht gewesen..."


    sie ballte die Fäuste. Sie war immer noch wütend, dass sie nicht hatte helfen können weil sie selbst den tödlichen Stich gespürt hatte. Die Luft um sie herum fing sachte an zu wabern.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er beobachte sie genau und beendete den Satz für sie, sein Gesicht war hart: "Dann währe ich jetzt tot. Ein Stich ins Herz und eine Magierin die einen Schutzkreis um meinen sterbenen Körper aufrecht erhält...mehr hätte es nicht gebraucht. Es ist gut das diese Sache passiert ist, denn sie zeigt wie schnell uns das passieren kann. Sylvana wir sind Krieger, das hast du mehr als einmal gesagt. Nicht anderes verlange ich in einer solchen Situation. Sei ein Krieger und aktzeptiere das was geschehen kann." Er schwieg einen Moment: "Warst du in diesem Moment bereit dich und dein Leben in Gefahr zu bringen? Selbst auf die Gefahr hin das ich nicht zu retten gewesen währe?"

  • Sie wusste ganz genau worauf er hinaus wollte... ihre Lippen wurden einen Augenblick schmal, dann sah sie ihn fest an.


    "Bedingt. Du darfst nicht vergessen wie wichtig auch dein Leben ist in dem was wir erreichen wollen. Ja ich war bereit ein Risiko einzugehen, aber ich habe mich aufhalten lassen als das Risiko zu groß war... ob es mir gefiel oder nicht."


    Ihr feuriger Blick in dem smaragdenen Grün fixierte ihn.


    "Und jetzt mach mir keine Vorhaltungen... du bist der Letzte der mir Wagemut vorwerfen darf." sagte sie trotzig.


    "Erzähl mir nicht du hättest einfach zugesehen."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Du hast dich aufhalten lassen das zählt. Es geht nicht darum ob du bereit gewesen wärst ein Risiko einzugehen, sonder wie schnell so eine Situation eintreten kann und keiner da ist um einen von uns zu retten. Darüber zu reden ist eine Sache aber jetzt war die Situation da." Er erwiederte den Blick und sein Gesicht war völlig ruhig: "Nein ich hätte bestimmt nicht einfach zugesehen aber ich hätte aktzeptiert wenn es keine Möglichkeit für die Rettung gegeben hätte und ja ich bin Wagemutig und noch mehr seit Ignsi so in mir brennt und mein Hass auf die Untoten wächst." Seine Augen fingen wieder an glimmen: "Wir sind Krieger und der Tot ist eine Teil dessen was wir sind....Sorge und die Angst das uns etwas passieren könnte macht das unmöglich und wenn wir Blind in eine Horde von Feinden rennen um den anderen zu retten, dann ist das Wahnsinn. Auch wenn du es nicht gerne hörst wir sind wichtig und sollte einer Sterben darf der andere nicht einfach folgen nicht zu diesem Zeitpunkt."

  • "Und was kommt nach der Akzeptanz Vorn? Ich kanndir versprechen mein Leben nicht sinnlos zu riskieren, aber ich kann dir nicht versprechen danach meine Wut im Zaum zu halten... Und du kannst mir nicht erzählen, dass es dir nicht ähnlich geht."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Wenn du Rache nehmen willst, an den Untoten, den Vinshaar oder dem Schwarzen Eis, dann tu das, ich würde es tun. Warum solltest du deiner Wut nicht freien Lauf lassen, es geht nur darum das wir es nicht dann tun wenn es uns selbst den Kopf kosten kann. Der Tot allein weil die Sorge um jemanden einen zu einer unüberlegten Handlung getrieben hat ist nichts erstrebenswertes."

  • Sie schwieg...


    Es war nicht ganz klar warum, aber in irgendeiner Art hatte er einen wunden Punkt getroffen. Eine Tür in ihrem Inneren ging zu, sie sah weg...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie sah eine Weile in den verregneten Himmel.


    "Es ist anders wenn es dich und Walays betrifft. Sicher sorge ich mich um meine Seraphim und um einige würde ich mich ähnlich sorgen wie um euch... aber... es ist dennoch anders."


    Gedankenverloren neigte sie den Kopf, suchte nach einer Möglichkeit den Unterschied nicht nur in Metaphern deutlich zu machen.


    "Erinnerst du dich daran was ich zu dir gesagt habe als es darum ging welchen Stellenwert du und Walays in meinem Leben eingenommen haben?"


    Ohne ihn anzusehen sprach sie weiter...


    "Ich würde für drei Personen in den Rausch aus meiner Erinnerung verfallen können, da er nur durch bestimmte Aspekte ausgelöst werden kann. Zwei davon leben noch."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ich weiß nicht ob ich das könnte. Ich weiß ja nichtmal ob ich es in der Vergangenheit gekonnt hätte. Aber das ist es war ich meine, die Verfehmten werde die Bedeutung erkennen die der eine für den anderen hat und sie werden sie ausnutzen, ich würde es genauso tun. Wenn es Walays oder mich verletzt wenn man dich tötet, dann werden sie es tun und das macht uns von einander abhänig. Das ist nicht gut denn wir können uns diese Verletzlichkeit nicht leisten."

  • Jetzt sah sie ihn wieder an und lächelte leicht.


    "Die Frage ist ob das was die Verfemten durch sowas auslösen würden, das ist was sie auslösen möchten. Bei Walays bin ich mir nicht sicher was dann geschieht... weil ich aber auch nicht darüber nachdenke. Ich weiß, dass er mich zur Zeit nicht verlieren darf, also gibt es diese Option für mich nicht. Wenn du stirbst, wird es eine Wut zur Folge haben die sie vielleicht unterschätzen. Solche Dinge können dich zerstören, oder sie machen dich zu einem noch schlimmeren Gegner."


    Sie atmete tief durch. Er wusste welche Auswirkungen der Rausch haben konnte. Wer wusste schon welche Auswirkungen er hier auf Mythodea haben würde. Sie hatte ihre Kraft gefühlt als sie Collin und Walays geheilt hatte und das war beiweitem nicht das, was ihr Potential versprach.


    "Hör gut zu Vorn. Manchmal glaube ich, dass du in mir viel zu sehr den Menschen siehst, oder die Frau von der du so viel weißt, dass du auch das Wesen hinter dem Konfessor kennst. Wir sind doch allein deswegen voneinander abhängig weil wir der jeweilige Anker des anderen sind. Es ist ein teuflisches Dreieck geworden gegen das wir uns nicht mehr sperren können. Macht uns das verletzlich? Vielleicht. Mir macht es aber vor allem klar welche Verantwortung ich habe. Ihr habt es mir die letzten Tage oft genug unter die Nase gerieben."


    Seufzend fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar.


    "Ich bin wichtig für Walays, du bist wichtig für mich, wir beide sind es für dich und so weiter und so fort. Jeder von uns hat seinen Platz und keiner dieser Plätze darf leer sein. Ganz fern ab davon, dass man sich viel bedeutet haben wir vor allem eine Aufgabe zu erfüllen die weit wichtiger ist. Wenn man das was du dir wünscht und erreichen willst bedroht bist du nicht weniger verletzlich wenn man es dir nimmt. Und dennoch macht es dich stärker, wütender, fordernder. Ob es nun Personen sind, oder eine Zukunft, ich sehe darin immer beides."


    Wieder ging ihr Blick zur Seite. Verletzlich. Warum redeten die beiden dauernd davon wie verletzlich man durch all das wurde. Manchmal fragte Sylvana sich, ob nicht sie das Problem war, sondern diese beiden Männer die groß daherredeten und selbst nicht genau wussten was in ihnen vorging.


    "Du hast gespürt wie es mir ging nachdem ich mit Walays alleine gesprochen habe und was war das Ergebnis? Ich habe meine Pflicht weiterverfolgt. Ruhig, berechnend, kühl und gradlinig. Ich bin Konfessor, Heerführerin, Kriegerin und dann erst Sylvana... "


    Sie war es, die beide auf dem ein oder anderen Weg unter Kontrolle hatte, sie zur Raison brachte oder wütend machen konnte. Sie wollten sie beschützen und am Ende war sie es, die beiden den Kopf waschen musste. Während sie so darüber nachdachte verstand sie was Tarabas gemeint hatte...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorns Augen schienen sich wieder zu beruhigen. "Und kannst du damit leben diese Rolle zu spielen? Kannst du aktzeptieren das dies dein Weg ist und du trozdem in Mythodea alles sein kannst was du willst, wenn du nur den Mut aufbringst dafür zu kämpfen. Käfige errichten wir vorallem für uns selbst und nicht andere. Wenn wir die Pflicht selbst wählen kann sie niemals ein Käfig sein?" Er zwang sich zu einem Lächeln auch wenn ihm nicht danach war, er drehte sich im Kreis. Nähe, Vertrauen diese Dinge brachen sie alle in Gefahr weil sie eine Schwäche waren die man nur zu gut ausnutzen konnte und doch waren sie so wichtig geworden, damit sie in Mythodea vorankommen würden. Zwei Positionen die im Wiederstreit lagen und für die er so keine Lösung finden würde. "Ich bin es nicht gewohnt das man sich Sorgen um mich macht......und um ehrlich zu sein ich will es auch nicht. Denn ich will kein Hinderniss für dich oder irgendjemanden sein. An euch uns euren Fähigkeiten zu zweifeln währe eine Beleidigung und es gibt Situationen von denen unser gesamtes Können nicht ausreichen wird. Das ist allein müssen wir aktzeptieren." Er seufzte. "Ich sehe den Menschen weil du trotz allem sehr menschlich bist, besonders wenn Ignis die Oberhand gewinnt."

  • "Es ist keine Rolle die ich spiele... eher ein Leben das ich lebe."


    Dann tippte sie ihm leicht gegen die Brust, etwa auf Herzhöhe.


    "Ich will auch nicht, dass man sich um mich sorgt und dennoch kann ich es nicht verhindern. Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Du bist mir dadurch kein Hindernis. Ich mache mir ständig um jemanden oder etwas Sorgen. Das behindert mich aber nicht in meiner Souveränität. Sieh es so... es ist kein Zweifel an deinen Fähigkeiten, sondern eher ein "Ich will nicht auf ihn verzichten"."


    Sie lächelte leicht, als sie das Amulett unter dem Leder hervorluken sah.


    "Ganz schön eigennützig nicht wahr? Das muss ich von dir haben." scherzte sie.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Der Aufbruch kam und so war auch die Elbe mittlerweile fertig zur Abreise. Die letzten Worte hatte sie mit Alexeij gewechselt die wichtig waren für das Treffen mit Creo. Letzte Informationen mussten zusammen getragen werden die wichtig für ein Gelingen waren. In den letzten Gedanken war sie, als sie Sylvana und Vorn erblickte. Mit genügend Abstand zu den beiden blieb sie stehen. Beider unterhielten sich und da wollte sie nicht stören. Sie wartete ab bis einer der beiden ihr signalisieren würde, das sie näher kommen könnte.