zwei Schiffe vor Katzhafen

  • "Ja dann... " sprach Ser Rodebert und setzte sich auf den ihm angebotenen Platz. Auch die anderen gruppierten sich entsprechend.
    "Wie Euch, verehrter Bruder, vielleicht bekannt sein dürfte, hat unser Orden in der Alten Welt bereits Seite an Seite mit Aldaria gekämpft. eigentlich erwiesen sich alle Kontakte zwischen uns als für beide Seiten nützlich. Als nun erste verlässliche Berichte über Kontakte der Kaiserlichen Flotte in diese Gefilde die Ordensleitung erreichten, begannen die Oberen des Ordens darüber nachzudenken, unsere Möglichkeiten, uns hier auf Mithraspera zu engagieren, zu prüfen. Da unser Orden schon länger ein festes Bündnis mit Aldaria anstrebt, lag der Schluss nahe, beides miteinander zu verbinden. Da traf es sich gut, dass gerade einige kaiserliche Diplomaten ein ähnliches Ansinnen in Exilia verfolgen, liegt doch Aldarias Wacht da auf dem Weg. Kurzum entschied unser Orden sich, eine Reise nach Mithraspera zu finanzieren.
    Unser Ziel ist es, mit Protektor Darius, den wir aus der Alten Welt kennen, zum einen über das Bündnis zu verhandeln, zum anderen unsere Möglichkeiten auf diesem Kontinent abzuwägen. In ihm haben wir einen zuverlässigen, mit den Gegebenheiten hier vertrauten Partner, den wir kennen und der uns kennt."


    Unterdessen meinte Ser Wolferik spitzbübisch grinsend zu Subprior Arius Irenäus "Nun, wenn Ihr Ser Gunthar nicht ernst nehmt, wird es Euer Schaden sein, nicht meiner." Er nahm sich einen Fleischstreifen und schob die Schale mit einer eleganten Armbewegung auf die andere Seite des Tisches, direkt vor die Nase des Doktors.

  • "Und genau das ist es, was mir an ihm nicht gefällt. Sich selbst mit einer gewissen Mischung aus Bescheidenheit und auch der Möglichkeit, sich selbst nciht ernst zu nehmen zu betrachten, halte ich für eine der in unseren Kreisen wichtigsten Charaktereigenschaften. Immerhin müssen wir uns ja in irgendeiner Wiese von der strammen Militarie unserer Offiziere unterschieden, nicht wahr?" Mehrere Trauben verschwanden während dieser Darstellung rettungslos im Schlund des Subpriors.


    "Ich habe in der Tat bereits viel von der gemeinsamen Tatkraft unserer Orden gehört" bestätigte Bruder Resea lächelnd, "und das will etwas heißen, schließlich ist Aldaria sehr weit von Mitraspera entfernt. Zu weit, als es meinem Magen gut bekäme, mir fehlt die Standhaftigkeit eines Seemanns, was ich sehr bedauere, weil ich es liebe zu reisen. Leider muss ich euch aber mitteilen, dass mein Waibel wohl in den nächsten Wochen nicht in Katzhafen oder in Ostfurth aufzufinden sein wird. Dass ich gerade hier bin ist ein Zufall, aufgrund der Tatsache, dass unser Süden weiterhin gegen Angriffe des Schwarzen Eises verteidigt werden muss. Ich bin jedoch befugt, im Namen meines Waibels grundsätzlich über das Thema mit Euch zu verhandeln, mi Ser. Von welcher Art Bündnis sprecht ihr denn und welche genauen Ziele wünscht ihr hier auf Mitraspera anzustreben, bei denen wir euch unterstützen können?"

  • "Nun konkret zur Sache: Der Kaiser und die Gilde haben begonnen, ausserhalb der Alten Welt aktiv zu werden. Unsere Ordensmeister haben darauf hin beschlossen, das ebenfalls zu tun, damit der Orden nicht ins Hintertreffen gerät. Da wir mir Euch hier einen Anknüpfungspunkt haben, soll dieser genutzt werden.
    Wir streben zunächst ein Ordenshaus unseres Ordens auf Mythodea an, später vielleicht weitere Niederlassungen, aber das ist davon abhängig, wie es sich entwickelt.
    Im Gegenzug dazu bieten wir alle Leistungen, die ein Ordenshaus von uns in der Regel zu bieten hat, auch an. Im Einzelnen wären das neben einer Kirche und der militärischen Schlagkraft des Ordens eine Herberge nebst Schankwirtschaft und ein Spital, eine Apotheke und eine Bibliothek. Zudem sind unsere Ordenshäuser in der Regel auch Handelsposten.
    Da wir derzeit nicht an einem eigenen Lehen interessiert sind, würden wir das Ordenshaus gerne auf Erbpachtbasis errichten.
    Davon abgesehen, streben wir ein militärisches und logistisches Bündnis mit den Waldtemplern an, um bei Bedarf mit den vereinten Kräften beider Orden aktiv werden zu können.
    Allerdings würde ich die Einzelheiten gerne ohne Beteiligung einer weiteren Partei bereden"
    , dabei schaute ser Rodebert auf den Subprior.
    Dieser erhielt unterdessen die Antwort von Ser Woferik: "Ihr kennt Ser Gunthar wahrlich kein bischen... Aber ich fürchte, die Erfahrung seiner Bekanntschaft, so es sich denn jemals für Euch ergeben wird, werdet Ihr selbst machen müssen." womit auch dieser Ritter sich dem Essen zuwandte.

  • Die Weintraube, die gerade ihren Weg in des Subpriors Mund angetreten hatte, verharrte auf halben Weg und der Geistliche schaute mit großen Augen in die Runde. "Ach, gute Güte, wenn den Herren an Diskretion gelegen ist, so sei doch etwas gesagt." Und damit erhob er sich ungewöhnlich behände für seine Masse und empfahl sich wortreich bei den Gästen. Bruder Resea schaute dem ganzen mit leicht hochgezogener Augenbraue zu,die Fingerkuppen aneinandergelegt.


    Als der Subprior verschwunden war, blieb er weiterhin eine geraume Weile ruhig. Schließlich antwortete er: "Nun, ich glaube, dass die Grundidee durchaus erwägenswert ist. Ich freue mich sehr, dass Ihr die weite Reise hierher angetreten habt, um unseren gemeinsamen Weg zu festigen. Ich glaube aber, dass wir eine solch wichtige Entscheidung schriftlich ausarbeiten sollten.
    Daher mein Vorschlag, lassen wir eine Kommission hier in Katzhafen einen Entwurf zur Regelung und Umsetzung eines solchen Ordneshauses erarbeiten und uns vorlegen. Diese Kommission sollte aus drei Mitgliedern Eures Ordens und drei Mitgliedern meines Stabes bestehen. Das Ergebnis des Entwurfes sollte innerhalbvon zwei Monden uns beiden zugänglich sein. Nach dem diesjährigen Feldzug wollen wir gemeinsam die kritischen Punkte besprechen und den Entwurf unterzeichnen. Ist dies ein in Eurem Interesse liegender Vorschlag?"

  • "Nun, ich denke, so lange werden wir nicht brauchen. Aber die Idee mit der Kommission ist gut, wir sollten das so machen. Ich denke, es reicht, wenn wir die drei Kommissionsmitglieder unseres Ordens morgen benennen, Ihr habt sicher bereits konkrete Vorstellungen, wer das auf Eurer Seite übernehmen wird." antwortete Rodebert. "Im Übrigen hätte der Herr Subprior ruhig da bleiben können... immerhin wollte er ja auch noch etwas moit Euch bereden." unterdessen stand Diethelm auf um den Geistlichen an den Tisch zurückzuholen.

  • (Ich muss das hier mal abkürzen und zum Abschluss bringen, da wir sonst von der Con-Realität überholt werden. Ich lasse alles, was nicht für die Kaiserlande-Kampagne relevant ist, offen)


    Die ausgemachten Verhandlungsmodalitäten wurden recht schnell umgesetzt und der Vertrag kam nach nicht ganz einem Monat zustande. Kurz darauf erschienen zwei weitere kaiserliche Schiffe, die PHOENIX und die WULFERICA ware aus Exilia zurückgekehrt. Es fand noch ein gemeinsames Essen mit den Offizieren und Diplomaten dieser Schiffe statt, bevor die gesamte Flotte Katzhafen verliess und in die Kaiserlande zurückkehrte.


    Von diesem Zeitpunkt an wurde Katzhafen zu einer weiteren Station der kaiserlichen Schiffe, die auf dem Weg nach Exilia hier des Öfteren Post ablieferten und in Empfan nahmen. Bis zur Umsetzung des Abkommens, die sich noch verzögern würde, blieb aber die Botschaft in Exilia die massgebliche Vertretung der Kaiserlande und auch des Templerordens.