Beiträge von Heinrich Rotmantel

    Aufgrund seiner Verletzung musste Leopold die filgenden Tage und (Strafe muss sein!) auch die Feierlichkeiten zum Valentinstag in der Krankenstube verbringen. Randokar hatte für sich selbst festgelegt, dass er die Angelegenheit nicht weiter verfolgen würde.
    Zwei Wochen später war Leopold wieder in der Stadt zu sehen, wenn auch noch immer auf Krücken humpelnd und mit einem Verband um das linke Bein, der eine kompliziert anmutende Schienung des Unterschenkels sowohl festhielt als auch verdeckte.
    Zumindest schien die Abenteuerlust des jungen Adligen ersteinmal gedämpft worden zu sein.

    nachdem die Kaiserländer die Feierlichkeiten verlassen hatten, begaben sie sich in das Botschaftsgebäude. Noch vor Tagesanbruch begaben sich Ser Heinrich und Kapitän Rogatus wieder zum Hafen, die REGINA VENTII war am Abend gar nicht erst hafenklar gemacht worden und konnte so ohne längere Vorbereitung gleich ablegen. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne strahlten fielen auf das Deck des schnellen Botenschiffes, als dieses den Hafen verliess und in östliche Richtung davonsegelte.


    Magister Johannes verblieb noch zwei Tage in Exilia, in denen er sich vor allem im Gildekontor aufhielt und dort die Handelsbilanzen des ersten Jahres auswertete. Nachdem er das fertiggestellt hatte, begab er sich an Bord eines Hanseschiffes und verliess Exilia, um später mit einem der Schiffe von Silvio da Goa in die AlteWelt zurückzukehren.

    wann: unmittelbar vor dem Valentinstag
    Wo: auf dem Weg nach Exilia
    Wer: erstmal nur ich, andere dann auf nachfrage

    (vor 7 Tagen)
    "Ihr meint, wir schaffen es noch rechtzeitig zu diesem Fest?" Der Gildeacademicus machte keinen all zu zuversichtlichen Eindruck, zumal ihm Kapitän Rogatus Hallsteyn gerade eröffnet hatte, dass er gedenke, durch Meobes Strudel zu segeln, um rechtzeitig in Exilia zu sein. "Ihr wisst wie gefährlich dieser weg ist?"
    "Ja, und ich bin ihn bereits drei mal gesegelt. Ich kenne diesen strudel und weiss mit ihm umzugehen, Magister." Der Kapitän, ein boemischer Zwerg, strahlte Ruhe und Gelassenheit aus, er war ein erfarener Seemann und hatte die Mannschaft für diese Reise extra zusammengestellt. jeder an Bord, mit Ausnahme des Magisters, hatte Erfahrung mit Meobes Strudel, jenem magischen Portal, das von unberechenbarem Wetterchaos und Stürmen umgeben war. "Ah, da ist ja der andere Passagier, dann kanns ja los gehen. Fertigmachen zum Ablegen!"


    Der Passagier war niemand anderes als Ser Heinrich Rotmantel, der eine eilige und wichtige Aufgabe in Exilia zu erfüllen hatte. Man munkelte, er käme direkt vom Hof des Kaisers, was durchaus wahrscheinlich war, da er als Abreisehafen Antweerp gewählt hatte, wohin er mit einem Flussschiff von Virteburg aus hatte schnell reisen können. Ser Heinrich hatte nur eine Dokumententasche bei sich, der Rest seines Gepäcks war bereits an Bord gewesen.

    (vor 6 Tagen)

    Die REGINA VENTII war ein kleines und schnelles aber robustes Schiff. Sie wurde gezielt für schnelle und gefährliche Fahrten der Gilde eingesetzt und hatte schon manches überstanden. Sie hatte auch Meobes Strudel schon mehrfach durchquert und so war es nicht weiter verwunderlich, dass sie auch dieses mal heil und ohne Verluste hindurchsegelte. Ein Vergnügen war das freilich nicht, denn das Schiff wurde durchgeschaukelt und geschüttelt. Man hatte die takelage weitgehend festgezurrt, bevor man mit Minimalbeseglung in den strudel fuhr. In dem getöse machte sich kein Mensch darüber gedanken, dass sie in Stunden eine Strecke zurücklegten, für die man normalerweise mehrere Wochen benötigte...

    (vor 3 Tagen)
    "Wir sind jetzt etwa 2 Tagesreisen von der Nordküste entfernt. Allerdings sind wir sehr viel weiter östlich als ich gehofft hatte, Ser." Heute war es dem kapitän endlich möglich gewesen, anhand der Sterne die genaue Position zu ermitteln.
    "Schaffen wir es rechtzeitig, Kapitän?" "Ja ich denke schon, immer vorausgesetzt, es kommt nichts mehr dazwischen.""Gut, beeilen wir uns."
    "Warum habt Ihr es denn so eilig, Ser Heinrich?" "Das werdet Ihr in Exilia erfahren, noch darf ich darüber nicht reden. " "Ist das eine Anweisung vom Kaiser?" Heinrich nickte nur und verliess die Messe.


    (Valentinstag)
    Ser Heinrich hatte sich in seiner Kabine eingeschlossen. Kapitän Rogatus hatte versichert, dass man Exilia heute noch erreichen würde und am späten nachmittag erschien die Steilküste am Horizont. Durch das gute fernrohr des kapitäns war eine regelmässige, kuppelförmige Truktur erkennbar, die Grosse Halle. Magister Johannes hatte es sich nicht nehmen lassen, an Deck zu stehen und sich das anzusehen, obwohl ein sehr scharfer und kalter Wind durch seine Robe drang und ihn frieren liess.
    Kurz vor Sonnenuntergang signalisierte die REGINA VENTII, dass sie einen Lotsen anfordere. Sobald dieser an Bord war, manövrierte das schlanke Schiff durch die Untiefen und fuhr mit den letzten Sonnenstrahlen in den Hafen ein. Kaum hatte das Schiff festgemacht, gingen Ser Heinrich und Magister Johannes, unmittelbar von Bord und verliessen den Hafen Richtung Stadt. Ser Heinrich trug dabei eine sehr elegante Tracht wie man sie von den Adligen aus dem Osten des kaiserreiches kannte, während magister Johannes eine schwarze Robe trug, über die er einen etwas zerknitterten Tabert mit dem Wappen der Gilde geworfen hatte.

    (2 Tage vor dem Valentinstag)
    Natürlich waren die gerüchte der Botschaft nicht entgangen. Die meisten der Exilanten, die auch im Gildekontor arbeiteten, verkehrten im Rothhorn und die Gilde stand nahezu täglich mit der Botschaft in Kontakt.
    "Mich wundert, dass das Gerücht so schnell nach nach Mithraspera gelangt ist." gab Leopold beim Frühstück in der Küche der Botschaft zu verstehen. "Naja, Seeleute sind notorische Tratschtanten... da bleibt nichts geheim. " gab Randokar zurück, während er auf einem Stück Trockenfleisch herumkaute. "Kann man denn da gar nichts gegen machen?" "Nein."

    Nach dem Essen tat Leopold, der bisher trotz seiner Jugend recht besonnen wirkte, dann aber etwas eher unüberlegtes. Er entschied sich, auf einem Lark auszureiten. Randokar erzählte er davon nichts, der Reichsritter hatte selbst seine Erfahrung mit den grossen blauen Vögeln gemacht und seither auf das Reiten, zumindest auf Larks, verzichtet. Er hätte es dem Jungen sicher ausgeredet.
    Zwei stunden später kam der Lark allein zurück, von Leopold keine Spur.
    Die Torwache informierte die botschaft umgehend darüber und nicht viel mehr als 20 Minuten später begaben sich drei Personen auf die Suche: Zwei Botschaftsleute und ein Mann in Gelehrtentracht der Gilde, wahrscheinlich ein Arzt.

    Und eben diese trugen wiederum eine Stunde später Leopold, auf eineb Ast sitzend in die stadt. Leopolds linkes Bein war komplett bandagiert und der Junge machte keinen all zu glücklichen Eindruck, zumal er bei jeder Bodenunebenheit das Gesicht vor Schmerz verzog.

    in den folgenden Tagen und Wochen wurde Leopold immer öfter im Gefolge Ser Randokars gesehen, nach einiger Zeit schliesslich wurde er allein aktiv und übernahm diverse Aufgaben für die Botschaft.

    Es dauerte nicht lange, und das erste Getuschel kam unter den in Exilia anwesenden Kaiserländern auf. Zunächst hinter vorgehaltener Hand, dann irgendwann auch ganz offen... Und schlieslich posaunte es einer in der Taverne zum Rothhorn frei heraus: Leopold von Kampen soll die minderjährige Tochter des Herzogs von Lotharingen geschwängert haben.
    Während Gilde und Botschaft sich weiter nicht dazu äussern und bei Nachfragen dementieren, zerreissen sich die Seeleute ganz ungeniert die Mäuler...

    Leopold sah sich um... "Von diesem Bäcker wurde mir bereits berichtet, ich denke, ich werde ihm heute noch einen Besuch abstatten, allerdings sollte ich erstmal zur Botschaft. Ich danke Euch und denke, wir sehen uns!"
    Es war ersichtlich, dass Leopold sich theoretisch in Exilia auskannte, in der Praxis jedoch noch einige Orientierung benötigte. Zumindest hatte er sich gut vorbereitet.


    (Brief als PN)

    "Grüsse! Leopold von Kampen mein Name, tatsächlich wolte ich, bevor ich mich zur Botschaft begebe, das hier in der Grossen Halle abgeben" Mit den Worten zog er einen Umschlag aus dem Ärmel, der an den Protektor adressiert war.

    wann: Spätwinter
    wer: jeder der mag


    Das Kommen und Gehen kaiserlicher und Goldeschiffe war schon lange nichts besonderes mehr, es hatte sich eine gewisse Routine eingestellt.
    Doch diesmal war etwas anders...


    Der schlaksige Junge mit dem freundlichen Gesicht stieg unsicher die Stelling der PHOENIX herunter. Er trug einen bordeauxroten, geschlossenen Mantel kaiserlicher Art, der edel mit schwarzem Pelz besetzt war und einen ebenso gearbeiteten, sohl dazu gehörenden Hut. Das allein zeigte schon seine Stellung an, jedoch liess die diamantenbesetzte Agraffe am Hut und die sonstigen Accessoires keinen Zweifel, dass dieser Junge reich oder wichtig oder beides war.
    Die PHOENIX hatte bereits einige Tage zuvor angelegt, doch der Passagier hatte bisger keine Anstalten gemacht, von Bord zu gehen, er hatte sich auch nur selten an Deck gezeigt. Nachdem Ser Randokar gestern an Bord gewesen war, hatte er wohl beschlossen heute in Aktion zu treten.

    recht bals hatte er sich orientiert und war recht zügig und ohne nennenswerte Verlaufer in die Stadt gegangen, dort hatte er sich direkt zur Grossen Halle begeben.
    Ein Brief aus der Botschaft dürfte ihn als Diplomaten angekündigt haben, ohne jedoch die genaue Funktion zu nennen.

    Es dauerte ungefähr einen Monat, dann waren beide kleinen Schiffe wieder im Hafen. auch diesmal war die Verweildauer gering, jedoch länger als beim ersten Besuch. Nun waren auch die Namen der Schiffe erkennbar, es waren die SEEPFERD und die DELPHIN. Der aufmerksame Beobachter dürfte auch festgestellt haben, dass die Schiffe zwar keine Ladung löschten oder aufnahmen, wohl aber Taschen, die aussahen als würden sie Papiere enthalten.

    Eines schönen Tages legten zwei recht kleine Schiffe im Hafen an der Hansepier an. Es handelte sich um zwei kleine einmastige Segler, die zwar durchaus seetauglich waren, aber unmöglich aus der Alten Welt gekommen sein konnten. Sie waren dunkelblau angestrichen, wie kaiserliche Schiffe, führten aber eine rot-weiss geschachte Flagge. Von einem der Schiffe gingen nur zwei Personen von Bord und begaben sich auf direktem Weg zur Hafenmeisterei, nur um kurz darauf zunächst der Hanse und dann dem Gildekontor einen Besuch abzustatten und danach recht zügig wieder an Bord zu gehen. Beide Schiffe legten unmittelbar darauf wieder ab.


    Dem aufmerksamen Beobachter dürfte allerdings aufgefallen sein, dass die Tasche des einen Seemanns von Besuch zu Besuch dünner und leichter wurde.


    Etwa gleichzeitig mit dem Ablegen begaben sich zwei Boten in Richtung Stadt, der eine von der Hafenmeisterei zur Grossen Halle, der andere vom Gildekontor zur kaiserlichen Botschaft.

    Sowohl Gerloff als auch der Offizier erstatteten in Katzhafen bei den zuständigen Stellen Bericht. Gerloff traff sich anschliessend mit seinen Ordensbrüdern. Einen massgeblichen Einfluss auf die Verhandlungen schien das nicht zu haben, jedoch dürfte Ser Rodebert den Botschafter Lindblum sowohl auf dieses Vorkommnis als auch auf seine eigenen Befürchtungen angesprochen haben.

    (Ich muss das hier mal abkürzen und zum Abschluss bringen, da wir sonst von der Con-Realität überholt werden. Ich lasse alles, was nicht für die Kaiserlande-Kampagne relevant ist, offen)


    Die ausgemachten Verhandlungsmodalitäten wurden recht schnell umgesetzt und der Vertrag kam nach nicht ganz einem Monat zustande. Kurz darauf erschienen zwei weitere kaiserliche Schiffe, die PHOENIX und die WULFERICA ware aus Exilia zurückgekehrt. Es fand noch ein gemeinsames Essen mit den Offizieren und Diplomaten dieser Schiffe statt, bevor die gesamte Flotte Katzhafen verliess und in die Kaiserlande zurückkehrte.


    Von diesem Zeitpunkt an wurde Katzhafen zu einer weiteren Station der kaiserlichen Schiffe, die auf dem Weg nach Exilia hier des Öfteren Post ablieferten und in Empfan nahmen. Bis zur Umsetzung des Abkommens, die sich noch verzögern würde, blieb aber die Botschaft in Exilia die massgebliche Vertretung der Kaiserlande und auch des Templerordens.

    Wann: unmittelbar nach dem Sommerfeldzug
    Wer: Resea Lindblum


    Das kleine Schiff war schnell, es erschien nahezu unvermittelt und kaum ward es gesehen, legte es auch schon im Hafen an. Trotz seiner geringen Grösse, es hatte nur einen Mast mit einem grossen Gaffelsegel, deutete das Deckshaus darauf hin dass dieses Fahrzeug voll Hochsetüchtig war. Am Mast flatterten zwei Flaggen: die goldgelbe kaiserliche mit dem schwarzen Doppeladler und die rot-weisse mit der goldenen Krone der Botenzunft.
    Kaum hatte das Schiff angelegt verliesen es zwei Personen, von denen eine sich zum Hafenbeister begab, um die Anlegegebühr zu bezahlen, die andere begab sich ohne Verzögerung zum Amtshaus und gab dort einen kleinen, aber wichtig aussehenden Brief ab. Als Empfänger war Resea Lindblum vermerkt, das Siegel verriet Ser Rodebert vom Tepelherrenorden als Absender.
    Kaum war der Brief abgegeben, marschierte der Bote zurück zum Schiff und ging an Bord. Der Seemann, der die Hafengebühr bezahlt hatte, war bereits wieder an Bord. wenige Augenblicke später legte das Fahrzeug ab und war bald hinter dem Horizont verschwunden.

    Gerloff hatte sich entschieden, der Spur nach, statt ihr entgegenzugehen. Sie führte weiter durch unwegsames Gelände bis zu einem Punkt, von dem aus sich die Mauer gut einsehen liess. Hier hatte die Person eine weile gestanden und (vermutlich mittels eines Fernrohrs) beobachtet. dann war sie weiter richtung Küste gegangen. Dort schliesslich trafen Gerloff und der Offizier auf den Beginn der Spur, an einer Stelle, an der es möglich war, die Steilküste ohne Hilfsmittel hinauf und hinab zu klettern. Von dem geheimnisvollen Beobachter war nichts weiter zu sehen.
    "Ich denke, wir sollten in der Stadt davon berichten." Gerloff, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, sprach nur aus, was der Offizier auch schon dachte. Also begaben sich beide zurück nach Katzhafen.
    Auch wenn es dem Nachtmantel deutlich lieber gewesen wäre, die Lage allei zu erkunden, so stellte doch der Offizier seiner Ansicht nach kein Problem dar, auch wäre es nun, da klar war, dass jemand sie beobachtete, vielleicht an der Zeit, den Offiziellen in Katzhafen offenzulegen, wer er war und für wen er arbeitete. Und sollten sich doch Probleme ergeben, nun Gerloff war ein Nachtmantel im Meisterrang...

    "Nun, ich denke, so lange werden wir nicht brauchen. Aber die Idee mit der Kommission ist gut, wir sollten das so machen. Ich denke, es reicht, wenn wir die drei Kommissionsmitglieder unseres Ordens morgen benennen, Ihr habt sicher bereits konkrete Vorstellungen, wer das auf Eurer Seite übernehmen wird." antwortete Rodebert. "Im Übrigen hätte der Herr Subprior ruhig da bleiben können... immerhin wollte er ja auch noch etwas moit Euch bereden." unterdessen stand Diethelm auf um den Geistlichen an den Tisch zurückzuholen.

    "jetzt werben sich die Siedler schon gegenseitig ab... " Der stämmige Halbzwerg in der Uniform der kaiserlichen Marine nahm das Plaquat ab und faltete es sorgfältig zusammen, bevor er es in seine Tasche steckte, in der bereits andere potentiell interessante Papiere raschelten...

    Auch in Yunalesc hielten sich die Drei nicht lange auf. Als sie Katzhafen erreichten, bot sich ihnen der beruhigend vertraute Anblick der beiden Schiffe, von denen eines die Flagge des Kaiserreiches zeigte, das andere jene des Tempelherrenordens.

    "Nun konkret zur Sache: Der Kaiser und die Gilde haben begonnen, ausserhalb der Alten Welt aktiv zu werden. Unsere Ordensmeister haben darauf hin beschlossen, das ebenfalls zu tun, damit der Orden nicht ins Hintertreffen gerät. Da wir mir Euch hier einen Anknüpfungspunkt haben, soll dieser genutzt werden.
    Wir streben zunächst ein Ordenshaus unseres Ordens auf Mythodea an, später vielleicht weitere Niederlassungen, aber das ist davon abhängig, wie es sich entwickelt.
    Im Gegenzug dazu bieten wir alle Leistungen, die ein Ordenshaus von uns in der Regel zu bieten hat, auch an. Im Einzelnen wären das neben einer Kirche und der militärischen Schlagkraft des Ordens eine Herberge nebst Schankwirtschaft und ein Spital, eine Apotheke und eine Bibliothek. Zudem sind unsere Ordenshäuser in der Regel auch Handelsposten.
    Da wir derzeit nicht an einem eigenen Lehen interessiert sind, würden wir das Ordenshaus gerne auf Erbpachtbasis errichten.
    Davon abgesehen, streben wir ein militärisches und logistisches Bündnis mit den Waldtemplern an, um bei Bedarf mit den vereinten Kräften beider Orden aktiv werden zu können.
    Allerdings würde ich die Einzelheiten gerne ohne Beteiligung einer weiteren Partei bereden"
    , dabei schaute ser Rodebert auf den Subprior.
    Dieser erhielt unterdessen die Antwort von Ser Woferik: "Ihr kennt Ser Gunthar wahrlich kein bischen... Aber ich fürchte, die Erfahrung seiner Bekanntschaft, so es sich denn jemals für Euch ergeben wird, werdet Ihr selbst machen müssen." womit auch dieser Ritter sich dem Essen zuwandte.

    Während sich über den Schornsteinen der Kaiserlichen Botschaft dichte Rauchschwaden gegen den Abendhimmel abzeichneten, waren die Fenster weitgehend dunkel, da die Vorhänge geschlossen waren. Auch wenn niemand erwartete dass sich der neue Botschafter schnell an die Wetterverhältnisse hier gewöhnen würde, war dieser Anblick doch ungewöhnlich.
    Unterdessen wälzten Kapitän Timeon und ein weiterer Mann in der Uniform der Flotte in der Botschaftsbibliothek meteorologische Fachliteratur. Hagel und Graupel im Sommer sind in Gegenden mit starker Thermik keine Seltenheit, direkt an der Küste aber sehr ungewöhnlich. Die Sache wird Timeon wohl noch eine Weile beschäftigen...

    (Als Abschluss dieses Handlungsstranges eine Zusammenfassung, was noch geschah)


    Av'Sha erschien pünktlich, als die Kaiserländer gerade mit dem Essen fertig waren. Sie hatte Auszüge des Grundbuches und Unterlagen über ein Gebäude dabei. Das Haus ein älteres, zweigeschossiges Gebäude am Exerzierplatz, das von einem zweiten, weitaus grösseren und höheren Gebäude eingefasst war, schien aktuell leer zu stehen.
    Nach der Theorie einigte man sich darauf, das Haus zu besichtigen. Am Exerzierplatz zeigte sich dann, dass das Gebäude wol schon länger nicht mehr regulär genutzt wurde, die, wie die meisten Gebäude der Stadt aus dem grauen Granit der Steilküste errichtete Fassade wirkte solide und edel, jedoch aktuell nicht sehr einladend, zumal alle Fenster mit hölzernen Läden verschlossen waren. Das Gebäude verfügte über ein Portal zum Exerzierplatz und ein weiteres zur inneren Stadtmauer hin. Beide Portale führten durch überwölbte, Tunnelartige Durchgänge auf einen Hof, der durch Arkaden gegliedert war und wohl die Räume des Hauses erschloss. In aktuellen Zustand machte gerade das Obergeschoss einen recht zugigen Eindruck. Im Erdgeschoss fand sich neben einem langen, schmalen Raum und einer grösseren Stube auch eine recht grosse Schwarzküche. Alle Räume waren mit Gewölbedecken ausgestattet. Das Obergeschoss erwies sich als eine Zimmerflucht, die vom Arkadengang aus erschlossen wurde und drei Räumen, die mit ihren Bogenfenstern den Grünen Graben überblickten. Hier sah man auch, dass das Haus wohl dreigeschossig geplant war, aber nicht fertiggestellt worden war. Unter dem Haus gab es noch drei Kellerräume, die als Lager gedient hatten, jetzt aber, wie der Rest des Hauses, leer waren.


    am Folgenden Tag verliess die WULFERICA gemeinsam mit der PHOENIX den Hafen. Beide Schiffe namen zunächst Kurs auf Katzhafen. Die BEREMON verblieb in Exilia.


    In den folgenden Tagen begann es um das Haus geschäftig zu werden, ein Baugerüst wurde errichtet und Granitgestein, Bauholz und anderes Material wurde angeliefert. (Freilich nicht die massigen Quader, aus denen das Erdgeschoss bestand)
    Nicht ganz einen Monat später war das Haus auf drei Geschosse aufgestockt, die Arkaden des Innenhofes hatten in den oberen Geschossen verglaste Fenster erhalten und aus den drei unregelmässig geformten Räumen im ersten Stock war ein eleganter, wenn auch asymetrischer Saal geworden. Zwei Wochen später wurde die kaiserliche Botschaft eröffnet. Im Erdgeschoss fand sich eine Wachstube, das Geschäftszimmer der Botschaft und Bibliothek, für die extra Bücher aus der Alten Welt hergebracht worden waren, sowie die Schwarzküche. Das erste Obergeschoss beherbergte neben dem Saal Gästeräume und das Dienstzimmer des Botschafters. im neu entstandenen zweite Obergeschoss schliesslich befanden sich die Wohnräume der Botschaft.


    Auch im Hafen war inzwischen ein neues Gebäude entstanden, das aus einem Haus mit einer hallenartigen Diele und einem Lagerhaus bestand. Das neue Gildekontor. Die Gilde nahm den Handelsbetrieb recht zügig auf und Exilia wurde zum Umschlagplatz von Sarazenentrunk, Süssspeisen, Tee und Kunsthandwerk aus dem Orient; Tuch und anderen Textilerzeugnissen aus den Kaiserlanden und sonstiger Ware aus der Alten Welt. Inzwischen war auch die Schifffahrtsroute der Gilde angelaufen und ein mal im Monat lief ein Handelsschiff der Gilde Exilia an.


    Bis zur endgültigen Ernennung eines Botschafters übte Ser Körthany Randokar dieses Amt aus Er sollte noch bis zum kommenden Frühjahr dieses Amt bekleiden. Pünktlich zur Botschaftseröffnung war auch Ser Heinrich Rotmantel wieder da, der auf dem Landwege von Aldarias Wacht zurück nach Exilia gereist war.