Hinter der Fassade

  • Teilnehmer: Salim und Nemeth, andere auf Anfrage
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    Nemeth war schweigend durch die dunklen Flure voran gegangen. Es war nicht so, dass es ihr übliches distanziertes Schweigen war, sondern vielmehr ein respektvolles und... nun... demütiges, ja beinahe andächtiges Schweigen. Der Weg zu den Räumlichkeiten, die einstmals wohl Sylvanas zu Hause gewesen waren, hatte etwas sehr Kühles, oder auch Entrücktes. Eine seltsame Einsamkeit lag in der Luft. Die Räme waren fern von jeglichem Treiben innerhalb der Mauern der Feste. Wenn man wollte, dann konnte einem das Gefühl aufkommen, man bewegte sich in einem Gefängnistrakt. Nur die Fresken an den Wänden, welche uralte Geschichten zu erzählen schienen machten den optischen Unterschied.


    Als sie den Vorraum betraten blieb Nemeth einen Moment stehen und schien alles auf sich wirken zu lassen. Mit einem tiefen Atemzug zog sie einen Bund mit drei alten Schlüsseln aus einem Beutel an ihrem Gürtel. Der Vorraum war hell und mit weißem Marmor ausgekleidet. Einige wenige Sitzgelegenheiten warteten seit Monaten auf Gäste...


    Besonders einprägsam war aber wohl die gr0ße dunkle Flügeltür vor der Nemeth sich ausrichtete. Kunstvoll gefertigt erzählte allein diese Tür eine Geschichte der zu folgen Salim ohne entsprechendes Hintergrundwissen nicht in der Lage war. Die Frau jedoch, welche das Zentrum dieser Schnitzereien bildete, mochte wohl Rowenna sein. Die Ausstrahlung eben jener Frau mit der alles angefangen hatte, war einnehmend und unverkennbar.


    Kurz legte Nemeth die Handfläche voller Respekt und Ehrfurcht auf das dunkle Holz, dann öffnete sie bedächtig mit dem Schlüssel die Tür.


    Beginnen wir...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim war ihr schweigent gefolgt. Er hatte garnicht das Bedürfniss gehabt etwas zu sagen oder zu fragen. Viel mehr hatten diese Räume etwas ansich, dass der junge Samarer nicht stören wollte. Eine Stille und Andächtigkeit. Er konnte nicht sagen woher dieses Gefühl kam.


    Als Sie in den Vorraum traten, stockte Salim kurz der Atem. Er bedachte die Tür mit einem staunenden Blick.
    Auf Nemeth Aussage gab er nur ein Nicken von sich. Er wollte die Stille die hier herrschte nicht stören.
    Was mochte wohl hinter der Flügeltür liegen?
    Ein Altar Raum? Oder eine Bibliothek?
    Gespannt wartete er.

  • Sie schob die Flügeltüren unter dezenter Anstrengung auf... dahinter verbarg sich ein großer Saal mit einer hohen Decke. Hohe Säulen säumten den Weg, hin zu einer Anhöhe welche im Schein fahlen Lichtes einsam und verlassen wirkte. Als sie den Saal betraten hallten ihre vorsichtig gesetzten Schritte von den Fresken und Wänden wieder. Überall waren Geschcihten verewigt. Zwischen jeder Säule stand eine weiße Frauenstatue. Eine jede zeigte eine andere Frau. In Anbetracht des Ortes an dem sie sich befanden mochte es sich dabei um Sylvanas Vorgängerinnen handeln. Das mystische Bild wurde einmal jäh unterbrochen. Hier befand sich ein schwarzer Sockel mit einer Namenstafel, die herausgebrochen schien... keine Statue erhob sich hier, nur eine leere Platte, von der Zeit gezeichnet.


    http://yefumm.deviantart.com/art/throne-room-269577519


    Vorerst konnte er auf seinem Weg nur den "Thron" sehen, auf dem selbst Vigo klein gewirkt hätte, dann jedoch fiel sein Blick auf eine prachtvolle Rüstung zur linken und auf eine Ablage mit einem Buch zur rechten des Stuhles. Zu jeweils beiden Seiten konnte man, sobald man nah genug heran war, zwei weitere Türen ausmachen...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim musste sich konzentrieren den ymund geschlossen zu halten. Er hat bei dem Wort Heiligtum mit etwas eindrucksvollen gerechnet. Es verschlug ihm trotzdem die Sprache.
    Die Schritte hallten durch die Halle und je näher das Duo dem Thron kam, desto mehr Details konnte er erkennen.
    Die Rüstung war....brilliant. Ein Kunstwerk in seinen Augen. Die Position des Buches gab ihm eine esentillenBedeutung. Allerdings konnte er nur raten, was dort niedergeschrieben war. Je näher Sie dem Thron kamen, desto mehr nahm er Salims Blickfeld ein.
    So viele Fragen schossen durch seinen Kopf. Zu viele. Er behielt Sie vorerst für sich.
    Die Zeit würde hoffentlich auf vieles eine Antwort bringen.
    Aber nicht jetzt.

  • Nemeth blieb vor den Stufen stehen und ließ Salim die Zeit sich umzusehen... sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie das erste Mal vor Sylvana getreten war... damals noch in Kristallsee. Ihre Stimme war gesenkt als sie ihn nach einer Weile wieder ansprach.


    Such es dir aus... hier beginnen wir... dieser Raum, der Raum rechts oder jener links...


    Was ihm noch auffallen mochte war, dass die Rüstung neben dem Thron für einen mann gefertigt worden war...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim hatte sich von seinem Standort aus ein Mal um die eigene Achse gedreht und den Raum genau betrachtet und versucht die Stimmung zu greifen. Er konnte sich nicht entscheiden. Etwas feierliches, andächtiges, mächtiges, verlassen und trauriges. Vermutlich ein wenig von all dem.
    Mit ebenso gesenkter Stimme sprach er nach zwei Herzschläge. "Ich wähle den linken Raum."

  • Sie warf einen nachdenklichen Blick hinüber zu der Rüstung, dann nickte sie und lenkte ihre Schritte hinüber zur Tür die zwischen zwei Säulen beinahe eins mit der Wand wurde. Achtsam machte sie einen leichten Bogen um die vereinsamte Rüstung, nahm einen weiteren Schlüssel und öffnete die Tür.


    Behutsam schob sie eben jene auf und machte Salim den Weg frei.


    Die Privaträume von Sylvana Katharina von Lichtensteyn, derzeit Mutter Konfessor des Ordens der Seraphim, oberste Diplomatin des Reiches Samar und Herz des Klerus unter dem Schutz der Sieben.


    Es klang beinahe ein wenig auswendig gelernt, jedoch gelang es ihr eben jenen ehrerbietenden Ton darin unterzubringen, der es angenehm machte.


    Salim betrat einen einladenden Wohn- und Schlafraum in den vermutlich locker das Haus eines Normalbürgers gepasst hätte. Er war gemütlich ausgelegt mit weichen Teppichen in rötlichen Tönen. An einer Seite waren hohe Regale aufgestellt die ordentlich mit Büchern und Schriften versehen waren. Davor stand ein Schreibtisch auf dem alle Utensilien akorat platziert schienen. Eine leichte Staubschicht hatte sich auf das dunkle Holz des prächtigen Möbelstücks gelegt. Unweit davon entfernt gab es einen Kamin und große weiche Kissen auf dem Boden. Er kannte Sylvana gut genug, um ihre ungewöhnliche Vorliebe zu kennen. Es konnte ein noch so bequemer Sessel angeboten werden, wenn es der Umstand erlaubte, wählte sie stets den Boden. Über dem Kamin war ein großes Bild angebracht auf dem sich der Hofgarten einer Burg zeigte. Das Feld, welches als Motiv ausgesucht worden war, bestand beinahe ausnahmslos aus samarischen Feuerlilien. Es gab noch zwei weitere Bilder. Das eine zeigte die Familie Lichtensteyn. Den stolzen Vater Demetrius, einen Ritter wie er im Buche stand und seine Frau Katharina. Ferner noch einen jungen Mann, Sylvanas Bruder Dariel und daneben eine junge Sylvana... die beiden mochten gleich alt sein... zu guter Letzt war da ein hellblondes kleines Mädchen, welches die Familie abrundete und vermutlich Elaine sein mochte. Das letzte Bild zeigte eine hochwertig gezeichnete Karte von Samar.


    Wenn er seinen Blick weiter wandern ließ, dann würde etwaiges Mobiliar folgen. Besonders das große Bett war kaum zu übersehen. Doch auch wenn es so groß und einladend wirkte, war es doch etwas gänzlich anderes, was die Stimmung dieses Raumes belebte.


    Das weiße Kleid der Mutter Konfessor. Er wusste wohl, dass alle Konfessoren normalerweise rein schwarze Kleider trugen... alle... bis auf die Mutter Konfessor. Weiß blieb nur ihr vorbehalten. Auf der reglosen Puppe hatte das weiße Kleid nicht die geringste Falte geworfen und auch der Staub schien sich vom feinen Stoff fern gehalten zu haben. Allerdings musste Sylvana ewig nicht mehr hier gewesen sein. Er konnte sich auch nicht erinnern, sie jemals in diesem Kleid gesehen zu haben... oder überhaupt damenhaft gekleidet fernab vom Kriegerdasein.


    Er hatte hier einen Teil der Geschichte seiner Meisterin betreten die auch hier in Mythodea wohl noch ihren Platz gehabt hatte... die er jedoch kaum bis gar nicht kannte.


    Nemeth lehnte sich in den Türrahmen, sah sich kurz um und beobachtete dann Salim... Es war an der Zeit fragen zu stellen... Dies war eine ganz eigene Lektion in Geschichte...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim betrat den Raum und schritt etwas ziellos hindurch. Er kam sich in dieser Umgebung irgendwie ein wenig fremd und unbedeutend vor. Nicht unangenehm.
    Er konnte sich nicht erinnern, das Sylvana jemals von diesem Heim berichtet hätte. Es passte so garnicht zu der jenen, die er kannte.Ein bisschen verwirrung musste er sich eingestehen.
    Der Boden unter seinen Füßen war weich. So als wäre schon lange niemand mehr über den Teppich gelaufen.
    Er blickte zu Nemeth, die an den Türrahmen gelehnt war.
    Als Sie keine Anstalten machte etwas zu sagen beschloss er zu fragen.
    "Wann war Sie das letzte mal hier?"

  • Sie verschränkte die Arme vor der Brust.


    Ich glaube einige Wochen bevor Walays und seine Jünger Anklage gegen sie erhoben haben... Einige Jahre also...


    Als er durch den Raum schritt fielen ihm ein paar kleinere Bücher auf, die auf dem Tisch lagen. Eines davon war aufgeklappt. Der Raum sprach davon, dass er einer hohen Persönlichkeit gehören musste. Vor allem aber sprach er davon, dass diese Person wohl gehütet, weit ab von allen anderen lebte.


    Ein goldener Käfig in einem Berg aus Stein.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er schritt durch den Raum und blickte auf die Bücher. Fragend blickte er zu Nemeth, so als wolle er um Erlaubniss bitten, ob er einen Blick darauf werfen durfte.
    Dieser Raum gab Salim ein ehrfürchtiges Gefühl und obwohl er sich denken konnte, das Nemeth ihn sonst nich hinein gelassen hätte, hakte er lieber nochmal mach bevor er etwas in die Hand nahm.

  • Sie nickte nur.


    Die kleineren Bücher waren handgeschriebene Lieder- und Gedichtbände. Hier und dort waren kleine feine Zeichnungen an den Rand gesetzt, jene im aufgeschlagenen Buch schien unvollendet. Eine Hohepriesterin die Gedichte und Lieder schrieb? Blumen und Tiere zeichnete?


    Ihm kam Nemeths Frage wieder in den Sinn.


    Was wusste er eigentlich über Sylvana. Die Mutter Konfessor, die Neches Re des Nördlichen Siegels... die Frau, die er seit geraumer Zeit begleitete...


    Seine Begleiterin beobachtete ihn geduldig. Was sie von all dem hielt war ihr nicht anzusehen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim legte das Buch wieder genau so dorthin, wie er es zuvor in die Hand genommen hatte.
    Er war verwirrt. Wusste nicht was er hier sollte. Vermutlich schaute er gerade auch genau so aus, als er ziellos im Raum hin und her schritt.
    Nach einer weile fragte er Nemeth ohne sich zu ihr umzudrehen "Soll ich hier etwas finden? Etwas was es vielleicht schon seit einigen Jahren nicht mehr gibt, in der Form wie es war? Das hier ist für mich gerade sehr verwirrend. Diese Sylvana kenne ich nicht, die hier gelebt hat." Dann drehte er sich zu Nemeth um. "Wenn ich ihre Vergangenheit lernen soll..." er machte eine Pause, die deutlich machte wie das hier ihn grade überforderte. "...wo fange ich da an?" bei dem letzten Teil hob er leicht die Arme und ließ sie dann wieder fallen.

  • Nemeth schnalzte leise mit der Zunge und löste sich vom Türrahmen.


    Wir waren dabei, etwas über Demut zu lernen. Erzähl mir noch einmal was du über deine Herrin weißt. Wer ist sie?


    Sie kam nun auch in den Raum und ging langsam um den schweren Schreibtisch herum.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Sie kommt aus dem Adelshaus Lichtensteyn. Ihr Vater legte Wert darauf, dass Sie wie ein Ritter des Ordens geschult wird. Sie ist die Mutter Konfessor des Ordens. Gleichzeitig trägt Sie den Titel des Neches'Re für das nörtliche Siegel. Sie hat eine starke Verbindung zum Element des Feuers. Sie ist verheiratet mit Melekh Blacksoul und hat mit ihm eine Tochter."
    Dann begann er etwas unsicherer zu werden. "Ich weiß nicht mehr genau ob es jener Grund war, dass Sie von Melekh schwanger war, jedenfalls wurde Sie vor einigen Jahren von Valays angeklagt. Ein Rat aus Mitgliedern des Ordens entzog ihr in diesem Prozess den Titel Mutterkonfessor. bei dem daruaffolgenden Lichterfest erschien ein Inquisitor, der Valays aus dem Orden verbannte. Wie die Verbanung aussähe überließ er jedoch den Ordensmitgliedern von Yunalesc. Die Anklage die Valays gesprochen hatte, wurde fallen gelassen. Da Corvin von Ährenfeld auf dem dießjährigen Feldzug in die Spiegelwelt die Nachricht überbrachte, dass der Inquisitor nicht von Samar gesannt war und somit ein Hochstapler ist, steht die Anklage gegen Sylvana wieder im Raum."
    Er schluckte.
    "Der Gesundheitszustand der Mutter Konfessor ist kritisch. Als jene Funktion im Orden trägt Sie zu allem Mitgliedern eine Verbindung durch den Eid. Da mit Valays einige den Orden verlassen haben, man den Eid jedoch auf Lebenszeit schwört, machen jene Verbindungen Sie krank und schaden ihr.
    Durch den Zeitfluß im der Spiegelwelt hat sich die Ausbreitung des Schadens durch die Eidbrecher etwas verlangsamt. Wo zunächst von diesem Winter gesprochen wurde, hat sich der Tag an dem Sylvanas Konstrukt zerfällt auf einige Zeit nach Hinten verschoben."
    Er schluckte wieder. Wie viel war dieses Jahr passiert? Er hatte vor ihr gekniet. Sie hatte geweint. Als er daran zurück dachte, want er sich für einen Herzschlag ab.
    "Des weiteren hat Sie Wächter in sich, die Ich bis jetzt alerdings nicht ganz verstanden habe. Es scheint als würden Sie zu jenen sprechen, zu denen Sylvana eine Verbindung hat. Ihre Augen verfärben Sich, wenn es ihrem Geflächt schlechter geht."
    Damit schloss er den Bericht.
    Seine Stimme war rauer geworden. Seine Miene eine harte Maske.
    Man sah ihm an, dass es ihn viel Kraft gekostet hatte, alles noch einmal hochzuholen.

  • Nemeth schwieg eine Weile... dann fing sie unvermittelt an zu sprechen...

    Was ist ihre Lieblingsfarbe? Welche Blumen machen sie glücklich? Womit verbringt sie die Stunden, wenn sie sich Zeit für sich alleine nimmt? Wer sind die Wesen die für sie von Wichtigkeit sind? Inwieweit sind sie ihr wichtig? Was isst sie gern, was kann sie nicht ausstehen?


    Sie strich behutsam über die leicht verstaubten Seiten des geöffneten Buches.


    Wer war sie bevor sie Mutter Konfessor, oder Neches Re wurde? Was hat sie zu der Person gemacht, die du so verehrst? Welchen Prinzipien folgt sie? Wi lautet ihr Kodex? Sie führt, doch weiß sie zu dienen? Wenn ja, woher? Stärken? Schwächen? Ängste... Gedanken...


    Dann sah sie ihn an.


    Du weißt kaum mehr als das, was beinahe jeder über sie weiß... eingefärbt mit den Emotionen die du mit ihr verbindest. Wenn du ihr Knappe sein willst kann das nicht so bleiben.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Dann bitte Ich dich mich dieses Wissen zu lehren, oder mir zusagen in welchen der Bücher hier ich es finde und mir die Zeit zu geben es zu lesen." brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen herraus.

  • Streng deinen Kopf an... viele Dinge hast du bereits erfahren, sie sind dir nur nicht bewusst. Was glaubst du nach welchen Prinzipien sie lebt? Du hättest dich nicht dafür entschieden ihr zu folgen, wenn du dieses Wissen nicht bereits hättest.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Der junge Mann stand verwirrt dreinblickend mitten im Raum seiner Lehrmeisterin und wirkte dabei wie ein Fohlen dem man das Gesäuge versagte...


    Nemeth seufzte. Was auch immer ihre Herrin in ihm sah... sie sah es im Augenblick jedenfalls nicht. Mit einem lauten Klatschen schlug sie das Buch zu, welches auf dem schweren Schreibtisch lag und wirbelte einiges an Staub auf.


    Du willst mir nicht wirklich erzählen, dass du hier her gekommen bist und du ihr hinterherläufst einfach weil du es kannst. Soweit ich informiert bin war deine erste richtige Begegnung mit der Mutter Konfessor dieses schicksalsschwere Lichterfest. Sie trug ihre Tochter bereits unter ihrem Herzen und war umringt von dem Scherbensturm den Walays heraufbeschworen hatte. Was ist es was dich bewegt hat mit ihr zu gehen und nicht mit ihm? Was ist es, was dich dazu bewegt hat die sicheren Mauern von Yunalesc gegen ihr Leben im Schatten der Nyame einzutauschen?

    Sie nahm das Buch in die Hand und warf es ihm ohne Vorwarnung entgegen.


    Wer ist die Person, die dich inspiriert diesen Weg zu gehen, von ihr zu lernen und ihr mit Leib und Seele zu dienen? Die Garde des Archons, zumindest ein kleiner Teil dieser, hat dir etwas entscheidendes voraus...


    Sie dienen dem Archon... sie kennen Walays... Die Dinge die er liebt, die ihn schmerzen, die Dinge an die er vielleicht glaubt oder die ihn bewegen... Diese Lektion dreht sich nicht um Rang, Name und Offensichtlichkeiten... sondern um das, was hinter all dem verborgen liegt...
    Du musst mehr sein als ein Schild und mehr als ein Schwert... Um zu begreifen, was du lernen willst musst du begreifen, wer dich lehrt.


    Natürlich wusste sie, was sie von ihm verlangte. Sylvana war eine facettenreiche Person. Sie polarisierte... bewegte... aber sie konnte ihm bei dieser Antwort nicht helfen. Es ging zwar um Sylvana, aber die Antwort betraf vor allem ihn selbst.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim fing das Buch mehr schlecht als recht. Es klatschte gegen seinen Brustkorb und presste für eine Sekunde die Luft aus seinen Lungen.
    Wieso ging er diesen Weg? Wieso Sylvana? Er hatte es getan, weil es sich richtig angefühlt hatte. Nie darüber nachgedacht hatte.
    Er hatte einmal, mit Cupa ein solches Gespräch gehabt. Damals hatte Salim gesagt, er wäre nur ein Körper der sich im Notfall dazwischen werfen würde. Cupa hatte das verneint, war aber nicht weiter darauf eingegangen.
    Danach hatte Salim Sylvana um die Ausbildung gebeten.
    Nach schier endlos langer Zeit sprach er


    "Ich kam zum Lichterfest nach Yunalesc genau. Zwei Tage bevor der Inquisitor eintraf. Als es zu einer internen Versammlung des Ordens kam, lud Sylvana mich ein dieser beizuwohnen, wärend Kelnozz vor der Tür warten musste. Ich war damals noch kein Ordensmitglied. Nur Samarer. Sie schien von Anfang an mir ein gewisses Maß an Vertrauen zu geben, wo es niemand tat. Die meisten waren offensichtlich sehr vorsichtig im Umgang mit mir. Ich weiß nicht ob Sie damals je an meiner Gesinnung gezweifelt hatte, jedenfalls hat Sie es nie gezeigt. Obwohl ich nur 2 Tage vor dem Inquisitor eintraf.
    Sie hat mich nie hinterfragt. Das hat mich bestärkt hier zu bleiben. Das Vertrauen was Sie mir geschenkt hat zurück zu zahlen."


    Er atmete laut aus.


    "Gut wir haben festgestellt, dass ich nichts über Sylvana weiß. Jedenfalls nicht mehr, als jeder Bewohner von Yunalesc. Die Garde ist schlauer als ich und eignetlich ist sowieso alles falsch.
    Ich WILL es ja richtig machen. Ich WILL es ja besser machen.
    Nur leider ist Sylvana gerade nicht hier. Also kann ich nicht auf Kleinigkeiten die ihren Charakter außmachen achten.
    Das habe ich wohl anscheinend in der Vergangenheit versäumt.
    Dann bitte LEHRMEISTER.... lehre mich. Zeige mir Wissen, sage mir wie ich mich verbessern kann, zeige mir meine Fehler, dass ich es meinetwegen auch selber herrausfinden kann.
    Gib mir Zeit Wissen zu sammeln.
    Ich stehe hier wie der letzte Bauerntölpel in einem Raum der zu einer Person gehören soll, die ich liebe aber anscheinend nichts über Sie weiß. Es wird garantiert nicht besser, je länger ich hier stehe. Nur peinlicher."


    Damit legte er das Buch zurück auf den Tisch.
    Ihm war schlecht.
    Er schmeckte Galle.

  • Ihre Miene zeigte keine deutliche Regung, aber ihre Stimme klang seltsam versöhnlich...


    Vertrauen... Liebe... sie nickte.


    Was ist es denn was du liebst? Was genau nährt diese Liebe, oder macht diese aus?


    Sie tippte sich an die Stirn... Nicht so viel denken... fühlen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.