Stadtherrinnenträume und Erfinderwünsche

  • Sehr freundlich! Sagte Violante und folgte der Haushälterin ins Innere des Hauses. Ich neheme lieber einen Tee, damit ich einen klaren Kopf behalte. Antwortete sie auf die eben gestellte Frage, während sie gerade die Treppen empor stieg. Aber ich komme gerne auf das Angebot mit dem Likör zurück, wenn der Herr Miriquidi und ich uns einig geworden sind. Meinte sie weiter, betrat das Arbeitszimmer, bedankte sich freundlich und nahm Platz, um dort geduldig auf Pepin zu warten.

    Violante<br />wie eine Lilie, die dir in die Fresse schlägt<br />wie der Sonnenaufgang am Jüngsten Tag<br />wie eine kuschelige Decke gefüllt mit Stacheldraht<br />wie die zärtliche Umarmung eines blutrünstigen Höhlenbärens<br />wie die einkehrende Ruhe des nahenden Todes

  • Die Haushälterin nickte und schloss die Tür. Das Arbeitszimmer war trotzt des anbrechenden Frühlings noch durch das Feuer im Kamin beheizt.
    Neben ein paar sehr bequem aussehenden Sesseln und einem Beistelltisch fand man am anderen Ende des Raumes einen riesigen Schreibtisch mit einem Modell der Stadt. An den Wänden, ja selbst an Teilen der Fenster hingen Zeichnungen, verziert mit irgendwelchen Zahlen und Mustern die für Violante unbekannt sein dürften.
    Nach ein paar Augenblicken kehrte die Frau zurück und stellte der Stadtherrin vorsichtig ein dampfendes Kännchen und eine Tasse auf den Beistelltisch. Leise meinte sie „Ich habe Herrn Pepin informiert. Er wird schnellstmöglich von der Werkstadt herüberkommen.“

  • Fasziniert schaute sich Violante in dem gemütlichen Arbeitszimmer um und als ihr Blick an dem Modell von Paolos Trutz haften blieb, konnte sie dem Drang nicht widerstehen, es genauer betrachten zu wollen. Doch gerade als sie sich von ihrem Platz erheben wollte, öffnete sich die Tür und die Haushälterin trat herein. So saß sie also immer noch brav auf der ihr angebotenen Sitzgelegemheit und lächelte. Danke, das ist sehr freundlich von dir! Sagte sie dann, als die Haushälterin ihr den Tee serviert und sie davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass Herr Pepin über ihr Kommen informiert sei.

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  • Mit einem leichten Nicken verliess die Frau das Zimmer wieder.


    Betrachtete Violante das Modelll genauer so mochte ihr dessen Genauigkeit in Form und Mass auffallen. Von den Mauern über die Stadthäuser bis hin zur Kathedrale, alles war da. Zudem schien, folgerte man aus der Höhe des Modells auch noch tiefere Ebenen vorhanden sein.

  • Und das tat Violante auch, sobald die Haushälterin aus dem Zimmer getreten war, erhob sie sich und ging zum Schreibtisch hinüber. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und mit hochgezogenen Augenbrauen, blickte sie auf das Modell der Stadt herab. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, denn so ein Detailreichtum, war ihr bisweilen noch nie begegnet. Mal beugte sie sich nach links, mal nach rechts, dann nach vorne oder nach unten. Egel aus welchem Blickwinkel sie das Modell auch zu betrachten schien, es war ein Meisterwerk. Heilige Scheiße! Entfuhr es ihr, während sie sich sogleich lachend die Hand vor den Mund hielt, ob der Wortwahl, die sie gerade benutzt hatte.

    Violante<br />wie eine Lilie, die dir in die Fresse schlägt<br />wie der Sonnenaufgang am Jüngsten Tag<br />wie eine kuschelige Decke gefüllt mit Stacheldraht<br />wie die zärtliche Umarmung eines blutrünstigen Höhlenbärens<br />wie die einkehrende Ruhe des nahenden Todes

  • Neben dem Modell lag eine zusammen genähte Aufschlüsselung, eine Art Register. Es bezeichnete jedes Haus mit Maßen, Anzahl der dort wohnenden Siedler und eine Kategorisierung in ihr Alter. Die Häusergruppen waren in Viertel dort zusammen gefasst, ihr Nahrungs- und Wasserbedarf aufgelistet, ebenso wie der des Palastes. Die Daten welche sich hier befanden hatten das Potential den Bedarf der Stadt sehr genau auszurechnen um so der Stadt entweder zu schaden oder zu nützen. Neben dem Tisch fand sich eine Kiste mit weiteren Modellen, welche aber nicht aufgestellt worden waren.


    Während Violante noch in ihren Betrachtungen verhaftet war hörte man schnelle Schritte auf den Stufen und alsbald öffnete sich die Tür.

  • Violante war zu versunken, als das sie werder die Schritte, noch das Öffnen der Tür wahrgenommen hätte, denn sie hatte gerade die Aufschlüsselung entdeckt. Immernoch schüttelte sie den Kopf, weil sie einfach nicht glauben konnte, wie präzise dieser Kerl ist, dem dieses Arbeitszimmer gehörte.

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  • Die Tür öffnete sich und ein etwas abgehetzter, leicht verschwitzter Pepin stand dort. Seine Brust zierte eine dicke Lederschürze, während er gerade dabei war sich ebensolche Handschuhe zu entledigen. "Oh da hast du mich doch vollkommen überrascht. Ich hatte mit deinem Eintreffen erst nächste Woche gerechnet. Entschuldige bitte die Unordnung." sprach er noch während er den Raum betrat. Hinter ihm die missmutig dreinblickene Frau, welche wohl daran Anstoß nahm, wie der Hausherr der Stadtherrin ungewaschen unter die Augen treten konnte.

  • Hä? Entfuhr es Violante, als sie endlich auf Pepin, der nun mittlerweile eingetroffen zu sein schien, aufmerksam wurde und drehte sich zu ihm um. Sein Anblick war für sie allerdings nichts Ungewöhnliches, Ulric und Korlic sahen schlimmer aus, wenn sie erst das Schmiedefieber gepackt hat. Der männlich, herbe Ziegenstallgeruch, der ihrer Nase stets aus der Werkstatt, der eben genannten Herren entgegen kam, war hier allerdings kaum, bis gar nicht zu finden und darum hatte sie gar keinen Grund sich zu beschweren.. Schwer am schuften, wie ich sehe! Sagte sie und grinste. Ich hoffe dennoch, ich komme nicht ungelegen? Fragte sie.

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  • Pepin wirkte für einen Moment tatsächlich verlegen schloss dann aber die Tür vor der Haushälterin und trat auf Violante zu um ihr kräftig die Hand zu schütteln. Seine fühlte sich etwas rissig und warm an während er dies tat. „Nein überhaupt nicht, und ja ich hatte heute Nacht eine Idee, welche mich in die Werkstatt trieb. Aber nicht so schlimm, ich freu mich dass du da bist. Ich gehe davon aus, dass sie“ er verdrehte leicht seine Augen „dir bereits ihren Tee aufgedrängt hat?“ Ohne die Antwort abzuwarten blickte er auf das Modell und lächelte versonnen. „Schön ist es geworden nicht`war?

  • Hach, Violante mochte den Kerl einfach, weil er so schön "normal" war. Jepp, den Tee habe ich bereits erhalten. Sagte sie, während er ihr kräftig die Hand schüttelte und nickte in Richtung des Tisches, auf dem sowohl das Kännchen, als auch die Tasse stand, die ihr zuvor serviert wurden. Dann blickte sie wieder auf das Modell. Schön, ist stark untertrieben, mein lieber Pepin. Das Modell ist absolut...sie suchte kurz nach einem passenden Wort.....magicanisch!!!! Sie begann zu lachen, dieses Wort hatte sie eine Ewigkeit schon nicht mehr verwendet. Wie lange hast du dafür gebraucht? Fragte sie neugierig.

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  • Bei dem Wort magicanisch zuckte Pepin merklich zusammen, sagte aber nichts. Als Violante indes weitersprach wanderte sein Blick zu dem Modell, welches er beinahe zärtlich strich, als er ihr antwortete. „Nun das Bauen war innerhalb einer Woche erledigt, zumal ich ja bereits seit meiner Ankunft daran gebaut habe. Problematischer war es eher all die Daten zu erlangen die man benötigt. Wusstest du übrigens, dass eure Handwerker ihre eigenen Ellen als Maß nehmen?“ er schnaubte verächtlich und fuhr in einem tadelnden Ton fort „Nicht nur, dass dadurch einige Kunden weniger bekommen als sie bestellen, nein eure Häuser sind unterschiedlich lang. Einfach furchtbar. Ich musste doch tatsächlich noch einmal von vorn beginnen und sie genau ausmessen. Aber naja ich bin ja zum Glück hier nicht der Zunftmeister.“ brummelte er weiter nur um dann eine wegwerfende Handbewegung zu machen. „Wie dem auch sei. Wir haben jetzt die Daten, ein Modell und ich eine genaue Vorstellung was geht oder nicht. Letztlich sind wir jetzt in der Lage entweder die Stadt zu einer neuen Blüte zu führen oder sie in die Magmaströme etwas tiefer zu versenken.“ Sein Blick wirkte bei dieser Aussage so unschuldig, dass man sich nicht sicher sein konnte, wie ernst er dies gemeint hatte.


    Noch während er dies sagte trippelte er zu den Sesseln herüber und deutete auf einen freien. Abwartend bis sein Gast Platz genommen hatte ergriff er dann das Wort. Also liebste Dame. Ein Umbau mit dem was du geschildert hast ist grundsätzlich möglich und so wie mein Gefühl mir rät sogar im Sinne des Herrn Walays. Die Frage die sich jetzt an dieser Stelle jedoch stellt ist zum einen jene nach den Ressourcen für ein solches Unternehmen an Mensch, Zeit und Material. Zum Zweiten natürlich auch, was man einem Tivar Karassil geprüften Erfinder wie mir anbieten kann, um ihn zu überzeugen dies anzugehen.

  • Violantes Brauen hoben sich, als Pepin so plötzlich losplapperte und ihr erzählte, dass er für das Modell, vor dem sie gerade standen und welches sie eben noch so bewundert hatte, nur eine Woche brauchte. Dann klappte ihr der Unterkiefer herunter, weil sie NICHT wußte, dass die Handwerker Paolos Trutz ihre eigenen Ellen als Maß nehmen und somit viele Kunden um das gebracht werden, was sie eigentlich bestellt hatten. Bitte was? Sagte sie, nachdem ihr Unterkiefer wieder hochgeklappt war und wirbelte dabei wütend mit den Armen. Dann hielt sie inne, betrachtete Pepin für ein paar Atemzüge etwas genauer und hob drohend den rechten Zeigefinder. Freu dich mal nicht zu früh, ich finde die Idee ziemlich genial. Entgegnete sie ihm dann, süffisant lächelnd, auf seine Aussage, dass er sei zum Glück nicht der Zunftmeister sei. Vergnügt pfeifend, folgte sie ihm zu den Sesseln und nahm Platz, die Fröhlichkeit ebbte aber sogleich wieder ab, als der Begrfiff "Tivar Kharassil" fiel. Gut. Sagte sie um die trüben Gedanken in ihrem Kopf zu vertreiben. Welchen Lohn verlangst du und was genau brauchst du alles, für den Umbau der Hauptstadt. Sie lehnte sich zurück und wartete auf seine Antwort.

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  • Pepin lehnte sich zurück und betrachtete Violante. Seine Augen taxierten sie mit einem seltsamen Glanz. „Nun wir werden einen Vertrag miteinander schließen, in welchem festgelegt wird was du alles in der Stadt umgebaut, errichtet oder verändert haben möchtest. Für dem Umbau selbst benötige ich Zugriff auf Handwerker und Hilfskräfte, selbstverständlich von irgendwem entlohnt, nahezu aller Gewerke in und im Umfeld der Stadt. Zudem Baumaterial an Lehm, Schiefer, Stein, Eisen und einiges mehr. Vielleicht auch noch ein paar Spezialdinge. Eine genaue Auflistung der Ressourcen kann ich dir zukommen lassen, ebenso wie eine Prognose der Umbauzeit bei eingesetzten Kräften. Letztlich muss ich quasi der General der Handwerker auf bestimmte Zeit sein und über die notwendigen Mittel verfügen um die festgelegten Umbaumaßnahmen umsetzen zu können. Zudem benötige ich einen Ansprechpartner für Ressourcen und Münzverwaltung, welcher dir Bericht erstattet. Dies dient dazu dir unnötige Arbeit zu ersparen, nicht dass du noch Blasen an den Fingern von dem Bedienen des Rechenstabes bekommst.“ Pepin stockte einen Moment da ihm gerade die Vorzüge einer Rechenmaschine in seinem Hirn herumspukte, fing sich aber recht schnell wieder. „Ach ja und was meine bescheidene Bezahlung betrifft nehme ich an, dass du meine vollständige Hilfe bis zum Bauende inklusive der Anlernung von Instandhaltungskräften willst.“ Mit diesen Worten zog er aus einem kunstvoll gefertigten kupfernen Behälter ein Pergament hervor. „Ich habe mir einmal erlaubt alles Zusammenzufassen was ich mir als Bezahlung vorstellen könnte, die Frage ist halt ob du dies auch liefern kannst bzw. ob wir an einigen Stellen nochmal verhandeln müssen.“

  • In Ruhe hörte sie Pepin zu und nahm dann das Pergament entgegen, dass er zuvor aus dem kupfernen Behälter genommen hatte. Doch statt einen Blick darauf zu werfen, hielt sie abrupt inne und schüttelte den Kopf. Mensch, dass hab ich ja ganz vergessen. Sagte sie und schlug sich mit eben jenem Pergament gegen die Stirn. Sie beugte sich vor, nahm ihren Korb und reichte ihn Pepin. Da, für Dich! Meinte sie. Das haben die Kinder im Waisenhaus für dich gebacken. Dann streckte sie die Beine lang, nahm ihre Tasse zur Hand, begann das Pergament zu entrollen und während Pepin, der verführerische Duft frischer Backwaren entgegenschlug, las sie seine Forderungen. Als ihre Tasse geleert war, blickte sie wieder auf. Hm! Machte sie. Kann ich das mitnehmen? Fragte sie und wedelte mit dem Papier, dass sich mittlerweile, ganz von selbst, wieder zu einer Rolle geformt hatte.

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  • Violante lächelte zufrieden, weil sie den Kindern nachher erzählen konnte, das der "berühmte" Erfinder sich über ihre Gaben gefreut hatte und sie wusste, das sie heute noch so manche Geschichte zu berichten hatte. Nocheinmal blickte sie zu dem Modell hinüber und genau das war es, was sie den Kindern später, in bunten Bildern beschreiben würde. Schon jetzt freute sie sich auf die vielen, fröhlichen Kindergesichter.
    Dann schaute sie auf die Pergamentrolle und nickte. Gut, dann nehme ich die Auflistung an mich und bedanke mich erstmal dafür, dass du bisweilen so gute und zuverlässige Arbeit geleistet hast. Das......sie hielt kurz inne, holte einen kleinen Lederbeutel hervor....soll nicht dein Schaden gewesen sein. Sagte sie, legte ihn auf den kleinen Beistelltisch, wobei es darin merklich klimperte und erhob sich. Ich werde mich in den nächsten Tagen bei dir melden, lieber Pepin. Sagte sie weiter und hielt ihm zum Abschied die Hand entgegen.

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  • Einige Tage später, klopfte Violante erneut an die Tür des Erfinders.

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