Stadtherrinnenträume und Erfinderwünsche

  • Wann: nach der Rückkehr vom Salon des Nordens
    Wo: Violantes Heim
    Wer: Violante, Pepin … andere nach Absprache
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    Nachdem Pepin ausgiebig seine Verletzungen … am hinteren Teil seiner Persönlichkeit kuriert und sich ausgiebigen Badungen unterzogen hatte machte er sich relativ gut gelaunt zu einem kleinen Spaziergang durch die Stadt auf. Diese täglichen Rundgänge dienten nicht nur dem Zweck die Stadt besser kennen zu lernen, sondern auch einen Blick auf die Pflege und Wartung der Wasserleitung durch die beauftragten Handwerker zu vollziehen. Schon sein Lehrmeister hatte immer gesagt „Vertrauen in die Leistung eines Handwerkers ist gut, doch der rechte Bauherr kontrolliert was er hergestellt hat!“
    So langte er schließlich am Anwesen jener seltsam freundlich warm wirkenden Frau an, die Alexij ihm als Stadtherrin vorgestellt hatte. Ihr Wunsch einen persönlichen Erfinder zu haben fand er zwar etwas seltsam, aber zumindest sollte sie zahlungskräftig sein, was eines seiner Probleme, die noch offenen Erfindungen weiter voranzutreiben, lösen vermochte. So zögerte er gut fünfzehn Augenblicke unschlüssig ehe er sich durchrang und auf der Suche nach Einlass sich der Tür des Anwesens näherte.

  • Die beiden Wachen, die die Eingangstür flankierten, lächelten schelmisch, als sich der Fremde näherte, was aber weniger mit Pepin´s Person zusammenhing, sondern viel mehr an der jungen Maid, die ihnen kurz zuvor noch schöne Augen gemacht hatte. Magica zum Gruße! Sprachen sie fast zeitgleich. Was ist euer Begehr? Fragte dann aber nur einer von ihnen.

    Violante<br />wie eine Lilie, die dir in die Fresse schlägt<br />wie der Sonnenaufgang am Jüngsten Tag<br />wie eine kuschelige Decke gefüllt mit Stacheldraht<br />wie die zärtliche Umarmung eines blutrünstigen Höhlenbärens<br />wie die einkehrende Ruhe des nahenden Todes

  • Pepin nickte ihnen freundlich aber sehr schüchtern zu. Diese zwei Männer schienen ihm Respekt einzuflößen denn schließlich mussten sie, wenn sie vor dem Haus der Stadtherrin standen extrem gute Kämpfer sein. „Ich grüße euch auch“ erwiderte er und sprach weiter „ich würde gern zur Dame Violante. Sie bat mich auf meiner letzten Reise als ich sie traf sie aufzusuchen. Mein Name ist Pepin von Miriquidi, Erfinder und Analyst.“

  • Die beiden nickten. Sodann, Pepin von Miriquidi.......sprach wieder nur der Eine von ihnen.....dann tretet hinein und seit willkommen! Sagte er und öffnete ihm die große Eingangstür. Dahinter erstreckte sich ein großer Eingangsraum, mit zahlreichen Türen und einer Treppe, die zum Obergeschoss führte. Mittend in der Halle, auf einem prunkvollen Teppich, stand ein kleiner Schreibtisch und dahinter saß ein vornehm gekleideter Mann, der sich gerade über ein paar Bücher gebeugt hatte, die überall auf dem Tisch zerstreut lagen. Als er Pepin bemerkte, blicke er auf und lächelte ihn höflich an. Magica zum Gruße. Ich nehme an, ihr wünscht zur Stadtherrin, der Frau Violante, vorgelassen zu werden? Fragte er freundlich. Oder wünscht ihr mit dem Schwertarm und Meisterschmied, dem Herrn Ulric zu sprechen? Fragte er weiter.

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  • Pepin ob des Prunks und der bloßen Größe eingeschüchtert benötigte einige Augenblicke der Orientierung ehe er auf den Mann hinter dem Schreibtisch zugehen konnte. Als dieser ihn ansprach nahm er seine Mütze vom Kopf und antworte sich an selbiger festhalten "Zu Dame Violante, wenn es keine Umstände bereitet."

  • Der Mann hinter dem Schreibtisch grinste breit und entblößte dabei, eine Reihe weißer Zähne. Bei der goldenen Herrin, nein! Es bereitet überhaupt keine Umstände. Er erhob sich von seinem Stuhl, kam hinter dem Schreibtisch hervor und klopfte Pepin freundschaftlich auf die Schulter. Dann mir nach, bitte! Sagte er, ging zielstrebig auf eine der vielen Türen zu und öffnete diese. Immer herein spatziert!! Sagte er und führte Pepin in einen großen Raum, dessen vier Wände, mit großen Regalen vollgestellt waren, die bis unter die Zimmerdecke reichten, durch und durch, mit Büchern gefüllt. Pepin wurde in die Mitte des Raumes geleitet, dort standen, in einem Kreis angeordnet, mehrerei bequeme Sessel und ein runder Tisch. Bitte nehmt Platz, ich werde jetzt nach der Herrin Violante schicken lassen, wenn ihr noch so freundlich sein würdet, mir euren Namen zu nennen, damit ich euch ankündigen kann? Bat er.

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  • Pepin hatte zwar keine Ahnung wer diese Magica und jetzt die goldene Herrin sein sollte, Vielleicht wieder einer von ihren Göttern oder Elementgeschichten“ dachte er sich. Andererseits hatte aber Violante bei ihrem zusammentreffen ein goldähnliches Kleid getragen … . Also nickte er freundlich und versuchte sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen wie aufgeregt und verwirrt er im Moment tatsächlich war. Man wies ihn Platz zu nehmen und schon wieder zögerte er. So viele Sitzplätze und es war nicht zu entnehmen wo die Hausherrin zu sitzen wünschte. Dort wo Pepin her kam, gab es ein festes Prozedere für solche Empfänge, exakt 2 Sitze zur Rechten neben dem Hausherren … so lautete die Regel. Blitzschnell flitzten seine Augen über die Möbel, prüften ihre Beschaffenheit, den Grad der Abnutzung. Dort wo der Hausherr immer Platz nahm würde sich so etwas zeigen, da dieser Stuhl viel häufiger in Benutzung war. Seine Analyse wurde jäh unterbrochen als der Mann nach seinem Namen fragte „Oh ich bitte vielmals um Entschuldigung. Mein Name ist Pepin, Pepin von Miriquidi.“

  • Pepins Gegenüber schmunzelte, war ihm doch die Aufregung des Gastes nicht ganz entgangen. Wollt ihr vielleicht einen Schnaps? Fragte er. Diese Art von Getränken, so habe ich festgestellt, verschaffen mir in manchen Situationen, ein wenig zur Ruhe. Er grinste. Und nebenbei, ihr könnt auf jedem der Sessel Platz nehmen, die Herrin beansprucht keinen davon für sich. Wieder grinste er.

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  • Sehr wohl, der Schnaps kommt gleich und die Herrin Violante natürlich auch. Er verbeugte sich vor Pepin und verließ den Raum. Der Gast mußte nicht lange warten, dann öffnete sich schwungvoll die Tür und zum Vorschein kamen sowohl die angekündigte Stadtherrin, als auch der versprochene Schnaps, Letzteres serviert auf einem kleinen, silbernen Tablett, von einer jungen Dienstmagd. Diese, reichte Pepin das Glas mit dem Schnaps, knickste und verließ umgehend wieder den Raum, während die Stadtherrin ihm gegenüber Platz nahm und ihn anstrahlte. Na dann zum Wohl! Sagte Violante, nickte in Richtung des Glases, lehnte sich gemütlich in ihrem Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. Sie schien sehr erfreut darüber zu sein, dass er gekommen war. Wie geht es dir, Pepin? Fragte sie ihn.

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  • Wiederum strahlte Violante den kleinen Erfinder an, der nun mit einem Glas Schnaps in der Hand da stand und erst einmal schlucken musste ob der Situation. Doch ein Zögern würde ihn nur Inkompetent wirken lassen, so dass er das Glas nahm und mit einem Schluck lehrte. Dann stellte er es wieder vorsichtig auf den Tisch. „Vielen Dank und ebenfalls Hallo.“ erwiderte er lächelnd während der Alkohol seine Wangen rosig färbte. „Der Staub der Straße ist abgewaschen, dank meiner Wanne und meiner guten Haushälterin. Naja und meine Reiseverletzungen heilen auch, danke der Nachfrage.“

  • Sowohl eine Wanne, gefüllt mit wohlig warmen Wasser, als auch eine gute Hauhälterin, sind nicht mit Gold aufzuwiegen. Es freut mich, dass du mit beidem gesegntet bist und vielmehr freut es mich, dass es dir gut geht. Sagte sie. Aber du bist sicherlich nicht zu mir gekommen, um mit mir über Wannen zu philosophieren? Fragte die Hausherrin rethorisch. Du möchtest vielmehr das Gespräch wieder aufgreifen, dass wir letztes Mal geführt haben, richtig? Jedenfalls wäre ich daran sehr interessiert. Meinte sie fröhlich, während die Dienstmagd noch einmal herein gehuscht kam, als sie wieder ging, war das leere Glas von Pepin verschwunden und der Tisch war gefüllt mit Brot, Wurst, Käse, Wasser, Bier, Würzwein und heißem Tee. Bei unserer letzten Begegnung hast du gesagt, dass du soviel isst und trinkst, wie du nur kannst. Nun bist du Gast in meinem Hause und ich möchte, dass es dir an nichts fehlt. Bitte, greif zu! Bat sie augenzwinkernd und füllte sich selbst ein Glas mit Würzwein. Also, hilf einer Frau mit Kopfverletzung auf die Sprünge, wo waren wir damals stehen geblieben, als wir uns auf dem Salon unterhalten hatten?

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  • „Nun gesegnet ist wohl der falsche Begriff. Ich habe sie angestellt und bezahle dafür, ebenso wie für die warme Wanne.“ entgegnete er prompt und sprach dann weiter „Naja aufgreifen … du hattest mich auf dem Salon gebeten, dass ich vorbei komme sobald wir wieder in Paolos Trutz sind.“ Er unterbrach kurz und stellte sich etwas vom Essen zusammen.
    Als sie die Kopfverletzung erwähnte unterbrach er kurz und blickte sich prüfend an. Sein Blick streifte dabei nur kurz an Haaransatz, vielmehr schien er die Augenbewegungen von Violante zu beobachten.

  • Das ist richtig! Entgegnete sie Pepin. Genau darum, habe ich dich gebeten. Sie blickte kurz in den Inhalt ihres Glases und trank dann einen großen Schluck. Und es ist gut, dass du gekommen bist. Sie machte eine rethorische Pause und musterte ihn dabei nachdenklich. Du kannst sicherlich verstehen, dass ich ziemlich ungehalten, nein......ich bin stinksauer darüber, welche Schäden, unsere "ungebetenen Gäste" in Paolos Trutz hinterlassen haben und selbstverständlich, möchte ich diese umgehend beseitigt haben. Auf dem Salon, sprachen wir bereits über einen dieser Schäden, die Aquädukte. Ihr Blick blieb kurz an ihm haften, ehe sie fortfuhr. Du hast sie reparieren können, wofür ich tief in deiner Schuld stehe und ja.....sie hob kurz die Hand.....dafür sollst du natürlich auch entlohnt werden aber ich will. dass so etwas nicht noch einmal passiert. Sollte jemals wieder, irgendeine Ausgeburt vor den Toren dieser Stadt wüten, dann möchte ich mir, um die Aquädukte keine Gedanken mehr machen müssen! Sie beugte sich zu ihm vor. Und da kommst du und dein Erfindergeist ins Spiel! Vorausgesetzt, du bist gewillt daran zu arbeiten.....wieder hob sie die Hand.....entgeltlich, selbstredend!

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  • Da Pepin keinerlei Anzeichen schwerer Hirnverletzungen in ihrem Sprachverlauf noch in ihren Augenbewegungen wahrnehmen konnte widmete er sich ganz den aufgeworfenen Punkten. Er gewann so schnell an Sicherheit, ging es hier nun doch um etwas, was nicht nur sein Fachgebiet, sondern auch seine Leidenschaft ausmachte. Er hatte ja schon vorher diese Stadtherrin auf den ersten Blick sympathisch gefunden, doch die Art und Weise wie sie dachte war nicht nur eine Freude für jeden Erfinder, sondern auch die Betonung der in Aussicht stehenden Entlohnung bereitete ihm Freude. So lehnte er sich einen Moment zurück und überdachte die Situation. Dann zog er aus seiner Tasche ein paar Blätter Papier heraus, welche allesamt identisch aussahen.


    „Gut dann machen wir uns an eine Projektierungskalkulation und schauen was du dir insgesamt wünschst, sowie ob du dir deine Wünsche auch leisten kannst.“ meinte er schmunzelnd.
    Er kratzte sich nachdenklich mit einer Art Holzstück am Kopf ehe er selbiges auf das Papier ansetzte und meinte „Wasserleitungen hin oder her. Wenn wir schon zusammen ein Großprojekt planen, machen wir es gleich richtig. Du musst wissen solche Projekte dauern ihre Zeit und beginnen nicht mit dem ersten Hammerschlag. Nur wer im Vorfeld genau überlegt was er eigentlich will wird am Ende auch erhalten was er sich erträumt.“
    Er lehnte sich zurück in den Sessel, seine Stimme klang nun eine Spur tiefer. „Schließ bitte die Augen!“

  • Violante, die sich mittlerweile wieder in ihrem Sessel zurückgelehnt hatte, mußte schmunzeln. Es war bemekenswert, mit welcher Schnelle sich das Verhalten der Menschen doch änderte, wenn sie von Leidenschaft erfüllt waren. So schüchtern Pepin zuvor noch auf sie gewirt haben mochte, nun war er nicht mehr zu bremsen. Sehr gut!" Dachte sie zufrieden, denn sie hatte scheinbar genau den Richtigen gefunden. Sie nippte an ihrem Wein, hörte ihm aufmerksam zu und als er zwischendurch sagte: "Wenn wir schon zusammen ein Großprojekt planen, machen wir es gleich richtig", mußte sie grinsen. Ich bin begeistert. Entgegnete sie ihm, als er geendet hatte. Dann fangen wir mal an. Meinte sie weiter und schloss, wie gewünscht die Augen.

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  • Langsam begann Pepin zu erzählen. „Stell dir nun einmal deine Stadt vor. Eine lange staubige Straße, die durch das große Tor in sie hinein führt. Gleich einer Lebensader strömen durch sie all die Waren des täglichen Bedarfs, geliefert von den Bauern und Handwerkern der Umgebung. Stolz reckt sich diese Stadt empor mit ihren Türmen und Zinnen, der Kathedrale und ihren stolzen Mauern. Wandle durch die breiten und engen Gassen, höre das Gelächter der in ihnen spielenden Kindern und das wispern der Händler auf dem Markt. Sieh die zerstörten Aquädukte, die zerkratzten und geschwärzten Mauern und die zerstörten Gebäude im Hafen. Und nun erhebst du dich über die Stadt, fliegst dahin wie ein Vogel, getragen und leicht wie auf den Schwingen eines Adlers. Das Gelände in und um die Stadt kommt dir in den Sinn. All seine Erhebungen und senken. Du gleitest dahin und betrachtest den Verlauf der Straßen, bemerkst ihre Engstellen, die Punkte an denen das Eis durchgebrochen ist. Du siehst die Entfernungen zwischen den Nachschubwegen, den Wasserquellen. Du spürst den Weg welchen ein mögliches Feuer in deiner geliebten Stadt nehmen würde, fühlst das Rinnen der Abwässer auf den Straßen.“
    Mit warmen Worten beschrieb Pepin eine Einzelheit nach der Anderen der Stadt in einer Detailreiche als würde er mit seinen Worten ein Bild in ihrem Geist malen. Violante mochte ob ihrer Vorstellungen die Bilder, die Geräusche ja selbst die Gerüche einer jeder geschilderten Gasse, Hauses oder Platzes wahrnehmen. Nach und nach baute sich so ein Bild der Stadt auf, welche sie wohl zum ersten Mal auf diese Art zu erleben mochte.

  • Als Pepin zu erzählen begann, flatterten zunächst noch ihre Augenlider, ihr rechter Fuss wippte auf und ab und ihre Finger, die auf den Armlehnen des Sessels lagen, bewegten sich ungeduldig. Doch je mehr er sprach, je mehr die Stadt in ihrer Vorstellungskraft Gestalt annahhm, je bunter die Bilder und je lauter die Geräusche wurden, um so ruhiger wurde auch sie selbst. Wie versteinert saß sie da, lediglich ihre Brust hob und senkte sich, im Einklang mit ihrem Atem. Ihr wurde wohlig warm und ihre Wangen färbten sich rosa, ob der Liebe, die sie für diese Stadt empfand und die sie nun, aus so einer ganz anderen Perspektive zu sehen bekam. Sie konnte die Bilder, die wie eine Filmabfolge vor ihrem inneren Auge abliefen, fast greifen. Hmmmm....machte sie und spürte fast so etwas wie Frieden, wären nicht auch hier, die Spuren des Schwarzen Eises präsent gewesen.

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  • Pepin ließ ihr einige Augenblicke selbst die Stadt in ihrem Geist zu erkunden ehe er weiter sprach. „Nun nutze dein Geschick als Stadt- und Feldherr. Finde die Probleme der Stadt in seiner Struktur, die Einengungen, die Schwachstellen der Verteidigung, der Versorgung! Suche sie mit deinem Geist und benenne sie.“
    Leise um sie nicht aus ihrem tranceartigem Zustand zu wecken griff er zum Papier und dem Holzstück und wartete ab.

  • „Nun nutze dein Geschick als Stadt- und Feldherr" hörte sie ihn sagen und bei diesen Worte, wurde ihr Verstand für einen Moment wieder klarer. Ja, ihr Geschick würde sie nutzen aber auch dem Geschicktesten Stadt- und Feldherren, entgingen manchmal wesentliche Dinge, beziehungsweise......selbst der beste Stadt-und Feldherr, war nichts ohne seine Soldaten. Also erinnerte sie sich jetzt auch an das Gespräch mit Carni, dass sie auf dem Salon, bezüglich Paolos Trutz geführt hatte. Sie ließ die Hauptstadt noch einmal vor ihrem inneren Auge wachsen, verfiel wieder in Trance und räusperte sich dann, wobei sich ihre Zunge sehr schwer anfühlte, im Gegensatz zu der Flut ihrer Gedanken. Die Schwachstellen....sind die Aquädukte außerhalb der Mauern der Stadt......die Kornspeicher, die im Armenviertel direkt an der Stadtmauer liegen....der Hafen und seine Vorstadt......müssen eine zweite Mauer ziehen. Sagte sie und hielt dann inne.

    Violante<br />wie eine Lilie, die dir in die Fresse schlägt<br />wie der Sonnenaufgang am Jüngsten Tag<br />wie eine kuschelige Decke gefüllt mit Stacheldraht<br />wie die zärtliche Umarmung eines blutrünstigen Höhlenbärens<br />wie die einkehrende Ruhe des nahenden Todes

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