Die dreckige Haut war heiß, und der Puls ging sehr schnell. Die Krämpfe schüttelten den seltsamen Reisenden durch. Als er von Tovak auf den Boden gelegt worden war, ebbte der Fieberschub ein wenig ab. Und leises Keuchen machte dem vorherigen Röcheln platz. Bei genauerer Betrachtung war es nicht verwunderlich das der Reisende erkrankt. Keinen Schutz vor Wind und Wetter trug er, keinen Beutel mit Essen, ja nicht einmal Schuhwerk besaß er. Wovon auch immer er aufrecht erhalten wurde, es hatte ihn an den Rand der Erschöpfung gebracht, vielleicht darüber hinaus.
Ein seltsamer Reisender
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"Du solltest dich ausruhen, sonst wirst du deine Aufgabe nicht erfüllen können. Was nützt es, wenn du die Worte durch das Land tragen willst, aber deine Füsse dich nicht tragen."
Tovak wühlte kurz in seinem Beutel und holte etwas trockenes Obst hervor. Zum Glück hatte er immer etwas dabei, da er nie wusste, wann er das nächste mal etwas zu Essen bekam.
"Hier iss und Trink etwas. Du solltest dich erholen um deine Aufgabe erfüllen zu können. Willst du mich nach Selfiran begleiten, wo sich fachkundige Heiler um deine Gebrechen kümmern können ?"
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Kein Wort kam mehr von dem am Boden Liegenden. Die Augen waren geschlossen und es sah nicht danach aus als würde er all zu bald wieder zu sich kommen.
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Tovak setzte sich neben den Bewusstlosen. Er konnte ihn hier nicht alleine lassen. So richtete er sich bequem ein und begann zu warten. Ab und zu prüfte er den Puls und die Atmung, ob der Fremde noch lebte.
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Die Atmung flachte immer weiter ab, bewegt hatte sich der Reisende schon eine Weile nicht mehr und auch der Puls lies langsam nach.
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Tovak wußte nicht mehr so richtig, was er jetzt tun sollte. Entweder er schlief tief und fest, oder er würde bald seine Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Alles war er in diesem Moment noch tun konnte, war da sein.
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Eine Wolke zog am Himmel entlang und verdeckte die wärmenden Strahlen der Sonne. Ein leichter Wind trug kalte Luft hierbei und ließ einem eine Gänsehaut zurück. Nur der seltsame Reisende würde all dies nicht mehr bemerken. Sein Atem hörte auf und sein Herz schlug nicht mehr. Hier sollte seine Reise wohl enden, so nah am Ziel doch viel zu fern. Einzig ein Geist wusste um seinen Weg und seine Bestimmung.
Die Wolke zog vorüber, die Sonnenstrahlen wärmten den Boden. Friedlich wog das Gras im leichten Wind und von irgendwo hörte man das fröhliches Zwitschern der Vögel. -
Tovak fühlte nochmal den Puls. Doch da war nichts mehr. Er konnte für die arme Seele nichts mehr tun. Möge er in den Kreislauf Terras wieder eingehen. Er zog im seinen Umhang über den Kopf und verließ ihn.