Quellentext: Fortlaufende Chronik der Davoriç​-Expedition

  • Fortlaufende OT Chronik der Davoriç-Expedition

    Name des Textes: Fortlaufende Chronik der Davoriç-Expedition
    Text-Verfasser: Davos Davoriç
    Herkunft des Textes: OT Nord-Orga (Dan)
    Erstes Erscheinen: Januar 2019 bis aktuell

    Fortlaufende Chronik der Davoriç-Expedition
    (kein direkter IT-Text)

    1 Vor-Expedition:

    • Die Flotte besteht aus 4 Schiffen des Expeditionsleiter's (1 Aviso, 2 kleine Karavellen und 1 Schoner), Adam von Winterfeld mit einer Karavelle, Jean-Alexandre de Bascone mit einem Dreimaster, den O Kosh not Un, welche mit fähigen Leuten auf einen der Schiffe mit tätig sind und Exilia mit 1-2 weiteren Schiffen.
    • Starthafen ist Exilia im nördlichen Reich. Von dort geht sie fährt nach Nord und nach einigen Tagen nach Nord-Osten. Hier wird die See immer rauer und immer stärker werdende Stürme peitschen die Schiffe. Dies hatte der Expeditionsleiter aber schon angedeutet. Niemand würde hier in dieser See freiwillig umher schiffen.
    • Zeitweise wurde überlegt die Expedition abzubrechen, da die Stürme drohten die kleineren Schiffe zum Kentern zu bringen.
    • Nach knapp drei Wochen erblickten die Männer und Frauen das erste Mal eine breite Küste. Sie hatten Land nördlich von Mythodea entdeckt.
    • Kurze Zeit später eine nur leichte Ernüchterung. Dieses Land war Ancarea, wo bisher nur eine ausgewählte Zahl an Leuten den Seeweg kannte. Nun aber waren es ein paar mehr.
    • Man lag in einem ihnen bisher unbekannten Hafen an, Geschichten wurden ausgetauscht und frische Vorräte aufgestockt.
    • Danach begann die Rückfahrt. Hier konnte man einen Zwischenhalt für die Expeditionen aufbauen. Auf Mythodea mussten nun einige Dinge geklärt und ein detaillierter Erkundungsplan erarbeitet werden!




    Erste Kartografierung der Ost-Küsten der entdeckten Landmasse
    [Maßstab-Einteilung am oberen Kartenrand = 100km]
    [1]
    Die weiten hügeligen Flächen sind mit Sträuchern bedeckt

    2 Die Januar-Expedition

    In der ersten Januarhälfte machte sich die Flotte unter Führung von Kapitän Davos Davoriç von Exilia auf in Richtung Ecstatica Inseln, um von dort gen Ancarea zu fahren. Laut Aussagen des Kapitäns seien die Strömungen und Stürme zwischen Ancarea und dem Norden sehr tückisch und könnte die Flotte leicht bei abweichendem Kurs wieder zurück vor die Küsten des Nordens schieben. Jedoch sei es auch seine Absicht allen anderen Kapitänen, dieser Expedition genau diese Strömungen und Sturmkorridore aufzuzeigen und zu lehren. Die knapp 500km zwischen den Ecstatica-Inseln und Ancarea können zwischen ein bis zwei Wochen dauern, im Normalfall. Die Stürme sind jedoch diesmal gnädig und die Überfahrt geht schnell von statten.

    Von den südlich-westlichen Küsten Ancareas aus ging es direkt weiter nach West zu den unbekannten Küsten dieser fremden Landen. Die Überfahrt hier ist sehr von starken Nordwinden und starken Südströmungen geprägt bei bestem Wetter. Jede Meile weiter westlich scheint der Wind immer mehr von seiner Wärme zu verlieren. Nach vier weiteren Tagen erreichen sie nach komplizierten Zick-Zack-Manövern schon die beiden süd-östlichen Inseln der Landmasse. Kapitän Davos Davoriç eröffnet, dass seine Schiffe letztes Jahr zwar bis hierher gekommen sind, aber die Strömungen die größte Herausforderung waren, weshalb sie darauf - nach Anladung auf den beiden Inseln und groben Küstenfahrten (siehe bisherige Karte) - wieder zurückschiffen mussten, da ihnen die Vorräte und Mittel ausgingen.

    Als die Bucht zwischen der größeren Insel und der Landmasse erreicht wurde, wollte man eine Anlandung wagen und das erste Mal auf neuem Land stehen. Die Küsten wechselten sich zwischen schroffen Stein- und Sandstränden, Kliffs mit Riffen und seichten grau-grünen Sandstränden ab. An einer der günstigeren Stellen in dem "Davoriç-Sund" - wie der Kapitän für sich beansprucht - landeten die Schiffe an und die Charaktere setzten mit den Beibooten über. Die Luft war frisch, teils bedeckte Schnee hügelige Landschaft und alles war mit Gräsern, Moosen und Sträuchern bewachsen. Die Landschaft war sonst karg, steinig, es gab keine Bäume. Etwas weiter landeinwärts wurden violette Sträucher häufiger und man vernahm zwischendurch, trotz des teilweise liegenden Schnees, das Summen von Insekten. Im speziellen violetten Hummeln, welche scheinbar die winzigen Blüten von blauen Blümen anflogen. Und als ob Terra Landuin etwas ärgern wollen würde, stürtzte er hart. Er war über etwas erst nicht sichtbares gestolpert bis es sich meckernd fauchend so schnell es bei seiner Größe konnte davon stehlen wollte: Ein rötlich gefärbtes Grasschwein.
    Mehr gab es in dieser sonst kargen Landschaft nicht zu entdecken, auch wenn es sich anfühlte, als wäre etwas merkwürdig. Aber bisher konnte keiner genauer sagen was.
    In weiter Ferne im Nord-Westen konnte man weitläufige und hohe ungewöhnlich zerklüftete Gebirgszüge ausmachen, die weit entfernt im Dunst sich unter Weiß verbargen, je höher sie sich reckten.

    Nachdem man wieder auf zurück auf den Schiffen war, überlegten alle kommandohabenden Personen, was als nächstes zu unternehmen sei.


    Nachdem Landuin zwei Grasschweine erbeutete und ein paar andere Leute Proben von Pflanzen und kleineren Insekten nehmen konnten (dies dauerte insgesamt zwei Tage) fuhr die Flotte nach gemeinsamen Beschluss vom Davoriç-Sund los gen Süden und umrundete das Süd-Kap. Zerklüftete Kliffs und graue Sandstrände wechselten sich unregelmäßig weiterhin ab. Die Landschaft landeinwärts schien sich bisher nicht groß als der bisher gesehenen zu unterscheiden.
    Dann kam die erste von von insgesamt sechs Küsteninseln in Sicht. Sie waren seicht und karg, ähnlich wie das Festland und wurden nur von Gräsern und Moosen besiedelt. Die Meerengen zwischen Inseln und Festland waren tückisch und man entschloss sich diese nur mit den Beibooten oder der Samusin, die einen geringeren Tiefgang als alle anderen Schiffe hatte zu befahren. Es gab mehrere Sandbänke und Riffe, die zu umschiffen waren. Jedoch konnte man trotz all dessen den Blick weiter auf das Inland richten, welches langsam anzusteigen schien. Die Gebirge kamen immer weiter in Küstennähe und hoben das Land immer schneller an.

    Es war ein Exilant, der das, was da auf der vierten Insel zu erahnen war, entdeckte. Nach einer Anlandung und Untersuchung hatten die Exilanten Sicherheit. Das waren ein paar Fetzen der typschen Stoffe, wenn ein verstorbener Exilant nach Norden geschickt wird. Verheddert in ein paar der Stofffetzen lag der Schädel eines Lark. Scheinbar lief eine Strömung, schnurstracks oder über Umwege, hier hin. Exakt nördlich von Exilia. Das bedeutete einerseits, dass mindestens diese Insel für Exilia etwas Besonderes war, andererseits dass es eventuell einen schnelleren Seeweg hierhin existierte.


    Mit der Fahrt weiter nach Westen fiel die Küste des Festlandes weiter ab und das Land wurde wieder flacher. Jetzt änderte sich auch die Vegetation fast schlagartig. Man sah keine Büsche mehr und größtenteils nur noch Grase und Moose. In mehreren Bereichen war der Boden teils sogar so dunkel, dass er schwarz war. Vom weiten sah es fast so aus als wäre der Boden verbrannt. Teils über weite, große Flächen, teils nur sehr punktuell. Zudem nahm die Temperatur immer weiter ab und der Schnee begann zu fallen. Erste kleinere Eisschollen waren auf den Wellen zu erkennen, je weiter die Fahrt ging und das Festland wurde nun immer weißer vom Schnee.

    Die Gebirgszüge in der Ferne kamen nun auch wieder näher an die Küstenlinie und weiter ob konnte man unendliches Weiß und Gletscher erkennen.


    Langsam lief der Flotte nun die Zeit davon. Die aktuelle Expedition war auf nur einen Mondlauf angesetzt, weshalb sich nun die Flotte wieder auf den Weg nach Osten gen Ancarea machte. In Höhe der sechs Inseln spalteten sich zwei Davoriç-Schiffe ab - die Malachit und die Samusin - zusammen mit der Das Broot, um gen Süden die Möglichkeit eines Fahrweges zu finden.
    Aus der Ferne konnte das vorderste Schiff unbestimmte und unbekannte Vögel ausmachen, die davon stoben, als das, was auf den Inseln war, schnell ins Meer robbte. Man war jedoch leider auch so weit entfernt, dass man nicht mehr als irgendwelche robbenden Wesen erkennen konnte. Es war nur zu erahnen, dass sie so groß wie Schweine oder Robben sein konnten.


    Nach wenigen Tagen erreichte der Rest der Flotte Ancarea und ankerte weit vor deren Küsten. Schiffe, die nicht weiter an der Expedition teilnehmen konnten oder wollen, konnten sich nun auf dem Weg machen oder Neue nun dazustoßen - wie Vertreter von Kapitän Davoriç jeder Abenteurerin und Abenteurer in Exilia verlauten ließ, der es hören wollte.





    Zweite Kartografierung der Küsten der entdeckten Landmasse

    [Maßstab-Einteilung am oberen Kartenrand = 100km]

    3 Die Februar-Expedition

    Anfang Februar setzten weitere Teilnehmer der Expedition ihre Segel und stießen zu den Schiffen der Davoriç-Expedition. Diesmal war die Überfahrt von dem Mythodeanischen Festland schon rauer. Stürme, Orkan-Böen und hohe Wellen widersetzten sich der Fahrt der Schiffe.


    Gefühlt schien es diesmal kälter auf der Fahrt von Ancarea aus nach Westen zu sein. Es wurde schon auf der Fahrt heftig besprochen, was als nächstes zu unternehmen sei, besonders da man nur begrenzte Kapazitäten hatte. Kapitän Davoriç würde nur ungern jetzt schon einen Forschungsposten gründen und erst weiter nach Westen ziehen, um zu sehen wie weit tatsächlich die Landmasse geht, um so zentral wie möglich den Posten zu gründen. Trotzdessen würde er sich aber freilich der Entscheidung der Mehrheit anschließen.
    Bei Ankunft an den beiden östlichen Inseln konnte man schon schnell erkennen: Es lag mehr Schnee als zuvor und die weißen Flocken vielen hier jetzt nun auch von dem dunklen Himmel.


    Währenddessen erlebten die Samusin und Das Broot eine sehr holprige Reise gen Exilia. Die meiste Strecke musste man auf der Fahrten kreuzen. Schließlich erreicht man nach zwei Wochen, also Ende der ersten Februar-Woche, die Küsten Exilias. Auch hier zeigte sich die Erfahrung nochmal von den Navigatoren der Samusin und der Davoriç-Expedition. Der mögliche Korridor für diese Passage war eng. Heftige Stürme außerhalb dieser entdeckten Route würden für eine unerwartet lange und verlustreiche Reise sorgen. Die beiden Schiffe stockten ihre Versorgung in Exilia auf und machten sich danach wieder auf den Weg nach Norden.



    Mood-Music

    3.1 Die Expedition ins Inland nördlich der Inseln der Wacht

    Die größeren Schiffe gingen zwischen der zweiten und dritten Insel der Wacht (von Osten aus gesehen) vor Anker. Nur die Schoner oder Karavellen mit niedrigen Tiefgang trauten sich bis in die nördlichere Bucht zu fahren und dort Anker zu legen.

    Von den verschiedenen Schiffen aus machten sich drei Expeditionsmanschafften auf nach Norden.

    Drei verschiedene Richtungen waren vorgegeben. Jede Expedition hatte einen halben Mond Zeit, um wieder zurück zu sein, bis sich die Flotte wieder auf den Rückweg machen würde. Eine gen Nord-West, eine gen Norden am Fuß der Gebirge entlang und eine in direkter nördlicher Umgebung der Inseln der Wacht, um dort alles genauer unter die Lupe zu nehmen.


    3.1.1 Gen Nord-Westen

    Die erste Mannschaft setzte sich gen Nord-Westen in die sichtlich flachere Landschaft in Bewegung. Gräser zwischen Knöchel- und Kniehoch mit wenigen kleinen Sträuchern dominierten das Bild. Der leichte Schneefall bedeckte immer mehr Flächen mit pudrigem Weiß und versuchte die kleinen Sträuchern mit den letzten Beeren daran zu verstecken. Ebenso schienen die letzten violetten Hummeln sich auf die Flucht zu begeben, um in ihr Winterlager einzukehren. Das Bild wandelte sich über die nächsten Tage kaum, außer dass es immer weißer wurde. Flache Ebenen, immer wieder Hügelige Landschaften, manchmal felsigere Anhöhen oder auch mal ein kleinster Berg. Was nach einer Woche aber diese Mannschaft fast mit Unglauben bedenken wollte, war der helle orangene Schein des späten Nachts im weiten Westen. Erst dachte man an einen Sonnenaufgang in der falschen Himmelsrichtung. Doch was dort zu sehen war, war genauso unglaublich.
    Eine gewaltige Feuerwand schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Geschätzte 100 Schritt hoch und 2.000 bis 3.000 Schritt lang war dort zu geschwungen zu sehen. Und sie bewegte sich nach Westen gen Horizont. Selbst als der Tag anbrach, war sie noch in weiter Ferne zu erahnen. Unfassbar. Da wo die Feuerwand das erste Mal zu sehen war und wo sie langzog hinterließ sie geschwärzten Boden. Kein Moos, kein Gras oder Sträucher waren hier mehr am Leben. Mehr Zeit blieb den verdutzten Mannschaften jedoch nicht und man machte sich auf den Weg zu den Schiffen zurück.


    3.1.2 Gen Norden

    Wie in der Nord-West-Expedition dominieren Gräser, Moose und kleine Sträucher diese Wildnis. Mit jedem Tag nahm das Schneegestöber leicht zu und bedeckte die Landschaft immer mehr. Nach einigen Tagen rastete die Gruppe am Fuß eines Gebirgszuges an einer geschützteren Stelle. Hier war es steiniger und Moos bedeckte die meisten Steine in der Umgebung. Nach der verbrachten Nacht bemerkte jemand in der Gruppe, dass der Moosteppich, auf dem er sein Schwert abgelegt hatte, nicht mehr auf dem Stein war sondern davor auf dem Geröll auf halber Strecke zu seiner Schlafstätte...

    Zwei Tage später kam die Gruppe an einem großen See an. Die Frischwasservorräte konnten mit kristallklarem und köstlichen Nass aufgefüllt werden! Irgendwann bemerkte man einen schwarzen drei Meter großen Abdruck auf dem kahlen Boden. Es mutete wie der Ruß in einer Kaminstelle an. Und plötzlich stob von dem schwarzen kreisrunden Fleck funkelndes Geknister bis ohne Vorwarnung ein starker Feuerstoß in den Himmel ragte. Die Hitze war unerträglich und die Mannschaft zog sich zurück, weit genug von diesem Schrecken. Nach einer knappen Stunde hörte es genauso plötzlich auf, wie es angefangen hatte. Dieses Ereignis wiederholte sich nicht nochmal, solange es noch in Sichtweite war.

    3.1.3 An den Festland-Küsten der Inseln der Wacht

    Während all dem nahm die Gruppe die Küste und die Lande in der Nähe der Inseln etwas in Augenschein. Auch hier gibt es meist nur Gräser, Moose und kleine Sträucher. Doch ein Gebiet scheint anders zu sein. Hier lagen viele Knochen. Teils durcheinander, teils komplette Skelette, teils neu, teils alt. Es waren Skelette von Vögeln, von vielen kleinen Hummeln und merkwürdig anmutenden Robben mit scheinbar vier Vorderflossen. Das Ganze in einem Gebiet von knapp einem Viertel Quadratkilometer. Es wird von einigen fasziniert untersucht. Ja schon fast zu sehr fasziniert. In ihnen machte sich ein starkes Gefühl des "Angekommen Seins" oder "Heimat" breit. Warum sollte man hier wieder weg. Genau das hier ist der Ort, wo man sein sollte. Das hier ist meine Heimat. Hier will, nein, hier muss ich bleiben.

    Es war schwer, die Männer und Frauen wieder hier wegzuzerren. Aber jeder, der zu lange an diesem Ort verweilte, bekam das gleiche unwiderstehliche Verlangen des Bleibens. Nachdem man jeden Unglücklichen glücklicherweise von diesem Ort zurück zu den Schiffen bringen konnte, schwand das Gefühl innerhalb weniger Stunden. Und alle waren mehr als verwirrt, was da passiert war... Es wurde jedem Teilnehmer der Expedition verboten, das Gebiet nochmal zu betreten, bevor man mehr erfahren konnte. Es wurde grob mit Markierungshölzern von den Schiffen abgesteckt.

    3.2 Auf Entdeckungstour an der Küste nach Westen

    Nach Westen, wo die Gebirgszüge sich der Küste näherten, ging die Entdeckung mit der anderen Hälfte der Flotte währenddessen weiter. Das Land fiel zur Küste immer schneller ab, die Sandstrände wurden seltener und wechselten sich mit Geröll sowie Kliffs ab. Durch das mittlerweile mittelmäßige Schneegestöber konnte man aus den Gebirgen landeinwärts einen Fluss sehen, der sich von nord-west nach süd-ost bis ins Meer ergoss. Der Schnee dominierte hier die Hänge der Gebirge immer dominanter und das Phänomen von Stellen mit schwarzem Grund, wo kein Schnee lag wiederholte sich auch hier (zu diesem Zeitpunkt, wusste man noch nicht von den Entdeckungen der anderen Expeditionsmannschaft bei den Inseln).
    Die nächsten Hundert Kilometer stürzte das Land fast ausschließlich über Steilklippen in die hier tiefe See. Es gab manche Abschnitte an den Gebirgshängen, dicht an der Küste, die fast wie künstlich erschienen als wären es (einst) Hangwege oder ähnliches gewesen. Das könnte aber nur eine Expedition ins Land zeigen. Von hier kam man jedenfalls nicht an den Klippen hoch.

    Als das Gebirge weiter im Westen sich wieder ins Landesinnere zurückzog, erstreckte sich nun auch das Land wieder deutlich weiter nach Süden bis man bald direkt wieder gen Süden fuhr. Dann an einem morgen erschallte ein Ruf auf dem Deck und wurde danach aus dem Krähennest eines der Schiffe bestätigt. Von dieser Position aus, wo man nun begann nach Süden zu fahren, konnte man weit im Nord-Westen die vielen Gebirgszüge sehen. Auf einem dieser mittleren Lagen war etwas. Es war früher morgen und einer dieser selten gewordenen Tage, wo der Himmel klar war und die Crews sich über einen wunderschönen Sonnenaufgang im Osten erfreuen durften. Doch da oben im Geibrge im Nord-Westen war etwas, es blitze auf regelmäßig mit den Wellenbewegungen. Es schien so, als würde etwas oder jemand die aufgehende Sonne mit einem Spiegel, einer Rüstung oder gold-strahlenden Dachziegeln, wie sie es in der Goldenen Stadt gab, zurückreflektieren. Anders ließ es sich nicht erklären! Die Stelle wurde auf den provisorischen Karten vermerkt, falls man später hierhin eine Expedition starten wollte. Man fuhr weiter.


    Nach Süden schien dann die Küste fast plötzlich wie zerstört oder auseinandergerissen. Nach Westen hin eröffnete sich eine gewaltige Bucht oder Durchfahrt, während sich nach Süden weitere lange Linien von Küste abzeichneten. Dabei wurde die Küste komplett an vielen Stellen bunt von Kliffen, hellen Sandstränden und Steilküstenabschnitten zerschnitten. Es gab hier an dieser Durchfahrt schon dudzente kleinster Eilande, Sandbänke und Riffe, die faszinierend anmuteten, aber auch tödlich. Ebenso bildeten sich im Wasser nun schon langsam kleinere Eisstücke. Gelegentliches loses Frazil-Eis wechselte sich mit Pfannkuchen-Eis ab, was der Einschätzung nach bisher aber recht harmlos war. Das Wetter verzog sich wieder und erste Flocken fielen vom Himmel.
    Mit vorsichtiger Fahrt nach Westen wollte man zumindest eine Tagesfahrt sich schonmal vorwagen, um wenigstens zu wissen, ob es nur eine gewaltige Bucht oder eine Passage war, bevor die Fahrt weiter nach Süden ging. Und schnell stellte sich heraus, dass es für eine weite Strecke keine gewaltige Bucht war. Die Passage erstreckte sich immer weiter nach Westen umgeben von Küsten, Inseln, Kaps und Buchten verschiedenster Beschaffenheit. Insgesamt schien das meiste hier den Eindruck einer eher verwüsteten Umgebung zu haben. Waren hier Vulkane aktiv? Gab es Erdrutsche? Oder war das ganze schon lange her?
    Für die Nacht legte die Schiffe Anker, etwas weiter in einer der Buchten hinein. Ein wenig Ruhe tat allen gut. Doch diese Nacht dauerte nicht lange. Mitten in der Nacht schlugen die Wachmannschaften Alarm. Alle die zu dieser Zeit aufwachten, waren über den Raufreif auf ihren Gesichtern verwundert. Warum war es so kalt in den Schiffen. Über Deck sah es nicht besser aus. Auf den Planken hatte sich scheinbar binnen Minuten der nächtliche Dunst zu einer gefährlichen Eisschicht gebildet. Hätte der Mond nicht schon immer mehr geschienen, hätte man die immer stärker werdende Eisschicht im Meer nicht bemerkt. Es war fast beängstigend. Die Meeresdecke konnte man förmlich beim Zufrieren beobachten. Schwabbte eine Welle gegen den Kiel gefror sie fast so, wie sie war. Das war nicht natürlich. Selbst das Wasser in den Fässern, Krügen und Gläsern begann zu frieren. Schnell wurde das Signal zum Anker lichten gegeben. Man durfte sich nicht einfrieren lassen, Proviant für eine "Überwinterung" war schlichtweg nicht vorhanden. Und hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Schnell wurde Vermutungen und Theorien aufgestellt, dass es etwas magisches sein könnte oder ähnlich geartetes. Dann es war nicht normal, dass alles so schnell einfach so kalt wurde. Der Himmel wurde langsam violett und die Schiffe schälten sich durch das sich plötzlich wieder an vielen Stellen aufbrechende Eis, obwohl es gerade noch - so weit das Auge reichte - komplett erstarrt hatte.
    Im Morgengrauen ging die Fahrt langsam durch Eis zurück und diesmal an der Südseite der Passage und den dortigen Küsten entlang. Es war erstaunlich wie schnell des Eis hier wieder nur sporadisch im Wasser vorhanden war. Was die Küsten der südlichen Passage anging, war es wie den Tag zuvor. Man kam wieder zur offenen See und fuhr weiter nach Süden. Hier war die Küste wieder von beständigerer Beschaffenheit. Hier nahm auch langsam die Häufigkeit von Eis im Wasser wieder ab. Sandstrände dominierten wieder das Bild, jedoch mit kargen Felsen übersäht. Schnell kam man dann an das scheinbare Südkapp. Mehrere Zuflüsse konnten entdeckt werden, die entweder auf große Wasserquellen im Inland oder großen Inseln hindeuteten.


    Die Vegetation an den Küsten blieb währenddessen insgesamt kaum verändert. Moose, Gräser und kleinste Sträuche waren das dominierende Bild. Ab und zu sah man einzelne oder wenige Vögel in Formation, die man bisher noch nie sah. Sehr dürr und schlank und hell und dunkel in ihrer Farbe. Seegetier bekam man überraschenderweise kaum zu Gesicht. Mal konnte man an den Schiffen soetwas in der Art eines sehr, sehr hellen Hais vorbeischwimmen sehen.

    Nun stand aber wieder die Rückfahrt, das Treffen mit den Expeditionsmannschaften und der Austausch der Ergebnisse an. Die Flotte musste nochmals neu ausgestattet werden.



    Einzelnachweise
    1. Von Ökologix - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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