Hütte im Sumpf

  • Nein danke.


    Ich habe dort keine Ausbildung gesehen.

    Für mich war es ein lockeres, zwangloses Zusammensein mit ein wenig sportlicher Betätigung.

    Dementsprechend kann ich nicht beurteilen, wie er mittlerweile ausbildet.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Goruk zuckte mit den Schultern und stellte einen Becker weg.

    " Ich kenne Ausbildung auch anders! Ich bin zwar kein Krieger, aber ich bin von unserem Schamanen ausgebildet worden. Glaub mir... die ist nicht weniger hart als die eines Kriegers."

    Er schlürfte an seinem Becher.

    " Wie war Strum denn als Ausbilder?"

  • Oh, ich bin mir sehr sicher, dass die Ausbildung in meiner Heimat sehr anders verläuft, als bei Eurem Volk. Ob eine von beiden härter ist, möchte ich nicht beurteilen.

    Sturm hat an der Akademie gearbeitet: dorthin geht jeder Krieger, der der Meinung ist, mehr erreichen zu können, als ein einfacher Soldat zu sein. Die Ausbildung ist hart und verlangt einem viel ab. Dass einige der Ungeeigneten diese Ausbildung nicht überleben ist Teil des Systems. Die schwachen werden ausgemerzt. Wer gut ist, schafft es darüber an der Akademie nicht nur seine Fähigkeiten, sondern auch seinen Kreis zu erhöhen.

    Ihre Stimme war ruhig und gelassen, aber es klang ein leichter Fanatismus mit, die Stimme einer Person, die vollkommen hinter dem System stand und für die der Tod und diese Art der Ausbildung etwas vollkommen normales waren.

    Kat Corvo war sehr zielstrebig, einer der Ausbilder, die sehr genau wussten, was sie wollten. Ich vermute, dass er sich bei den Schülern schon früh eine Meinung dazu gebildet hat, wer es weit bringen kann und wer nicht.

    Sie bricht ihren Redefluss ab.

    Dass er nicht die schwere Infanterie ausgebildet hat, sollte Euch auch klar sein. Sie schmunzelte.

    Ich denke, das gibt Euch einen ganz guten Überblick...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Er hörte ruhig zu und trank ab und an einen Schluck Tee.

    " Das die Schwachen nicht überleben kenne ich. Das hat bei meinem Volk Tradition. Nur das bei uns schon die Welpen aussortiert werden. Entweder der Welpe ist stark genug um an das Essen zu kommen oder so wie ich schlau genug."

    Er grinste gedankenverloren und schüttelte dann den Kopf.

    " Was meinst du mit Kreis in den man aufsteigt? "

  • In meiner Heimat gibt es durchaus auch Handwerk und schöne Künste. Dementsprechend werden körperlich schwache Kinder nicht bereits in frühen Jahren....aussortiert.

    Aber ich würde sagen, aber Schule beginnt es langsam, dass das Konzept der Stärke wichtiger und wichtiger wird.

    Und dann ist man alt genug und kann in seinem Kreis herausgefordert werden.

    Sie hielt kurz inne.

    Stimmt, Ihr wart bei den entsprechenden Gesprächen, wo ich es bereits erklärt hatte, nicht da: die Gesellschaft in Torog Nai ist in 150 Kreise unterteilt: je höher Euer Kreis, also je niedriger die Zahl, desto höher ist Euer Stand in der Gesellschaft. Und Ihr könnt das Kanji ausrufen lassen, um jemanden in seinem Kreis herauszufordern, der schwächer ist als Ihr, sofern sein Kreis höher ist, als der Eure. Seid Ihr erfolgreich, erhaltet Ihr seinen Kreis. Und in der Regel auch seine Nocht.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • " Klingt interessant! Was ist ein Nocht?"

    Er lachte!

    " Es muss komisch für dich sein... All die Fragen die ich stelle! Für mich ist eure Kultur fremd und neu. Um bei euch leben zu können und den Donos als meiner neue Rotte zu helfen muss ich verstehen wie eure Gesellschaft funktioniert. Es ist das dritte Volk in das ich mich einlebe. Ich glaube meins war nicht weniger kompliziert als Pandor oder das hier im Norden. Für die anderen Völker sind Orks einfach genäht und dumm. Das mag für die jungen Stämme stimmen. Doch mein Stamm war noch sehr nahe an den ersten Orks. "

  • Auf meiner Reise bis hierher bin ich durch kein Land gereist, dass ähnlich aufgebaut ist wie Torog Nai. Der große Unterschied zwischen diesem Land hier und dem Rest besteht allerdings darin, dass eine Herkunft aus einem... Sie überlegte kurz und suchte nach der richtigen Formulierung: funktionierenden Land mit sinnvollen Strukturen... hier nicht als Makel oder Todesurteil betrachtet wird.


    Ich kann Euch nicht sagen, wieviel von dem, was ich Euch erzählen, zu den Strukturen hier passt. Kat Corvo ist vor über 15 Jahren hierher gegangen. Vergesst das nicht.


    Und zu Eurer Frage: man kann den Begriff der Nocht am ehesten als Familie übersetzen, Euer Begriff der Rotte dürfte ähnliches beschreiben und wenn ich nicht irre trifft das, was Sturm hier erschaffen hat, auch diesen Begriff: Eine Gemeinschaft, organisiert unter einem Oberhaupt. Kein echter Rang oder Adel oder ein Amt. Aber dennoch ein Zusammenschluss von Personen, die das selbe Interesse verfolgen. Sie stockte bei den Worten immer ein wenig, versuchte die passenden Worte für etwas zu finden, was in ihrer Heimat wohl jedem Kind geläufig war.


    Orks sind in meiner Heimat durchaus bekannt und auch für Schlachten-Bündnisse sehr geschätzt. Aber der Unterschied zwischen beiden Kulturen ist doch Recht groß. Außer dass beide nach Stärke streben.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • " Für die jungen Stämme ist das wohl so..."

    Er wirkte nachdenklich.

    " Auch wenn sich bei uns immer mehr das Wilde, wie es heute bei den Orks Sitte ist, eingeschlichen hatte, so war unser Stamm einer der letzten die noch Nachfahren der 130 waren. Wir mussten frisches Blut von anderen Stämmen holen und so wurde das Blut vermischt. Mit der Vermischung kamen die wilden Sitten wie die der Grube für die Welpen. Ich finde es nicht richtig. Vielleicht fühle ich mich deshalb bei den Menschen wohler als bei meinem Volk. "

  • " Die 130 waren die Vorfahren der Orks. Sie waren selbst keine Orks. Ihr Volk wollte keine Veränderung aber sie! Also verließen sie ihr Volk um ihr Leben zu verändern. Doch diese Veränderung ging so weit, dass sie ein anderes Aussehen annahmen. Sie wurden wilder und im Vergleich zum alten Volk vielleicht primitiver. Das alte Volk hält es geheim und verfolgt uns Orks mit Hass weil wir sie an die, wie sie es sehen, Schande der 130 erinnern "

  • " Ja, wie die Meisten kennst du die Geschichte das wir von einer dunklen Macht von den edlen Elfen zu groben Orks verdorben wurden!"

    Er kicherte in seinen Tee und nahm noch einen Schluck.

    " Wie ich grade gesagt habe... Das alte Volk versucht alles um ihre, wie sie es sehen, Schade zu vertuschen. Ich glaube die winigsten von ihnen kennen die Wahrheit und glauben dieses Märchen selbst!

    Aber was erklärt das über mich?"

  • Oh, davon höre ich tatsächlich auch zum ersten Mal.

    Ich habe irgendwann auch schon irgendwelche Geschichten darüber gehört, dass Orks eigentlich Pilze seien.

    In Summe scheint es sehr viele, sehr seltsame Entstehungsgeschichten Eures Volkes zu geben.

    Eine plausible kannte ich bisher nicht. Allerdings hat es mich nie interessiert, ob es irgendeine Metamorphose eines Volkes gab. Barghan erschuf die Welt und die auf ihr lebenden Völker.

    Für mich ist in erster Linie interessant, ob jemand mit mir zusammen gegen das Licht streitet, auf der Seite des Lichtes steht oder irgendetwas anderes tut.


    Sie machte eine kurze Pause.


    Wenn Ihr Euch auf ein Volk als Ahnherren bezieht, das kultivierter ist, als der durchschnittliche Ork, dem man begegnet, dann erklärt das, warum ihr deutlich... menschlicher auftreten, als ich es von einem Ork erwarte.

    Sie wartete darauf, wie er auf ihre Formulierung reagieren würde...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Er überlegte kurz.

    " Da wird wohl was wahres dran sein bei deiner Einschätzung."

    Er wirkte etwas verlegen, was sich aber schnell wieder legte.

    " Deine Einstellung anderen Völkern gegenüber gefällt mir! Auf mich kannst du im Kampf gegen das Licht zählen! Das Licht und die Ordnung bringen nur Schmerz und Leid! "

  • Nachdem Kat-ra gegangen war packte Goruk seine Tasche und verließ seine Hütte in Richtung Süden. Dort hatte er, bei seiner Erkundung der Umgebung, 2 Fußsrunden einen Hein mitten im Sumpf entdeckt. In diesem hatte er eine neuartige Zutat für seine Tränke der Schlachtenheillung gefunden. In dem Hein gab es mehrere heiße Quellen so das immer ein Dunst in ihm waberte.

  • Den Weg durch den Sumpf zu finden war für den Ork nicht sehr schwer, hatte sein Heimatdorf in einem Sumpf gelegen.

    Er betrat den Hein und schon nach wenigen Augenblicken war alles an im klamm. Er schaute sich das Blattwerk genauer an und fand schnell wonach er gesucht hatte. Mit Handschuhen nahm er einige kleine rot-blaue Frösche von den Blättern und legte sie in zwei Tontöpfe. Mit einem Dutzend von ihnen machte er sich auf den Weg zur Hütte.