WER: 2. Kontingent der Freyenmark - Tavernia
WO: Auf dem Seeweg von Skølheim nach Exilia. 1. Tag
Der erste Tag auf See war ruhig verlaufen und das Gold der gleißenden Sonne ging langsam in ein zerfließendes Rot am Horizont über, währen das Lied des stetigen Windes in den Segeln vom Takt des gleichmäßige Schwappens der Wellen und dem knarrenden Chor der Schiffe begleitet, in den Ohren der Männer summte. Einen kleinen Zwischenfall hatte es gegeben, als eines der Pferde aus seinem Ledergehänge gerissen war und sich ein Bein gebrochen hatte. Ein ärgerlicher Verlust, der einen Kavalleristen weniger in der Armee bedeutete. Zumindest gab es nun zum Abendessen frisches Fleisch für die Männer. Die Stimmung schien Ausgelassen und fast voller Vorfreude auf die bevorstehenden Schlachten, doch als jemand der schon in jungen Jahren mehr Schlachten geschlagen hatte, als sie die meinsten Männer jeh zu Gesicht bekommen sollten wusste er, dass das Verhalten der Männer nur eine Fassade war, so als würde man in einem dunklen Wald pfeifen, während einem die Angst doch tief in den Knochen sitzt. Die Männer versuchten sich damit selbst zu Beruhigen und doch sah man in tief in ihren Augen, dass die Angst in ihnen wie ein Stein im Magen lag. Viele übergaben sich, einige über die Reling andere einfach aufs Deck und der Saure Geruch nach Erbrochenem verschwamm mit dem salzigen Geruch des Meeres und mischte dem Lied des Abendrotes einen bitteren Unterton von Abschied bei. Niemand konnte sagen wer nun Seekrank war oder wer sich vor Angst erbrach, denn niemand wollte vor sich selbst und den Anderen diese Angst eingestehen. Jeder spürte dass die Angst allgegenwärtig war und doch gab es sie nicht, denn sobald man es zuließ die Angst einzugestehen, hatte sie einen fest im Griff, lähmte und lies nicht mehr los. Es war gut so wie es war, es war diese ganz besondere Stimmung auf dem Weg, dem Schicksaal zu trotzden, welche einen jedes mal wieder schaudern ließ. Ein Lächeln zuckte über Gawroks Gesicht, als er den Blick wieder von seinen Männern abwandte und gen Norden schaute. Sein Herz schlug schwerer, fast verheißungsvoll und sein Griff legte sich fester um seine Waffe. Es war diese Art von Angst die erst einer seltsamen Aufregung wich, um dann einer bitteren, fast trotzigen Vorfreude Platz zu machen welche anhalten sollte. Ja es war gut so. Sollen sie kommen die Tage an denen das Leben verweht, doch nicht heute und auch nicht morgen und die die sich uns in den Weg stellen sollen hinweggespült werden, wie eine Krabbe von einer hereinbrechenden Welle.
Gawrok zündete sich eine Pfeife an um mit dem Blick gen Norden, der Melodie der Untergehenden Sonne noch ein wenig zu lauschen.