Im Reich eines Konfessors - Gedanken, Einsamkeit und Pflicht

  • Langsam glitten ihre Finger über das fein polierte Holz des schweren Schreibtisches. Papiere lagen darauf verstreut und warteten auf tinte, Siegelschaften oder den Papierkorb...


    Sie seufzte tief, sehnte sich danach aus diesen vier Wänden zu verschwinden. Raus an die frische Luft, auf dem Rücken eines Pferdes mit dem Wind zu laufen und nicht nur schwere, muffige Arbeitszimmerluft zu atmen. Nachts spazieren gehen und über Dinge sprechen die ganz tief in ihrem Inneren verborgen waren. Sylvana biss sich auf die Unterlippe. Jene Nacht hatte sie zu sehr aufgewühlt. Ihren Verstand in wankelmütige Verwirrung gestürzt.
    Schweigsam setzte sie sich an den Schreibtisch. Mit wem sollte sie auch reden? Mit der Stimme in ihrem Kopf, die sie immer wieder an ihre Sehnsüchte erinnerte? Mit sich selbst? Nein. Walays hatte zu tun und das mehr als genug, sie ebenfalls indem sie ihn so gut es ging entlastete. Kimberley war noch auf Reisen, Davion in Yunalesc, ebenso Dormen. Assiah... war vermutlich mit Aufträgen zugepflastert und... egal...


    Kurz schloss sie die Augen und ordnete blind die Papiere vor sich auf dem Tisch. Meist nur recht nichtssagende Reiseberichte, oder Listen von Namen. Also nichts worum sie sich zwingend kümmern musste.
    Sachte legte sie den Stapel Papier an die linke Ecke des Schreibtischs, als ihr einige Namen ins Auge fielen. Geschwungene Lettern, mit schwarzer Tinte nieder geschrieben.


    Melekh Blacksoul und Urquart der gepeinigte


    Hmm... entfuhr es ihr sanft und melodisch.


    Es war eine Liste mit Namen die Neulinge lernen sollten, damit sie den Personen entsprechend begegnen konnten. Doch die Namen stimmten Sylvana nachdenklich, sie wusste allerdings nicht warum.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.