Der Hauptraum des Reliquariums und der Gang, der zu ihm führt, sind die einzigen tatsächlich unterirdischen Räume der Großen Halle.
Der Zugang liegt im Westflügel auf Höhe des großen Tores, also auf der Ebene, die gemeinhin als Erdgeschoss bezeichnet wird. Die Tür wird durch Magie oder eine Art Geist oder Dämon in Form lebendiger Flammen aus der Zeit der Gründer Exilias bewacht, die nur jenen Zutritt gestatten, die nicht gekommen sind, um etwas zum Schaden Exilias aus dem Reliquarium zu entfernen oder dorthin zu bringen. Auch wenn die Prüfung durch diesen Wächter weder schwierig noch schmerzhaft ist, so hält sie doch viele davon ab, ohne dringenden Anlass Zutritt zu suchen.
Hinter der Tür wartet eine steile und gewundene Treppe, die teilweise ohne Geländer über einen tiefen Abgrund führt. Schließlich führt ein Gang, der von ähnlichen magischen Flammen, wie jenen am Eingang erhellt wird, zum kreisrunden Gewölbe des Reliquariums. Der Raum hat den gleichen Durchmesser wie die Kuppel der Großen Halle, er liegt in exakter Linie genau darunter und seine Decke zeigt die gleiche Wölbung. Entlang der Wände und in den Raum greifend stehen Regale und schwere Truhen finden sich in kleinen Nischen oder sind nach keinem erkennbaren Muster im Raum verteilt. Genau in der Mitte aber steht ein runder Tisch, umgeben von einigen hohen Kandelabern, die die einzige Lichtquelle sind. Dieser Tisch ist leer und dient dazu, darauf Reliquien näher in Augenschein zu nehmen, ohne sie dafür mit an die Oberfläche nehmen zu müssen.
Das Reliquarium, wiewohl Hort vieler Merkwürdigkeiten und dem, was manch einer als Schatz bezeichnen würde, ist geräumig und nur selten wird etwas dorthin gebracht. So ist die Mehrzahl der Regalbretter und Truhen noch leer.
Dennoch gibt es keine genaue Aufstellung darüber, was dort alles verwahrt wird und außer dem Schutzgeist- so er Bewusstsein besitzt- dürfte es niemanden geben, der von allem darin weiß. Allenfalls Gerüchte kursieren darüber unter den Exilanten und höchstens die Hälfte von ihnen ist wahr.
