Beiträge von Kaithliar

    Nachdem Vanajas Wunden versorgt sind, bettet Kaithliar sie bequem neben neben dem Karren.

    Sie geht zu Milan, welche sich gerade um Orm kümmert.

    "Milan, brauchst du noch Hilfe? Sonst würde ich mich gerne um die "Mädchen" im Anker kümmern.

    Als ich das Letzte mal hier war, waren zwei von ihnen krank."

    "Ich begleite Dich und hole mal lieber meine Tasche aus Gideons Box. Die können wir vielleicht gebrauchen.

    Kaithliar trat aus Gideons Box. Der Hengst lahmte seit ein paar Tagen vorne links und sie versorgte das Bein mehrmals am Tag.


    "Hallo Milan, was meinst Du, was die Jungs vorhaben?"

    "Eine hübsche Ka...., ähm Frau kennst Du da Milan." Während sie sprach vollzog die Katze eine erstaunlich elegante Wandlung.

    "Der letzte Gestaltwandler, dem ich begegnet bin, war ziemlich mürrisch... Ich hoffe, sie hat ein angenehmeres Gemüt."

    Neugierig schaute Kaithliar der sich nähernden Frau entgegen.

    "Es freut mich, dass es dir auch so viel Freude bereitet über die Wiesen zu galoppieren.

    Sei nicht traurig, bald hast du wieder ein flinkes Stütchen. Mein Hochzeitsgeschenk für Dich und Aiden steht brav im Stall und wartet auf euch. Sie sind zwar beide noch recht jung, aber sehr vielversprechend."


    Kaithliar beobachtete das Schauspiel der näher kommenden Garde-Rösser.

    "Ein beeindruckendes Schauspiel."


    Sie lächelte und dachte daran, wie sie und ihr Bruder sich als Kinder des Öfteren auf die Weide geschlichen hatten, um unerlaubter Weise auf den Pferden ihres Vaters zu reiten. Oft hatten sie es sogar geschafft, dass niemand etwas davon mitbekam.

    Damals war die Welt noch in Ordnung gewesen und das Schlimmste, das ihnen zustoßen konnte, war eine Tracht Prügel vom Vater.

    Seufzend schaute sie zu Aiden.

    Sie sollte wohl bald mit ihm reden und sich überlegen, was sie sich für ihre Zukunft wünschte. "Nach Hause" wollte sie nicht mehr zurück kehren. Dort hielt sie nichts mehr.


    Um sich von den trüben Gedanken abzulenken wandte sie sich wieder Milan zu.

    "Wie weit ist es noch zum Hain?"


    "Ein Wettrennen? Gerne. Meine beiden Hübschen konnten in letzter Zeit leider nur selten zeigen, was in ihnen steckt."

    Kaithliar lenkte Gideon neben Milan und Mira.

    "Bereit?

    Dann los."

    Eine kleine Gewichtsverlagerung und leichter Schenkeldruck ließen Gideon starten, wie von der Sehne geschnellt. Mit einem schnellen Seitenblick sah Kaithliar, dass auch Mira einen solchen Start hingelegt hatte.

    Ein übermütige Lachen entwich ihrer Kehle. Der Wind zerrte an ihren Haaren, die geschmeidigen Bewegungen des Pferdes unter ihr, das war schon immer der Inbegriff von Freiheit für sie gewesen.

    Kaithliar schaute zur Seite und sah, dass Milan direkt neben ihr war. Sie machte eine sehr gute Figur auf der kleinen Stute.

    Mit einem Grinsen lehnte Kaith sich noch ein wenig vor und ließ Gideon mehr an Tempo gewinnen. Er war zwar ein wenig schneller als Mira, dafür war die Stute um einiges wendiger.

    Am Wald parierte sie durch, wartete auf Milan und strahlte diese an.

    "Das sollten wir öfter machen."


    Kaithliar war das Grinsen des jungen Gardisten nicht entgangen. Sie zwinkerte ihm zu.


    "Wenn er eines kann, dann seine Leute antreiben. Aber Spaß beiseite. Ich kenne einige junge Männer, die ohne Aidens Training nicht mehr am leben wären.

    Du tust gut daran, Deinen Kammeraden zuzuschauen."


    Nachdenklich schaute sie Aiden an. Im Krieg in Etraklin hätte sie sich keinen Besseren an Ihrer Seite wünschen können, als Ihren Bruder. Natürlich würde sie ihm das nicht auf die Nase binden.


    "Hast Du Lust Milan und Mich auf unserem Austritt zu begleiten? Natürlich nur wenn Du genug zugesehen hast."

    Neugierig schaute Kaithliar sich im Hof der Garnison um.

    Die Männer trainierten unter den wachsamen Augen Aidens.


    Mit einem wehmütigen Lächeln dachte sie an die Zeit, in der Aiden ihr das Bogenschießen beigebracht hatte.

    "Du schießt wie ein Mädchen" war einer seiner Lieblingssprüche gewesen. Stets hatte sie geantwortet: "Ich bin ja auch ein Mädchen" und ihm die Zunge herausgestreckt.

    "Guten Morgen Bruder. Wie ich sehe drangsalierst du mal wieder alle Anderen."

    Mit einem breiten Grinsen stieg sie von Gideon und umarmte ihren Bruder kurz.

    "Guten Morgen Karon. Heute mal frei?"

    "Ein beeindruckender Tempel. Die Zwölfe sind mir noch aus meiner Kindheit bekannt und über die Elemente habe ich auch schon einiges gehört."

    Respektvoll grüßte sie Theobald.

    "Es ist schön, dass hier Glaubensfreiheit herrscht. In Etraklin war es ja leider nicht immer so."

    Gideon und Mira wurden ein wenig ungeduldig. In den letzten Tagen hatten sie nicht allzu viel Bewegung bekommen.


    Nachdenklich kraulte Kaithliar Gideon hinter dem Ohr.

    "Das muß schlimm für sie sein. Vielleicht spendet unser Besuch ihr ein wenig Trost."

    Sie fing an ihren geliebten Hesngst gründlich zu putzen und danach zu satteln.

    "Eine kleine Rundführung wäre schön. Bisher habe ich noch nicht allzu viel von der Stadt gesehen.

    Den Faßkeller kenne ich aber schon."

    Lächelnd dachte sie an den gestrigen Abend. Oh ja, es war sehr spät geworden...

    Mit einer angedeuteten Verbeugung deutete sie zum Stalltor.

    "Nach dir, meine Sonne. Du kennst dich hier besser aus."

    Beim Betreten der Stallungen atmet Kaithliar tief durch. Der vertraute Geruch nach Pferden lässt sie lächeln.

    Sie führt einen eleganten Rapphengst und eine zierliche Fuchsstute heraus. Die Stute übergibt sie an Milan.

    "Ich kann mir vorstellen, dass Turiya recht einsam ist. Oder bekommt sie das gar nicht mit?"

    "Hast Du etwas dagegen Mira zu reiten?

    Dann nehme ich Gideon."

    Kaithliar freute sich schon auf den Ritt. Die letzte Nacht war wieder viel zu kurz gewesen und der Alkoholkonsum zu hoch. Unterwegs würde sie sicher wieder einen klaren Kopf bekommen.

    "Ich würde mir gerne der Druidenhain ansehen. Ich kann die Geschichte von der Frau, die zum Baum wurde nicht so recht glauben."

    Die beiden Frauen verlassen das Hospital und wenden sich den Stallungen zu.

    Wo: Auf dem Weg zum Druiden-Hain

    Wer: Milan, Kaithliar, wer Zeit und Lust hat

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    Es ist noch früh am Morgen als Kaithliar aus ihrer gemütlichen Dachkammer im Hospital steigt und sich auf den die Suche nach Milan macht.

    Im Erdgeschoß steuert sie zielstrebig auf Milan's Büro zu, klopft an und betritt den Raum.

    "Guten Morgen meine Sonne. Bereit zu einem kleinen Austritt?"