Beiträge von Lynn

    Sie hastete neben Milan durch die Gassen und Straßen her und lauschte ihren Worten aufmerksam. Sie musste sich grade wirklich zusammenreißen, nicht in eine ihrer Katzenformen zu explodieren. Hier und da blitzte es angespannt in ihrem Blick auf, aber sie besann sich. Wurde Zeit, dass sie bald mal wieder raus kam und in den Wäldern jagen ging. Das durchgehende Mensch sein in der Garnison zerrte auf Dauer an ihren Nerven.


    "Verstehe.. Aber so wie es sich anhört, wie es riecht und was für ein Chaos hier herrscht, kein Wunder!"


    Entgegnete sie dann nur und eilte schneller voran. Sicher spürte sie, dass Milan nach und nach erhitzte, aber das kannte man ja von der Feuermagierin. Sie schenkt ihr kurz ein über die Lippen zuckendes Lächeln, auch wenn es ernst und leicht verkniffen wirkte.


    "Ich hoffe wir schaffen es, den Aufstand ein zu dämmen und nieder zu schlagen, sonst können wir den Rest der Stadt gleich mit abreißen"


    Ein unterschwelliges Grollen schlich sich in ihre Stimme, was sich nicht ganz verbergen ließ.

    Nachdem Lynn eingetroffen war, begrüßte sie die schon Anwesenden und drückte Milan auch einmal kurz, ehe sie sich einen Überblick verschaffte und direkt eine der Heilerschürzen ergriff. Noch während sie sich diese umlegen wollte, vernahm sie Milans ernste Worte und verengte die Augen*


    "Mehr Schwierigkeiten?!"


    Sie nickte eilig, warf die Schürze zurück und schnappte sich ihre Ledertasche mit dem Heilerkram und ihre Komponenten. Sie wartete darauf, dass Milan ihre anweisungen gegeben hatte und würde dann vermutlich direkt mit ihr aufbrechen.


    "Woher kommt das Gefühl Milan?"


    Wollte sie dann auch direkt wissen nachdem sie das Lazarett hinter sich gelassen haben. Da Milan scheinbar wusste wo sie hin sollten, würde sie sich an ihre Schwester und Freundin halten.

    Auch Lynn war beim ersten Glockenschlag aufgesprungen. Sie hatte ihre Schicht in der Garnison vor gut einer Stunde beendet und wollte sich nun in ihrer Hütte schlafen legen. Die Augen kaum geschlossen, ging der Lärm los. Also sprang sie wieder von ihrem Lager, warf sich in die Kleidung und huschte aus ihrer Hütte. Der Lärm aus allen möglichen Richtungen erreichte sie schon und sie wusste sofort, dass irgendwas nicht stimmte.


    Weder das Rüsten, noch die Ansprachen im Hof der Garnison bekam sie mit. Aber genau dorthin würden sie ihre flinken Füße eilig tragen wollen. Vermutlich würde sie auf dem Weg schon mitbekommen, dass es um einen Aufstand bezüglich der geplanten Umsiedlung gekommen war. Also hieß es ab zur Garnison und schauen wo man helfen konnte. Das restliche Rudel würde gewiss helfen den Aufstand zu beenden.


    Bis zur Garnison kam sie gar nicht, da sie aus der Gasse heraus grade sah, wie Reiter von er Garnison kamen.. Milan hatte sie sofort erkannt und so wendet sie, flitzte aus der Gasse und schloss sich den anderen zu Fuß an. So würde sie einige Momente länger bis zum Lazarett brauchen, aber dort auf die Senatorin und die anderen Heiler treffen.

    Das Gesicht der Frau erhellte sich weiter als Milan abstieg und auf sie zu kam. Den Hasen legte sie erstmal wieder ab um Milan in die Arme zu schließen und einmal eng an sich zu drücken*


    "Es freut mich sehr dich zu sehen Milan. Macht ihr einen Ausritt?"


    Sie linst an Milan vorbei zu all den anderen Reitern und zumindest Aiden erkannte sie direkt und winkt ihm auch zu, ehe sie sich Milan wieder zuwendet*


    "Zufall oder Schicksal, wie man es nimmt."


    Sie grinste wieder und würde dann mit ihr zurück zu den anderen gehen. Als Milan anfing sie vorzustellen, würde sie den einzelnen auch direkt mit einem freundlichen Lächeln zunicken.


    "Schön euch kennen zu lernen"


    Und auch an Aiden wendet sie sich kurz.


    "Hallo Aiden! Schön auch dich mal wieder zu sehen. Ist schon eine Weile her seit dem letzten Treffen"

    Die Schneeleopardin war grade über der geschlagenen Beute im hohen Grad verschwunden.. Als Milans Ruf heran hallte, zuckten die Ohren und sofort ruckte der zierliche Kopf wieder hoch und sie starrte aus eisblauen Augen in die Richtung der Reiter.. Natürlich hatte sie Milans Stimme erkannt, die kleinen runden Ohren waren gespitzt, die Schnurrhaare bebten, dann aber wandelte die grau gefleckte Raubkatze in einer fließenden Bewegung in eine Frau. An Kleidung trug sie eine dunkle Leinenhose, ein braunbeiges Hemd und darüber einen dunkelgrauen Umhang. Die linke Hand war keine Hand, sondern eine Pranke und der lange Schweif weiterhin vorhanden, aber unter dem Umhang verborgen. Milan kannte die Gestalt sehr genau.. Kurz bückte sich die Frau und sammelte den toten Hasen auf. Verkommen lassen würde sie ihr Abendessen gewiss nicht*


    "Heeey! Hallo Milan!"


    Rief sie dann zu den Reitern zurück und stapfte durch das Hohe Gras langsam auf sie zu.

    Irgendwann hörte man am Waldrand das leise Knacken von Zweigen, das Rascheln von Laub und kurz darauf kam aus einer kleinen mit Büschen bewachsenen Böschung ein Feldhase gewetzt. Etwa hundert Fuß von dem Standort der Reiter entfernt. In weiten, hakenschlagenden Sprüngen scheint das kleine Braunweiße Tier zu flüchten. Vor was? Vor was, zeigte sich knapp einen Wimpernschlag später. Ein Tier, was man hier vielleicht nicht so oft, oder vielleicht sogar gar nicht sieht, sprang hinter dem Hasen her. Es war gefleckt.. grau, weiß, beige, wirkte sehr sehr fellig und plüschig mit dem dichten Pelz. Eine sehr lange Rute, die fast schon zu lang für den Körper wirkte. Eine Katze. Definitiv eine jagende Katze. Etwas größer als Kniehoch. Vielleicht grade Sechzig Zentimeter, wenn überhaupt. Die Reiter hatte die Katze noch gar nicht bemerkt, sie fixierte nur die Beute und es war doch rasant zuzusehen, wie sich das Raubtier an die Haken des Hasen anpasste und aufholte.. Sie hatten das Wiesenende fast erreicht, da prankte die Katze nach den Hinterläufen und die Beute hatte verloren..


    Nur eine in der Gruppe hatte ein irgendwie.. bekanntes Gefühl. Sie kannte das Tier.. Eine Verbindung? Aber woher?

    Als die fremde Reiterin auf die Gruppe zuhielt, würde die Heilerin kurz den Blick von der Straße vor ihren Füßen heben und Tier sowie Reiterin aufmerksam mustern. Sie lauschte dem Gespräch und wirkte erleichtert. Sie waren also angekommen und das bisher ohne größere Zwischenfälle. Gaia sei Dank..
    Ein kurzer Blick ging dabei gen Loki der eben noch fragte, wie weit es denn sein. Ein Zwinkern war zu erkennen und auch sie beschleunigte dann ihre Schritte. Quälte ihre Füße weiter vorwärts. Eine Rast in hoffentlich sicherer Umgebung. Das würde der gesamten Truppe gut tun..

    Auf dem Rücken das leerer werdende Bündel, in der rechten Pranke der hölzerne Wolfskopfstab. Die geschlitzten Augen nur noch auf den Weg vor mich gerichtet trotte ich Schritt für Schritt weiter. Mit jedem Schritt kommen wir dem Ziel näher. Bei weitem nicht mehr so aufmerksam auf die Umgebung bedacht. Da verließ ich mich eher auf die kämpfenden Mitglieder der Truppe, die, die für unseren Schutz sorgten. Gesprochen wurde im allgemeinen wohl jetzt grade eher weniger. Das leise Tuscheln Lokis neben sich, vernahm ich dennoch sehr deutlich. Kurz zuckten die Ohren, dann fand auch mein Blick den des neuen Verbündeten. Auch wenn ich selbst totmüde war, hatte ich dennoch ein Lächeln für ihn übrig, wie eigentlich fast immer für fast jeden. "Ich weiss es nicht genau." Dann aber zwinkerte ich ihm kurz zu "Ich hoffe aber nicht" Sonst würde ich bald bestimmt noch blutende Füße behandeln müssen. Ein wenig übertrieben vielleicht der Gedanke, ich weiss. Dennoch. Ein wenig Galgenhumor hm? Und das mit dem Kochlöffel war gar nicht soweit her geholt. Sie mochte den teilweise tollpatschigen Kerl dennoch.

    Die Reise war alles andere als leicht, auch, wenn die Truppen noch Vorräte und Rationen hatten um noch ein wenig zehren zu können, so wurde es doch merklich weniger. Aber die Grenzen waren erreicht, das neue Ziel schon fast in Sicht und zum Greifen nahe. Meine Taschen sind merklich leichter geworden. Verbandsmaterialien, Kräuter, Tinkturen.. Merklich weniger. Aber bisher hatten wir glücklicherweise keine großen Ausfälle.


    Was würde uns jetzt erwarten? Wie würde man uns aufnehmen? Skeptisch war ich schon. Bin es noch. Und gewiss werde ich es auch noch eine Weile bleiben. Aber ich werde mein Bestes tun um die Gruppe und auch die Siedler hier im Norden zu unterstützen. Immerhin wollen wir ein Teil von ihnen werden.


    Derzeit halte ich mich dicht bei der kleinen Gruppe. Halte nicht unbedingt Ausschau am Wegesrand nach Kräutern oder Pflanzen. Wir sind hier in fremden Landen, fremde Bräuche, Gesetze und Kulturen. Fehler könnten in solch kritischen Zeiten sehr schnell sehr unangenehm werden.


    Ich hoffe nur, dass wir bald am Ziel sind, damit sich alle ein wenig ausruhen können.