Beiträge von Isera Silberblatt

    Isera nickte und folgte Wortlos der Wache. Mit einem dezenten, aber doch beharrlichen Gefühl das es gleich richtig Lustig werden würde betrat Isera das Büro.
    „Hallo, tut mir leid, aber ich kenne mich echt noch nicht aus hier. Musste erst mal suchen wo ich hin muss.“ Ein wenig Vorsichtig trat Isera näher an den Tisch heran und wartete Gespannt darauf was jetzt noch folgen würde.

    Isera ging ruhig mit Balu an ihrer Seite den Wald entlang. Der Tiger fügte sich schnell als er doch die etwas gedrückte Stimmung von Isera bemerkte. Im ruhigen Gang ging es Richtung Alchemisten Hütte, Isera sprach nicht grossartig und war wieder in ihrer ganz eigenen Welt.
    Mit einem lauten Klopfen meldete sich Isera unfreiwillig bei der Hütte an. Durch das ganze eigen Gebrödel hatte sie ganz vergessen das die Tür ja zu war. Die anderen hatte sie schon ganz vergessen, das sie schon vor einer ganzen Weile weg waren. Drinnen war ein leises Lachen zu hören und Isera machte die Tür auf, neben bei die Stirn am reiben, schmerzte schon n bisschen. Mit einem etwas gekränkten Blick sah Isera zu dem anderen in der Hütte.
    „Und wie lief es? Ja sag nichts, das Gesicht sagt ja schon alles.“ Mit einem schiefen Grinsen sah Toel zu Isera und jene blickte finster zurück.
    „Ja, ja, ja... kannst du mal auf Balu aufpassen oder ihn füttern, ich hab da noch was zu machen.“ Ungeduldig wies Isera Balu in die Hütte. Mit einem leicht verwirrten raunen sah Balu Isera nochmals an und strich seinen Kopf an ihrer Seite ab. Etwas war wohl nicht gut und das merkte er, jedoch nicht nur Balu.
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Toel zu Isera hin und brachte ein schiefes Grinsen hin. „Mh... nach der Laune wirds schlimm gewesen sein, aber ich sehe nicht wo. Zumindest hab ich noch von keinem Opfer oder so gehört... aber ja, du weisst ja schon, was du tust.“ Mit diesen Worten wendete sich Toel ab und ging in die Küche von der Hütte.
    Isera schloss langsam die Tür und dachte nochmals kurz nach. Es stimmte ja, was war schlussendlich schlecht gewesen? Nichts eigentlich... ausser das mit Leonora, aber ja, das war ja nicht ganz so schlimm. Na gut, auch wieder falsche Worte, aber an sich lief es ja sehr gut.
    Mit doch einer wesentlich besseren Mine ging Isera zu Eidens Büro. So schlimm war es ja wirklich nicht, obwohl Isera doch einige male Fragen musste wo zur Hölle dieses verdammte Büro war. Mit einer doch grösseren Verspätung traf Isera auch endlich im Büro ein.

    Isera mochte den Streit mit Balu. Eigentlich war es eher so was wie bei besten Freunden, erst wurde bis aufs Blut gestritten und dann Grinste man sich gegenseitig an und ging n Bier trinken. Der Teil mit dem Bier war zwar für Balu eher etwas unmöglich, aber trotzdem immer lustig.
    Jedoch merkte Isera wie alle andere mehr als Missmutig auf die Situation Regierte. Sie zog eine Augenbraue hoch und seufzte tief. Na ja, war ja zu erwarten wen ich mit Balu normal umgehe. Also ab in die Langeweile und ganz anders verhalten.
    „Also gut... wir sollten mal gehen oder?“ Isera sah in die Runde und wusste irgendwie das die Niederlage schon im Hause stand. Aber ja, solange Balu bleiben durfte wars das wohl wert.

    Isera zog eine Augenbaraue hoch und sah zu Milan. Ein wenig Magie? Meinte sie jetzt bei ihr oder den Schlüssel für Balu...? Na ja, das konnte auch warten, Gedankenspielerei für später.
    An Aiden gewandt sagte sie: „Gut, ich kann ihn sicher verwahren, da passiert nichts, aber dafür muss ich wieder zurück zu meiner Hütte. Da ist jemand der kann auf ihn Aufpassen. Und ja, Leonora sollte sich untersuchen lassen.“ Ein mehr oder minder ungeduldiges knurren war von Balu zu hören. Isera verdrehte genervt die Augen. „Ja, es wird auch was zu futtern geben, zufrieden Fellknäuel?“ Nochmals ein lautes Knurren und ein schelmisches Grinsen von Isera. Das war doch mal eine Kampfansage! Sie wandte sich Balu zu und ging ein paar Schritte in seine Richtung.
    „Ja Fellknäuel, oder was meinst du, was ich in letzter Zeit vom Boden aufgenommen hab?“ Jetzt kam schon ein wütendes Fauchen vom Tiger. Isera blieb jedoch ganz ruhig und Grinste nur noch mehr. Schon aus Provokation ging sie näher zu Balu hin. „Ja ja ja.... pflege hin oder her, Tatsachen bleiben du Eingebildetes Ding.“ Mit einem noch grösseren Grinsen deutete Isera mit dem Finger auf Balu, kurz vor seinem Gesicht und dieser stellte sich auf, fast zum Sprung bereit, das Fell aufgeplustert.

    „Ist ein richtiger Schatz, das schwöre ich! Und na gut, wen ihr euren Pferden so vertraut, ihr müssts wissen.“ Isera sah gespannt zum Waldrand. Als nach einer Weile nichts passierte, schnaubte Isera. „Balu! Du siehts gut genug aus eitler Pfau! Jetzt komm schon!“ Aus dem Wald war ein tiefes Brummen zu hören. Na gut, das reicht!
    Mit einem lauten Brüllen und noch lauterer stimme schrie Isera: „Du verfluchtes Vieh! Jetzt. Mach. Mal. ENDLICH!“ Die Hand vors Gesicht schlagend murmelte Isera mehr zu sich selbst. „Was für ein verlaustes Vieh... hätte ihn doch lieber... beim nächsten mal...“
    In diesem Moment war ein lautet Knacken vom Waldrand her zu hören und ein wirklich grosser Tiger mit weiss schwarzen Streifen kam aus dem Wald. Wie selbstverständlich und Arrogant sass das Tier auf einem Stamm und sah auf die bunt Gemischte Truppe herab. Aggressiv war Balu bei weitem nicht, aber wer ein wenig hinsah, merkte eine grauenhafte Arroganz bei dem Tier.

    Was? Etwas reissen? Laut den Vorschriften durfte Balu ja nicht mal jagen! Isera schüttelte den Kopf.
    Normal denken, verdammt! Es geht hier um Balus Existenz!
    „Gut, dann muss ich mal reinen Tisch machen: es tut mir leid das ich Balu nicht angemeldet hab, aber mit den Bewohnern wirds ein wenig zu spät sein, ich bin ja schliesslich mit ihm hier her gelaufen... danke das ihr auf die Pferde acht gebt, aber die Waffen sind nicht nötig.“ Isera sah bewusst die Soldaten an, die schon die Hand an ihrer Waffe hatten. „Insofern er nicht angegriffen wird, macht Balu auch nichts. Also dann, alles bereit?“ Bevor noch jemand was sagen konnte, drehte sich Isera mit einem Grinsen um. „BALU! Komm raus du Fauler Sack!“
    Über ihre Schulter gewandt sagte Sie noch zu Aiden: „Er wird nichts reissen, nicht mal jagen, ausser die Ratten. Anordnung des Barons, wen er was machen sollte rollt mindestens ein Kopf, seiner oder..., auf jedenfalls er wird sich benehmen.“ sehr viel leiser endete Isera mit: „So denke ich zumindest...“

    Iseras Gesicht liess sich im Moment mit einem Wort sehr gut beschreiben: schräg. Was zur Hölle war jetzt hier los? Erst die Garde, danach heiler und jetzt Riesenkatze? An irgendeinem Punkt hatte sie wohl entscheidende Elemente verpasst.
    Tief atmend und ein wenig um Beherrschung ringend Antwortete Isera: „Riesenkatze stimmt vielleicht, obwohl Tiger die passendere Bezeichnung wäre.“ Schief Grinsend sah sie die gesamte Runde an „Und ja es stimmt, dieses Ding, auch Balu genannt ist mein... Haustier, ja. Er tut niemanden was, das verspreche ich und warum ihr nichts davon wisst, weiss ich auch nicht genau. Ich denke aber, ich hätte ihn anmelden sollen oder so.“ Um Worte suchend starrte Isera auf den Boden. Viel fehlte ja nun wirklich mehr zur Katastrophe.
    „Balu ist im Moment gerade ein wenig von uns entfernt im Wald.“ Isera deutete zum Waldrand. „Wen ihr wollt kann ich ihn gerne rufen, aber beruhigt vorher die Pferde... sonst könnte es wie bei Adoran enden.“ Isera zuckte innerlich mit den Schultern, sehr viel schlimmer konnte es kaum werden, hoffentlich.

    Isera wandte sich bei Leonoras Worten um. „Wirklich? Keine solche Gesellschaften? Na dann wirds jetzt richtig Lustig.“ Sie sah Balu streng an und nickte mit dem Kopf Richtung Wald. „Hey Kleiner, Versteck dich mal lieber, sonst haben wir hier erst recht Ärger, ja?“, mit einem leisen Knurren sah Balu noch kurz in Richtung, aus der die Reiter kamen. Widerwillig wendete er sich ab und sprang schnell in den Wald.
    Isera schluckte noch ein paar mal und sah gespannt den Weg hoch. Hoffentlich würde es nicht so schlimm kommen.

    Isera bewegte sich langsam in Richtung Stadt zurück als Balu plötzlich aufhorchte und eine Alchemistin wirbelte sehr erschrocken zu ihm herum.
    „Was ist den los? Balu, was?“ Ein kurzes knurren und ein angespannter Blick später begriff Isera das da gerade was aus Richtung Stadt kam, egal was, aber es waren mehrere Pferde oder sonst was.
    „Oh ohw.... öhm Leonora, sag mal, wie viele Jagd Gesellschaften oder so gibts eigentlich in der Mark? Und sag jetzt bitte ein paar! Sonst kommt das hier nicht gut.“, Isera drehte sich zu Balu um und bedeutete ihm, sich dicht hinter ihr hinzustellen, jetzt kam Ärger und mindestens damit kannte sich Isera aus. „Also ganz ruhig, ganz Ruhig.“ Diese Sätze sollten eigentlich an Balu gerichtet sein, aber der Eindruck, das die Worte mehr ihr galten war eindeutig da.

    Balu streckte sich sofort der Hand entgegen, wie eine Katze die gekrault werden möchte, anscheinend war Leonora sympathisch für ihn. „Oh, das ist bei weitem nicht das Problem, hat schon n paar Sachen umgehauen der Kleine. Aber in erster Linie seh ich zu das er nicht all zu viel ärger an Land zieht, könnte unsympathisch werden. Die, die ihn in der Mark schon gesehen haben waren aber zum Glück eher eingeschüchtert als das sie Angst hatten, so hoffe ich doch. Und das mit dem Pferd tut mir leid, Balu musste mal etwas Dampf ablassen und herum springen.“ Isera sah missmutig auf ihren Tiger der sich gerade Kraulen liess und ihr mit einem spöttischen Seitenblick zu verstehen gab, du interessierst mich grad nicht.
    Adam weiss schon von ihm, auch wen er ihn, vielleicht zum Glück, noch nie gesehen hat. Er meinte, Balu soll sich um die Ratten kümmern und nix anstellen, dann würds gehen, aber ja...“ Isera erinnerte sich noch gut an den einen Satz von Adam: Geschichten können schnell zu Legenden werden. Das dass nicht unbedingt positiv gemeint war, dazu musste man keinen Messerscharfen Verstand haben.
    „Aber ja, wollte eh langsam zurück, ist schon spät und die Alchemie ist ne Eifersüchtige Braut, wen ich das zu lange ignoriere gibts Ärger.“ Isera grinste wieder, diesmal vielleicht etwas verlegen, aber ja, sie stand im Wald mit einem mehr als grossen Tiger, einer Gardistin und die andere war weg. Irgendwie roch das schon nach dem üblichen Durcheinander und Katastrophe.

    Iseras Augen und ihr Mund formten drei grosse Os. Verdammt, die Pferde! Ja wunderbar, eigentlich perfekt! Das erste mal so richtig raus und dann das Chaos! Konnte ja kaum anders kommen.
    „Also...“, Isera rieb sich den Nacken und sah leicht verlegen zu Boden. „Das mit den Pferden tut mir leid, sollte was passiert sein verspreche ich, übernehme ich die volle Verantwortung, vom Geld her betrachtet sowieso und... das hier, das ist Balu!“ Iseras lachen kam wieder zurück, mit breitem grinsen stütze sie beide Hände auf Balus Schultern. Nicht von ungefähr kam der Eindruck das der Tiger die Brust schwellte und sich sehr darum bemühte majestätisch auszusehen.
    „Balu ist mein bester Freund, Begleiter, Leibwächter und Nervensäge in einem!“, bei letzterem sah der Tiger gekränkt zu Isera hoch, ganz getreu, das hast du nicht wirklich gesagt. „Wie er hier her kommt? Ist doch klar, hab ihn mitgenommen. Ich konnte ihn schlecht im...“ Isera brach kurz ab, mh da war noch eine und die kannte sie nicht wirklich. „Also, ich konnte ihn schlecht alleine lassen. Und als letztes, klar tut er nichts. Er ist eigentlich eine riesige schmuse Katze, so mal unter uns. Na los, sag Hallo Balu, Leonora ist eine gute Freundin.“ Mit einem Nicken in ihre Richtung schubse Isera kurz Balu an. Mit stolz erhobenen Kopf kam Balu langsam auf Leonora zu und schnupperte interessiert, kurz vor ihr blieb er stehen und sein Kopf versuchte sich Leonaras Kopf zu nähern, obwohl das mit dem doch vorhandenen Höhen Unterschied nicht ganz so einfach war.

    Schwer atmend rannte Isera den Pfad hinunter, hinter Balu her. Nur kurz im Wald herumtollen, nur kurz! Oh Hölle nochmals! Wann lern ichs den endlich?!
    „Balu! Bleib mal endlich stehen!“ Rennend und heftig atmend sah Isera erst mal nur Balu, die Pferde oder die anderen beiden sah sie noch gar nicht wirklich. „Oh man! Du endest noch als Bettvorleger wen das so weiter geht! Ich sagte bleib in Sichtweite, das heisst, das ich dich sehe! Kapier das endlich!“, mit wedelnden Händen und einem sehr lautem Ton stritt Isera mit dem Tiger, als Antwort kam nur ein knurren und fauchen. Es sah fast danach aus, als würde der Tiger bald los springen, mit den Krallen voran.
    Vielleicht wäre das auch passiert wäre da nicht ein lautes Zwischenrufen und Isera sah mit Balu zeitgleich zu Leonora hinüber mit erst einem fragendem Blick. Was zur.... oh! Die kenn ich doch!
    „Leonora! Hey, schön dich zu sehen! Wie ich sehe hast du meinen Kleinen schon kennengelernt.“, Isera legte die flache auf Balus Kopf und ein Knurren kam zurück. „Ach halt doch die Klappe du bescheuertes Ding, ist nicht meine Schuld das du weggerannt bist.“, noch ein knurren, aber dieses mal sehr leise und eher resigniert.

    Ein lautes durchatmen war zu hören im Vorraum der kleinen Hütte. Mantel... war da, Hut... ebenfalls, also was fehlte noch? Vielleicht ein paar Nerven, wäre nicht Schlecht.
    Isera drehte sich nochmals um und sah Balu an. Er ist echt gross geworden, mein kleiner Tiger, locker reichten seine schultern schon an Iseras Hüften ran und die Länge von seinem Körper, drüber wollte Isera nicht nachdenken, den heute gings ans Eingemachte.
    „So Balu, du weisst was wir besprochen haben? Kein Knurren, Fauchen oder sonst was! Nur Hin zum Wald, ein wenig herumtollen und dann zurück, ja?“ Wen Katzen mit den Augen rollen konnten, so war Balu der lebendige Beweis dafür. Isera schnalzte kurz mit der Zunge. „Jetzt komm mir ja nicht so! Du weisst was deine Bedingungen hier sind, sonst rollen Köpfe, also Beherrschung.“, wieder ein missmutiges Knurren und Isera rollte mit den Augen.
    Na dann, los, mal sehen wie die Mark auf meinen Kleinen reagiert. Mit diesem Gedanken öffnete Isera die Tür und ging mit Balu raus, runter die Strasse hin zum Wald.