Beiträge von Satinka

    Satinka lauschte auf das, was Naira ihr zuflüsterte, doch da war kein Erkennen. Aber auf die Bitte nickte sie stumm.

    "Also zu deiner anderen Frage: Ja, Sylvana ist ein Ignis-Kind und eine sehr gute Freundin von mir, die sich auch wirklich gut mit Bindungen auskennt.
    Und Cupa kennt sich auch sehr gut aus in solchen Dingen. Und er wird bestimmt auch aufpassen, dass Ernst nicht wieder so grob in dir rumwühlt."

    Satinka hatte wohl zu dem Magier eine ganz eigene Meinung.
    "Gut. Sollen wir dann auf dem kommenden Konvent einmal mit Cupa und Ernst reden? Vielleicht hilft dir das ja dabei, die Entscheidung endgültig zu fällen, ohne dass du zu Orathon gehen musst."

    Die Umarmung war gerade alles was es brauchte. Es bedurfte keiner Worte, Satinka spürte, was er ihr damit vermitteln wollte.
    Und es verfehlte auch seine Wirkung nicht, denn sie wurde wieder ruhiger.
    Wie sie so dastanden, sagte Satinka leise: "Das war Jia's und meine Geschichte. Danke, dass du zugehört hast."

    Satinka schmunzelte ihn an und diesmal schaffte es das Lächeln bis zu ihren Augen. "Gut." Sie wirkte zufrieden, fixierte noch mal kurz das Licht und erzählte dann weiter.
    "Mehr konnten wir nicht für sie tun vorerst. Sie schaffte es zurück, zu den anderen Zweiflern, ohne dass einer wirklich Verdacht schöpfte und verschwand mit ihnen durch den Riss.

    Als dann der Feldzug zur Rückeroberung der Weltenschmiede-Insel begann, konnten wir nur hoffen, dass sie dort sein würde. Was sie auch war, aber ... sie hatte alles vergessen. Wir haben sie nur gefunden, weil sie die persönlichen Gegenstände trug." Er konnte merken, dass ihr das erzählen allmählich schwerer viel, doch sie machte keine Anstallten eine Pause einzulegen. "Und da sie alles wieder vergessen hatte, mussten wir sie erstmal gefangen nehmen, um ihr bei uns im Lager klar machen zu können, woher wir uns kennen und was das alles soll. Wir haben dann durch die Hilfe von Veran'Canis herausgefunden, dass sie in der Zwischenzeit in Kelriothar gestorben war. Daher waren ihr ihre Erinnerungen nicht mehr vollständig zugänglich. Sie hatte das Gefühl mich und Jamar zu kennen, konnte aber nicht sagen woher. Obwohl Jamar durch einen Richtspruch der Tivar Khar'Assil hätte alles versuchen müssen, zu zeigen, dass wir sie erneut auf unsere Seite holen können, habe ich diese ... zweite...erste Zeit, fast einen ganzen Tag lang, viel mit ihr alleine verbracht. Ich tat mein Bestes, ihre Erinnerung aufzufrischen, aber es war nicht genug. Sie hat sogar einmal versucht, zu entkommen. Gegen Abend dann hab ich sie in meinem Zelt schlafen gelegt und naja..." Satinka seufzte. "Am nächsten Morgen war sie verschwunden. An dem Platz in unserem Pavillon, wo ich mit ihr den Tag zuvor viel gesessen hatte, lag ein Brief für mich, mit einem ihrer Armreifen dabei..." An dieser Stelle kippte ihre Stimme kurz und es glitzerte verdächtig in ihren Augen. Sie räusperte sich und schenkte sich erneut Wasser ein, um nach einem Schluck davon erstmal wieder das Glas in den Händen zu drehen. Dann jedoch stand sie auf und lief ein paar Schritte im Raum auf und ab. Das half ihr offenbar, denn sie fing wieder an zu berichten. "Sie schrieb, dass sie freiwillig wieder zurück gegangen war. Dass sie durch mich zwar nicht ihre Erinnerungen wiedererlangt hatte, aber jetzt vielleicht eine Ahnung davon hatte, was Freundschaft heißen könnte. Ich hab fast einen ganzen Tag gebraucht, um mich zu entscheiden, was ich jetzt tun soll. Und wären Jamar und die anderen Edalphi nicht bereit gewesen mich doch noch zu unterstützen, ich säße vielleicht noch immer dort und würde grübeln. Aber die Entscheidung war gefallen, wir alle wollten versuchen am nächsten Morgen mit ihr noch mal zu reden. Wie wir dann feststellten, diesmal über ihren Armreifen, mussten wir dazu in die Festung." Hier stockte sie wieder kurz. "Also, wie heißt dieses Bild gleich wieder? Der langen Rede kurzer Sinn: Jamar, Talamil und ich schafften es in die Festung und mit ihr zusammen auch wieder heil ... naja fast, also körperlich schon... heraus." Sie setzte sich wieder, wirkte aber immer noch aufgewühlt. "Sie war bereit, sich noch einmal von uns überzeugen zu lassen. Diesmal klappte das schon besser, wir hatten mehr Hilfe, auch von Seiten der Siedler. Der wirklich entscheidende Moment, der ihr half sich zu erinnern, war aber tatsächlich ein sehr trauriger für uns alle Edalphi. Doch in dem Moment hat sie erfahren, was es heißt, als Empath Teil einer Gemeinschaft von Empathen zu sein. Edana war von Emeline erschlagen worden, vor dem Lager der Tivar Khar'Assil. Ich bin hingerannt, ohne darauf zu achten, ob sie mitkommt, oder nicht. Sie hätte gehen können, es wäre mir erst viel zu spät aufgefallen. Aber sie blieb,... Vielleicht aus Neugier, vielleicht weil sie sah, wie sehr wir alle litten. Edana wurde in unser Lager getragen - ich half dabei, so gut es ging - dann im Pavillon aufgebahrt. Alle anwesenden Edalphi scharten sich um ihren Leichnam, trauerten, weinten. Und die Toria wurde wie selbstverständlich dazu geholt, wurde eingebunden und mit in unseren Kreis aufgenommen. Wie es bei uns üblich ist, lösten wir Edanas Körper dann auf, damit ihre Seele zu Magica gehen konnte. Wir saßen danach noch eine ganze Weile im Pavillon. Als ich dann endlich wieder aufschaute und zu der Toria sah, konnte ich es an ihren Augen ablesen... Sie erinnerte sich wieder. Und das bestätigte sie mir dann auch sogleich. Aber es wäre ja zu einfach, wenn es damit schon getan gewesen wäre. Sie erinnerte sich zwar, wollte aber immer noch überzeugt werden. Bis zum Abend war ausgemacht, hatten wir Zeit, dann sollte sie ihre Entscheidung, ob sie zu den Elementen zurück wollte oder nicht, im Lager der Tivar Khar'Assil verkünden, weil sich damit Jamars Richtspruch erfüllte. Diesmal gingen wir für die Gespräche über die Elemente zu den anderen Elementarvölkern und den Siedlern. Angefangen bei einfachen Leuten, über höher Gestellte hin zu Freundschaftsträgern, Thul'Heen und Neches'Re, dann Mitray'Kor und sogar bis zu einer Nyame. Ich war auch hier fast ständig mit dabei, wenn auch diesmal mehr als Zuhörerin." Wieder stand sie auf, trank im Laufen aus dem Glas, wirkte mitgenommen, aber entschlossen zu Ende zu erzählen. Ihre Stimme war belegt, als sie weiter redete. "Am Abend gingen sie, Jamar, ich und weitere Edalphi, dann zu den Tivar Khar'Assil. Unter zwei unabhängigen Wahrheitszaubern sagte die Toria, dass sie zurück auf den Weg der Elemente kommen wollte. Doch sie sagte auch, dass sie mit dem Körper, den sie in Kelriothar von der Gesellschaft des Zweifels bekommen hatte und der wahrscheinlich niemals in der Lage wäre Kinder zu haben, sich ein Weiterleben auf Mythodea nicht vorstellen könnte. Natürlich wurde ihr verboten, sich selbst zu töten. Einer aus jetzt wieder ihrem Volk müsse es tun, hieß es." Jetzt kullerten doch Tränen und die letzten Sätze kamen abgehackt und voller Trauer. "Ich stand hinter ihr. Jamar vor ihr. Er führte den Dolch. Jia ... starb ... in meinen Armen."

    Satinka drückte die Hände der Elbe kurz, um ihr Halt zu geben und zu zeigen, dass sie für sie da war.

    "Naira, willst du mir nicht endlich verraten, um wen es genau geht, mit dem du diese Bindung hast? Ich kenne die Tivar Khar'Assil und kann dir sagen, dass sie zwar alle dem gleichen Orden angehören, aber trotzdem jeder bei ihnen unterschiedlich ist. Wenn du dir nicht zu Einhundert Prozent sicher bist, dass du die Bindung loslassen willst, kann es ein, dass du dich im entscheidenden Moment selbst damit behinderst. Dann können wir jetzt noch so viel überlegen, das Risiko wäre zu groß, ja sogar viel größer, als es jetzt schon ist. Und wenn du Ernst nicht dabei haben willst, weil du dich damit nicht wohl fühlst, wie wäre es denn mit Sylvana oder Cupa? Wie stehst du zu den beiden? Und gibt es sonst noch Freunde, die du fragen möchtest?"

    Sanft aber eindringlich klang Satinkas Stimme. Sie machte sich wirklich ernste Sorgen um Naira.

    Für einen Augenblick, waren die Linien auf dem Glas plötzlich ungemein faszinierend. Zumindest schien es so, da Satinka sie anstarrte, als könne sie darin Buchstaben und Wörter erkennen.

    Dann räusperte sie sich erst, trank noch den letzten Schluck Wasser und stellte dann ihr Glas ebenfalls beiseite. Als sie Martinius jetzt wieder ansah, wirkte sie zwar immer noch traurig, aber auch gefasst.
    "Das könnte aber länger dauern... ", warnte sie ihn vor, wartete aber dann nicht ab, ob er nun doch nicht die Geschichte hören wollte, sondern fing an zu erzählen.
    "Als wir zusammen mit einigen Siedlern vor einem Jahr im Frühjahr in Maya's Ruh waren, sind wir von Anhängern der Ratio angegriffen worden, die durch einen, vom Weltenbrecher verursachten, Riss kamen. Sie hatten Krieger dabei, aber auch eine Diplomatin, eine Toria-Edalphi. Sie wollten ein Artefakt von uns haben, dass wir ihnen natürlich niemals freiwillig gegeben hätten. Aber die Diplomatin hat trotzdem versucht, alleine und ohne sichtbare Waffen zu tragen, mit uns über unsere Kapitulation zu verhandeln." An dieser Stelle musste Satinka sogar leicht schmunzeln. "Aber anstatt uns auf ein Gespräch über unsere Kapitulation einzulassen, haben wir Edalphi uns mit ihr in den noch nicht geweihten neuen Tempel gesetzt und mit ihr darüber geredet, wie es ist, die Elemente zu spüren, auf ihrer Seite zu stehen, keinen Mangel zu haben und so weiter. Es war ein längeres Gespräch, aber am Ende hatten wir sie tatsächlich soweit, dass sie einwilligte, wenn wir ihr das Wirken der Elemente nahe bringen, würde sie sich wieder auf die Seite der Elemente stellen. Aber wir müssten sie frei entscheiden lassen. Also haben wir sie an der Weihe des Tempels teilnehmen lassen, nicht wirklich aktiv, aber sie konnte uns zuschauen. Und das hat sie wohl beeindruckt, denn sie entschied sich für uns und die Elemente. Wir hatten sie also überzeugt. Und nicht nur das, sie hat sogar mit uns Edalphi den neuen Eid der ewigen Eintracht geschworen." Satinkas Augen leuchteten an dieser Stelle sogar ein wenig auf, da diese Erinnerung wohl einen besonderen Wert für sie hatte. Bei den nächsten Worten wurde sie dann aber wieder ernst. "Nun ja, wie du vielleicht weißt, wird alles und jeder, der durch einen vom Weltenbrecher verursachten Riss nach Mythodea kommt, zwangsläufig auch durch diesen wieder zurück in die Kelriothar gezogen. Sie musste also wieder zurück, obwohl sie gerade alle anderen Zweifler verraten hatte. Also heckten wir zusammen mit ihr einen Plan aus, wie sie durch den Riss zurück nach Kelriothar kommen konnte, ohne Verdacht bei ihren Leuten zu erregen. Zu diesem Zeitpunkt war die Weltenschmiede schon in der Hand der Zweifler. Daher verabredeten wir, dass sie versuchen würde, über das Portal an der Weltenschmiede aus Kelriothar nach Mythodea zu kommen. Damit wir sie dort in der ganzen Menge an Truppen wiederfinden konnten, gaben Jamar und ich ihr jeweils einen persönlichen Gegenstand von uns. Diese Gegenstände kann man mit einem Zauber wieder aufspüren. So funktioniert im übrigen auch das Armband, dass du von mir hast. Wo ist das eigentlich?", unterbrach sie sich selbst in ihrer Erzählung.

    "Gut.", damit war das Thema "unvernünftig sein" erstmal für die Edalphi abgehakt.
    Allerdings wollte sie dann noch wissen: "Aber außer den Blessuren am Körper hast du nichts abbekommen, oder?"


    Zu Askalon meinte sie noch: "Bisher scheinen die Bewohner Askalons auf einem guten Weg zu sein. Zumindest haben sie sich ganz klar zu den Elementen bekannt, wenn sie auch immer noch die Herrschaft eines Archon und einer Nyame ablehnen.", aber dieses Thema war damit für sie wohl auch langsam erschöpft.

    "Das, was dieses Jahr in Maya's Ruh passiert ist,... Nun, sagen wir, ja es ist verdammt viel nicht so gelaufen, wie es hätte sein sollen. Aber wir haben unser Bestes gegeben, damit wir niemanden aus unseren Reihen verlieren und meines Wissens nach, ist das auch nicht geschehen. Allerdings ist der Ort wegen den Ereignissen von vor einem Jahr, für mich mit vielen schönen und gleichzeitig schmerzhaften Erinnerungen behaftet. Ich habe dort jemanden kennen gelernt, den ich dann im Sommer darauf an der Weltenschmiede wieder getroffen habe und am letzten Abend auf der Insel wieder verloren habe...
    Dachte... Hoffte ich jedenfalls..."
    Hatte Satinka sich zu Beginn der Erzählung über den Ort sogar noch aufgeregt, wurde sie zum Ende hin immer leiser. Nach dem letzten Satz musste sie schwer schlucken und griff daher zu ihrem Glas, welches sie nach dem Schluck Wasser daraus auch erstmal weiter in den Händen hielt.

    Satinka rutsche ein wenig näher, so gut es eben im Gras ging und hielt Naira die Hände hin, so dass sie sie nehmen konnte, wenn sie wollte.
    Es war eine tröstende Geste.
    "Dann bleibt dir -uns- keine andere Wahl. Wir werden die Bindung, vermutlich mit viel Gewalt, brechen müssen.

    Wir werden dazu alle Hilfe brauchen, die wir kriegen können. Wen würdest du dazu noch fragen wollen?"

    Vijeta war weiterhin damit beschäftigt, dass zu tun, was Krieger eben tun: auf die äußere Umgebung achten, dass sie keiner überraschte, hier im Wald.

    "Ich hoffe sie haben ordentlich geschimpft.", sagte sie halb scherzhaft, aber auch halb ernst. Auch ihr passte es nicht, dass er unvernünftig gewesen war, aber sie wusste offensichtlich auch, dass sie es nicht hätte ändern können.
    "Ja, es kann manchmal anstrengend sein. Aber die Tunnel Terras und die Portale Aeris erleichtern auch die Reisen enorm."

    Sie trank noch einen Schluck aus ihrem Glas, ehe sie fortfuhr.
    "Alskalon ist eine der neuen freien Städte, die sich in der Bucht der ehemaligen Lona-Stadt Heolysos angesiedelt haben. Die Siedler, die jetzt in Askalon wohnen, kommen ursprünglich hauptsächlich aus der Freyenmark. Sie sind von dort weggegangen, weil das Scharze Eis fast die ganzen Gebiete der Freyenmark überrannt hätte. Da es sich um mehrere Gruppierungen handelte, mussten sie sich erstmal untereinander einigen, welche Form der Führung sie denn haben wollen und wer dann die Stadt führen soll."
    Sie machte kurz Pause um Luft zu holen und bei den folgenden Worten war wieder kurz der Schatten auf ihrem Gesicht zu sehen.
    "Maya's Ruh ist ein noch recht kleiner Ort im südlichen Siegel, der etwa zwei Tagesreisen östlich der Goldenen Stadt liegt. Wir, die Edalphi, haben dort im letzten Frühjahr einen neuen Tempel der Ewigen Eintracht geweiht und den Eid der Ewigen Eintracht dort erneuert. Dieses Jahr sind dort Ausgrabungen gemacht worden und es wurden auch Artefakte gefunden. Landuin und Sylvana waren auch dort."
    Das war noch nicht alles, aber sie schwieg dann erstmal.

    Die eigenartige Betonung war ihr natürlich nicht entgangen.

    "Was meinst du mit *die* Kratzer und warum würden andere sie nicht als solche bezeichnen?", hakte sie nach, bevor sie ihrerseits erzählte.
    "Kratzer von Waffen habe ich in der Hold keine abbekommen. Ich war aber auch vorsichtig, wenn ich zwischen den Lagern unterwegs war und das Schlachtfeld ist immer noch nicht wirklich was für mich. Davor war ich in Askalon, als sie ihre Regierung gefunden und die Stadt neu gegründet haben. Und davor in Maya's Ruh'." hier huschte kurz ein Schatten über ihr Gesicht, was aber schnell wieder verging. "Naja, ich reise sehr viel quer durch und in den Siegeln. Vom Süden in den Norden, dann in den Osten, von dort wieder in den Süden, dann im südlichen Siegel von Ost nach West, von da in die Bucht von Heolysos, dann zurück in die Hauptstadt des Südens, Pallas Kronion, und dann über die Goldene Stadt in die Hold. Und das war alleine die Reiseroute innerhalb der letzten 4 Monde." Wieder musste sie leicht grinsen, als sie das so aufzählte.

    "E'Lass.", verabschiedete sich Vijeta knapp von den Beiden und folgte dann dem Kammerherren nach draußen.
    Satinka trank auch von ihrem Wasser, ließ sich aber wesentlich mehr Zeit dabei.
    "Schön hast du's hier. Und nah am Hafen." Sie freute sich immer noch sehr ihn zu sehen.

    "Wie geht es dir und seid ihr aus der Hold gut nach Hause gekommen? Wir hatten dort viel zu wenig Zeit zum reden. Es ist in der Zwischenzeit bestimmt einiges passiert, seit wir uns das letzte Mal ausgetauscht haben. Und wo sind Adam und Landuin? Ich habe nur gesagt bekommen, dass sie gerade nicht in der Stadt sind.", wollte sie dann von ihm wissen.

    Satinka dachte einen Moment über das gerade gehörte nach, bevor sie etwas sagte.

    "Also meine Einschätzung bleibt, wie eben gesagt: es hört sich nach einer Seelenbindung an. Und nach dem, was du erzählst, sogar eine recht starke.
    Allgemein kann man Bindungen brechen, das wäre die unsanfte Art, oder lösen, das wäre die bessere Variante.
    Eine Seelenbindung zu lösen ist, nach allem was ich weiß, nicht einfach. Selbst wenn beide Parteien, zwischen denen die Bindung besteht,

    damit einverstanden sind, dass die Bindung gelöst wird. Das Brechen einer Seelenbindung ist nicht wirklich ratsam, aber möglich.
    Optimal wäre also, wenn du ihn erreichst und er einverstanden ist, die Bindung zu lösen und ihr das dann auch zusammen tut, wenn nötig mit Unterstützung.
    Du solltest also in jedem Fall versuchen, mit ihm in Kontakt zu treten und erst, wenn das keinen Erfolg hatte

    und du dann immer noch die Verbindung lösen willst, dir Hilfe suchen zum Brechen der Bindung.
    Aber ich glaube, das haben dir die Anderen, mit denen du gesprochen hast, auch schon gesagt, oder?
    Glaubst du, er wird dich heute oder in den nächsten Tagen in der Dunkelheit besuchen kommen und dir zuhören?"

    Sie sah Naira weiterhin offen an und wartete auf deren Antwort.

    Satinka setzte sich zusammen mit Martinius, während Vijeta stehen blieb.

    "Unsere Reise verlief weitestgehend ruhig. Keine Begegnungen mit Verfemten oder anderen Feinden.", faste Satinka knapp zusammen.
    "Ma, wir bleiben bis zur Abreise. Tatsächlich hatte ich darauf gehofft, dass wir zusammen zum Konvent reisen können.", beantwortete sie dann teilweise seine Fragen.

    Sie schenkte zwei Gläser Wasser ein und sah dann fragend zu Martinius, ob er auch etwas trinken wollte.
    Vijeta nahm sich derweil eins der Gläser und trank es zügig leer. Noch bevor der Diener wieder den Raum verlassen hatte, meldete er sich zu Wort:

    "Ich hatte eben mit Meister Zander schon darüber gesprochen. Ich möchte mich jetzt gerne zurück ziehen und meine Übungen durchführen. Kann mir jemand zeigen, wo der Fechtboden ist?"

    Satinka grinste ihn freudestrahlend an und trat ebenfalls auf ihn zu. "E'Saíd, Martinius. Ich freue mich auch dich zu sehen." Ließe er es zu, würde sie ihn sogar umarmen.
    "Ich wollte euch hier in Winterfeld schon lange besuchen kommen.", erklärte sie kurz ihre Anwesenheit, dann drehte sie sich halb Richtung ihres Begleiters.

    "Das ist Vijeta. Er begleitet mich meistens auf meinen Reisen, wenn ich von einem Ort zum nächsten unterwegs bin.", stellte sie ihn vor.
    Der Krieger nickte Martinuis zu, "E'Saíd.", begrüßte er ihn knapp.

    Satinka sah Naira offen an und schüttelte den Kopf. "Nein, du hältst uns nicht auf. Wir wollten heute sowieso hier in der Nähe übernachten. Erzähl so viel, oder so wenig wie du magst. Es ist deine Entscheidung, nicht meine. Ich biete dir meine Ohren zum zuhören und meine Hilfe, soweit ich es vermag.", sagte sie sanft und freundlich.

    Vijeta stand am Rande der Lichtung, immer noch mit dem Rücken zu den beiden Frauen, und beobachtete die Umgebung.
    Er passte auf die beiden Anderen auf und hatte seine Aufmerksamkeit daher nach außen in den Wald gerichtet.

    Daher reagierte er auch nicht im geringsten auf das Gespräch der Beiden.

    "Gut. Wenn ich etwas getrunken habe, möchte ich gerne dort hin.", lautete Vijetas Antwort, während die Beiden Alvaror in die Wohnstube folgten
    Nachdem sie den Raum betreten hatten, stellte der Had'Car sich so, dass er möglichst viel von dem Zimmer überblicken konnte, ohne dabei die Tür aus den Augen zu lassen.

    Er wirkte zwar sonst recht entspannt, konnte aber wohl auch nicht so recht von seinen Gewohnheiten lassen.


    Bevor der Diener den Raum wieder verlassen konnte, schickte Satinka ihm ein, wenn auch eher leises "Danke." hinterher.
    Dann kam sie der Bitte nach sich zu setzen und ließ sich zunächst auf dem grün-goldenen Sofa nieder.
    Als sie allerdings die Stimme von Martinius erkannte und dann das Poltern auf der Treppe hörte, stand sie wieder auf und ging ein paar Schritte auf die Tür zu.
    Sie schmunzelte und wartete dann ab, ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag, dass er gleich herein kommen würde.

    Die zwei Edalphi hatten sich das rege Treiben in der Stadt mit Interesse angeschaut.
    Auch das Haus im Hafenviertel, vor dem sie kurz Halt gemacht hatten, wurde betrachtet und bewundert.
    Die Wachen am Eingang zum Hof wurden mit einer leichten Verbeugung, zusammen mit der typischen Handgeste und einem "E'Saíd" gegrüßt.

    Der Aufforderung einzutreten kamen sie gerne nach und gaben dann die Pferde mit ihrem Gepäck an den Stallburschen.


    Auch der Diener wurde auf Edalphi-Art begrüßt, wobei Satinka bei den Worten fühlt euch wie zu Hause erst schmunzeln musste und dann einen eher warnenden Blick zu Vijeta warf.
    "E'Saíd, ich bin Satinka und mein Begleiter heißt Vijeta.", stelle sie sich und den Krieger vor. "Ein Wasser für uns beide zum trinken wäre gut."
    "Ma." , Vijeta nickte. "Habt ihr einen Ort, oder Raum, wo ich meditieren kann? Also mit Platz für Bewegungsübungen, an dem ich niemandem im Weg bin?", wollte er dann noch wissen.

    Geduldig warteten die Beiden, bis sich der Feldweibel ihnen zuwendete.
    Satinka nickte zum Dank und Zeichen, dass sie verstanden hatte dem Mann zu und folgte dann mit Vijeta dem Soldaten.
    Die Pferde führten sie weiterhin am Zügel und im Laufen zog die Edalphi ihren Mantel aus, da es mittlerweile doch recht warm war.
    Sir trug wie üblich ihren Schmuck und über dem grünen Unterkleid das weiß-goldene Gewand mit dem grünen Gürtel.
    An dem Gürtel befand sich auch der Anstecker in Form eines sich selbst in den Schwanz beißenden Drachens.
    Es gab nicht viel zu reden, daher legten sie den Weg schweigend zurück.

    Satinka hatte aufmerksam zugehört.

    "Das klingt nach einer Seelenbindung.", gab sie eine erste, allerdings auch vorsichtige Einschätzung kund.
    "Aber was genau meinst du mit er hat dich fortgepflanzt?", stolperte sie über diese eigenartige Formulierung.
    Wie es die typische Art der Edalphi war, fragte sie einfach direkt nach: "Ihr hattet also Sex und habt ein Kind zusammen?"

    Wann: zwei Tage vor Abreise zum Konvent der Elemente

    Wo: in Winterfeld

    Wer: Satinka nebst Begleitung

    Status: offen für die, bei denen es passt, dass sie da sind




    Es war noch Vormittag, als sich die zwei Reiter der Stadt in eher gemäßigtem Tempo näherten. Schon von weitem war zu erkennen, dass sie grüne und goldene Kleidung trugen. Unverkennbar auch das Zeichen der Edalphi auf dem Schild, dass am Sattel des Einen hing. Offenbar handelte es sich um einen Krieger und eine Frau.

    Am Tor der Stadt angekommen, stiegen die Beiden ab und stellten sich bei der Stadtwache als Vijeta und Satinka aus dem Volk der Edalphi vor.


    „E’Saíd. Ich möchte gerne meine Freunde besuchen. Wisst ihr ob Landuin, Adam oder Martinius in der Stadt sind?“, fragte Satinka bei den Wachen nach.

    "Hmm. Ich brauche noch mehr Informationen, um mich konkret dazu äußern zu können. Sollen wir uns setzen?"
    Satinka trat ebenfalls auf die Elbe zu und machte dann Anstallten sich einfach auf den Waldboden ins trockene Gras zu setzen.

    "Magst du mir sagen, um wen es sich handelt, an den du dich gebunden hast? Und wie genau sieht diese Bindung aus? Habt ihr verabredet füreinander da zu sein und das Ganze per Handschlag besiegelt, oder was genau habt ihr damals getan?", fragte sie dann nach und schaute Naira auffordernd an. Ihre Haltung gegenüber Naira war freundlich, aufgeschlossen und unvoreingenommen, so dass eine angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre entstand, in der sich die Elbe hoffentlich wohl fühlte.