An Ihre Exzellenzen des Nordens
An den Senat des Nördlichen Siegels
An die Hochjuristin
An das Volk des Nordens
Bewohner des Nördlichen Siegels,
meine Zeilen erfolgen in Eile, da die Vorbereitung zu unserem gemeinsamen Feldzug gegen das Verfemte seinen zeitlichen Tribut fordert. Senator Congerius hat mir zugetragen, dass unsere Hofschreibstube das Gesetz zu einem Zeitpunkt veröffentlicht hat, der für viele sicherlich unpassend erscheinen mag. Aus diesem Grund sehe ich es als meine Pflicht an, jenes Gesetz in einem persönlichen Schreiben, stellvertretend für die Herrscher des Westens, zu erläutern und entschuldige mich für jene dadurch entstandene Missverständlichkeit.
Das Volk des Westens wünschte sich Gewissheit, weil viele Gerüchte ihren Weg zu uns gefunden haben und ich selbst war dabei, als Urquart miterleben musste, wie bei einem seiner Rituale die Pestilenz auf den Plan trat. Dieser Umstand blieb auch dem einfachen Siedler nicht verborgen. Und er weiß ebenfalls, dass Urquart nunmehr Land im Westen bewohnt. Wir alle kennen jene Vorurteile, mit denen Menschen Unbekanntes zu belegen pflegen, weil sie es nicht besser wissen. Und so sehr es mich selbst erzürnen mag- das Chaos ist ein Teil dieses Unbekannten. Es musste daher ein unabhängiges Organ geschaffen werden, um die letzten Unklarheiten des Chaos zu ergründen. Ich muss nicht erläutern, dass es dazu Fachleute braucht und wir uns wünschen würden, dass Urquart selbst seine Stellung dazu vertreten kann und wir ein von Euch genanntes Gremium begrüßen.
Es wurde weder eine Hexenjagd initiiert, noch wird dazu aufgerufen werden. Das Volk des Westens hat sich nur vielfach darüber beklagt, dass es keine gesicherten Informationen über das Volk des Chaos erhalten hat. Niemand wird im Westen jemals vergessen können, was das Chaos für unser Siegel getan hat. Niemand wird dem Chaos aufgrund seiner Fremdartigkeit den Rücken kehren, noch sie ausschließen.
Doch so lange nicht geklärt wurde, ob und inwieweit das Chaos durch ihre Götter eine Affinität zu dem Verfemten hat, oder umgekehrt, sehen die Herrscher des Westens es als ihre Pflicht an, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die den Westen und seine Siedler schützen. Der Westen verkraftet keinen weiteren Krieg solchen Ausmaßes, das sollte dem Norden bewusst sein, denn eure Männer sind hier für uns gestorben und wir verdanken euch vielmehr, als den kleinen Sieg vor Bruckheim. Die Beziehungen zwischen beiden Siegeln waren, sind und werden immer beispiellos sein. Es ist und war nicht die Absicht der Hofkanzlei, mit Veröffentlichen dieses Gesetzes einen Keil in diese Beziehungen zu treiben.
Genaue Leser jenes Gesetzes werden außerdem gesehen haben, dass es nur auf dem Land des Westens bestand hat, dass niemand vorschnell verurteilt werden kann und dass niemandem ein Leid zugefügt wird. Es ist nicht die Absicht, Position gegen das Chaos zu beziehen.
Meiner Exzellenz, der Nyame des Westens, zu unterstellen, sie würde Magicas Bestreben und Fehlbarkeit in Frage stellen... nun, ich gehe davon aus, dass aus diesen Worten mehr Sorge aufgrund des Gesetzes spricht, denn Sorge um den Verstand unserer Herrin. Deshalb werde ich auf diesen Teil der Stellungnahme nicht näher eingehen, ist sie es doch, die von Magica berufen wurde, das Land im Sinne der Elemente geistig zu führen und ist es doch auch ihr Recht, JEDES Gesetz zu erlassen, das sie für richtig hält, ob es uns gefällt oder nicht.
Ihre Exzellenz, die Nyame des Westens, hat stets der Wunsch erfüllt, das Chaos besser kennenzulernen. Sie suchte beständig das Gespräch und gestand Meister Urquart auch aus diesem Grund Land im Westen zu. Als Elkantar uns alle verriet, wurde ihr schriftlich von verschiedenen Anhängern des Chaos, welche befugt waren für diese Gruppe zu sprechen, versprochen, Nurgel nicht mehr anzurufen. Dieses Versprechen wurde nun mehrfach gebrochen und das Leben von nicht beteiligten Siedlern wurde stumm in Kauf genommen, als die Pestilenz auf die Anrufung antwortete.
Das Schreiben dient einem einfachen Zweck: Es soll Aufruf sein, dass wir alle anfangen müssen, einzusehen, dass unser Handeln Konsequenzen hat. Alles, was wir tun, jeder Schritt, jeder Erfolg wird von den Elementen gesehen. Aber die Fehler, die wir machen, die uns die Elemente verzeihen mögen, werden von der zweiten Schöpfung umso genauer betrachtet; sie machen uns angreifbar. Das Gesetz ist nicht mehr, als eine Vorsichtsmaßnahme und eine Chance, die, trotz der guten Zusammenarbeit weiterhin bestehenden Unbekannten auszuräumen, und ich bitte darum, es als nicht mehr zu verstehen.
Gezeichnet
Faryanne Galain I `Narthan,
Neches` Re des Westens
im Namen Ihrer Exzellenzen, der Nyame Siobhán NíCharthaigh und Archon Collin MacCorribh