Beiträge von Faryanne

    Hallo liebe Zombies,
    Seelensuchende und Artverwandte,


    wir, die Orga des LdL II haben am Abreisetag einen kleinen Rest an Fundsachen eingepackt. Es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich erst jetzt dazu gekommen bin, die Sachen abzufotografieren, aber mich hat mein Alltag zu schnell wieder eingeholt.


    Bitte schaut die Fotos durch, falls ihr etwas vermisst und meldet euch bei mir, wenn ihr etwas gefunden habt, von dem ihr glaubt, dass es euch gehört.


    Liebe Grüße,
    Imke (LdL Orga)


    ---------------------------------------------
    EDIT:
    Besitzer gefunden:

    blauer Stoff
    Holzdöschen
    Brauner Gürtel
    Braunes Handschuhpaar
    Glocke
    weißer, langer Stoffbeutel mit Inhalt
    -----------------------------------------------


    Foto 1:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/7eeldgdy_jpg.htm
    blauer Stoff; an den Rändern versäubert.


    Foto 2:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/5e5y6ux5_jpg.htm
    verschiedene Handschuhe


    Foto 3:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/a6yth6yv_jpg.htm
    diverse Kleinigkeiten:
    2 kleine Glasfläschchen
    2 kleine Holzdöschen, Verschluss zum Verschrauben
    1 Meißel (?), Metall
    1 silberner Untersetzer/ kleiner Teller mit Verzierungen


    Foto 4:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/ep44c6lq_jpg.htm
    Ein weißer, länglicher Stoffbeutel mit folgendem Inhalt:
    brauner Lederbeutel
    kurzes Seil
    Leder-Messer-Halter mit zwei echten Messern (klein, schmal)


    Foto 5:
    http://s7.directupload.net/file/d/3161/dn5fbz6o_jpg.htm
    braune Ledertasche mit folgendem Inhalt:
    Schreibkram
    kupferfarbenem Schälchen
    weißes Döschen
    Feuerzeug
    silberner Löffel
    Bengal Holz


    Foto 6:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/fqh4cwak_jpg.htm
    Goldenes Glöckchen


    Foto 7:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/wuack59b_jpg.htm
    brauner Dolchhalter, Leder


    Foto 8:
    http://s1.directupload.net/file/d/3161/nv83dnng_jpg.htm
    weiß, beiges Sonnensegel/ Tarp mit Eisenösen.


    Foto 9:
    http://s7.directupload.net/file/d/3161/3c2jzjur_jpg.htm
    1. dunkelblaue Kopfbedeckung
    2. dunkelbrauner Gürtel mit silberner Schnalle

    So, also alle mal ganz ruhig <!-- s;) -->;)<!-- s;) -->
    Wir suchen bloß NSCs und keinen Streit in Foren.


    Der Vollständigkeit halber:
    Da viele unserer SCs in den Siegelforen mitlesen, haben wir versucht, natürlich möglichst wenig über die Art unserer NSC Rollen preis zu geben, einfach damits den Spielspaß nicht drückt. Das bitte ich zu berücksichtigen. Wem das an Infos nicht ausreicht, der kann uns sehr gerne und jederzeit eine PM schicken (was auch schon getan wurde) und bekommt dann ohne Weiteres die geforderten Informationen von uns.


    Zum "unpassenden Zeitpunkt":
    Ja, das JDS liegt zwei Wochen nach unserem Con, das war uns bewusst. Es gab aber keinen anderen Feiertag, den wir für ein langes WE nutzen konnten, daher die Terminwahl. Dass das "Auf neuen Wegen 1" nun auch noch in den Zeitraum fällt, ist blöd, aber nicht unsere Schuld, da unser Con weit vor dem "auf neuen Wegen" angekündigt wurde.


    Die Kosten:
    Also... da verstehe ich die Kritik irgendwie gar nicht. Wer 25 Euro als NSC Beitrag für einen 4 Tagescon zu viel findet, disqualifiziert sich selbst mit dieser Aussage <!-- s;) -->;)<!-- s;) --> Die letzten Cons haben alle einen ähnlich gelagerten Preis, obwohl es da eher um 3 Tagescons geht.
    Warum unsere erste Staffel nur zwei Wochen lang ist, liegt daran, dass unser erstes Gelände abgesprungen ist und wir kurzfristig Ersatz suchen mussten (was im Westinternen Forum auch so bekannt gegeben wurde). Daher konnten wir die Anmeldungen erst zwei Wochen später als gewünscht online stellen.


    Back to Topic:
    Wir suchen motivierte NSC, die Lust haben, ein paar Westnasen das Leben schwer zu machen. Dass es sicher Leute gibt, die keine Lust haben, ist ja total normal und völlig legitim. Aber dass hier so ein Staatsakt draus gemacht wird, ist für mich nur bedingt nachvollziehbar. Wir hatten lediglich auf Unterstützung gehofft. Wenn solche Anfragen hier im Nordforum nicht gewünscht sind, bitte unbedingt Bescheid geben, dann unterlassen wir das in Zukunft. Ich jedenfalls ging davon aus, dass die Siegel sich bei internen Cons gerne mit NSC unterstützen...
    Kritik und Anfragen gerne per PM an Olav oder mich <!-- s:) -->:)<!-- s:) -->


    Lieber Gruß,
    die Westorga

    An Ihre Exzellenzen des Nordens
    An den Senat des Nördlichen Siegels
    An die Hochjuristin
    An das Volk des Nordens


    Bewohner des Nördlichen Siegels,
    meine Zeilen erfolgen in Eile, da die Vorbereitung zu unserem gemeinsamen Feldzug gegen das Verfemte seinen zeitlichen Tribut fordert. Senator Congerius hat mir zugetragen, dass unsere Hofschreibstube das Gesetz zu einem Zeitpunkt veröffentlicht hat, der für viele sicherlich unpassend erscheinen mag. Aus diesem Grund sehe ich es als meine Pflicht an, jenes Gesetz in einem persönlichen Schreiben, stellvertretend für die Herrscher des Westens, zu erläutern und entschuldige mich für jene dadurch entstandene Missverständlichkeit.


    Das Volk des Westens wünschte sich Gewissheit, weil viele Gerüchte ihren Weg zu uns gefunden haben und ich selbst war dabei, als Urquart miterleben musste, wie bei einem seiner Rituale die Pestilenz auf den Plan trat. Dieser Umstand blieb auch dem einfachen Siedler nicht verborgen. Und er weiß ebenfalls, dass Urquart nunmehr Land im Westen bewohnt. Wir alle kennen jene Vorurteile, mit denen Menschen Unbekanntes zu belegen pflegen, weil sie es nicht besser wissen. Und so sehr es mich selbst erzürnen mag- das Chaos ist ein Teil dieses Unbekannten. Es musste daher ein unabhängiges Organ geschaffen werden, um die letzten Unklarheiten des Chaos zu ergründen. Ich muss nicht erläutern, dass es dazu Fachleute braucht und wir uns wünschen würden, dass Urquart selbst seine Stellung dazu vertreten kann und wir ein von Euch genanntes Gremium begrüßen.


    Es wurde weder eine Hexenjagd initiiert, noch wird dazu aufgerufen werden. Das Volk des Westens hat sich nur vielfach darüber beklagt, dass es keine gesicherten Informationen über das Volk des Chaos erhalten hat. Niemand wird im Westen jemals vergessen können, was das Chaos für unser Siegel getan hat. Niemand wird dem Chaos aufgrund seiner Fremdartigkeit den Rücken kehren, noch sie ausschließen.


    Doch so lange nicht geklärt wurde, ob und inwieweit das Chaos durch ihre Götter eine Affinität zu dem Verfemten hat, oder umgekehrt, sehen die Herrscher des Westens es als ihre Pflicht an, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die den Westen und seine Siedler schützen. Der Westen verkraftet keinen weiteren Krieg solchen Ausmaßes, das sollte dem Norden bewusst sein, denn eure Männer sind hier für uns gestorben und wir verdanken euch vielmehr, als den kleinen Sieg vor Bruckheim. Die Beziehungen zwischen beiden Siegeln waren, sind und werden immer beispiellos sein. Es ist und war nicht die Absicht der Hofkanzlei, mit Veröffentlichen dieses Gesetzes einen Keil in diese Beziehungen zu treiben.


    Genaue Leser jenes Gesetzes werden außerdem gesehen haben, dass es nur auf dem Land des Westens bestand hat, dass niemand vorschnell verurteilt werden kann und dass niemandem ein Leid zugefügt wird. Es ist nicht die Absicht, Position gegen das Chaos zu beziehen.


    Meiner Exzellenz, der Nyame des Westens, zu unterstellen, sie würde Magicas Bestreben und Fehlbarkeit in Frage stellen... nun, ich gehe davon aus, dass aus diesen Worten mehr Sorge aufgrund des Gesetzes spricht, denn Sorge um den Verstand unserer Herrin. Deshalb werde ich auf diesen Teil der Stellungnahme nicht näher eingehen, ist sie es doch, die von Magica berufen wurde, das Land im Sinne der Elemente geistig zu führen und ist es doch auch ihr Recht, JEDES Gesetz zu erlassen, das sie für richtig hält, ob es uns gefällt oder nicht.


    Ihre Exzellenz, die Nyame des Westens, hat stets der Wunsch erfüllt, das Chaos besser kennenzulernen. Sie suchte beständig das Gespräch und gestand Meister Urquart auch aus diesem Grund Land im Westen zu. Als Elkantar uns alle verriet, wurde ihr schriftlich von verschiedenen Anhängern des Chaos, welche befugt waren für diese Gruppe zu sprechen, versprochen, Nurgel nicht mehr anzurufen. Dieses Versprechen wurde nun mehrfach gebrochen und das Leben von nicht beteiligten Siedlern wurde stumm in Kauf genommen, als die Pestilenz auf die Anrufung antwortete.


    Das Schreiben dient einem einfachen Zweck: Es soll Aufruf sein, dass wir alle anfangen müssen, einzusehen, dass unser Handeln Konsequenzen hat. Alles, was wir tun, jeder Schritt, jeder Erfolg wird von den Elementen gesehen. Aber die Fehler, die wir machen, die uns die Elemente verzeihen mögen, werden von der zweiten Schöpfung umso genauer betrachtet; sie machen uns angreifbar. Das Gesetz ist nicht mehr, als eine Vorsichtsmaßnahme und eine Chance, die, trotz der guten Zusammenarbeit weiterhin bestehenden Unbekannten auszuräumen, und ich bitte darum, es als nicht mehr zu verstehen.



    Gezeichnet


    Faryanne Galain I `Narthan,
    Neches` Re des Westens


    im Namen Ihrer Exzellenzen, der Nyame Siobhán NíCharthaigh und Archon Collin MacCorribh

    Faryanne wand sich. Sie hatte bisher mit niemandem darüber gesprochen, wie sich ihr Inneres verändert hatte.
    Verzeih mir, Sylvana. Ich kann jetzt noch nicht darüber sprechen. Nicht weil ich davon ausginge, du seist eine schlechte Zuhörerin- nein, im Gegenteil.
    Doch das, was sich in mir verändert hat, muss ich erst mit einer anderen Person besprechen. Es wäre unfair, wärest du die Erste. Ich hoffe, du kannst meinen Wunsch akzeptieren und betrachtest diesen Teil unseres Gespräches bitte nur als aufgeschoben und nicht aufgehoben?


    Die Neches`Re schaute zum Fenster hinaus und schwieg eine Weile.
    Wie wirst du mit seiner Vergangenheit fertig, Sylvana?
    fragte sie schließlich etwas zögerlich.

    Faryanne seufzte und verdrehte genervt die Augen, doch der Blick wurde sofort von einem leichten Lächeln abgelöst.
    Bei Magica! Du dienst Ignis! Was ist mit deinem Selbstbewusstsein geschehen? Sie lachte nun laut. Mich belasten? Durch ein Gespräch? Die Halbelbin schüttelte vehement den Kopf und ihr fielen die Locken ins Gesicht. Sylvana, hör mal, du hast mich um dieses Gespräch gebeten und hier sitze ich nun. Aus eigenem Antrieb. Wenn ich nicht gewollt hätte, wäre ich gegangen. Oder wahrscheinlich: ich hätte es dir einfach mitgeteilt.
    Faryanne zog langsam die Hand zurück. Zu viel Nähe auf einmal war sie nicht gewohnt, nicht, wenn die Menschen ihr noch fremd waren. Und speziell, wenn sie das Symbol Ignis auf der Hand sah... es rief die Worte des Tiash`Re in ihre Gedanken zurück, doch sie schüttelte sie ab und konzentrierte sich nur auf das Gespräch.


    Um ehrlich zu sein, bist du die Erste, die mich fragt, was das Ritual in mir ausgelöst hat. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt jemand bemerkt hat, dass ich mich verändert habe...
    Sie dachte einen Augenblick nach. Nunja. Sie räusperte sich. Den Drow ist vielleicht doch aufgefallen, dass ich ihre Sprache fließend beherrsche... sie räusperte sich ein Zweites Mal.
    Ich... ich würde nicht so weit gehen und behaupten, mein Schicksal sei mit dem des Kontinents für immer verwoben. Wenn es so ist, dann bin ich selbst dafür verantwortlich und niemand sonst, denn ich selbst gab mit Valas dieses Opfer.
    Und Magica gab auch niemals ihre Essenz... wobei... ich mich eigentlich nicht wirklich erinnere, was das letzte Mal geschah, als sie... bei mir war.
    Sie seufzte.
    Aber nun driften wir zu den Elementen ab.

    Faryanne legte den Kopf in den Nacken und lachte. „Vermutlich weiß deine Herrin sehr genau, dass Frauen die kompliziertesten Geschöpfe auf dieser Welt sind.“
    Die Neches`Re befestigte die Zügel an einem Baum in der Nähe. Die Abreise würde sich nun verzögern. Sie musste Shaboa und Kellindar unterrichten, dass ihre Reise anders verlaufen würde, als geplant.
    Als er sie boxte, hob sie abwehrend die Hände in die Luft und gluckste. „Schon gut, schon gut, ich denke, ich habe es begriffen“, und wuschelte ihm durch das braune Haar. Hatte sie das vermisst. Wenn sie sowas bei Valas machen würde... nicht aus zu denken, wie der Drow reagieren würde.


    Als Leomir die Edalphi ansprach, wurde Faryanne schlagartig mulmig zumute. „Du bist also davon überzeugt, dass Magica nicht zu uns sprechen würde, wenn wir sie nach dem Ritual fragen?“ Sie rieb sich nachdenklich die Stirn. Magica hatte bisher wenig zu ihr gesprochen. Und wenn sie es tat, sprach sie meistens durch sie hindurch zu anderen und sie wusste es danach nicht mehr...
    „Aber selbst wenn nicht, hast du vermutlich Recht. Ich denke nicht, dass es eine Rolle spielt, wie so ein Ritual ausgesehen hat. Wenn die Edalphi sich auf eine Kriegerkaste zurück besinnen würden, wäre es vermutlich unerheblich, wie sie Magica um diese Gaben bitten. Vielleicht geht es Magica nur darum, dass sie es überhaupt tun. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass sie sich wünschen würde, dass ihr Volk aus eigenem Antrieb heraus zu alter Stärke oder alten Fähigkeiten findet. Denn alles, was die Edalphi im Moment tun, ist abwarten...“
    Auf ihren Reisen und den Nachforschungen, die sie mit Vel`Inthull angestellt hatte, scheiterten sie zusehends an der Einstellung der Edalphi, dass diese nichts weiter tun wollten, als Buße. Buße für ihren Verrat. Kein einziger Edalphi war bisher auf die Idee gekommen, einfach etwas zu unternehmen. Abgesehen von Aluseì. Und seine Reaktion auf die Erkenntnis über eine Kriegerkaste war eindeutig gewesen.
    „Also“, setzte sie nach einer Weile hinzu. „Wohin treibt dich Aeris als nächstes, Bruder?"

    Faryanne lächelte. „Ich weiß zwar, was Aeris bedeutet, aber ich weiß nicht, was es bedeutet, Aeris zu leben... Ich denke, wir werden jetzt genug Zeit haben, damit ich mehr darüber lernen kann.“ Eine gewisse Befriedigung zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Aber ich muss dich warnen. Auch wenn Aeris nicht bedeutet, dass man seine Freiheit nicht teilen kann oder darf, heißt das nicht, dass ich nicht trotzdem zur Last werden könnte... irgendwann...“
    Die Neches`Re konnte nie lange bei jemandem sein, ohne ihn irgendwann zu enttäuschen. Es hatte mit ihrer Geburt angefangen, als sie ein ganzes Volk enttäuscht hatte und so zog es sich durch ihr Leben. Sie dachte an Vel`Inthull und Alnock und die Tatsache, wie schnell sich Wege trennten, obwohl sie einmal eng miteinander verflochten waren.
    Faryanne schaute Leomir nachdenklich ins Gesicht. Mit ihm würde es auch so sein. Der Neches`Re des Ostens hatte keinen Weg; oder vielleicht doch, aber sie konnte ihn nicht sehen. Wenn sie beide sich jetzt verstanden, war das kein Indiz für die Zukunft. Er wurde von hier nach da getragen, ohne, dass es für sie Sinn ergab. Faryanne schluckte. Wie lange würde es dieses Mal dauern, bis der gemeinsame Weg abrupt unterbrochen wurde? Bis es ihn irgendwo hin riss und sie zu langsam war, um zu folgen? Und was würde erst sein, wenn sie beide die Prüfungen zum Waffenmeister bestehen sollten und sich irgendwann gegenüber standen? Der Mund der Neches`Re wurde schmal. Wenn es irgendwann vorbei sein würde, würde sie darauf vorbereitet sein. Und bis dahin musste sie genügend Erinnerungen darüber anhäufen, wie es war, als sie gemeinsam standen. Sie musste wissen, für was sie es tat, um sich zu geeigneter Stunde daran zurück erinnern zu können.


    „Egal wie lang die Reise auch dauern mag, es wird sich doch bestimmt die Gelegenheit ergeben, miteinander zu sprechen, oder?“, fragte sie schließlich in die Stille hinein. „Ich hatte die Hoffnung, dich ein wenig besser kennen zu lernen, damit in Zukunft nicht mehr jedes Wort zum Verhängnis werden kann...“ fügte sie etwas kleinlaut hinzu und fuhr dann schnell fort, um das Gespräch nicht wieder in diese Richtung zu lenken.
    „Es ist mir gleich, ob wir lange oder weniger lange mit einem Heer oder ohne eines reisen. Es ist mir nur wichtig, dass wir etwas tun, das nützlich ist und dass ich mich nicht irgendwann allein mitten im Osten wieder finde... verstehst du?“ Sie blies sich eine Strähne aus dem Gesicht und schaute in den blauen Winterhimmel. „Manchmal bin ich wie ein kleines Kind, das man an die Hand nehmen muss, ich weiß-“ setzte sie mit gepresster Stimme hinzu.


    „Ja, Vertrauen sollten wir ineinander haben, das stimmt. Aber für mich bedeutet das nicht, dass du mir Rechenschaft ablegen musst, für Dinge, die du tust oder nicht tust. Diese Rechenschaft müssen wir tagtäglich vor unseren Herrschern, in erster Linie vor unseren Nyamen ablegen.“ Dann schien ihr plötzlich noch ein Gedanke zu kommen und sie schaute ihn fragend an.
    „Glaubst du, wir rauben dir ein Stück deiner Freiheit?

    Faryanne seufzte, nahm vorsichtig die Hand der anderen Frau.
    Du weißt nicht, was du denken sollst. Du weißt nicht, was du fühlen sollst. Du weißt nicht, wie mit etwas leben, das nicht dir gehört und doch ein Teil von dir ist.
    Ja- all das war ihr bekannt. Die vergangenen Monate hatte sie nur mit dieser seltsamen Mischung aus Leben und Traum zugebracht.
    Und jetzt war sie fast ein wenig neidisch, dass Sylvana einen Gesprächspartner zur Verfügung hatte, der so viel gesprächiger war, als der ihre. Mit Vorn würde es einfach sein, diese Dinge zu bewältigen. Doch im selben Moment war sie sich sicher, dass die Verbindung zu Valas noch einen entscheidenden Schritt weiter ging.
    Vorn und Sylvana mochten Erinnerungen teilen; Valas und Faryanne teilten ihr ganzes Leben, nicht nur die Vergangenheit.
    Wenn für die Siedler und die Erste Schöpfung alles zum Besten lief und die beiden Neches`Re diesen Krieg überleben sollten, hätten sie ihren Eid erfüllt und man würde sie - vielleicht- aus ihrem Dienst entlassen. Wenn alles schlecht ging, konnten die anderen fliehen. Sie beide aber würden bis zum Ende ausharren, ausgestattet mit Waffen, die allen anderen die Flucht ermöglichen konnte; allen, außer ihnen selbst...


    Wie kann ich dir weiter helfen?

    Faryanne nickte. Sie schien mit der Aussage der Mutter Konfessor einverstanden sein, was die Abwesenheit des Archons betraf.
    Dann grinste sie verlegen.
    In der Regel bewegt man sich bei mir nicht auf dünnem Eis, wenn man mir Fragen stellt.
    Ich neige eher zu....
    sie zögerte. impulsiven Wutausbrüchen, wenn man schlecht über mein Element oder meine Nyame spricht. Dann kann ich sehr unangenehm werden.


    Sie sah die Ignispriesterin an.
    Aber deswegen bist du nicht hier. Sie zog die Beine nah an den Körper, als sie merkte, wie sie anfing zu zittern.
    Es geht um... Faryanne überlegte, wie sie es ausdrücken sollte. Es geht darum, wie ein normaler Menschenverstand damit fertig werden soll, wenn die Erkenntnis über eine derartige Kultur mit all ihren Perversionen über einen herein bricht.

    Faryanne hatte dem Archon und der Priesterin schweigend zugehört.
    Als Walays im Begriff war, das Zimmer zu verlassen, sprang sie auf.


    Ich wollte nicht... Es macht mir nichts aus, ich...
    doch der Archon war schon durch die Tür.
    Faryanne schaute irritiert zu Sylvana.


    Er hätte nicht um meinetwillen gehen müssen... ich muss damit umgehen. Aber vielleicht wolltest du nicht, dass er hört, was du zu sagen hast?
    Die Neches`Re verstummte und setzte sich wieder zu der Ignisgläubigen auf den Boden.
    Vieles an ihr erinnerte sie an sie selbst. Doch eines, was sie gesagt hatte, war hängen geblieben:
    Ich glaube an die Liebe und die Güte des Feuers
    Das war immer der Aspekt gewesen, dem sie selbst sich einst verschrieben hatte. Bis sie feststellen musste, dass es nur dieser eine Aspekt gewesen war, mit dem sie etwas hatte anfangen können, bevor sie Magica als fünftes Element kennengelernt hatte...

    Faryanne schaute Leomir überrascht an, als er sich so abrupt abwendete und schalt sich innerlich dafür, immer wieder Themen aufzugreifen, die ihnen beiden nicht gut taten. Sie verschränkte ihre Finger ineinander und drückte so fest zu, dass ihre Hände weiß wurden, während sie auf eine Reaktion von ihm wartete...
    Sie trat einen Schritt zur Seite, um seinen Ausdruck besser sehen zu können, war irgendwie verunsichert von der Situation und wusste nicht, wie sie abwenden sollte, was sie nun schon wieder angerichtet hatte. Deshalb entfuhr ihr dann ein erleichterter Seufzer, als er weiter sprach.
    Als Faryanne sah, dass es ihn sichtlich Mühe kostete, über die Erinnerungen zu reden, biss sie sich heftig auf die Unterlippe.
    „Ich wollte nicht...“ Sie schlug die Augen zu Boden, „du musst dich nicht rechtfertigen dafür, ich wollte keine Gründe hören, ich wollte nur...“ sie brach ab. Es hatte keinen Sinn so unstrukturierte Sätze von sich zu geben. Sie atmete tief durch und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Entschuldige bitte, Leomir, ich wollte die Erinnerung an diese Zeit nicht wieder herauf beschwören. Ich habe wieder einmal nicht nachgedacht, bevor ich gesprochen habe. Verzeih mir.“
    Faryanne wand sich und dann wurde sie rot vor Scham über ihr Verhalten.
    „Ich wollte damals gar nicht entkommen.“ seufzte sie. „Ich wollte euch nicht im Stich lassen, wirklich, ich... wäre ich nicht so unendlich schwach gewesen... ich rede mir ein, ich hätte mehr tun können, als mich niederschlagen zu lassen.“ Die Neches`Re schüttelte schwach den Kopf. Was nutzten schon Beteuerungen dieser Art im Nachhinein? Nichts. Jeder an ihrer Stelle hätte das behaupten können.


    Eine kurze Weile schwieg sie, weil sie unfähig war, etwas zu sagen. Dann endlich besann sie sich auf seine Bitte.
    „Ich weiß, dass du mich nicht anlügen würdest. Ich denke jedenfalls, du würdest es versuchen zu verhindern, es sei denn, es ginge nicht anders. Und selbst dann, Leomir, bist du mir keine Rechenschaft schuldig. Nicht für jetzt und auch nicht für damals.“ Sie sah vorsichtig auf und versuchte zu erkennen, an was der Erste Neches`Re dachte. „Ich habe dir gesagt, dass ich mir wünsche, dass wir uns hier nicht trennen müssen...“ Ihre Körperhaltung versteifte sich. Und dann fügte sie sehr leise hinzu: „Ich füchte mich vor dem Osten. Euer Reich ist so anders als unseres. Ich fühle mich dort seltsam verloren.“
    Faryanne ließ diese Bemerkung im Raum stehen, ohne sie weiter zu erklären.
    Sie hatte jedes Gefühl in ihren Händen verloren, als er danach griff. In ihrem Kopf arbeitete es. Man konnte der Halbelbin ansehen, dass sie hin und hergerissen war. Aber schließlich verlagerte sie das Gewicht vom einen auf das andere Bein und sah ihn verschmitzt an.
    „Drei Siegel haben ein Abkommen geschlossen, das noch so jung ist, dass es schnell zerbrechen kann. Ich muss dafür sorgen, dass das nicht geschieht.“ Sie seufzte. „Der Westen ist am Ende. Wir können den Osten nicht mit Truppen unterstützen, so wie Tuachal und die Naldar es tun werden. Aber der Westen kann seinen Neches`Re schicken... Es ist nicht mehr, als ein Symbol. Aber nichts anderes ist dieses Abkommen auch. Also...“ Faryannes Augen funkelten.
    Sie hatte eine Entscheidung getroffen, auch wenn sie sich bewusst war, dass sie sich eines Tages dafür würde rechtfertigen müssen. Doch im Westen kämpften Collin, Lucian, Vorn und Valas. Alles fähigere Männer, als sie es war. Sie hatte Einigkeit geschworen, also würde der Osten sie bekommen. Sie würde im Osten sein, während im Westen der Krieg tobte. Ein eindeutigeres Zeichen konnte es nicht geben...
    „Ich werde dich begleiten. Aber nur dich. Ich werde niemand anderem Rechenschaft ablegen, als dir. Und wenn ich dich in eine Schlacht begleiten soll, dann nur an deiner Seite. Ich... ich werde nicht zulassen, dass das, was im Süden passiert ist noch einmal zwischen uns gerät.“
    Die Neches`Re atmete flach aus. Erleichterung machte sich auf ihren Gesichtszügen breit. „Kannst du mir zeigen, was es heißt, frei zu sein?“, bat sie. „Auch wenn das bedeutet, dass du diese Freiheit mit mir teilen musst?“

    Faryanne schwieg. Was sollte sie dazu sagen? Sie fühlte sich selbst kaum mehr, wie sollte sie da einen vermeintlichen Knall kommen sehen?


    Langsam entfernte sie sich vom Archon des Nordens und setzte sich auf eines der Kissen am Boden und wartete ab, was die beiden Freunde zu besprechen hatte und ob es vielleicht besser war, zu gehen, um ihnen ihre Zeit zu lassen, so lange sie sie noch hatten.

    Faryanne seufzte.
    Es mag mir nicht möglich sein, noch mehr zu helfen. Aber es ist meine Pflicht, es dennoch immer zu versuchen.
    So ist das als Neches`Re. Im Grunde sind wir gewöhnliche Siedler, ohne besondere Gaben. Nur der Dienst an unseren Herrinnen macht uns besonders. Und der Dienst an den Elementen.


    Die Neches`Re schüttelte traurig den Kopf.
    Leomir hat das gleiche Amt wie ich inne, aber hier durfte er nicht in der gleichen Funktion sprechen, wie ich. Ich war in der Lage, sowohl Nyame, als auch Archon zu vertreten. Ich bin mir sicher, er wird das Besprochene Wahrheitsgemäß weiter leiten, aber ich bin mir ebenso sicher, wie die Antwort lauten wird...
    Ein dunkler Schatten legte sich über ihr Gesicht.


    Bei den letzten Worten des Archons neigte sie leicht ihren Kopf, wie eine angedeutete Ehrerbietung.
    Ich danke dir, Archon, für dein Angebot und werde gerne darauf zurück kommen. Doch im Moment bin ich wahrscheinlich noch zu aufgewühlt von dem Kriegsrat und den Geschehnissen im Westen, als dass ich klare Worte finden könnte um zu beschreiben, was ich denke. Danke für deine Worte, Walays, ich werde versuchen, sie mir zu Herzen zu nehmen.

    Die Halbelbin schaute ihren Bruder an und grinste. „Wer sagt, dass du dir die falschen Frauen aussuchst und nicht umgekehrt?“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Komm schon, Leomir. Du bist 26 Jahre alt. Du hast Zeit die Richtige zu finden. Und bei der Auswahl, die dir zur Verfügung steht, mache ich mir wenig Sorgen darum, dass du dein Glück irgendwann findest.“ Sie legte ihm kurz ihre Hand auf die Schulter. „So wenig es zu Aeris passen mag, Geliebtes Kind, aber Geduld ist auch eine Tugend. Zumindest, was Bindungen angeht...“


    Faryanne zog ihren Streitkolben vom Gürtel und ließ ihn leise durch die Luft gleiten. „Bah.“ dachte sie innerlich. „Gegen die Zwillingswaffe mit Aqua und Aeris Kraft im Innern ist diese Waffe ein grobes Stück Holz...“ Sie befestigte den Streitkolben am Sattel, ebenso wie ihren Schild.
    „Schön?“, sie horchte auf. Dann musste sie lachen. „Oh Leomir, wenn du wüsstest, wie die Elben reinen Blutes auf Khironis aussehen, dann wüsstest du, warum ich das äußerst selten zu hören bekomme.“ Sie schaute ihren Bruder an. „Aber nur, weil ich es selten höre, heißt das nicht, dass es mir nicht gefallen würde.“ Sie lächelte, dich ihr Blick wurde schnell wieder ernst.


    „Als du mich beim letzten Mal batest, mit dir zu kommen, musste ich mit ansehen, wie die Verfemten dich mir entrissen und dann...“ Die Neches`Re zuckte sichtlich zusammen und ihre Augen erstarrten. „Dann warst du wieder da, aber... es ist mir einfach irgendwie entglitten.“ Sie schluckte und sah zu Boden. „Ich will nicht, dass das noch einmal passiert.
    Und im Osten... was bin ich schon im Osten? Nicht mehr und nicht weniger als irgendein Mittelklasse Soldat, der in ein Heer eingegliedert wird. Dort bedeuten meine Fähigkeiten nichts, weil ich dort nichts bedeute. Und Ain wird dort sein, oder? Glaubst du, es wäre eine sinnvolle Idee, wenn sie ausgerechnet mich dort mit dir sieht?“ Leomir sah ihre Verunsicherung. Offensichtlich hatte er mit dem, was er an dem Abend zuvor gesagt hatte, ins Schwarze getroffen.
    „Nein,“, sie schüttelte den Kopf. „Wenn wir ehrlich sind, bin ich nicht schlachtbereit. Aber ich bin Heerführerin des Westens. Was würde man über mich sagen, wenn ich, statt in den Westen zurück zu kehren, mit dir in den Osten reise?“
    Faryanne verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte ernst zu bleiben, aber der Neches`Re des Ostreiches konnte das Lächeln auf ihren Lippen sehen. „Ich? Trost in deinen Armen gesucht?“ Sie zog gespielt bestürzt eine Augenbraue hoch. „Es sollte einmal jemand wagen das zu behaupten...!!!“

    Faryanne stand reglos vor ihm, beinah unfähig, die Wut auf sich selbst zu lösen. Die Wut, einmal mehr versagt zu haben. Und so merkte sie nicht, dass ihre Worte bei ihrem Bruder ankamen. Vielleicht, weil sie nicht beabsichtigte, ihn aufzubauen; vielleicht, weil sie nur sagte, was sie dachte...
    Schließlich seufzte sie und gab ihre Wut auf.
    „Lass uns den Abend einfach soweit es möglich ist, für uns behalten und vor anderen darüber schweigen, in Ordnung? Vielleicht ist es einfach nötig, dass es etwas gibt, das uns zusammen schweißt, ohne dass es wichtig wäre, dass jemand anderes es versteht. Dieser Abend wird uns nicht zum Ruhm gereichen, aber er wird uns auch nicht das Genick brechen...“
    Sie lächelte nun sanft; strich sich unbeholfen die Haare aus dem Gesicht, die der Wind ihr vor die Augen gestreift hatte. Ihr fiel ein, was er gesagt hatte. Wenn sie gewaschen sind, sind sie wie Gold.
    Überhaupt hatte er nur nette Worte für sie gefunden in den vergangenen Tagen. Die Erkenntnis trieb ihr ein wenig mehr Röte auf die Wangen, als normal war und sie musste darüber lachen.


    „Ich weiß das.“ Sie wendete den Kopf und starrte auf die Felder. „Ich weiß, dass eine Nyame so sehr über den Dingen steht, dass sie keine Freunde braucht, sondern Leute, die ihr den Rücken frei halten, Dinge erledigen, für die sie keine Zeit hat. Es ist nur so, dass ich ihr manchmal gern so nah stehen würde, wie Alnock. Dann wüsste ich in Situation wie in der des Kriegsrates einfach besser, was sie sagen würde. Ich wüsste, was ihr wichtig wäre. Ich wüsste, was gesagt werden muss...“
    Sie strich mit den Händen über ihre zerschlagene Rüstung, die an vielen Stellen nur notdürftig geflickt worden war.
    Faryannes Blick wurde nachdenklich und ein wenig traurig.
    „Wenn ich die Freiheit besitzen würde, zu tun, was ich möchte, dann würde ich dafür sorgen, dass sich unsere Wege nicht schon wieder trennen.“, gab sie zu. „Ich weiß so wenig von dir. Aber wann immer ich dir begegne, habe ich das Gefühl, du wüsstest alles über mich. Als müsstest du mich nur anschauen und dir wäre alles klar-“, die Neches`Re brach den Satz ab und seufzte.

    Faryanne schaute ihrem Bruder ins Gesicht.
    „Vielleicht ist es so. Vielleicht darf es kein enges Verhältnis zu der eigenen Nyame geben. Aber sie hat mir alles gegeben, was ich heute besitze. Sie gab mir eine Heimat, sie gab mir einen Titel, eine Aufgabe. Und zuletzt gab sie mir ihr Vertrauen. Weißt du, wie oft man mir in meinem Leben zuvor vertraut hat? Ich meine ehrlich vertraut? Nie. Nicht einmal mein Vater, der einzige Mensch, der mir beigebracht hat, was es bedeutet zu lieben, hat mir vertraut. An seinem Sterbebett gestand er mir, dass er mir hätte vertrauen müssen, aber was habe ich davon? Er ist tot. Ich hatte keine Zeit mit ihm, um zu sehen, dass er mir vertraut.
    Und jetzt, da Siobhàn mir dieses Geschenk macht, wünschte ich, ich hätte die Zeit, um ihr zu zeigen, dass ich dieses Vertrauen erwider.“
    Faryanne atmete tief ein und aus. Es war das erste Mal, dass sie zu Leomir über ihre Vergangenheit sprach. Ihre Vergangenheit war überhaupt nur sehr wenigen bekannt. Es schmerzte sie immer sehr, an diese Zeit erinnert zu werden. Die Zeit bei den Elben.


    „Bitte sprich nicht von einem Fundament. In mir gibt es kein Fundament, auf das ich mich stützen könnte. Das ist es, was ich damit meinte, du seist ein besseres Vorbild, als du ahnst. Ich wusste, ich würde nicht so sein können, wie du. Ich wusste, ich würde niemals vergleichbar wichtig werden. Aber es änderte nichts daran, dass ich es nicht versuchen wollte. Weil ich von Anfang an sah, wie viel du tust, wie unermüdlich du bist.“
    Sie starrte zu Boden und trat vom einen auf das andere Bein.
    „Und außerdem warst du der Zweite, der mir Vertrauen entgegen brachte. Du hast mich willkommen geheißen bei den Neches`Re, ich glaubte zu sehen, dass du dich freust, dass ich die Nachfolge im Westen antreten. Und auch du hast mir ein Stück Familie und Heimat gegeben. Deshalb... fiel es mir auch so schwer, als du mich verurteilt hast für meine Schwächen. Deshalb habe ich es mir so sehr zu Herzen genommen, weil ich wusste, dass du der Einzige warst, der das Recht und das Wissen hatte, das zu tun...“
    Jetzt, da sie die Worte zum ersten Mal laut aussprach, wusste sie, dass sie wahr waren.
    Die Halbelbin schniefte.
    „Also mach dich nicht lustig über mich. Und hör auf, dich kleiner zu machen, als du bist! Wir beide wissen, was du bist und warum du es bist. Es mag dir jetzt gerade schwer fallen, Kraft zu schöpfen. Aber du wirst zu dir zurück finden. Weil du der Starke von uns bist. Weil du derjenige bist, der das Amt des Neches`Re geformt hat, ihm Audruck verliehen hat.
    Niemand wird dir je nehmen können, was du bisher getan hast. Weil du der Erste von uns bist. Und weil … allein das Grund genug wäre, dich niemals zu vergessen. Egal, was auch immer die Verfemten dagegen unternehmen werden.“

    Faryanne lachte leise.
    "Bestimmt sieht sie unser... Versagen nicht so, wie du und ich oder auch unser Bruder. Aber sie hat ihn gewählt. Es hat einen Grund, dessen bin ich mir sicher. Weil sie eine Nyame ist, wird sie ihn vermutlich aus anderen Gründen schätzen, als wir.
    Mir jedenfalls haben die vergangenen Tage gezeigt, dass man Heinrich schätzen kann. Und das ist mir unendlich wichtig. Nach An`nai..." Sie schluckte und unterdrückte alle anderen aufkeimenden Gedanken. "Er war so gut. Auch wenn er am Ende versagt hat. Es war schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden.
    Ich nehme an, genauso erging es Siobhàn... ich habe immer gewusst, dass ich niemals füllen konnte, was Killian zurück gelassen hat."


    Faryannes Stirn verzog sich zu Falten.
    "Ich habe es ihr im elben Moment gesagt, in em sie mich bat, ihr Neches`Re zu werden. Ich habe ihr gesagt, dass ich nie fähig sein würde, das zu leisten, was er geschafft hat. Aber das Einzige, das sie darauf antwortete, war: ich weiß."
    Faryanne schaute Leomir an. Sie fragte sich, ob er noch immer an ihr zweifelte.
    "Und damit war es klar. Es war klar, dass sie nicht erwartete, dass ich so sein würde, wie er. Aber etwas anderes wurde mir bei dem Konvent in Steinbrück klar. Sie wünschte sich einen Neches`Re..."
    Faryanne zögerte. Es schmerzte sie, die Worte auszusprechen.
    "Sie erwartete einen Neches`Re wie dich. Und ich wusste, dass diese Erwartung viel schwerer zu erfüllen war, als das Loch, das Killian hinterlassen hat.
    Ich habe gesehen, wie sie mit dir umgegangen ist. Wie vertraut ihr ward, wie sehr sie dich umsorgte und deinen Rat schätzte."
    Die Neches`Re schüttelte den Kopf.
    "Du ahnst nicht, was für ein gutes Vorbild du warst..."
    Weil sie nicht recht wusste, wohin mit ihren Händen, untersuchte sie noch einmal den Sattel und streichelte schließlich einfach den Hals des Pferdes.


    "Du hast Recht. Ich wünschte, mein Band zu Siobhàn wäre so eng, wie das zwischen euch. Doch ich kann es nicht erzwingen. Ich kann nur mein Bestes geben und versuchen, ihr so viel ihrer Last zu nehmen, wie mir möglich ist. Dass wir uns freundlich beim Vornamen nennen und sie mir jedes Mal verbietet, vor ihr zu knien mag über diese Tatsache hinweg täuschen. Aber in Wirklichkeit ist sie meine Herrin, der ich diene und für die ich alles geben würde. Doch manchmal bin ich mir nicht sicher, ob sie das weiß. Egal wie oft ich es ihr sage, ich weiß nicht, ob ihr Herz es hört. Und so warte ich vergeblich auf Aufgaben, die ihr wirklich dienlich wären...
    Ich habe keine Ahnung, ob ich ihr Schwert bin. Ich weiß nur, dass ich nicht ihre Last sein möchte. Wer wäre ich also, wenn ich zu ihr ginge und ihr auch noch meine Lasten aufbürden würde?"
    Die Halbelbin schluckte.
    "Erinnerst du dich an unser Gespräch vor der Nacht, als wir auf Maitee trafen?" Sie flüsterte. "Ich habe damals gesagt, du würdest mich nicht kennen. Und ein bißchen stimmt das auch. Ich hatte in meiner Vergangenheit nur meine eigene Freiheit, weil ich nirgends eine Heimat hatte. Ich war frei zu gehen, wohin immer ich wollte. Aber ich hatte kein Heim, in das ich zurückkehren konnte. Niemanden, der mich erwartete. Mein ganzes Leben war ich auf der Suche nach einer Familie. Mein ganzes Leben lang war ich bestrebt, Menschen zu finden, die mich schätzen. Und nun, da ich all das gefunden habe, fällt es mir schwer, es wieder her zu geben. Es fällt mir schwer, meine Freiheit zu genießen, so lange ich nicht sicher sein kann, dass es einen Ort gibt, an den ich jederzeit zurück kehren kann..."

    [quote author="Kellindar"]"Man muss sich entscheiden... Macht... oder Fett!"[/quote]


    Oh Gott, das habe ich wirklich gesagt, oder?! <!-- s:oops: -->:oops:<!-- s:oops: -->


    @ Simon: grrrrrr! Du bist fies! Aber ich überleg mir was. Dieses Video ist einfach so abgrund tief schlecht.... das geht gar nicht! Wirklich... <!-- s:cry: -->:cry:<!-- s:cry: -->