Unter den Gestalten des Trauermarsches konnten, neben etlichen Stadtwachen, auch einige Veteranen aus Assansol ausgemacht werden. Sie hatten erbittert in den Schlachten außerhalb der Tore von Paolos Trutz gestritten und jeder Einzelne, war aus seinen eigenen Gründen hier. Einige hatten gute Kameraden verloren, andere alte Freunde. Wieder andere, hatten in den Schlachten unter Kendrik oder Korlic gedient und waren so mitbetroffen.
Etliche dieser Gestalten waren von den Kämpfen noch gezeichnet, viele der Männer und Frauen trugen Rüstungen. Einige hatten tiefe Narben, die sie offen zur Schau stellten, anderen konnten die Verwundungen den stoischen Blicken entnommen werden.
Heute Abend ging es nicht nur um Kendrik und Korlic. Sie waren nur die Spitze des Eisberges von Opfern, die im Kampf gegen die ständige Bedrohung durch die Verfehmten gefallen waren.
Unter den gerüsteten Marschteilnehmern war auch Hardock. Er trug seine Rüstung, wie auch seine Kameraden und folgte schweigend.
Kendrik hatte er persönlich gekannt. Er hatte ihm nach den Kämpfen den Streithammer neu mit Leder versehen, nachdem die Reste eines Rakhs den Handgriff hatten gefrieren und dann zerbröseln lassen.
Den anderen aber, kannte er nicht. Konnte also nicht sehr wichtig gewesen sein.
Während des Marsches dachte er an die anderen, die in den Schlachten um die Hauptstadt ihr Leben gelassen hatten. Singh, Lian, Hayleen, Maitreya, Jorge, Davonder und noch einige mehr. Wieso hatte er wieder überlebt? Wie blieb er am Leben und die anderen konnte er nicht retten? Akash hatte er noch zu den Heilern geschleppt, doch beim Ablegen merkten sie, das auch er nicht mehr lebte. Hardock schüttelte den Kopf. Fokussieren, bleib im Jetzt!!Die Stimme kam woher auch immer, aber sie half, zumindest diesmal.
Schweigend und seinen Inneren Kampf ausfechtend, wanderte er mit den anderen durch die Stadt, in den Abend und die Nacht hinein. Was auch immer geschah, er würde seine Kameraden nie vergessen. Komme, was wolle.