Posts by Landuin_Conchobair

    " Möchte sonst noch jemand vorzeitig die Räumlichkeiten verlassen?" Fragte der Albernier weiterhin trocken und ernst in die Runde der Anwesenden. Er schritt durch den Schankraum wahllos umher und musterte die Personen. Sie wirkten angespannt und manch einer zuckte kurz, wenn er an ihnen vorbeischritt, da sie nicht wussten was er hinter ihren Rücken tat und sich auch nicht trauen sich umzudrehen, um sehen was er vermeidlich tun würde. Die Menge schwieg weiterhin und nur vereinzelt kam ein leichtes Kopfschütteln als Bestätigung, dass niemand mehr versuchen würde zu fliehen.


    Der Leutnant atmete einmal tief ein und aus.


    " Ich mag eure Angst verstehen, den diese Welt ist seltsam und im Wandel. Wir erleben hier Dinge, die wir dort, wo wir ursprünglich herkommen nur aus Sagen, Legenden oder Märchen kennen. Wenn wir sie überhaupt kennen. Ich empfand genau so, als ich zum ersten Mal diese Welt betrat" Sagte er jetzt seltsam ruhig und schritt weiter umher. " Gibt euch aber eure Angst das Recht zu einem Aufstand? Ist das der Dank dafür das seine Hochgeboren steht´s um euer Wohl besorgt ist und dafür sorgt, dass ihr nicht hungern müsst und ein Dach über dem Kopf habt?" Es war still in der Schankstube. Niemand traute sich verbal auf die Frage zu antworten. Beschämt ließen die Männer und Frauen die Köpfe hängen, den sie wussten das der junge Conchobair recht hatte. Vereinzelt vernahm man wieder ein leichtes Nicken als Zustimmung.


    " Lasst ihr etwa so einfach alle Hoffnung fahren und wollt feige davon rennen? Wollt ihr das, was ihr mit euren eigenen Händen aufgebaut habt, einfach so aufgeben? Wir haben einst in Zelten und einer hölzernen Palisade angefangen und seht sie euch jetzt an, wie prachtvoll diese Stadt geworden ist und sie wächst immer noch. Dieses ist nicht zuletzt euer Verdienst. Seine Hochgeboren tat seinen Teil dazu bei und ihr euren. Wollt ihr ihn jetzt einfach so im Stich lassen und euch dafür ein Haufen Feiglinge und Verräter schimpfen lassen?" Fragte der Ritter in die Runde und wieder schwieg man und ließ beschämt die Köpfe hängen.


    " Ich war dabei, als das Geliebte Kind der Zeit in der Hold die herannahenden "Weltuntergang" prophezeite: "In 60 Tagen endet die Welt, den in allen Zeitlinien die ICH sehen kann, werden die Siedler auf dem Feldzug scheitern." Die Götter und die Elemente geben uns die Möglichkeit diesen Untergang abzuwenden und dafür gehen wir in die Kelriothar, um dieses auch zu tun"! Und bei den Zwölfen und Aeris wird uns dieses auch gelingen! Wir Wolfsmärker haben schon ganz anderen Dingen getrotzt und es bedarf mehr als einen plötzlich grimmen Winter, um uns in die Knie zu zwingen!" Sagte der Neffe des Schwertkönigs jetzt belebter, lauter und mit einem gewissen erhabenen Unterton. Eine hoffnungstragende Präsenz ging von ihm aus. Es sorgte dafür das man die Köpfe wieder hob und sich von der Hoffnung anstecken ließ.


    " Ja genau, wir haben schon ganz andere Gewalten Paroli geboten!" Kam es von jemanden aus einer Ecke. " Aye...ich bin damals für ein besseres Leben hierher gekommen, jetzt werde ich nicht einfach feige davon laufen!" Rief ein anderer. Immer mehr stimmten mit ein.


    Die allgemeine Stimmung hatte sich gewandelt und der Albernier wirkte etwas erleichtert darüber. Der vermeidliche Aufstand war abgewendet worden. Für das Erste jedenfalls?


    Der Leutnant gab das Zeichen zum Abrücken und die Gardisten verließen samt des verhafteten Fischers die Taverne. Bevor der Offizier die Räumlichkeiten dreht er sich noch einmal um. " Herr Linander, dieses Mal belasse ich es bei einer Verwarnung. Solltet ihr noch einmal Aufständische beherbergen bzw. Aufwiegler die Möglichkeit geben eure Räumlichkeiten dazu zu benutzen andere Bewohner zum Aufstand aufzuwiegeln, lasse ich euch ins Gefängnis werfen. Habt ihr das verstanden?" Fragte er jetzt wieder mit ernster Stimme den Wirt.


    Dieser nickte knapp und war merklich eingeschüchtert durch die Aussage: " Ja...wird...wird nicht wieder vorkommen eure Wohlgeboren...Versprochen."


    Man wendetet sich wieder der Menge zu.


    " Allen Anwesenden sei gesagt, dass diejenigen die andere zum Aufstand antreiben, verhaftet und mit 10 Schlägen am Körper bestraft werden. Auszuführen öffentlich auf dem Marktplatz. Das selbe gilt für diejenigen, die sich zum Aufstand aufwiegeln lassen. Wer dieses noch als eine "milde" Strafe ansieht, dem sei gesagt, dass ich diese Strafe von dem Skynten ausführen lassen." Sprach Landuin hart und ernst. Diese Worte sollten sich bei den Anwesenden einprägen. Verwunderung machte sich in den Gesichter der Menschen breit, den so hatten sie den jungen Conchobair noch nicht kennengelernt...ganz im Gegenteil sogar. " Auf das ich mich deutlich ausgedrückt habe und hierhin nicht wiederkehren und Taten sprechen lassen muss." Vorsichtig Nickten sie als Zustimmung, eher der Albernier sich umdrehte und letztendlich die Taverne verließ.

    Wann: 2. Mahntag Brachmond im 14 Jahr der Entdeckung in den Abendstunden.


    Wo: Hafenviertel von Winterfeld, Taverne "Zum Rostigen Anker"
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    Auch in der Wolfsmark waren die "seltsamen" Wetterereignisse nicht unbemerkt geblieben. Viele Bewohner von Winterfeld waren verunsichert und ratlos, was es mit dem plötzlichen "Wintereinbruch" auf sich hatte. Vor allem die Bewohner des Hafenviertels, die als abergläubisch galten, waren sehr verunsicherte und so kam es, dass manche von ihnen sich im "Rostigen Anker" zusammenrotteten um Antworten zu finden.


    " Ich sage euch, der Protektor verheimlicht uns etwas! Der weiß ganz genau was da abgeht!" Rief einer der Fischer in die Runde der Anwesenden des "Rostigen Ankers". Einige der Anwesenden stimmten lautstark zu oder nickten zur Bestätigung. Gut 25 Personen hatten sich in der Taverne zu diesem Treffen eingefunden.


    " Dieses Wetter...das geht doch alles nicht mit rechten Dingen zu, dass muss die Strafe der Götter für unsere Sünden sein? So wie damals halb Havena von des Herrn Efferds Fluten verschluckt wurde." Kam es von einer alten Netzknüpferin, die sichtlich verängstig an einem der Tisch saß.


    " Ja! Diese Rattenplage von vor ein paar Monaten war wahrscheinlich erst der Anfang. Wir können froh sein, dass wir jetzt noch überhaupt etwas zu fressen haben! " Brüllte einer der Hafenarbeiter durch den Schankraum. Erneut stimmten mehrere Anwesenden zu.


    " Das muss ein Ende haben, sonst haben wir noch nicht einmal mehr was zu fressen und krepieren jämmerlich im Schnee!" Rief der Fischer und stand dabei von seinem Stuhl auf, um mit der Faust auf den Tisch zu hauen. " Schluss damit sage ich! Der alte Schrappsack soll uns Antworten geben und zwar sofort!" Die anderen Anwesenden stimmten mit Beifall ein. Die Stimmung war aufgewiegelt und man merkte, dass die Menge verängstigt, verunsichert und wütend war. Wie konnte man es ihnen auch verdenken, diese Welt war im Wandel.


    Plötzlich flog die Tür zum Schankraum auf und mehrere Gardisten stürmten herein. Die Menge war aufgeschreckt und vermeidlich starr vor Angst. " Niemand bewegt sich und ihr bleibt alle auf euren Plätzen, sonst wird es weh tun!" Kam es fast schon bellend von dem Waibel. Ein kurzer Augenblick verstrich, als der Gardeleutnant gerüstet den Schankraum betrat. Sein Blick war ernst und man konnte ihm anmerken, dass es nicht die erste Situation dieser Art in letzter Zeit war. Seine Haltung hatte in gewisser Weise etwas Erhabenes. So sah man ihn meist nur in gewissen Situationen und die waren selten. Begleitet wurde der junge Offizier von seinem Hund, der mehr einem Wolf glich. Aufmerksam blickten beide in die Runde.


    " Ich...ich will keinen Ärger eure Wohlgeboren..." stammelte Pellgrin Linander der Wirt.


    Der ernste Blick des jungen Conchobair wanderte kurz zu diesem, um seine Aussage zur Kenntnis zu nehmen, danach schenkte er ihm keine weitere Aufmerksamkeit und wendete sich wieder den anderen Personen im Raum zu.


    " Wer ist der Aufwiegler?" Fragte er trocken und ernst in die Runde. Die Menge schwieg. " Wer ist der Aufwiegler!?" Wiederholte sich der Ritter, zwar immer noch trocken und ernst, aber dieses Mal etwas lauter. Die Menge schwieg zwar immer noch, doch die Blicke fixierten allmählich den Fischer und schienen ihn so zu verraten.


    Also Landuin merkte, dass sich alle Blicke auf den Fischer richtetet, fixierte er ihn ebenfalls. " Festnehmen." Befahl er trocken. Die beiden vorderen Gardisten wollten gerade zur Tat schreiten, als der Fischer versuchte durch die Tür zur Küche zu fliehen. " Eiko, fass!" Der Hund stürmte los und verfolgte den Flüchtigen. Ein Gepolter und Aufschrei dran aus der Küche, dann ein dumpfer Aufschlag und ein Knurren. Landuin pfiff einmal und sein Hund kehrte aus der Küche zurück, um sich an seiner Seite wieder nieder zu lassen. Die beiden Gardisten zogen den Fischer ebenfalls aus der Küche und setzten ihn auf einen freien Stuhl. Dahinter nahmen beide Aufstellung, damit dieser nicht erneut fließen konnte.


    Der Blick des jungen Conchobair ging wieder ernst über die Anwesenden. Was würde er jetzt mit ihnen machen?

    " Behaltet es im Hinterkopf Darin. Man weiß nie, wann man darauf zurückgreifen muss." Sagte der Albernier.


    " So wie ich es gesagt habe." Entgegnete der Ritter ernst und wendet sich dabei wieder Alexij zu. " Anstatt das leuchtende Vorbild zu sein, für das ihn alle halten, greift er lieber zur Flasche sobald die Nacht hereinbricht. Es muss etwas sehr schlimmes mit ihm passiert sein, wenn er sich so etwas hingibt. Als der Mithra´kor der Zeit die Prophezeiung des nahenden "Untergangs" verkündet hatte, war er vollkommen aufgelöst und rief zur Flucht auf. Er war der festen Überzeugung, dass wir scheitern werden und er sich bis zum Untergang nur noch zwei Dingen widmen würde. Dem Suff und den Frauen." Man konnte deutlich die Enttäuschung und die Verärgerung heraushören sowie erkennen. " Holen wir aus dieser Umnachtung nicht heraus, wird er sich vermutlich irgendwann vor Verzweiflung in seine eigene Klinge stürzen."

    Pferdehufe waren zu vernehmen. Langsam und beständig näherten sie sich der Schmiede. Der Leutnant saß gerüstet im Sattel und brachte sein Pferd zum halten. Er stieg ab und drückte dem Schmiedelehrling die Zügel in die Hand. " Ingrimm zum Gruße. Beschlagt das Pferd bitte neu. Hier das sollte dafür reichen." Entgegnete Landuin freundlich, zog aus seiner Umhängetasche einen paar Münzen und drückte sie dem Lehrling in die freie Hand. Der junge Mann bedankte sich ging sofort an die Arbeit.


    Landuin erblickte den Baron und einen ihm unbekannten Mann in der Schmied. Er musterte den Mann kurz und erblickte dabei den Wimpel. " Praios zum Gruße." Sagte er zu den beiden und ging zu ihnen herüber.

    " Ich behalte eure Worte in Erinnerung Darin." Entgegnete Ritter ernst im Bezug auf die Regentin.


    " Er hat recht..." Bezog er sich dann auf die Aussage von Alexij "...wer sich seinem Element vollkommen verschrieben hat, der kann den Blick für die wesentlichen anderen Dinge schnell verlieren. Solche Dinge haben dazu beigetragen, das Leomir zu einem erbärmlichen Trinker wird. Die Last auf seinen Schultern scheint zu viel zu werden." Kommentierte der Albernier ernst und nicht erfreut.


    " Ihr wollt wissen, was mit der Regentin in Assansol passierte? Gerne doch...Wir fanden das Gebiet von Ignis durchflutet vor. Anstatt das man direkt das Gleichgewicht aller Elemente wieder herstellt, peitschte sie es mit einem nächtlichen Ritual nur noch weiter an. Selber zum Missfallen der Herrin Ignis selber. Es führte dazu, dass am nächsten Tag die Ignispräsenz, die am Vortag in Gestalt einer zierlichen Frau auftragt, nun in der Gestalt eines großen, kräftigen Mannes auftauchte und sehr ungehalten war. Die Präsenz wütete ihm Lager und wollte die Schreine von Terra, Aqua und Aeris, die wir mühsam wiederaufgebaut hatten, zu zerstören. Wir stellten uns der Präsenz in den Weg, um sie aufzuhalten. Auch die Regentin versuchte sie aufzuhalten, doch peitschte nun die Präsenz die innere Flamme der Regentin so auf, dass sie nun mit der Präsenz zusammen im Lager wütete und versuchte alles zu zerstören was sich ihr in den Weg stellte. Es grenzt nahezu an ein Wunder, dass sie sich wieder gefangen hat. Dafür mussten wir sie aber niederschlagen." Erzählte Landuin jetzt sehr ernst Darin von dem Erlebnis. Sein Blick schien sich dabei leicht zu verfinstern.

    Und jetzt erreiche ich seine Grenze...


    Landuin nickte zustimmen, als Darin um eine Erklärung bat.


    " Gewiss doch...Aeris ist nicht nur der Sturm und der Wind. Sie ist die Zeit. Sie ist die Veränderung. Ihr redet vom Wandel, dann redet ihr auch unweigerlich von Aeris. Auch da woher ich herkomme, finden sich viele Aspekte der Elemente in meinen Götter wieder." Erklärte er dem Chaoten.


    Als Darin plötzlich schrie, schreckte das Pferd des Alberniers kurz auf. " Ruhig mein Freund, alles gut." Versuchte er sein Pferd zu beruhigen, zog die Zügel an und streichelte ihm den Hals entlang. Das Pferd tänzelte etwas auf der Stelle und fing sich dann wieder.


    Die Gardisten zucken ebenfalls zusammen und wollten ihre Hellebarden senken, doch durch ein Handzeichen des Leutnant wurden sie davon abgehalten. Sie nahmen wieder ihre ursprüngliche Haltung ein. Der Ritter warf dem Chaoskrieger einen ernsten Blick zu " Darin bitte unterlasst das." Bat er dann freundlich.


    Der Blick ging über zu Alexij.


    " Mein Erster Feldwaibel der Herr Balboa und Darin tragen laut Aussage unser Neches´Re einen Funken der Herrin Ignis in sich. Wie Darin diesen erhalten hat, kann ich euch leider nicht sagen, dass kann er nur selber. Ihre königliche Hoheit ist deswegen wohl recht interessiert an ihm. Jedenfalls wenn man nachdem geht, was sich in der Hold abgespielt hat." Erklärte der junge Conchobair und wechselte wieder den Blick zu Darin.


    " Einen guten Ratschlag an euch: Seid vorsichtig was die Regentin des Ostens betrifft. Sie mag wunderschön und ihrem Element voll und ganz verschrieben sein, aber gerade das, kann sie auch gefährlich machen. Ich habe gesehen was sie vor Assansol getan hat und wovon wir sie abhalten konnten, weil sie keine Kontrolle über sich selber hatte." Es klang ernst, aber auch besorgt.

    " Wir beide haben unterschiedliche Auffassung von "Disziplin". Ich wollte euch nicht beleidigen, aber es ehrt mich in gewisser Weise, das ich euch die Sprache verschlagen konnte, da ich dachte es gäbe soweit nicht wirklich etwas, dass euch in diesen Zustand versetzen kann." Entgegnete der Ritter freundlich und ruhig dem Chaoskrieger.


    Der Blick wandte sich zu dem Thul´Heen.


    " Ja das mag sein eure Hochwohlgeboren, dass es schlimmere "Trümmerhaufen" gibt, aber wenn man diese Stadt wieder aufbaut, werdet ihr nicht mehr hier sein, um dies mit verfolgen zu können. Im übrigen möchte ich mich entschuldigen, dass wir ein paar Häusern einreißen mussten, um einige Straßen blockieren konnten." Kam es immer noch freundlich, aber mit einem ernsten Unterton.


    Er schwenkte wieder um zu Darin.


    " aerisgefällige Worte aus dem Mund eines Ignis-Berührten? Das hört man nicht immer, aber ja ihr habt recht. Nicht alles was dem Chaos entsteigt, ist schlecht, sonst wert ihr nicht hier." Lächelte der Albernier.

    " Was ist los Darin? Habt ihr noch nie disziplinierte Soldaten gesehen?" Fragte der Albernier mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht.


    " Patrouille..." Antwortete er Alexij und schaute sich dann leicht um "...wenn man davon noch reden kann, in diesem Trümmerhaufen."

    Das Schallen von Stiefelpaaren, Pferdehufen und Gesang war zu vernehmen. Ein Rudel Wolfsmärkischer Gardisten marschierte die Straße hinauf. Allen voran, auf dem Rücken eines Pferdes, saß ihr Leutnant, der junge Conchobair.


    " ...drei Brüder und drei Herzen, der Fahne folgten sie...!" sangen die Soldaten als sie auf Darin und Alexij zumarschierten.


    Landuin hob die Hand und brachte sein Pferd zum stehen. " Das ganze Rudel HALT!" Befahl er und die 10 Gardisten kamen gleichzeitig zum stehen. " Die Wehr AB!" Das Knallen von 10 Hellebardenschäften schallte durch die Straße.


    " Rondra zum Gruße, dem Schlächter und seiner Hochwohlgeboren, dem Thul´Heen des Südens." Entgegnete er freundlich den beiden mit einem militärischen Gruß.

    Wo: Auf dem Weg zurück in den Norden
    Wann: Zwei Tage nach der Archontenkrönung am Vormittag
    Wer: Landuin, jeder der will.
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    Der zweite Tag war angebrochen, nachdem man Kop-Tar zum Archon des Nordens gekrönt hatte. Der Feldzug war ereignisreich und würde lange im Gedächtnis des jungen Conchobair bleiben. Sehr viel war passiert. Gute und schlechte Dinge. Die Sonne war endlich wieder herausgekommen und hüllte alles in Wärme und Licht. Landuin war dabei sein Zelt auszuräumen und alles auf sein Pferd und einen Karren zu laden. Mit hochgekrempelten Ärmeln und einem Turban auf dem Kopf machte er die Satteltaschen des Pferdes fest. Er wirkte etwas Gedankenversunken und summte etwas vor sich hin. Woran er wohl dachte?

    " Ansatzweise..." Antwortete der Neffe des Schwertkönigs leicht seufzend, als Satinka fragt ob er mit der Erklärung zufrieden wäre. "...nur waren die anderen wohl niemand , der keinen Alkohol verträgt." Murmelte er etwas vor sich her.


    Landuin verdrehte etwas die Augen, als Cupa ihm antwortete. Mit so einer Antwort hatte er irgendwie gerechnet und ließ ihn unzufrieden wirken.


    " Aber sie müssen doch irgendetwas dafür getan haben. Einfach so wird niemand für so etwas erwählt." Die Aussage wirkte schon etwas trocken.

    Landuin verdrehte etwas die Augen bei Satinkas Antwort auf seine Frage.


    Wenn ein kleines Stückchen Rumschokolade das bei ihr bewirkt, was passiert dann erst, wenn sie einen mit Kirchwasser versetzte Torte isst? Die Edalphie vertragen ja wirklich nichts. Dachte er sich und schüttelt kurz leicht den Kopf.


    " Satinka...das ist jetzt aber nicht sehr nett von dir. Ich bin halt ein wenig besorgt um dich, daher habe ich gefragt, da wohl in der Schokolade etwas drin ist, was dir nicht so gut bekommt." Die Tonlage den der Albernier anschlug, klang so, als ob ein Vater mit seiner kleinen Tochter reden würde.


    Ein Versuch ist es wert, auch wenn ich mich hier gerade lächerlich mache...


    Er griff ihn eine Umhängetasche und zog so etwas wie einen kleinen Beutel hervor.


    Sein Blick ging zu Cupa über. Der war wohl sicherlich an dieser Situation amüsiert.


    " Wie ich schon sagte, es gibt mir bisher immer noch Rätsel auf. Wie hat die Regentin es eigentlich schafft, dass sie als Geliebtes Kind erwählt wird?" Fragte der Ritter den Faun sehr interessiert.

    " Ach ist das so? Fragte Landuin neugierig. Zwar schmunzelte er immer noch, aber irgendetwas schien ihn skeptisch zu machen. Der Geruch, der ihm neben der Schokolade in die Nase gestiegen war ihm sehr vertraut.


    " Rum..." Sagte er mehr zu sich selber, als ihn die Erkenntnis traf. " Satinka... magst du mir vielleicht verraten woher du die Schokolade hast?" Fragte der Albernier dann höflich und schaut sie an.

    " Gut dann sind wir uns dahingehend einig." Entgegnete der Albernier trocken, als Alexij vom Kampf sprach.


    Dem weiteren Verlauf des Gesprächs folgte zuerst nur ein " Hm..." mit einer abwartenen Haltung. Landuin musterte seinen Gegenüber kurz, eher er fortfuhr.


    Kriegsknecht trifft es eher... dachte er sich.


    " Ich merke das es Unterschiede gibt, aber das was ihr gerade aufgezählt habt, das sind die Aufgaben eines jeden Ritters. Dieses "höfische Getue" wie ihr es nennt, kann euch in bestimmten Situationen das Leben "retten". Diejenigen die wichtige Positionen bekleiden oder bekleiden wollen, sind auf so etwas angewiesen. Also tut es nicht so selbstgefällig ab und behaltet es euch wenigstens im Hinterkopf darüber nachzudenken." Sprach der Ritter im ernsten, aber ruhigen und fast schon gelassenen Ton.


    " Ich mag zwar noch nicht so lange auf diesem Kontinent sein wie ihr, aber ich bin darauf bedacht schnell und effizient auf und außerhalb des Schlachtfeldes zu lernen. Es geht nicht um die Anzahl der Jahre und Schlachten die man schon gegen einen Feind bestanden hat, es geht darum was man in dieser Zeit über ihn gelernt hat. Ihr habt mich in Assansol kämpfen gesehen, ihr habt gesehen wie ich die Untoten erschlagen haben und vor allem für wenn ich sie erschlagen habe! Ob etwas funktioniert, weiß man erst wenn man es ausprobiert hat." Fuhr er in dem selben Tonfall fort. " Aber bitte, lasst euch von mir nicht aufhalten. Die Herrin Rondra und Hesinde mit euch."


    er wird beide brauchen...


    Der Blick ging wieder zu dem Gelehrten über.


    " Danke für diesen Einblick. Wir alle haben aber noch viel zu lernen und zwar stätig..." Bedankte sich der Ritter " Und um es noch einmal klar zu stellen, nicht ich, sondern sie werden es sich gegenseitig eintrichtern, ohne das sie es selber wissen." Fuhr er dann fort und winkte knapp ab. " Bitte...auch euch einen guten Tag und Hesinde mit euch."

    " Ja da stimme ich dir zu. Das Verhalten war mehr als unpassend." Stimmte der Neffe des Schwertkönigs erst mit einem leichten Schmunzeln und Kopfschütteln dem Faun zu, dieses wandelte sich aber dann zu einer ernsten Miene.


    " Ein schöner See. Wir haben ihn letztes Jahr einmal umrundet, als wir die Jagd auf die Sackschnappbären abhielten." Erinnerte er sich.


    Der Blick wandte sich wieder zu Satinka. Der Ritter begann sie zu mustern, wie ein Wolf. Ein fragender Blick zeichnete sich in seinem Gesicht ab und er ging näher an sie heran. Er beugte sich etwas zu ihr heran und nahm den Geruch, der an ihr haftete leicht auf. Wieder durchzog ein Schmunzeln sein Gesicht.


    " Du Satinka...kann es sein, dass du von etwas genascht hast, das dir nicht ganz so "gut" bekommen ist?" Fragte der Ritter die Edalphi und schmunzelte weiter.

    " Weitsichtigkeit beinhalt, neue Optionen in Betracht zu ziehen und sie auszuprobieren. Machen wir uns ihre kommende Offensive zu Nutze und bieten ihnen einen Kampf, an den sie sich noch lange zurück erinnern, wenn sie sich ihre Wunden lecken." Sagte Landuin zuversichtlich.


    Er schüttelte etwas den Kopf, als seine Erklärung auf vermeidlich taube Ohren traf.


    " Man merkt, dass ihr nie Page an einem herrschaftlichen Hof ward. Wert ihr es gewesen, hätte ihr eine andere Auffassung zu der Thematik. Euch fehlt das Verständnis und die Auffassung das Intrigenspiel zu verstehen. Hat euer Rittervater euch das nicht wenigstens im Grundsatz beigebracht?" Fragte der Albernier dann doch etwas verwundert nach.


    " Habt ihr es eigentlich überhaupt schon einmal ausprobiert, wenn ihr so davon überzeugt seid, dass es nicht funktioniert? Das die Untoten individuell sind, ist dabei doch wunderbar. Das macht die Sache um vieles leichter. Sie folgen nicht stumpf einem kollektiven Gedanken wie das Schwarze Eis, sondern haben alle einen eigenen Willen. Das macht sie für Einflüsterungen empfänglich und auch unter ihnen gibt es genug, die sich manipulieren lassen. Aber gut das ihr das fehlen Wissen ansprecht, das hatte ich nämlich vorhin schon angemerkt, dass man erst zuschlägt, wenn man genug Wissen gesammelt hat. Wenn ich so eine Aktion tätigen würde, hätte ich nicht vor in ein offenes Messer zu laufen, nur weil mir die Informationen fehlen. Aber lassen wir das. Ich merke, dass euch diese Thematik nicht beharkt." Sagte er und machte Andeutungen das Thema zu wechseln.


    Der Blick wanderte hinüber zu Tovak.


    " Dann klärt mich bitte auf. Um es aber noch einmal anzumerken, es ist nicht zwingend erforderlich mit dem Untoten zu reden und das habe ich soweit auch nicht vor."

    " Gräme dich nicht Cupa, mir ist es auch schon passiert und es wird mir sicherlich auch noch das eine oder andere mal passieren." Entgegnete Landuin dem Faun.


    Immer wieder nickte er bestätigend als Cupa ihm von Haniavelle erzählte. Die Erklärung schien es ihm jetzt leichter zu machen, das vorher erzählte zu begreifen. " Das würde das Geschrei von der Arena erklären, das ich vernommen hatte. Warst du eigentlich dabei, als Merth´yar sich in den Rat der Geliebten Kinder gesetzt hatte? Ich bereue es etwas, das ich dort nicht anwesend war, aber gerade zu diesem Zeitpunkt, hatte ich schon einen Fuß in meinem Bett. Die Regentin habe ich aber bis zu meinem Zelt deswegen schreien hören."


    Der Blick wendete sich zu Satinka.


    " Es freut mich, dass es dir gut geht. Nun ich begleite Cupa, da er mich darum gebeten hat und nicht mehr auf einer Stelle stehen wollte." Sagte er zu der Edalphi.

    " Ihr denkt zu negativ. Zeit ist kostbar und wenn es nur eine Stunde ist, dann soll es so sein. Jede Stunde die sie brauchen, können wir nutzen, wenn es darauf ankommen sollte. Zerschmetterte Knochen heilen sehr viel länger, als abgetrennte. Die Untoten sind ein Frevel an dem Herrn Boron und sie dürfen nicht weiter wandeln." Entgegnete der Albernier ernst dem Ritter. " Bei uns wird es unteranderem auch als "Spiel des Hofes" genannt. Deswegen so genannt, da es in gewisser Weise schon zu einem "guten" Ton an einem Herrscherhof gehört, um dort aufzusteigen und sein Ansehen zu mehren. Wer es kennt und beherrscht, der kann wenn er will, alles erreichen was er begehrt. Aber Vorsicht ist zu wahren, den man spielt dieses Spiel nie alleine und die Konkurrenz kann groß ausfallen, je nachdem an welchem Hof man sich befindet und ehe man sich versieht, kann man ganz unten stehen...ohne Kopf. Worauf ich aber hinaus will ist, dass man für dieses "Spiel" nicht unbedingt einen herrschaftlichen Hof benötigt. Es kann soweit überall angewandt werden, so fern man weiß, wie man dieses "Spiel" spielt."


    Der Blick ging auf Amelie über" Um ein Flugblatt zu verstehen, bedarf es nicht unbedingt der Fähigkeit des Lesens. Ein illustriertes Flugblatt kann ebenfalls die gewünschte Wirkung erzielen. Aber eine gute Frage die ihr dort stellt. Ansätze gibt es viele, um eine Intrige zu beginnen. Den passenden Ansatz zu finden, der sich am besten einsetzen lässt, ist um einiges schwieriger. Beobachten und das Sammeln von Informationen ist dabei aber immer ein guter Anfang. Habe ich genug erfahren, kann man zur Tat schreiten und wie schon erwähnt, gibt es viele Möglichkeiten. Gerüchte, Rufmord, Gezielte Falschinformationen, Täuschung, etc. etc." Erklärte er ihr.


    " Nein...das ist nicht zwingend erforderlich. Es bedarf keiner Kommunikation mit einer der Seiten. Wer weiß, wie man geschickt die Fäden im Hintergrund zieht, der bleibt unentdeckt von seinen "Opfern". Diese Variante ist aber damit auch die komplizierte und schwerere, als die mit Kommunikation." Wandte sich der junge Conchobair an Tovak.