Beiträge von Hainrich

    Meine Wunden wurden bereits versorgt, Kahina. Danke! Ein kurzes Lächeln huschte über Hainrichs Gesicht. Nun erst schien er die Orkin zu bemerken.


    Einer der verfluchten Rakhs muss mir meinen Anstand entwendet haben! Verzeiht meine Nachlässigkeit! Hainrich von Mudbachtal ist mein Name. Ich bin Ritter im Orden des astalonischen Banners unter Haradron Amurak, dem Grafen von Pilenya in der Freyenmark. Er ist erster Heerführer des vereinten Söldnerheeres. Er reichte der Orkin seinen Arm zum Gruß.


    Als er den irritierten Blick Alexijs zu den Flaschen sah, begann er zu grinsen.


    Keine Angst, ich habe nicht vor Euch zu vergiften, noch mich sinnlos zu betrinken. Diese Flüssigkeit ist mehr Medizin als benebelnder Alkohol. Er öffnete den Verschluss einer der Flaschen und goss etwas davon in einen verbeulten Becher, den er von irgendwoher zum Vorschein brachte. Sofort begann ein herb-süsslicher Geruch sich zu verbreiten. Das ist Gewürzwein. Mit etwa der gleichen Menge Wasser verdünnte er den Wein, roch am Becher und reichte diesen dann lächelnd an Aexij weiter.


    Probiert bitte. Nur einen kleinen Schluck. Ihr werdet merken, wie Eure Kräfte zurückkehren ... wie ich schon sagte, eher Medizin als Wein.

    Die meisten würden den Menschen, der da in Richtung des improvisierten Kommandostandes humpelte und sich dabei auf einen großen Zweihandhammer stütze wohl als "Dick" bezeichnen. Vom schwarz/blauen Wappenrock waren die Farben kaum mehr erkennbar, zu verdreckt war das Kleidungsstück. Trotzdem konnte man auf der Brustseite das Symbol des Sonnenkreuzes noch erkennen, das Sybol des Ordens des astalonischen Banners. Auf dem Rücken baumelte ein ebenfalls schwarz/blauer Reiterschild, der starke Beschädigungen aufwies. Mehrere abgebrochene Pfeile steckten in dem Schild, einer davon genau mittig im Sonnenkreuz, das auch den Schild schmückte. Das Schwert, das er an der linken Körperseite trug, war ebenso Blut- und Schmutzverschmiert wie das Gesicht des Mannes.


    Hainrich, das war der Name des Mannes, folgte einer kleinen Gruppe Kriegerinnen und Krieger die wie er den blau/schwarzen Wappenrock mit dem Sonnenkreuzsymbol trugen. In der Nähe des Kommandostandes gab er Befehl zum Halten. Seit Tagen hatten sie schwere Gefechte geschlagen und viele Gegner vernichtet, doch auch viele der Ihren waren schwer verwundet oder gar getötet worden. Vor wenigen Stunden erst hielt er den jungen Antonius im Arm, das Blut rann dem jungen Mann aus den Mundwinkeln und obwohl die Heiler ihr bestes gaben und sofort zur Stelle waren, starb der kaum 20Jährige an seinen schweren Verletzungen. Der Tot Antonius`war Hainrich sehr nahe gegangen, hatte er doch mit ihm zusammen im Herbst erst die Weinberge bei Pilenya bestellt. Antonius war mit einer Handvoll anderer junger Menschen aus der Heimat Hainrichs nach Pilenya übergesiedelt um beim Aufbau der Siedlung zu helfen und sich dort nieder zu lassen. Hainrich kannte die Familie des Jungen sehr gut, sein Vater war Kellermeister der Gotthardsburg. Hainrich würde nach Beendigung dieses Schlachtzugs den Eltern die schlechten Nachrichten persönlich überbringen. Das waren die unschönen Seiten seines Lebens ...


    Während Hainrich kurz im Gedenken an die Gefallenen innehielt, liessen sich die Kämpfer des Banners um ihn herum nieder.


    Ruht Euch kurz aus, wer weiss wann wir wieder Gelegenheit dazu haben!


    Hainrich schickte einen Boten zum Tross um Verpflegung für die Kämpfer zu organisieren, dann ging er durch die Reihen und hatte für jeden ein aufmunterndes Wort und ein leises Danke! für die Heiler übrig. Schließlich machte er sich auf den Weg zum Kommandostand, wo zwischenzeitlich auch Haradron eingetroffen sein musste.


    Hainrich!? Zwei der Trossleute kamen ihm entgegen, sie trugen eine Holzkiste.


    Ah, sehr gut! Er entnahm der Kiste 4 Flaschen mit einem goldgelben Inhalt. Ihr verteilt das unter den Leuten, ja! Achtet darauf, dass JEDER etwas bekommt, aber dass sie danach noch kampffähig sind! Mit einem Grinsen klopfte er den Trossmännern auf die Schultern, nahm die Flaschen unter den Arm und humpelte dem Kommandostand entgegen.


    Dort angekommen nickte er den Anwesenden kurz zu und stellte die Flaschen auf dem Tisch ab. Hainrichs weisser Hipocras war auf dem Stück Papier zu lesen - sofern man des Lesens mächtig war -, das eine Art Etikett darstellte.


    Die erste Ernte Pilenyas. Das Gold der Freyenmark, auch genannt Hipocras. DAS ist es, was ICH einen wahrhaft überirdischen Genuss nenne!

    Ich würde trotz allem gerne etwas gegen den Golem versuchen, das vielleicht seltsam klingt. Ich bin mir auch nicht sicher ob es funktionieren wird , oder ob wir überhaupt die dazu notwendigen Mittel dafür aufbringen können. Vor allem aber würde ich gerne erst Eure Meinungen dazu hören.


    Hainrich sah alle nacheinander an.


    Ihr habt alle schon einmal etwas von Sprengpulver oder Schwarzpulver gehört? Wenn wir genügend Alchemisten hätten, die über die nötigen Fertigkeiten verfügen dieses in ausreichender Menge herzustellen, würde ich gerne versuchen den Golem mit Hilfe dieses Sprengmittels zu zerstören. Man sollte versuchen ihn ein wenig von der Hauptstreitmacht zu separieren und ihn dann in eine vorbereitete Falle locken.


    Wiederum blickte Hainrich die Umstehenden an.


    In meiner Heimat arbeiten unsere Bergleute mit winzigsten Mengen dieses Pulvers um Stollen in den Berg zu treiben an Stellen, an denen sie mit Hacke und Schaufel nicht weiterkommen. Die Zerstörungskraft ist enorm.

    Hainrich grüßte die Ankommenden und erwiderte den Kriegergruß Alexij`s. Danach lauschte er aufmerksam der Besprechung. Als Alexij die Sprache auf den Golem brachte, machte er sich kurz bemerkbar und als Alexij seine Ausführungen kurz unterbrach fragte er:


    Um kurz auf den Golem zu sprechen zu kommen ... Euer Bote konnte mir leider keine Auskunft geben. Mit welchen Mitteln habt Ihr versucht ihn zu bekämpfen? Versteht mich nicht falsch, nicht dass ich nicht der Meinung wäre, Ihr und Eure Männer wüssten was Ihr tut. Jedoch wäre es interessant zu erfahren, welche Mittel Ihr gegen den Golem eingesetzt habt. Ich persönlich sehe unser vorrangiges Ziel darin, diesen Koloss zu vernichten oder zumindest ihn aus dem Weg zu schaffen. Um die Krieger des Eises mache ich mir weniger Sorgen, aber der Golem bereitet mir Kopfzerbrechen ...


    Er hielt inne und sah Alexij fragend an.

    Hainrich zuckt mit den Schultern und füllt Bobo etwas Suppe in die Schüssel.


    Jeder hat mal einen schlechten Tag, selbst Bobo darf mal schweigsam sein.


    Während er dem Halbzwerg die volle Suppenschüssel reicht, murmelt er kaum hörbar Auch wenn mir das bei ihm schon zu denken gibt!

    Während Haradron zum Lagerrand unterwegs war, um die Gesandtschaft zu Empfangen, bereitete Hainrich das Kommandanturzelt auf eine längere Besprechung vor. Er lies mehr Hocker und Stühle herein schaffen und vergrößerte den Kartentisch. Während er die Burschen anwies frische Kerzen zu bringen und die Leuchter neu mit Öl zu füllen ordnete er die Schriftstücke und Karten. Schließlich sorgte er dafür, dass saubere Becher und gefüllte Krüge mit Wasser und Gewürzwein bereit standen. Jemand der , so der Bote Arnulfs, unter Banner ritt, war kein einfacher Bote oder Soldat.


    Hainrich warf einen letzten zufriedenen Blick durch das Zelt und öffnete den Zelteingang um dort auf Haradron und die Gesandschaft zu warten.

    Hainrich schenkte der jungen Frau sein schönstes Lächeln.


    Habt Dank, Malikah!


    Er warf kurz einen Blick auf die Dokumente, die sie ihm gereicht hatte, nickte ihr aufmunternd zu und begann die Schüsseln mit dem Kesselinhalt zu füllen und an die Anwesenden zu verteilen. Schließlich winkte er die beiden Burschen herbei und drückte auch ihnen jeweils eine gefüllte Schüssel in die Hand.


    Obwohl er eigentlich nicht hungrig war, schöpfte auch er sich Nahrung aus dem Kessel in eine Schüssel. Er wusste, dass jederzeit der Befehl zum Aufbruch kommen konnte und dann konnte man sich nicht sicher sein, wann es das nächste mal etwas ordentliches gab um den Magen zu füllen.

    Hainrich hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und der weiteren Unterhaltung gelauscht. Dabei berührte er immer wieder das Amulett, das an einem Lederband um seinen Hals baumelte.


    Verfluchter Kontinent murmelte er leise vor sich hin. Niemals zuvor hatte er sich mehr gewünscht, dass die alte Drachenmagie seiner Heimat auf dieser Insel wirksam wäre. Einem Schwarm "großer Roter" hätte wohl auch ein Golem nichts entgegen zu setzen gehabt.


    Nutzt alles nichts, wir haben nunmal keinen! Erneut sprach Hainrich kaum hörbar, mehr zu sich selbst.


    Ihm ging da noch eine Idee durch den Kopf.


    Haradron, was hälst Du davon, wenn wir ver...


    Er hielt inne, als der Bote Gawroks erneut das Zelt betrat.

    Da ich weder Eure Taktiken, noch die von Euch eingesetzten Truppen kenne, womit habt Ihr versucht den Golem zu bekämpfen? Schwere Waffen? Magie? Vielleicht durch Einsatz von alchemistischen Geschossen?


    Hainrich hatte sich dem Boten zugewandt, während Haradron sich der Karte widmete.

    Hainrich war auf dem Weg zurück zum Kommandostand, als er den Meldereiter bemerkte. Ihn trafen immer wieder verwirrte Blicke der Einheimischen, von denen sich einige unter die Söldner gemischt hatten. Still grinste er in sich hinein. Ja, der Wappenrock des Ordens konnte aufgrund der Farbgebung schon mit den Farben des schwarzen Eises verwechselt werden. Auch der Reiter sah ihn skeptisch an, als er ihm jetzt entgegenschritt und ihn mir einem Handzeichen zum Anhalten brachte.


    Sucht Ihr den Heerführer?


    Ein Nicken war die Antwort.


    Gut, folgt mir! Ich bin eh auf dem Weg dorthin.


    Den Reiter im Schlepp bahnte er sich einen Weg zum Kommandostand. Dort angekommen, bat er ihn vor dem Zelt zu warten. Es standen bereits einige Personen vor dem Zelt, die scheinbar alle zu Haradron wollten.


    Auf einer Skala von 1 bis 10, wie wichtig ist Euer Anliegen? fragte er den Reiter.