Beiträge von Adam von Winterfeld

    He da... Wenn ihr euch schon zanken müsst, wie alte Waschweiber, dann macht es wenigstens so , dass es alle verstehen! Capische?
    rief der Protektor aus dem Schankraum.


    Ist ja nicht zum aushalten... Diesen fiesen Horasischen Akzent versteht doch kein Mensch...

    Jawohl, Herr. sagte der Gardist in einem zackigen Befehlston und stand dabei recht schnell auf. Froh darüber, sich rasch zurück ziehen zu dürfen, deutete Talon noch eine kurze Verbeugung an, Verstaute sein Buch und die Beutel und verließ das Haus des Botschafters. Auf dem Weg nach draußen, versuchte er den Blicken der Frau auszuweichen um bloß nicht auch noch verflucht zu werden.
    Als er aus der Türe, auf die Straße trat, drehte er sich schnell drei mal um sich selbst, fächert sich dabei mit seinen Händen über seine Schultern und Spuckte dann drei mal aus.
    Als er dieses scheinbar merkwürdige Ritual vollendet hatte. Ging er wesentlich entspannter zu seinem Pferd und machte sich auf den langen Weg zurück in die Wolfsmark.

    Verzeit, Herr. Wie konnte ich das.... Ich kenne mich mit sowas nicht aus, Herr. Das versichere ich euch. Wirklich! sichtlich erschrocken beteuerte Talon seine Unschuld und seine Unwissenheit.
    Das ist aber auch ein Mist mit denen! Ständig muss man sich irgendwas merken und jedes Spitzohr hat seine eigenen Marotten. Mann, mann, mann bin ich froh morgen hier weg zu sein.


    Ich bitte um Verzeihung, Herr.

    Nein danke Aiden. Ich wollte bloß von euch hören, ob es da Dinge gibt, die ich wissen sollte.
    Aidens schmunzeln war Adam nicht entgangen.
    Na warte Bürschchen. Wenn du was damit zu schaffen hast.... Dann selbst Praios höchstselbst nicht retten.


    Ich vertraue dir, Landuin. Also will ich dir glauben. Sei dennoch vorsichtig wenn du zu den Naldar gehst. Ich halte sie derzeit, für zu übermütig. Vielleicht sogar leichtsinnig.

    Ich hoffe es inständig. Für dich. Ich kann es mir nicht leisten, deine Fähigkeiten an ein Frauenzimmer verloren zu wissen. Aber wenn du der Meinung bist, keinerlei Einfluss sei vorhanden, will ich beruhigt sein.

    Etwas verblüfft, nahm Talon die Salbe entgegen.
    Aufgebracht, Herr? Ich habe sie höflich angesprochen und sie zeigte mir den Weg zu diesem Zimmer. Wir hatten kaum Gelegenheit, uns Aufzubringen. Das versichere ich euch, Herr.


    Der Junge wurde nun arg nervös. Was hatte er bloß falsch gemacht?

    Nun Herr... Es ist ruhiger geworden in den vergangenen Wochen. Seit der Rückkehr aus Kelriothar haben wir weitestgehend kaum Übergriffe zi beklagen. Ich kann euch nicht sagen wie es anderswo im Siegel aussieht. Aber auch auf dem Weg den ich nahm, kam es zu keinen Angriffen. Hoffentlich ist der Rückweg in die Mark genauso unbeschwert wie der Ritt in die Hauptstadt.
    Entgegnete der Gardist.
    Sein Gesicjt machte trotz der Unbeschwertheit seiner Reise, nicht den Eindruck, als freue er sicv auf den langen Ritt zurück. Nicht weil er nicht nach hause wollte, ganz im Gegenteil. Wohl eher hatte er kein Interesse an den Schmerz zwischen seinen Beinen die ein solch langer Ritt mit sich brachte.

    Besten Dank, Herr... Ich soll seiner Hochgeboren für das freundliche Willkommen danken. Ihr nehmt nicht an den großen Konventen und den Feldzügen teil und geht eher davon aus, dass ohr euch in der Haupstadt oder in anderen Protektoraten begegnen werdet. Wie es ihm beliebt. Oder wenn im Norden oder der Freyenmark ein kleiner Konvent stattfindet.


    Desweiteren richte ich ihm euren Dank für den Wein aus und überbringe dieses Kistchen mit feinem Rauchkraut. Mit den allerbesten Empfehlungen des Herrn Botschafters.


    Mit den besten Grüßen, von Mac Sgìthanach, ständiger Botschafter der Freyenmark im Nördlichen Siegelreich.


    Talon notierte sich alles in einem kleinen Büchlen. Es war unwahrscheinlich, dass er all diese Dinge auf der langen Reise merken konnte.

    Seine Hochgeboren werden sich sicherlich freuen.

    Natürlich, Herr. Talon setzte sich und goss sich ein Glas Wasser ein während der Botschafter den Brief las.



    Als Talon sah, dass der Botschafter den Brief gelesen hatte, holte er eine gebrannte Flasche aus seinem Beutel hervor und hielt sie Ihm entgegen.
    Mein Herr... Mit den besten Empfehlungen seiner Hochgebohren.

    Förmlich erschlagen von den Eindrücken in dem merkwürdig dekorierten Raumsah Talon sich kurz um.
    Als ihn der Redcap ansprach, riss ihn das zurück in die Gegenwart.
    Der Gardist verbeugte sich, sah auf seine verdreckten Schuhe und sprach.
    Den Elementen zum Gruß, Herr. Mein Herr, Baron von Winterfeld, schickt mich um euch im Namen der Wolfsmark Willkommen zu heißen und euch diesen Brief zu geben. dabei trat Talon einen Schritt weiter in den Raum hinein und hielt ihn dem Botschafter entgegen.

    Mein lieber Conchobair.... Wem ich begegne und wann, überlässt du bitte mir. Ich will nur nicht, dass du dich in etwas verrennst. Ich habe schon zu oft erlebt, dass sich gestandene Mannsbilder von Weibern den Kopf verdrehen ließen und danach zu nichts mehr taugten. Der Weidener schob sich ein Stückchen Brot mit Schmalz in den Mund.
    Wo wir grad beim Thema Weiber angelangt sind... Von euch weiß nicht zufällig jemand von wem das Gerücht stammen könnte, ich habe eine Schwester... oder?
    Der anschließende Blick auf die Anwesenden hätte Metall schneiden können. Er ließ keinen Zweifel aufkommen, dass dieses Gerücht welches er ansprach, mehr als nur eine Beleidigung für Adam war. Adam hatte keine Geschwister. Und selbst wenn er welche hätte, war diese Beleidigung an Unnatürlichkeit nicht zu übertreffen.
    Vor allem vergaß der Protektor selten etwas. Auch wenn es oft den Eindruck machte. Und ja. Er war sehr nachttagend.

    Öhm... Wasser?! entgegnete Talon fragend, ohne auch nur eine Idee davon zu haben was Uisge oder Chórma war, welches die Alte ihm angeboten hatte.


    Treppe, links, drei mal klopfen wiederholte er in Gedanken.


    Danke... schob er eilig hinterher, als ihm klar wurde das die Bemerkung der Frau wohl, nicht so freundlich gemeint war.


    Der junge Mann stapfte die Treppe hinauf in den ersten Stock und hinterließ bei jedem seiner Schritte, matschige Abdrücke auf dem Boden und auf der Treppe. Vor der Türe angekommen, klopfte er drei mal.

    Der junge Mann stutzte kurz als die Frau die Türe öffnete.
    Den Elementen zum Gruß, Mütterchen. Ich suche den Herren des Hauses... Verzeihung... den Botschafter der Freyenmark. Ich soll eine Botschaft meines Herren überbringen.


    Talon trat von einem Fuß auf den anderen. Er wurde immer etwas nervös, in Gegenwart von 'Spitzohren'. Der Junge versuchte aber pflichtbewusst seine Meldehaltung nicht zu verlassen.

    Nach etlichen Tagen erreichte der Bote Paolos Trutz. Wind und Wetter hatten seiner Kleidung, dem Pferd und ihm selbst arg zugesetzt. Auf seinem Weg in die Hauptstadt, folgte er der, vom Regen aufgeweichten, Südlichen Reichsstraße. Vorbei an Schattenfels, Muspelheim, bis nach Copperdale. Dort wechselte er auf die westliche Reichsstraße, welche ihn bis Northheim führte. An der Fähre setzte er über den Fluss um von dort aus, vorbei an Schmiedestadt, direkt nach Paolos Trutz zu gelangen. Man spürte förmlich, dass der Herbst Einzug ins Reich hielt. Die Winde wurden stärker und immer kälter. Regen durweichte nicht nur seine Kleidung, sondern auch die Straßen und Wege, die dadurch zu einer unansehnlichen, braunen Masse verkamen. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis zum ersten nächtlichen Frost. Dessen war er sich sicher.
    In Paolos Trutz angekommen, fragte sich der junge Gardist bei den Bewohnern durch, wo genau denn die Botschaft der Freyenmark zu finden war.
    Nachdem er, nach etlichen Versuchen, endlich jemanden fand, der ihm helfen konnte, machte sich Talon ohne Umweg auf den Weg zur Botschaft um den Brief zu übergeben.


    Er erblickte das Gebäude und klopfte an der Türe.


    Entschuldigt.... Ist jemand da? rief Talon eher verhalten durch die geschlossene Türe und wartete auf eine Antwort.

    Wem wollte Landuin etwas vor machen? Ein Frauenzimmer, dass einem Conchobair das Herz zu schmelzen vermag. Der Protektor lächelte als er hinter Landuins Fassade blickte.
    Na da schau her! Da bin ich doch glatt Sprachlos. Landuin... Ich erkenne dich nicht wieder.
    Adam ging nicht weiter darauf ein. Er wollte den jungen Albernier nicht vor den Männern bloßstellen.
    Landuin hatte damit schon genug zu tragen.


    Mach was du meinst tun zu müssen. Aber vergessen wir nicht unsere Pflichten Conchobair...

    Danke dir, Argol. Adam nam einen Schluck und keuchte. Mit einem Gesichtsausdruck, der an ein angestrengende Tätigkeit erinnerte, gab er Argol die Flasche zurück


    Ich bin ruhig. Ich verstehe nur die ganze Situation nicht. Wir haben es geschafft aus der Dreckswelt lebendig zurück zu kommen. Und nun zanken sich die Siedler hier wegen Umgangsformen. Das ist so surreal. Und dann noch diese Wandlung von Rochus und seinen Selbstgesprächen.
    Adam schüttelte den Kopf.
    Dann zog er einen tiefen Schluck aus seinem Humpen.
    Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.

    Aaaah... Wohl bekommt's, meine Herren!
    Mit diesen Worten und der Gewissheit, dass Aiden die Rechnung zahlen würde, langte der Baron zu. Mit Wonne stich er seinen Pfriem in den Braten und genoss das üppige Mal in vollen Zügen.


    Adam bedachte Landuin mit einem nachdenklichen Blick.
    Du willst wirklich zu den Naldar? Ich hoffe du begleitest uns zuvor noch auf der Reise nach Yunalesc!
    Er kaute ein paar Male an einem Stück Käse herum.
    Was versprichst du dir davon? Hat dir die kleine so sehr den Kopf verdreht?