Beiträge von Jacup Krylow

    Gekonnt fing Jacup den Beutel auf. Er nickte seinem Dienstherrn zu und wandte sich zu Elion.
    "Kommt, Cherr, sicher kann Euch Argol auch sagen, was Ihr wissen mechtet. Ich kenne einen guten Winzer in die Stadt, ieber Wein kiehlen alle Gemieter irgendwann ab." Er lächelte höflich. Die Farbe in seinem Gesicht war erstaunlich schnell zurückgekommen, nachdem Tarabas so ruhig geblieben war. Argol warf er ein Grinsen entgegen und tätschelte die Tonflasche an seiner Seite. Er hob seine eine Hand, als wolle er Elion am Arm greifen, hielt aber respektvollen Abstand. Mit der anderen wies er einladend in Richtung Stadt.

    Jacup wurde sichtlich unwohl. Die Farbe in seinem Gesicht wich mit jedem Wort, das Liandra sprach. Unruhig wechselte er das Gewicht und sah letztlich kurz zu Tarabas, ob er seinen Befehl aufrecht erhalten wollte.

    Jacup schaute noch immer verwirrt drein - was war da gerade passiert? Wie konnte die Situation so schnell kippen? Ärger zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, denn auch er verstand nicht, wieso Elions Einwände als so beleidigend gewertet wurden. Aber er folgte dem Befehl und stellte sich neben Argol auf. Aufmerksam beobachtete er Argols Körpersprache und passte sich entsprechend an: Da er keine Kampfbereitschaft zeigte, hielt auch er sich zurück. Er seufzte leise. Wie auch immer er selbst bisher unter den Ilythiiri überlebt hatte.

    Jacup hatte Argols Ankunft mit einem freundlichen bis erleichterten Lächeln zur Kenntnis genommen.
    Seine Stirn war allerdings direkt darauf wieder in tiefe Furchen gelegt. Er folgte angestrengt dem Gespräch und versuchte, Sinn daraus zu ziehen. Zwischendurch sah er sich ein wenig hilflos um.

    Jacup lächelte zu Liandra. "Weißt du, wo Argol und Tiny sind?" flüsterte er ihr zu. Sein Blick wanderte wieder über die Anwesenden und er verschränkte die Arme. Für eine Antwort konnte er sich immer noch ihr entgegenlehnen.

    Jacup kam über das Feld zurückgelaufen. Ein wenig atemlos gesellte er sich dazu, stand aber ein wenig abseits, so dass er niemanden störte. Dieses Mal kniete er sich nicht hin, sagte aber auch nichts. Immer wieder schaute er kurz zum Lagertor, doch es blieb dabei - er kam allein.

    Wortlos stand Jacup auf, verbeugte sich noch einmal vor seinem Dienstherrn, zögerte kurz und wiederholte die Verbeugung, wenn auch nicht ganz so tief, vor den anderen Anwesenden und machte sich im Laufschritt zurück zum Lager.

    Ohne den Blick zu heben, begann er. "Malla Jabbuk, ich darf Eure Truppen einsatzbereit melden. Sie warten auf Euren Marschbefehl." Daran, dass er nun langsamer sprach und zwischendurch über seinen Akzent stolperte, war ihm anzumerken, dass er sich die folgenden Worte nicht vorher zurechtgelegt hatte. "Außerdem ich bitte um Erlaubnis, Euch nach Eurem Gespräch selbst in vier Augen zu sprechen. Ich soll mich zu Euch wenden wegen meiner neuen...", er zögerte, "... Position."

    Aus dem Wasserlager kommend sah Jacup seinen Dienstherrn mit einigen Fremden stehen. Sie schienen in ein Gespräch vertieft zu sein, ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für jegliche Form von Meldung. Er hasste es, die Ilythiiri zu unterbrechen, egal bei was. Seufzend verlangsamte er seinen Schritt und kniff grübelnd die Lippen zusammen, stockte kurz unschlüssig und schlug dann einen Bogen, so dass er geradewegs von vorn auf Tarabas zuging.
    Ohne ein Wort suchte er sich eine Lücke vor ihm und ging auf ein Knie, den Blick zu Boden gerichtet. So wartete er stumm - wenn auch mit gespitzten Ohren - darauf, von Tarabas die Erlaubnis zu sprechen erteilt zu bekommen.

    [quote author="Vitus Cor"]Ich hab da nen menschliches Gesicht am gürtel hängen, das sollte durchaus gehen.... <!-- s;-) -->;-)<!-- s;-) -->[/quote]


    Es gibt so Momente, wo ich mich frage, warum ich mir ausgerechnet dieses Hobby ausgesucht habe. ^_^


    (Ein freundliches Hallo in die Runde!)
    Ist diese Talismangeschichte auf Plotintegrierte beschränkt oder galt das für alle wiederkehrenden Teilnehmer? Ich war letztes Jahr nämlich nicht dabei und stecke auch förmlich nicht in der Handlung drin...

    [Dieser Brief hat keine höhere Plotbedeutung sondern stellt nur das Ausspielen einer persönlichen IT-Entwicklung dar. Sollte das hier nicht gewünscht sein, würde ich mich über eine kurze PM freuen, bevor der Thread gelöscht wird. Danke!]


    Das Stückchen Papier hatte offenbar eine Menge mitgemacht. Nur der Tatsache, dass der eigentliche Brief mehrfach eingeschlagen worden war, war es zu verdanken, dass die feine Schrift noch zu lesen war.


    Whol Jabbuk Tarabas Nightshadow, Ul'Saruk d'Aqua
    Cress d'Velven, Gales Morgan, Mythodea
    stand auf jedem Umschlag, nach innen deutlicher werdend. Kein Siegel verklebte die Ränder, nur mit Schnur war das vom Transport zerknitterte Papier zusammengehalten.


    Malla Jabbuk,


    ich, Jacup Krylow, rivvil Sargtlin des Qu'ellar Xarann, erbitte untertänig eine Kommandierung nach Gales Morgan. Zur Zeit leiste ich Dienst am Qu'ellar in Arach Suliss. Doch schlage ich eine Versetzung vor:
    Wie Ihr sicher versteht, beginne ich, unter der mir fremden Umgebung zu leiden, was sich auch in meiner Kampfkraft niederschlägt. Als Mensch ist es mir nicht möglich, auf Dauer in solcher Umgebug zu leben und zu arbeiten. Daher glaube ich, dass ich Euch und Eurem hohen Hause an der Oberfläche von höherem Wert sein kann.


    Vielleicht erinnert Ihr Euch an den Feldzug gegen Doerchgardt vor zwei Jahren - Ihr wart, soweit ich weiß, mit meiner Arbeit zufrieden. Ich möchte auch malla Qu'el'Faeruk Rais El'asshîn nennen, der meine Tauglichkeit bestätigen kann. Zwei Jahre Dienst und dieser Brief sollten Euch hoffentlich Zeichen der Treue sein, dass ich diese Versetzung auch wert bin.
    Ich habe gehört, dass mein Freund Argol als Waffenmeisterschmied in Gales Morgan beschäftigt wurde. Sicher könnte er, wenn Ihr keine andere Verwendung für mich habt, meine Unterstützung gebrauchen. Vielleicht kann ich auch meine Dienste als Handwerker anbieten?


    Kurz: Ich bin der festen Überzeugung, an der Oberfläche besseren Dienst leisten zu können als in Arach Suliss. Der große Makel meiner Abstammung würde auch mein größter Vorteil, möchte ich betonen.


    Ich hoffe sehr, ich konnte Euch überzeugen.


    Untertänigst eure Gunst erhoffend,


    darunter in kaum zu entziffernder, krakeliger Schrift:


    Jacup Krylow