Beiträge von Ganura Fidòsi

    "Bei Eurem Weg und Ziel...", ihre Stimme klang leise und mahlend, der Ernst darin war unüberhörbar, es klang wie eine Warnung und zugleich wie ein gut gemeinter Ratschlag:


    "Doch ist es die Pflicht eines Senators des Nordens seine eigenen Begierden und Wünsche zurück zu stellen so es denn um die Belange des Reiches und dessen Wohlergehen geht.
    Seid Euch bewusst, dass Ihr des Nordens sein werdet sobald Ihr vereidigt worden seid, und dass eine solche Verpflichtung sich nicht lösen lässt wie eine Zugehörigkeit zu dem einen oder dem anderen Haus. Ichweiß, dass viele nur allzuschnell sich verpflichten lassen, sich leicht durch falsche Schwüre in dieses und jenes Amt zu schleichen suchen. Doch dieshier wird nicht ein solcher Fall sein. Seid Euch des Ernstes der Lage bewusst. Solltet Ihr diesem Reich jemals Schand' bereiten werdet Ihr erfahren, wozu der Norden fähig ist."


    Sie klang eiskalt und toternst. So als hätte selbst einer aus dem Volk der Dunkelelfen keine Vorstellung von dem was geschehen würde und die dunkle Kälte ihres Blickes unterstrich ihre Aussagen noch, ließ keinen Zweifel, dass man mit dem Norden keine Spielchen treiben sollte. Wie würde der Drow sich entscheiden?

    Ehre unf Pflicht..." wiederholte sie leise und ein schwer zu deutendes Lächeln umspielte ihre schwarzen Lippen. Rais hatte anscheinend den richtigen Ton getroffen. Möglicherweise.
    Sie lehnte sich in ihrem hohen Sitz zur Seite und betrachtete den Knienden weiterhin eindringlich.


    "Wenn Ihr der leibliche Sohn der Lael'stra El'ashinn seid, weshalb so erklärt mir, dient Ihr dann dem Haus Xarann?"

    "Magelnde Zeit interessiert mich nicht,", begann sie nach einer Ewigkeit, "und Scheinwissen ebensowenig."


    Nach diesem vernichtenden Einstieg fuhr sie allerdings fort:


    "Mit dem ersten Teil hattet Ihr garnicht einmal so sehr Unrecht. Ja, Ihr werdet verpflichtet sein, an den Sitzungen des Senats teilzunehmen und ja, dort werdet Ihr die Belange Eures Protektorats vertreten, doch ist und bleibt es die Aufgabe und die Verpflichtung Eures Protektors Euer zukünftiges Protektorat zu schützen nach innen wie nach außen.", sie musterte ihn nochmals, dann sachter, freundlicher und forschender:


    "Das Amt eines Senators des Nordens ist eines der Ehre und der Pflicht gegenüber dem Reich und seiner Obrigkeit, eine Verpflichtung, die materiell sich gewiss nicht auszahlen wird, doch viel mehr dafür durch Anerkennung und die Gelegenheit Großes zu leisten. Sagt mir, welch ein Mann seid Ihr, dass Ihr eine solche Bürde für ein Reich aufnehmen wollt, dass zwar von einer aus Eurem Volk regiert wird, genauso jedoch auch von einem Archon, der aus dem Menschengeschlecht stammt? Sagt mir, könnt Ihr überhaupt in einem derartig beschaffenen Reich eine solche Stellung einnehmen? Habt Ihr Erfahrung auf dem politischen Parkett oder seid Ihr bloß zum Sargtlin geboren?"

    Statt die einzelnen Offtopic-Posts in einen eigenen Threat auszulagern möchte ich die Liste von Joschi wieder aufnehmen und euch bitten sie nachfolgend zu aktualisieren.



    Urquart - Magie
    Irai Nonterra-seth - Magie oder dort wo das Chaos ist
    Arkadius - Wasser
    Haus Xarann - Dungeon
    Okuni-jin - Magie
    Selfiran - Neutral
    Archon und Seraphim - Feuer
    Tieflinge - Magie
    Vel und Aliisza - Magie
    Qage Dono - Dungeon und/oder Magie
    Redcaps Nord - Erde
    Valas, Xune, Kelindar, Vlondril, Sincarla - Erde
    Chaoten um Gorathiel - Magie
    Melekh - Magie
    Juristrix - Erde




    Verbündete/ Freunde:


    Westführung (Collin, Nyame, Faryanne, Alnock...) - Erde (letzter Stand)
    Sechs Winde - Erde (letzter Stand)
    Achenar - Stadt

    Feuer und Licht schienen die kleinen Monster der Tiefe nicht zu stören, sie wanderten weiterhin schnurstracks auf einen dunklen Spalt in der Wand zu, ein Bruch im Mauerwerk, ausgehöhlt von kratzenden Klauen und umhüllt von einer widerwärtig-klebrigen Substanz, nicht Schimmel, nicht Moos, gelb-grünlich und irgendwie organisch.
    Alle Tiere drängten sich vor dem Loch und verschwanden darin, manche quetschten sich hindurch, es sah aus als würden sie lieber Gliedmaßen einbüßen, als einen anderen Weg - wo auch immer hin! - zu suchen, gerade die haarlosen, blinden Nager, auf deren Buckel nur ein paar glänzende, schwarze Borsten empor wuchsen.
    Irgendetwas zog sie scheinbar magisch an... ein unhörbarer Ruf? Eine Futterquelle?


    Man konnte sich hinabbeugen und vielleicht eine Armlänge hineinblicken mit dem Licht, doch dazu musste man schon verdammt nah an das eklige Geschmeiß heran. Ein Gestank waberte von dem Loch hervor, süße Verwesung und das Glitzern vieler lebendiger Kreaturen. Glänzende Panzer im Schein der Fackel... oder etwas anderes?


    Er könnte hineingreifen... Wenn ihn die Gier oder viel mehr die Neugier treiben würde. Oh Gott aber der Ekel, dieses Loch von lebenden Leibern... Welche Seite war stärker in ihm?

    "Oh!" entglitt es dem eifrigen Diener der Jurisdiktion in seinem kleinen hölzernen Verschlag. Wie freundlich der Drow sprach! Er war immerwieder erstaunt, woher die schwarzhäutigen ihren schlechten Ruf hatten. Und adrett sah er auch noch aus - es musste um etwas wichtiges gehen, der Beamte war guter Dinge.


    "Ja gewiss, wartet..." er sah auf eine Liste die anscheinend an die Innenwand des Verschlags geklebt war, sodass Tarabas sie zwar nicht lesen konnte, doch enthülltem ihm die Augenbewegungen seines Gegenübers, dass er wohl nach dem Namen des Drow suchte.
    "Ja sie erwartet Euch, jedoch..." er begann wild in einem großen Folianten mit gold-grünem Einband zu blättern und mit den tintenbefleckten Fingern an Spalten und Zeilen entlang zu fahren bis er zu einem unbeschriebenen Platz kam. Er sah mit entschuldigendem Blick auf.
    "Es tut mir leid, doch ihr werdet noch etwa 2, vielleicht zweieinhalb Stunden warten müssen, ihre Hochwürden ist noch im Gespräch. Ihr könnt in den Logen dort drüben Platz nehmen oder ihr kommt dann wieder."

    Der Alte löste sich aus den Schatten mit einer Anstrengung, als müsste er sich aus der Dunkelheit erst freikämpfen, seine alten Knochen machten jede Bewegung schwer und abgehackt, doch langsam ging er auf Balmarus zu musterte ihn ebenfalls, dann blickte er ihm wieder ins Gesicht und sagte freundlich anerkennend:


    "Ahhja.", seine Stimme klang alt und abgetragen, schwerfällig und langsam, als hätte er einen Kloß im Hals... Vielleicht war es auch ein Geschwür..., "Die Hochjuristin verfasst viele Schriften, beinahe jedes Dekret, das dieses Haus verlässt, trägt ihren holden Namen. Du bist hier im Großen Archiv der Jurisdiktion und du sprichst mit Archivar Olivander Dioin. Wir bewahren hier vielen und nichts. Briefe, Dinge, die abgeholt werden müssen, und solche, die niemals abgeholt werden dürfen. Viele Dinge gehen hier hinein, doch wenig nur wird entnommen. Ich kann dir sagen, junger Neuankömmling, dass ihre Handschrift auf allem hier klebt, offenbar und nichtig. Also erkenne, dass dein Anliegen ein zweckloses ist. Du suchst nicht nach Schriften oder Büchern von deiner Herrin' Hand. Du suchst nach Dingen, die dazu bestimmt sind, von dir entnommen zu werden."
    Er schmunzelte Balmarus - der mindestens 2 Generationen, wenn nicht 3 sogar jünger war als er - mit grauen Lippen an. Er testete ihn. Und Kallo würde erhalten, was seiner Antwort würdig wäre. Nichts ist umsonst.

    Es gelingt ihm. Das Lodern entbrennt in einem glühend heißen Fauchen um das Pech seiner Fackel und für einen Moment erscheint die Welt grell wie verschluckt vom plötzlichen Licht in der Finsternis hier unten. Es dauert bis seine Augen sich wieder zurecht finden, doch dann sieht er, dass das Schaben, das er gehört hatte, tatsächlich von einem Tier stammte.
    Tier... Vielmehr Kreatur... Kreaturen! Geschmeiß!
    Etwa 20 Schritt hinein in den vormals pechschwarzen Gang erkannte er eine lange schwarze Linien von übelriechenden Insekten, Maden, nackten, schmierig glitzernde Mäusen und Fliegenen, dicken Käfern, die sich - ein Wesen nach dem anderen - entlang der Mauer durch ein kleines Loch an der Seite zu quetschen versuchten. Ein widerwärtiger Anblick, nicht etwa, weil es sich um Tiere von Dreck und Unrat handelte (er stand schließlich mitten drin im Unrat einer ganzen Stadt, der unter, über, neben ihm durch die Gänge rauschte!), nein es war etwas anderes, etwas nicht ganz fassbares, das ihn zögern ließ, eine Regung des Instinkts, die ihm zitternd ein Schaudern durch die angespannten Muskeln jagte.
    Irgendetwas war "unnatürlich" an diesen Viechern - wenn es überhaupt so etwas wie "Natur" in dieser Welt gab... Der Anblick stoß ihn ab, mit einer ungewöhnlichen Heftigkeit, schließlich waren es nur Insekten und ein paar entstellte Nager.
    Andererseits... Das Schaben ihrer Panzerhüllen und Klauen am Eingang dieses kleinen Spaltes... Was trieb nur sie dorthin?


    Wollte er nachsehen oder seinem Instinkt trauen und in einen der anderen Gänge abbiegen?

    Balmarus fand sich in einem gewaltigen Raum wieder. Seine Ausmaße konnte man nur schwer absehen, da sich schon wenige Schritt von der Tür entfernt ein die gesamte Breite einnehmender Tresen befand, der den Eingangsbereich anscheinend von den scheinbar unendlichen Regalen trennte, die sich parallel nach hinten in die Dunkelheit des Raumes zogen. Reihe um Reihe gefüllt mit Schriftstücken, größeren und kleineren Päckchen und sperrigen Dingen, die mit weißen Tüchern verdeckt wurden.
    Wieviele Geheimnisse sich hier wohl befinden würden?


    Erst sah er niemanden, doch nach einem Augenblick der Stille in dem matten, staubigen Licht, dass durch nur eine geringe Anzahl von Fenstern fiel - alle nicht einmal eine Hand breit in den festen Mauern - sah er ihn. Den Archivar anscheinend, ein alter, kauziger Mann mit überlangem grauen Bart und weiten ebenso grauen Roben. Er war so still und unscheinbar, dass man ihn gut für eine eingelagerte Statue halten konnte, aber er lächelte den Neuankömmling freundlich an.

    Er konnte nichts sehen, jedoch... je länger er hinhorchte und das Pochen seines eigenen Herzens zu unterdrücken suchte, da erkannte er, dass das Geräusch nicht auf ihn zu kam.


    Das Schaben, vielmehr nun ein Kratzen.. Wie von einem Tier, mehreren kleinen Tieren? Seltsam...


    Es klang nicht besonders einladend, aber er konnte beim besten Willen nicht sagen was es sein könnte, wenn er es nicht ansehen würde und wagen würde in die Dunkelheit vorzudringen. Allerdings schrie ein anderer Teil von ihm, dass das eine unheimlich dumme Idee wäre...

    Sie musterte ihn lange, dann begann sie zu erzählen...


    {weiter intern}


    So näherte Balmarus L. Kallo sich an jenem Abend seiner Bestimmung, für die er weit gereist war. Er lernte, was die Neue Welt ausmachte, was sie im inneren zusammen hielt und gleichzeitig auseinander riss. Er erfuhr von der ersten und der zweiten Schöpfung, dem Weltenbrand, der Wiederentdeckung und den Ländern und Reichen, die sich nun auf diesen Kontinenten gebildet hatten. In alldem erkannte er den Willen seines Gottes, und der zukünftige Weg war klar. Er würde nicht scheitern.
    Diese Welt konnte sich noch zum Guten wenden. Alles ist wie Gott es will.


    Am frühen Morgen verließ eine einsame Gestalt das Amt der Jurisdiktion.

    Die Stärke dieses Mannes war Narbeleth wohlgefällig, und so lächelte auch sie.


    "Das werden wir noch sehen." sagte sie mit der gewissen Abschätzigkeit der Hellseher, ein wenig hochnäsig vielleicht im Klang, doch positiv immerhin und es war ihr Privileg mit ihm zu sprechen, wie sie es für richtig hielt.


    "Ich werde dir die Grundzüge dieser Welt erklären. Die Macht der Elemente, die sie formten, ihre Geschichte, ihre Politik und ihre Verstrickungen. Wenn du mich das nächste mal ansprichst, wirst du mich bei meinem höchsten Titel in diesem Reich nennen und so wird es fortan immer sein in der Öffentlichkeit. Er lautet Juristrix Maxima."

    Sie wusste genau wie seltsam die Situation für ihn war. Mit einem Blick nur wusste sie alles, was er fühlte oder dachte. Er gehörte Narbeleth, also gehörte er ihr.


    "Du wirst feststellen, dass viele Dinge hier anders sind als in der Alten Heimat. Du wirst dich verhalten, als wäre es dir selbstverständlich gestattet mir so zu begegnen, die Alten Riten werden unter mir anders gehandhabt und du wirst dich diesem neuen Weg des Herrn anpassen.
    Ich benötige dich, genau für jenen Zweck, für den du ausgebildet wurdest und ich weiß du wirst mir gut dienen."
    Ihr stechender, durchdringender Blick traf ihn und durchbohrte ihn, sah in ihn hinein und hindurch in seine Seele, all seine Gedanken und ihre zarte Stimme klang für ihn wie die Herrlichkeit Gottes selbst. Kraftvoll und siebentausendfach klang sie schallend und brüllend in seinem Schädel nach. Was sie befahl musste einfach der Wille des Herrn sein.


    Ihr bleiches Gesicht war hypnotisierend, die Augen so einnehmend und herrisch, die Stimme so sybillenhaft, dass an der Wahrheit ihrer Worte kein Zweifel war. Er würde ihr gut dienen und vieles würde in dieser Welt anders sein.


    Sie lächelte kühl - sich ihrer Macht bewusst.


    "Ich werde dich lehren, wie dies Welt beschaffen ist, welches Gefüge sie umgibt und wie die Macht Narbeleths in ihr wirksam ist. Du wirst mir dienen, wie es deine Pflicht ist. Und ich werde dafür großzügig und geduldig sein und mag sein, dass die Gnade Naleths und die Macht Tscharigions über dich kommen wird und ich dich als meinen Schüler annehme, doch für eine solche Ehr' wirst du seinen Blick erst noch wahrlich auf dich lenken müssen und dich als würdig erweisen.
    Ich kenne deine Taten. Du hast den Herrn wahrlich erfreut, doch wisse, dass du hier von neuem beginnst. Einjeder derer, die mir hierher gefolgt sind, war wie du - erwählt, geehrt, belohnt. Sie alle dienen mir und keinen von ihnen nahm ich mir zum Schüler.
    Doch der Herr ist großzügig und geduldig, er ist die Allmacht und die Ewigkeit. Sein Zorn ist grenzenlos, seine Geschenke unermesslich. Ich gehöre dem Herrn, er formt jede meiner Handlungen nach seinem Willen. Erweise dich als würdig vor mir und du wirst dem Göttlichen näher sein, als du es dir jemals erträumt hast."

    Auch sie lächelte, als sie seinen Namen hörte. Ein gutes Zeichen.


    "Erhebe dich, Diener des Herrn. Ich ließ nach einem der unseren schicken, und ich sehe, die Wahl ist auf einen Würdigen gefallen."
    Ihr Blick war ruhig und geheimnisvoll, jedoch war sie ganz so wie man sie in der Prälatur beschrieben hatte. Balmarus konnte beinahe riechen, wie Ihr Blut mit dem seines alten Hohepriesters verbunden war. Es pulsierte mit dem Willen des Herrn.


    Ein Wabern in dem dunklen Schein, den er als Eingeweihter um sie herum in der Zwischenebene erkennen konnte, zeigte ihm, dass er ihr in einen Nebenraum folgen sollte. Sie schritt voran, gänzlich unbewaffnet und ihm den Rücken zukehrend.


    Vor zwei beinahe gleich hohen Sesseln blieb sie stehen. Sie nahm Platz in dem etwas erhabeneren, doch bat sie ihn wortlos und ohne Geste sich zu setzen, ihr Blick war genug an Befehl und Einladung zugleich.