Ich meine, das es andere Wege der Zusammenarbeit als eine große Armee gibt. Eine solche ist sinnvoll, wenn sie straff geführt ist und man sich auf Ausführung eines Befehls verlassen kann. Solches wird mit einer geeinten Armee der Elemente wohl aber noch viel Zeit brauchen. Vielleicht zu viel.
Doch auch kleinere Einheiten können ein großes Ziel erreichen, wenn sie ein wenig koordiniert vorgehen. Also...
Furlon dachte kurz nach.
Ein Beispiel... wäre vielleicht das Einkesseln eines Truppenverbandes des schwarzen Eises. Eine gleich große, aber schlecht organisierte Armee wird nicht oder nur unter Schwierigkeiten bestehen können. Doch wenn mehrere kleine Gruppen von allen Seiten angreifen - jede Gruppe unter eigener Führung und unter Ausnutzung der eigenen Stärken - kann ein Sieg gelingen.
Die Siegel kämpfen doch ... überwiegend ... gegen die gleichen Feinde. Und die Archonten und Nyamen schaffen es normalerweise sich abzusprechen. Ich bin überzeugt das sich so auch endlich ein paar größere Siege gegen die Verfemten erreichen ließen. Die Siegel arbeiten nicht direkt zusammen und doch kämpfen sie am gemeinsamen Ziel. Vielleicht sogar, ohne selber genau zu wissen, dass oder mit wem man zusammenarbeitet.
Jetzt sah der Botschafter Vorn direkt an.
Eigentlich kämpfen die Siegel also bereits zusammen. Es könnte wohl besser laufen, aber das dies nicht zum Sieg führt, liegt an etwas anderem.
Ich denke, der Grund für unser Scheitern ist das zu vielen der Willen zum Sieg fehlt. Manche mögen denken, sich bei einer drohenden Niederlage in die alte Welt zurückziehen zu können. Andere verlassen sich auf diejenigen, die kämpfend vorstürmen, statt selbst zu den Waffen zu greifen. Und es gibt sogar Solche, die wollen nichteinmal etwas von dem Kampf gegen die Antielemente wissen. Die sitzen lieber in ihren Lagern und halten ihr Frühstück ab - während kaum eine Meile entfernt viele Kämpfer für die Elemente bluten und Doerchgard ein weiteres Mal an den Feind zurück fällt.
Furlon hatte sich in Rage geredet. Seine Stimme war zwar beherrscht und ruhig, doch hörbar von Zorn geprägt. Erst bei den nächsten Worten wurde er wieder ruhiger.
Ich stamme aus einem Reich, in dem eine Niederlage gleichbedeutend mit dem Ende der Existenz ist. Da lernt man, einen Kampf ernst zu nehmen. Ich bin mir bewusst, welche Pflicht auf den Schultern der Siedler lastet und das ein Kampf gegen die Verfemten nicht aufgeschoben werden darf.
Ich habe auch nie einen Drow zögern sehen. Ich denke dass dies so ist, weil den Drow die Notwendigkeit eines Sieges ebenso klar ist.
Meiner Meinung nach wird ein Triumpf über den Feind erst dann greifbar, wenn eine Möglichkeit gefunden wird, die Zögerer und Zauderer vom Kampf zu überzeugen. Einigkeit im Sinne des gemeinsamen Zieles, statt in einer gemeinsamen Schlachtreihe.
Aber ich bin nicht überzeugt, das eine solche Einigkeit durch einen einzelnen Anführer aller Siegel erreicht werden kann.