Die Wege des Wandels

  • Irgendwo im östlichen Teil des Reiches, in der Wildnis, lag das Feldlager des Namenlosen und jener Chaoskrieger, Hexer, Kultisten und andere Kreaturen die ihm folgten. Es war von Gewalt und Magie durchtränkt. Die Farben Blau, Weiß und Gold dominierten. Einzig die Zeichen und Symbole Tzeentchs waren im Lager zu finden, den alle die dem Namenlosen folgten, waren Anhänger des Rabengottes. Waren doch von allen Anhängern des Chaos auf Mythodea, stehts die des großen Wandlers am zahlreichsten. Von den Elementen war lediglich das Symbol Magicas gelegentlich zu finden. Zwar wird der Glaube an Magica und die anderen Elemente nicht mehr in den Reihen des Namenlosen verbreitet, als hätte man eine Lüge abgestreift, doch schien es immer noch so, als würde man Magica in gewisser Weise verehren. Auf eine verdrehte, dunkle Art und Weise.


    Im Zentrum des Lagers, standen die größte Zelte welche zu einen Tempel des ewigen Wandels geformt waren. Der Herold Tzeentchs hat diesen seit seiner Errichtung nicht verlassen. Boten kamen und gingen und brachte Neuigkeiten aus dem ganzen Land, doch schien die Zeit im Lager selbst still zu stehen. Niemand wusste worauf man wartete doch schien es allen so als wäre es nicht wichtig. Man gab sich den Dunklen Riten und Zeremonien des Tzeentch hin und jeder wusste das sich die Dinge so entwickeln würde, wie sie vorhergesehen sind.


    Vor einigen Tagen erreichte die Nachricht, das der Erzhexer Melekh Blacksoul sich von Urquart losgesagt hatte und in seinem Land einzig der große Wandel angebetet wird. Seit dem waren die Hauptleute und wichtigsten Hexer und Priester des Namenlosen im Tempel versammelt und berieten die Situation. Der Namenlose schwieg über die ganze zeit, hörte den Ausführungen zu und überließ es Hanna das Diskussion zu führen. Man vollzog Riten und Opferungen um aus den toten Fleisch von Sklaven die Zunkunft herauszulesen. Den Willen Tzeentch. Der Herold genoß dieses primitve und zugleich urtümliche Verhalten seiner Anhänger. Längst hat man sich von den zivilisierten Gebräuchen die man in diesem Land angenommen hatte losgesagt und ist zu den düsteren, rohen und gewalttätigen Ursprung der Chaoskultur zurückgegangen. Obwohl man immer noch von den Göttern abgeschnitten war, so lag doch etwas natürliches in der Luft was allerdings nur der Namenlose wirklich wahrnehmen konnte. Es schmeckte nach der Kraft des Chaos, auch wenn es ein fader Geschmack war der kaum wahrnehmbar war.


    Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die anhaltende Beratung. Eigentlich war diese sinnlos, den es würde sowieso sein Wille geschehen und er würde den Willen Tzeentch erfüllen. Schließlich war er nur das Werkezug. Und dennoch gefiel es dem Dämon die Sterblichen die ihm folgten dieses Schauspiel aufführen zu lassen. Jedes Wort und jede Geste die gemacht wurden, das schmieden von Plänen und Intrigen sowohl gegen ihre Feinde ausserhalb des Lagers als auch untereinander um die Macht und Tzeentchs Gunst, waren ein einziger Gottesdienst zu Ehren des großen Wandlers der Wege. Der Namenlose genoss es, als wäre es ein guter Wein.


    Einige waren für einen Zweifronten Krieg gegen Klah Obscore. Würde es zum Kampf mit Melekh kommen, würden sie Urquart in den Rücken fallen und ihn zerschmettern. Andere waren für einen sofortigen Angriff und legten Angriffspläne da, welche so komplex war, das der Namenlose sicher war das Urquarts Herrführer diese nicht durchschauen würde. Und dennoch schwieg er. Auch gefiel ihm die Idee Urquarts Reich zu unterwandern und langsam von innen zu zerschlagen, doch war es nicht das wonach ihm wirklich der Sinn stand. Andere waren der Ansicht man sollte zu Melekh eilen und ihm zur Seite stehen oder zumindest sich in eine günstige Position bringen doch auch dazu schwieg der Herold.


    Während die Beratung weiterging fielen seine Blicke auf das große Brett welche mit komplizierten Muster und Symbolen versehen waren. Auf diesen Standen kleine Figuren aus Menschenknochen, welche ebenfalls dunkle Runen trugen. Hanna bemerkte den Blick ihres Herrn und wusste als eine der wenigen um die Natur des Brettes welches wie ein kompliziertes Spiel wirkte. Im gewissen Sinne war es auch so. Ein jeder Stein auf dem Brett symbolisierte eine Persönlichkeit von Bedeutung welche die junge Frau kannte. Da waren Urquart und Melekh und auch Elkantar befand sich immer noch im Spiel. Ebenso die Drow-Hexe. Doch viele der Figuren waren ihr Unbekannt auch wenn sie wusste das sie selber eine von ihnen war, sowie die Juristrix Maxima. Gelegentlich verschob der Namenlose eine der Figuren oder nahm sie in die Hand und starrte sie dann eine lange Zeit bevor er sie wieder zurück an ihren Platz stellte. Ab und zu kam eine neue Figur hinzu oder wurde völlig vom Brett genommen. Hanna ertappte sich selbst dabei wie sie erneut über die regeln des seltsamen Spiels nachdachte, doch wusste sie im selben Moment das es sinnlos war. Sie wand sich von dem Brett ab und lauschte den Ausführungen der Beratung. Längst hatte sie gelernt das der Namenlose seinen eigenen Gedanken nachging und das es im günstigsten Fall sinnlos, im schlimmsten Falle Gefährlich war, ihren Herrn dabei zu stören.

  • Der Namenlose dachte an Urquart. Der selbsternannte Champion des ungeteilten Chaos. Ohne es selbst zu bemerken lächelte er darüber, während die Beratung seiner Hauptleute weiter vor sich ging. Es war fast so als wäre er gar nicht anwesend.
    Ja Urquart war auf seine Art und Weise ein faszinierendes Spielzeug der Götter in dieser Welt. Er fragte sich wie verdreht der Hexer wirklich war. Glaubt er wirklich an seine Ernennung zum Champion? Oder nutzte er einfach nur die Gunst der Stunde wie es jeder machtgierige Anhänger des Chaos es getan hätte. Irgendwie bedauerte der Herold es das sich Urquart niemanden in den Weg stellte. Es war so... unchaotisch. Die Sache lief fiel zu geordnet ab. Kein Blutvergießen, Kein Gemetzel, keine dunklen Rituale oder Anbetungen. Vielleicht war es einfach nur eine der weiteren Auswirkungen welche dieses Land auf seine Siedler hatte. Der Namenlose war sich längst nicht mehr so sicher was Urquart betraf. Natürlich hatte er ihn aus dem Reich des Chaos wieder zurück in diese Welt gebracht. Ganz so wie es der Wille Tzeentchs war, doch wusste er auch das Urquart nicht die Gunst seines Meisters hatte, wenn auch auf eine gewisse Art und Weise dessen Aufmerksamkeit. Glaubte der Hexer er wüsste nicht das er Anhänger des Seuchengottes vor ihm versteckte? Der Hexer war auf jeden Anhänger der Dunklen Götter angewiesen. Und wie könnte er selbst ein Champion des ungeteilten Chaos sein, zu dem er sich selbst ja ernannt hatte, wenn er nicht Nurgels Abschaum als seine Gefolgsleute nehmen würde? Der Namenlose ging davon aus das Urquart sehr wohl wusste das er wusste das er Nurglinge vor ihm versteckte. Ja der Hexer warauf seine Art schon etwas besonderes das musste der Namenlosen ihm zugestehen. Auch wenn er sich fragte ob Urquart wirklich der Meinung war das er seinen wahren Namen kennen würde. Der Namenlose betrachtete die Figur von Urquart intensiv wobei er dabei immer mehr die Figur von Melekh ins Auge bekam.


    Melekh Blacksoul. Wenn der Namenlose Melekh mit einen Wort beschreiben müsste dann wäre es wohl Paranoid. Allerdings kannte der Herold viele Anhänger seines Meisters auf welche diese Bezeichnung zutreffen würde. Der Namenlose beschäftigte sich schon viel länger mit Melekh als dieser wohl ahnte. Er fragte sich ob der Hexer der richtige für seine Pläne ist. Natürlich hatte sich Melekh oft genug bewiesen sonst wäre er gar nicht in Betracht gezogen worden doch war da immernoch dieser Hauch von Zweifel. Dann allerdings wischte er diesen weg. Er war ein Geschöpf Tzeentchs und der Grund seiner Existenz lag einzig in der Umsetzung von Tzeentchs Willen. Wenn er Melekh ausgesucht hat für seine Pläne dann nur weil Tzeentch ihn dafür auserwählt hat. Und egal wo es Ende würde, es würde der Wille ihres Gottes sein. Egal welchen Zweck es dienlich wäre.
    Ja Melekh würde der richtige sein, nur ob es dem Hexer gefallen würde, blieb abzuwarten.


    Der Herold lächelte als die Figur von Irae betrachtete und seine Gedanken schweiften zu der Hexer.

  • Noch während die Beratungen anhielt, erreichte ein Bote das Feldlager und überbrachte dem Rat eine Kopie des letzten Aushanges welcher von Vorn erfasst worden war. Hanna nahm diese entgegen und lass den Aushang laut vor und bei jedem Wort verfinsterte sich das Gesicht des Namenlosen.


    Als Hanna fertig war, wich sie instinktiv einen Schritt von ihren Herrn zurück den sie konnte die Wut verspüren die in dem Wesen zu kochen beginn.


    "Wie können Sie es wagen mich in ihre kleinen, unwichtigen, sterblichen Rechtsstreitigkeiten hineinzuziehen?!", die zischlaute des Herolds war erfüllt von kalter, blanker Wut, "Von mir aus sollen sie alle in dieser Welt verroten und sich in ihren kleinen, unwichtigen Spielchen verwickeln. Aber wer es wagen sollte sich dem Wandel in den Weg zu stellen oder für seine Zwecke für seine minderbemittelten weltlichen Spielchen zu bemächtigen, der wird erfahren das er nichts weiter als ein Sklave unseres Gottes ist. Ich habe genug von diesen Spielen. Brecht das Lager ab. Die Zeit ist gekommen an dem wir den Willen des großen Wandels erfüllen!"