Beiträge von Phönix

    Als Se'lina durch die Küchtür den Schrankraum betrat hob Phönix kurz den Kopf. Sie lächelte ihr zu und hob dann skeptisch eine Augenbraue, wie es bei ihr typisch war, als ihr ein Fremder folgte. Sie beobachtete den kurzen Austausch zwischen den beiden und soweit möglich, wanderte ihre rechte AUgenbraue noch ein Stück höher. Vor allem nach dem Austausch von dem Mann mit seinem Fass. Erstmal tat sie so, als würde sie sich weiter mit dem Buch beschäftigen, spitzte aber die Ohren, um von dem Gespräch so viel wie möglich mitzubekommen.

    Leise summend spazierte Phönix die wenigen Schritte von ihrem Haus, um die Ecke zur Taverne. Kurz hinter einem der Tavernenfenster vernimmt sie plötzlich hinter sich ein dumpfes *fump* verbunden mit einem leisen Klirren. Neugierig geworden dreht sie sich um und traut ihren Augen kaum, als sie da ein Ledersäckchen liegen sieht. Schnell blickt sie sich um, ob das sonst jemand gesehen hat, dann kniet sie sich flink hin und hebt den Beutel auf. Vorsichtig lugt sie hinein, um ihn dann schnell in ihrer Kleidung zu verstecken - an einer Stelle, wo so schnell keiner nachsehen oder tasten würde. Dann vergewissert sie sich nochmals, dass keiner sie beobachtete und schlendert dann gemütlich weiter. Ihre Schritte stoppen abermals, als von drinnen die Geräusche einer kurzen Rauferei dringen. Sie verdreht nur die Augen und als dann die zwei Saufhühnen aus der Tür taumeln, muss sie ein wenig grinsen. Die beiden Trunkenbolde passieren ihre an die Wand gedrückte Gestalt, ohne sie zu bemerken.


    Nachdem die Beiden weitergezogen waren, setzte die junge Frau den Weg zum Taverneneingang fort. Im Inneren angelangt blinzelte sie ein paar Mal, um die Augen an das Dämmerlicht zu gewöhnen. Sie nahm wahr, dass Se'lina mit einem scheinbar Betrunkenen sprach und der Schankraum sonst nur mäßig besetzt war. Das nutzte sie und setzte sich an einen der freien Tische in der Nähe des Tresens. Es dauerte noch, bis ihre Schicht begann und so zog sie aus ihrem mitgebrachten Beutel ein Buch und einen Kohlestift, derer sie sich widmete.

    Mit einem vernehmbaren Quietschen öffnete sich die vordere Tür. Eine junge Frau trat heraus und zog einen schweren Schlüssel aus einer Tasche in ihrem Rock, mit dem sie abschloss. Sie verstaute den Schlüssel wieder, strich den Stoff glatt und machte sich dann auf in die Mitte des Dorfes in Richtung der Taverne.

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    Bildquelle: Freilichtmuseum Kommern


    Die Wände des Häuschens bestehen aus Lehm, dessen Teile mit Holzbalken abgestützt werden. Es ist etwa 6 Meter lang und 4 Meter breit.

    In der Mitter der vorderen, langen Seite befindet sich eine schlichte Holztür und einige kleine Luken mit Fensterläden aus Holz. An einer Seite und hinter dem Gebäude wird es von einem Holzzaun umgeben. Zwischen Mauer und Zaun wachsen je nach Jahreszeit allerlei Pflanzen vermischt mit bunten Blumen, durch die sich ein kleiner Pfad schlängelt. Auf der Rückseite der Kate führt eine weitere Holztür in den Garten, die gegenüber der Eingangstür liegt. Von außen gibt es jedoch kein Tor hinein. Mehrere unterschiedlich große Fenster schauen über den Garten, doch keins besitzt Glasscheiben.

    Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Raum mit einem Kamin, in dessen Mitte meistens ein Kessel oder Topf hängt. Davor liegt ein karamellfarbenes Kuhfell auf dem festgestampften Lehmboden, um das zwei gemütliche Sessel stehen. An der von der Eingangstür aus gesehen linken Seite steht ein schmales Regal mit verschiedenen, unterschiedlich großen Büchern direkt hinter den Sesseln. Außerdem ist dort noch ein winziges, durch Holzlatten abgetrenntes Kabuff für den Abort. Auf der rechten Seite des Raumes steht ein hölzerner Tisch mit vier Stühlen aus dem selben Material, die mit flauschigen Schaffellen behängt sind. Über Eck wurde ein Brett auf Arbeitshöhe angebracht, das scheinbar zur Zubereitung von Mahlzeiten dient, denn darauf befinden sich Messer, ein Wischtuch und auf einem Schneidbrett liegen scheinbar noch die Krümel des letzten Brotes. Darunter hängt ein Vorhang aus Stoff. Darüber sind Regale mit verschiedenen Kistchen und Stoffsäckchen, sowie wild gestapelte Schüsseln und Teller.

    Neben der rückwärtigen Tür führt eine schmale Wendeltreppe zum Dachgeschoss.

    Ein Vorhang aus rauhem, gewebten Soff trennt den Schlafbereich zur Treppe hin ab. Eine große hölzerne Truhe mit metallenen Beschlägen, Griffen und einem Schloss davor steht am Fußende eines gemütlich aussehenden Bettes an der kurzen Wandseite unter dem Fenster. Außerdem eine Kommode mit einem kleinen Spiegel, wahrscheinlich zur Aufbewahrung von Kleidung. Ein Vorhang aus rauhem, gewebten Soff trennt den Schlafbereich zur Treppe hin ab.

    Auf der anderen Seite und somit frei von der Treppe einsehbar lagern verschiedene Getränkekisten und andere Holzkisten mit lang haltbaren Vorräten.

    Nachdem Freya aus der Tür gerannt war warf Siobhán einen Blick auf Wolf. "Also ich weiß ja nicht, ob du dir da nicht mehr Arbeit als Nutzen aufgehalst hast." gab sie zu bedenken. Dann rutschte sie von ihrem Hocker, kramte ein paar Münzen aus dem Beutel und legte die auf den Tresen. Der Rest ist für dich Se'lina." lächelte sie der Tavernenherrin zu. "In nächster Zeit werd ich wahrscheinlich nicht aushelfen können, da wirst du wohl mit Fitz vorlieb nehmen müssen." Sie zwinkerte ihr zu und machte sich dann hinter Wolf her.

    Grummelnd wischte Siobhán währenddessen an den Flecken auf ihrer KLeidung und auf dem Tresen herum, nachdem sie die Temperatur des Bechers überprüft hatte. Sie sollte dringend nochmal mit Sin'cala sprechen, bevor Wolf ihr am Ende noch die Haut abzog.


    Als sie die von Freya gesprochen Worte hörte wanderte ihre rechte Augenbrau wie von allein nach oben und sie verkniff sich ein Grinsen. Vorichtig nippte sie nochmal an dem Becher und verzog das Gesicht. "Immernoch lauwarm. Widerlich."

    Siobhán drehte den Kopf zu Wolf, verdrehte die Augen und zog ein Tuch hervor, das sie dieser reichte. "Tut mir Leid, das war keine Absicht..." sagte sie entschuldigend und zuckte die Schultern. "Das habe ich scheinbar immernoch nicht im Griff ." Dann wischte sie ihre Hand an ihrem Rock ab und fühlte vorsichtig mit einem Finger an dem Becher mit seinem heißen Inhalt.

    Siobhán hatte schon den Mund geöffnet, um Freya was aufbrausendes zu entgegnen, schloss ihn dann aber wieder fest, als Wolf nichts weiter dazu sagte, sodass die Lippen zu einer ganz kleinen, schmalen Linie wurden und warf Freya nur einen funkelnden Blick zu. Dann nippte sie an ihrem Becher, dessen kochend heißen Inhalt sie sofort als Sprühnebel über den Tresen und teilweise auch über Wolf verteilte. "VERDAMMT UND SCHUGENÄHT DIESCHE SCHEISCHE JEDESCHMAL!" rief sie danach und stellte den Becher sofort wieder ab.

    Soweit möglich wanderte die Augenbraue noch ein Stück weiter die Stirn hinauf. "Dein Ernst? Dann musst du halt fragen. Ansonsten darfst du nämlich vielleicht nochmal zurück laufen und je nach dem, wo du her kommst, kann das schon mal ganz schön weit sein." Mit leicht schief gelegtem Kopf schaute Siobhán Wolf fragend an, ob die sich beschweren oder widersprechen würde.

    Als die Tür aufschlug hüpfte Siobhán erschrocken ein kleines Stück auf ihrem Hocker, sodass sich etwas von dem Getränk auf und hinter dem Tresen sowie über ihre Hand ergoss. Genervt zog sie die rechte Augenbraue nach oben und musterte Freya, während sie sich die bekleckerte Hand ableckte. Als Freya mit ihrer Ansprache geendet hatte verdrehte sie die Augen, grinste aber dann über Wolf. "So viel zur Ruhe." An Freya gewandt fragte sie "Hat er gesagt, wo es hingeht? Brauchen wir die Pferde? Sollen wir Proviant einpacken?"

    Siobhán nickte Se'lina zu. "Allerdings. An ihren Manieren wirst du wahrscheinlich noch mehr arbeiten müssen als an meinen." grinste sie. "Erst unbedingt mit in die Taverne wollen, dann auf einmal wegstürmen wie vom Floh gebissen und dann noch eine Schlägerei anzetteln..." Kopfschüttelnd begab sie sich beim Sprechen an den Tresen und rutschte auf einen der Hocker. Mit langem Arm angelte sie hinter die Theke und griff nach ihrem Becher. "Bin gespannt, was Sturm zu deiner neuen Ling'ra sagt."

    Einige Zeit ist vergangen.


    Nachdem sich der Aufruhr um Freya auf der Straße gelegt hatte öffnete sich die Tavernentür erneut und Siobhán erschien wieder in der Schenke, gefolgt von Wolf, der sie die Tür aufhält. "Neuer Versuch, hier gemütlich was zu trinken?" fragte sie diese grinsend und schloss hinter ihr die Tür.

    Kopfschüttelnd sah Siobhán Freya noch eine Weile hinterher, dann machte sie sich auf den Rückweg zur Taverne, von der sie gekommen war. So viel heiße Luft um nichts...

    Siobhán grinste nur dezent vor sich hin. Auf Wolfs letzte Worte drehte sie sich zu ihr um und nickte. "Uss, ma soqa. Ich komme mit. Je nach dem, Freya, wie lange du bei Sturm brauchst oder bring ihn einfach mit."

    Kopfschüttelnd hatte SIobhán das Treiben beobachtet und entspannte sich jetzt sichtlich, nachdem sich das Grüppchen immer mehr auflöste. Sie nickte den Wachen zu, egal, ob diese es sahen oder nicht, und gesellte sich dann näher zu Freya und Wolf. ALlerdings drehte sie sich schräg zu den beiden, sodass sie den Teil der Straßen im Blick behalten konnte, den Wolf nicht einsah und lauschte dem Wortwechsel der beiden.

    Grinsend musterte Siobhán erst Freya, dann nickte sie der Wache zu. "Sie hat zwar einen großen Rand für ihre Größe, aber sie ist schon in Ordnung. Sie gehört zu uns." Mit dem Kinn deutete sie in Wolf's generelle Richtung. "Übrigens wird dein Zaubertrank warm."

    Wie von Wolf angewiesen begab sich Siobhán hinter die zweite Wache und folgte ihr, als sie sich Freya näherte. "Bevor du hier falsche Annahmen triffst, solltest du vielleicht nochmal nachdenken." sagte sie leise in das Ohr der Wache und machte sich dann auf einen Schwinger oder ähnliches gefasst, dem sie vorsorglich schon auswich.

    Nachdem Siobhán aus der Taverne getreten war fiel ihr Blick sofort auf den Tumult auf der Straße. Sie schlug sich die Hand gegen die Stirn, seufzte und ging dann in Richtung Wolf, die sie auf dem Weg zu dem Grüppchen erblickt hatte. Die Hand am Dolch an ihrem Gürtel behielt sie die angrenzenden Wege im Blick, falls eine übereifrige Wache daher kommen sollte.