Beiträge von Kimberley von Rabenschrey

    Da hast du Recht. Wobei es manchmal auch nicht Desinteresse ist sondern einfach, weil die Wesen hier durch die Ereignisse auf diesem Kontinent immer wieder sehr abgelenkt werden, um sich wirklich einmal Zeit zu nehmen. Ein wenig schien sie das wirklich so zu meinen, aber auch ein wenig Traurigkeit schien darin zu liegen. Er durchstöberte seinen Tisch indessen weiter

    Was suchst du da eigentlich?

    Schweigend beobachtet Kimberley das Tun des Ritters. Ihre Überraschung war deutlich zu sehen, durch die hochgezogen Augenbrauen, als er offenbarte, dass nur wenige auf die Idee kamen nach dem Warum zu fragen. Doch eigentlich, wenn sie an den Feldzug dachte, war ihr das gar nicht mal so fremd.

    Die Arme locker vor dem Oberkörper verschränkt verfolgte sie seine Suche weiter. Und wartete darauf, ob er mehr dazu sagen würde.

    Was war nun los? Sie spürte den Griff, den Zug an ihrem Arm und im nächsten Moment fand sie sich bei ihm wieder. Was soll das jetzt wieder?

    Kimberley fixierte erst ihn, dann seine Hand um ihren Arm spielst du wieder Spiele? Lass das besser sein....

    Ihre Stimme klang durchdringend, aber ruhig, vielleicht zu ruhig.

    Nein, wenn es so funktioniert, ist es ja in Ordnung. Es fasziniert mich nur. Ich könnte aber nichts, was ich geliebt habe ersetzen. Es kommt vielleicht etwas anderes, ebenso liebenswertes, besonderes. Es ist jedoch nicht wie das andere. Aber... Ich verstehe dich mit dem Gewicht der Vergangenheit.

    Etwas unsicher beobachtete sie Landuin.

    Bin ich dir zu nahe getreten, Landuin?

    Leicht hob sich eine Augenbraue in die Höh, als er so sprach

    Hmm... Geliebte Dinge' ersetzen'?

    Sie stand auf und ihre Schritte führten sie zu dem Portrait. Nachdenklich betrachtete Kimberley die Gesichter der ihr unbekannten Personen und sie erinnerte sich an das, was er ihr aus seiner Vergangenheit erzählt hatte, auch, wenn es wohl nicht viel war. Ihre Finger spielten dabei an einer silbernen Kette, die an einem blauen Wimpel an ihrem Gürtel hing, während sie so da stand. Schließlich löste sich der Blick von dem Portrait und sie ging zu ihm hinüber und blieb dort stehen. Die Landschaft betrachtend verharrte sie einen Moment. Kannst du das?



    So kann man es mit der Ordnung natürlich auch sehen Kimberley lachte kurz.


    Noch einmal ging ihr Blick im Raum umher.

    Stimmt, viele Möglichkeiten hast du an den Wänden nicht mehr. Im Zweifelsfall muss man sich dann wohl die Mühe machen und ab und an umdekorieren, wenn hier noch anderes an die Wände soll.

    Das Familienbild betrachtete sie eine ganze Weile. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf eine kleine Verfärbung der Wand daneben gezogen. Was sag ich das, das scheinst du zwischendurch ja auch schon gemacht zu haben. Kam als Feststellung

    Der Raum zog die Frau in ihren Bann. Ihr Blick fuhr einmal schnell durch den Raum, dann intensiver über die Bücher in den Regalen, das Schreibpult, die Rüstung, den Schild und die Wappen... Seine Worte holten sie regelrecht wieder zurück.

    Unordnung ist es nur, wenn selbst du den Überblick verlierst ein Schmunzeln zeichnete sich ab und langsam setzte sie sich auf den angebotenen Platz auf dem Sofa. Ich mag es.

    Landuins plötzlicher Aufbruch erwischte Sie unvorbereitet. Schnell stellte Kimberley den Becher ab und bemühte sich Eiko beim Aufstehen nicht zu sehr wegzuschieben. Sie stieg über die Bank

    Können meine Sachen hier bleiben oder soll ich sie woanders hin bringen, damit sie nicht im Weg sind? brachte sie noch hervor, als sie über die Bank stieg und das Aeriskind sie mit sich nahm.

    Das Arbeitszimmer? Was war ihm bloß mit einem Mal durch den Kopf gegangen?

    Das letzte Stück vom Keks wanderte in ihren Mund, während sie ihm zuhörte. Dabei beobachtete sie ihn, wie so oft.

    Du hast wieder versucht nichts auszulassen, oder? Wie gut, dass du dann so vor mir sitzt. Dass dein Bein aber wieder in Ordnung ist, freut mich sehr zu hören

    Der Tee wärmte nach der Reise wirklich gut durch und sie genoss dies für einen Moment, ehe sie antwortete.

    Tatsächlich nicht so viel spannendes, wie wohl bei dir. Wir erreichten zum Glück noch die Feierlichkeiten zur jährlichen Schwurfeier des Westens. In der Tat waren diese Tage überwiegend erholsam, aber ich habe auch wenig anderes erwartet.

    Kurz machte Kimberley eine Pause und leerte den Becher, vielleicht auch um sich Zeit zu verschaffen

    Ansonsten war ungewohnter Weise nicht viel, bis ich aufgebrochen bin. Ich versuche mich immer noch wieder einzuleben und meinen jetzigen Platz und Aufgabe zu finden. Aber..... im Satz hielt sie plötzlich inne, schien kurz abzuwägen und entschied sich dann doch weiter zu sprechen ...auch wenn dadurch etwas fehlt, ich bin froh über die Gelegenheit einmal wirklich Zeit für mich, meine Familie und Freunde zu haben. Ich schätze das sehr. Das kam die Jahre vorher viel zu kurz und es wird sicher auch nicht mehr lange andauern, so wie ich dieses Land kenne.

    Eine bessere Existenz? Es klingt, als wäre die Oberstadt eine bessere Klasse als die Unterstadt. Oder verstehe ich dich da falsch?

    Sie geben ihre Existenz auf, müssen neu anfangen, mit anderen um sich herum. Und die anderen müssen sich vielleicht ebenso umstellen, auch wenn sie ihr Heim nicht verlieren.

    Sie genoss weiter die Wärme des Bechers

    Ihr habt euch da einiges vorgenommen..

    Ruhig hörte sie zu und ihre Finger legten sich um den warmen Becher. Er konnte jedoch deutlich sehen, dass seine Platzwunde sie nicht gerade begeisterte.

    Wie oft möchtest du dir noch etwas gegen den Kopf werfen lassen? Irgendwann bleibt noch mal etwas zurück.

    Ein Hauch von Sorge und gespieltem Vorwurf lag im Klang ihrer Stimme, doch das leichte Grinsen verriet, dass es nicht zu ernst gemeint war

    Was spricht für sie gegen die Umsiedlung für die Bewohner? Die Gewohnheit ihres Heims oder auch andere Dinge?

    Sie süßte einmal nach und rührte den Tee um

    Nun, du scheinst ein wenig eingespannt zu sein. Die Sache mit der Unterstadt? Es war wohl das, was dich die letzten Tage beschäftigt hat.

    ein wenig Sorge klang in ihrer Stimme mit. Kurz bückte sie sich leicht hinab und kraulte kurz Eiko, ehe sie sich wieder aufrichtete

    Kimberley dankte der Haushälterin. Tee klang wirklich wunderbar.

    Ihre Sachen stellte sie aus dem Weg und setzte sich seitlich zu Landuin auf die Bank, nachdem Idra gegangen war.

    Sie trug nicht wie bei ihren letzten Treffen die blaue Kleidung, die an die Sephor'Assil erinnerte, sondern eine robuste braune Hose und eine warme Tunika. Zu dieser Jahreszeit war dies vermutlich auch einfach sinnvoller.

    Danke kam es von ihr, als er den Tee eingoss. Und danke, dass du mir gestattest hier zu sein.

    Leicht legte die Frau den Kopf schief und schien ihn zu mustern

    Die Wärme des Kamins drang ihr entgegen und Kimberley öffnete die Schließe ihres Mantels. Die Erwähnung, dass Eiko ihr das Bett vorwärmen würde, quittiert sie mit einer leicht hochgezogen Augenbraue, während sie 'seine Majestät' sehr gut verstehen konnte, dass er sich nicht weiter rührte, als die Drei herein kamen. Ein Grinsen konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.


    Die Frau, die herein kam, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Der Austausch zwischen ihr und dem Albanier verfolgte sie interessiert und die Erwähnung der Unterstadt, ließen die Westlerin noch mehr aufhorchen. Dies wurde allerdings durch die Vorstellung abgelenkt. Mit einem Lächeln wandte sie sich an Idra

    Den Tiefen zum Gruße. Ich bin Kimberley.



    Wirkte sie anfangs noch vorsichtig, ja, vielleicht sogar unerwartet angespannt und stockte kurz in ihre Schritten, als Eiko um die Ecke gerannt kam, so verflog die Scheu nach und nach, als sie ihn so herzlich mit seinem Herrchen sah.

    Na Eiko, da hast du deinen Herren aber schnell bemerkt als er sie so begrüßte, zögerte Kimberley kurz und kraulte ihn dann den Kopf. Die Anspannung verflog langsam.

    Der Blick der Frau hob sich in Richtung von Landuin, als er sich korrigierte. Sie ahnte, was er hatte sagen wollen. Nachdenklich sah sie ihm nach und kam ihm dann mit Eiko hinterher er kennt mich ja nicht. Mal sehen, wie gut wir uns in der Zeit kennenlernen versuchte sie den Moment zu übergehen