Licht der Zukunft und Schatten der Vergangenheit

  • Wann/Wo: Nebengespräch, während des Zeltaufenthalts hier: <!-- l -->viewtopic.php?f=18&t=846&start=225<!-- l -->
    Wer: Schwester Assiah, Sylvana, Zerahl, Tharalari (andere nur nach Absprache!!)


    Tharalari bewegte sich nicht. Die anderen sollten ruhig noch glauben, das sie schlief... es war ihr in diesem Moment mehr als recht. Aus dem Augenwinkel blickte sie auf Zerahl, der direkt neben ihr ebenfalls auf einer Liege lag. Sie erinnerte sich an den geschundenen Körper, an die Schmerzen, an das Leid... sie blinzelte, um die Tränen zurück zu halten... es tat ihr Leid, so unendlich Leid, das sie nicht eher da war, das sie ihm nicht so schon eher einen Teil seiner Bürde abgenommen hatte...
    Langsam dreht sie ihren Kopf zur Seite, damit sie sehen konnte, ob der Hexer wach war...

  • Der Körper des Mannes lag aufgebahrt, wie zu einer letzten Reise auf dem Lager. Irgendwer hatte ihm die Hände zusammengefaltet auf die Brust gelegt. Die blutigen Überreste auf seiner Kleidung zeugten davon, dass dies alles kein furchtbarer Traum gewesen sein mochte. Gleichmäßig ging sein Atem, ganz dem eines erschöpft Schlafenden. Lediglich seine Ohren schienen leicht zu zucken, wann immer jemand in Hörreichweite seine Position veränderte. Fast schien es als würde der Alte nicht mehr schlafen, sondern durchaus Herr seiner Sinne sein.

  • Der Fuchs seufzte tief ob dieser Frage. All die Lebensjahre hatten ihn einfach nicht ausreichend auf seine Wegweiserin vorbereitet. Manchmal erwies sich genau dies als Vorteil, manches Mal jedoch … .
    Leicht grummelnd entgegnete er sich weigernd die Augen dabei zu öffnen „Jetzt muss ich es wohl sein, wo die Anderen deine Worte gehört haben.“ Dies klang eher wie eine Kapitulation, als ein ehrliches Bedauern.

  • Sylvana hatte immer mal wieder ein Auge auf die Beiden gehabt und saß ganz in der Nähe auf dem Boden. Es fiel ihr schon länger schwer sich hinzulegen um Ruhe zu finden. Die meiste Zeit saß sie auf oder vor ihrem Lager und war in Gedanken.
    Sie hörte das Gemurmel, doch sie schwieg...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • *herrje, kann ich denn nichts richtig machen?.... und muss er denn in letzter zeit ständig so eine seltsame Stimmung haben?... *


    Sie schloss ihre Augen und atmete ruhig ein paar Mal ein und aus... dann für sie im Flüsterton fort "geht es dir gut?"

  • Gutmütig erwiderte der Alte „Hab ich dir eigentlich schon einmal gesagt, dass du bezaubernd aussiehst, wenn du dich aufregst.“ Er ließ diese Behauptung einfach im Raum stehen wartete einen Moment und fuhr dann fort „Was soll ich denn sagen, du hast deinen Standpunkt und ich den Meinen. Wir beide sind Kinder unserer eigenen Geschichte.“

  • Sylvana schloss ihre Hand zur Faust und verfluchte ihre guten Ohren. Schweigsam lehnte sie sich zurück und schloss die Augen.


    *Ich lebe und das reicht...*


    Wie oft hatte sie selbst diesen Satz in der letzten Zeit über ihre Lippen gebracht? Sie wusste es nicht mehr... Vorn war zurecht wütend auf sie und es tat ihr leid, dass sie im Streit auseinander gegangen waren. Das alles fing ganz allmählich an sie fürchterlich zu überfordern. Alles brach unter ihren Füßen weg... sie schwebte... schwamm... vielleicht war es besser allein zu sein.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Der Fuchs dachte einige Momente über ihren Wunsch nach. Stille, schwer und unheilvoll hing zwischen den Beiden ehe er schließlich flüsternd seine Stimme erhob „Ich verstehe einfach nicht warum du, Sylvana und neuerdings auch Sie einem Einzelnen so viel Bedeutung zumessen. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, halte es für gefährlich und verschwendete Zeit. Aber gut, du willst eine Geschichte, also sollst du eine bekommen, wenn es dazu führt dass du und die neugierig Lauschende dort drüben endlich Ruhe geben. Ich werde auch versuchen es nicht allzu langweilig zu gestalten und das einzuflechten, was euren Vorstellungen entspricht.“

  • "Ich kann nichts für meine guten Ohren. Ich kann auch gehen... wäre nicht das erste Mal."


    Zerahl sollte lieber aufpassen, dass sie ihn nicht mit etwas schwerem bewerfen würde. Aber es war ihr allmählich gleich... Sie biss sich auf die Innenseiten ihrer Wangen. Gefühle und Gedanken... alles ein reines Chaos. jeder Schritt nach vorn, fühlte sich an wie ein Sprung zurück... Sie seufzte leise.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Zerahls Stimme hob sich bei ihrer Antwort und formulierte Worte direkt an Sylvana gerichtet, die einem Zwang gleich sich wieder und wieder fortpflanzten. "NEIN! Komm her und lerne von einem der war wie einst du!"


    Mit tonloser Stimme sprach der Alte zu beiden „Ich bin grau, denn ich stehe zwischen dem Licht und der Dunkelheit. Wir alle sind grau im Angesicht der Schöpfung. Es ist an uns unseren Weg zu finden und an den meisten schließlich einzugehen in den Kreislauf der Ersten. Viel könnte ich dir erzählen Tharalari Wegweiserin der Val shianna über das Wesen deines Volkes, über ihre edlen Ziele und Taten. Und ebenso viel über ihre Verfehlungen aber du willst etwas von mir wissen." Seine Stimme brach und leise kicherte er vor sich hin.


    "Ich kann dir nicht meine ganze Geschichte erzählen, bin ich doch noch immer an Eide gebunden und liegt auch einiges im Schatten vor mir verborgen. Doch ich kann dir sagen, dass ich bevor jener den du Zerahl nennst unter seinem Volke wandelte und das zu einer Zeit im Licht und zu einer in der Dunkelheit. Worüber willst du nun etwas erfahren, denn ich werde dir nur von einer Zeit berichten."

  • Etwas in Sylvanas Inneren merkte auf. Eine innere Unruhe die sich von der anderen, die sie seit diesem Feldzug verfolgte, unterschied ergriff sie und für einen Moment blickte sie hinüber zu Zerahls Lager.
    Dann erhob sie sich steif, gelenkt von einer fremdartigen Forderung ihres eigenen Seins. Wie ein Kind das man herbei rief, weil es zuhören sollte, nachdem es etwas Dummes getan hatte. Lektionen. Ihr Leben war stets voll davon gewesen...


    Schweren Schrittes kam sie zu den beiden hinüber und setzte sich, ohne sie anzusehen. Ihr Blick ging weiterhin in die Ferne. Sie war da, sie hörte zu...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Assiah war auf ihrer Lagerstätte in sich zusammengesunken. Ihre Augen waren geschlossen und die tiefen, gleichmäßigen Atemzüge deuteten darauf hin, dass die junge Frau wohl nun doch endlich den Strapazen erlegen und eingeschlafen war. Bei zerahls eindringlichen Worten jedoch, ruckte ihr Kopf hoch und sie sah sich verwirrt um.


    "Ich... ich bin wach, bin wach... hier..."


    Sie blinzelte als sie sich ihrer Umgebung bewusst wurde und ihr Blick hinüber zu den anderen fand.


    "Oh... ihr seid auch wach..."


    Mühsam rappelte sie sich auf und tappte zu den anderen, dabei herzhaft hinter vorgehaltener Hand gähnend. Als sie sich dazu gesellte, schien sie zunächst etwas sagen zu wollen, hielt allerdings inne als sie Tharalaris letzte Worte vernahm, setzte sich schweigend und blickte abwartend in die Runde.