• Ein in Grün gekleideter Reiter näherte sich den Grenzen des Protektorats. Er sah etwas ungepflegt aus und er machte den Eindruck, als ob er die letzten Nächte nur sehr wenig geschlafen hat.
    Der Reiter näherte sich weiter der Grenze und je näher er kam, desto deutlicher sah man, als ob er bald vom Pferde fallen würde. Sofort wurde er von einem eifrigen Knaben zum anhalten aufgefordert.


    Heee Da! Wer seid ihr, und was zwingt euch so schnell zu reiten?
    Der Reiter zügelte sein Pferd und stieg ab.
    Grüße. Ich bin Erril aus den Landen Zerbst. Alchemist der Flammenden Rose und Gefolgschaft des Azrael von Arneas.
    Seine Stimme klag etwas aggressiver als er den Namen seines Freundes erwähnte. Könnt ihr mir sagen, ob sich dieser in diesen Landen befindet?

  • Die Wache musterte den Ankömmling kritisch.


    Weltliche Titel waren hier ohne größere Bedeutung, besonders dann wenn derjenige keinen Titel des Nordens oder Titel des Landes trug. aber der Name schien ihm dennoch etwas zu sagen.


    "Es kann gut sein, dass er noch hier verweilt. Zu den Festlichkeiten habe ich ihn zuweilen gesehen. Sollte er das Protektorat bereits verlassen haben, so ist mir dies nicht bekannt oder es war nicht von Belang."


    Die Wache warf einen Blick über die Schulter durch das Tor und dann zurück zu dem Besucher.


    "Ihr solltet euer Glück innerhalb der Mauern suchen, mir ist sein Aufenthaltsort nicht bekannt."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Habt Dank. Sagt, könntet ihr mir den Weg zu den Gästequatieren beschreiben, damit ich meinem Reittier Futter und Wasser bringen kann?


    Die Wache nahm im die Bitte ab und zeigte ihm die grobe Richtung. Von dort würde Erril dann den Weg selbst finden.
    Ach und übrigens, vergesst nicht Euch beim Protektor zu melden!
    Selbstverständlich.


    Nach diesen Worten bestieg er wieder sein Pferd und ritt gemäßlich richtung Stadt.

  • Als Erril schließlich die Stadt erreichte, war er froh wieder in einer Stadt sein zu dürfen. Obwohl er das Land liebte, braucht er auch die aufregenden Gassen einer Stadt. Schließlich gab es dort auch Läden in denen er sein Labor vergrößern konnte.


    Als er in Richtung der Gästequatiere ging, bewunderte er bereits einige Marktstände an denen Köstlichkeiten veilgeboten wurden. Doch er musste sich zwingen weiterzugehen, war sich aber sicher, dass er bald schon zurückkommen würde.


    Noch auf dem Weg zu den Gästequatieren traf er dann, in der nähe einer Schmiede, auf Azrael:


    Na sieh doch mal einer an! Hätt ja nicht gedacht, dass ich euch so schnell finden würde.

  • Azrael kam gerade aus einer der Nebenstraßen. Er wirkte angestrengt, ein wenig traurig und mutlos. Als er Erril erblickte hellte sich sein Gesicht auf, aber sein Blick zeigte auch ein wenig Irritation.


    "Erril? Was machst du denn hier? Ich meine, schön dich zu sehen! Aber was machst du hier?"


    Er streckte Erril den Arm zum Kriegergruß hin.

  • Erril nahm den gruss an.


    Ja ganz richtig. Erril. Ich dachte du wuerdest dich ueber ein wenig Gesellschaft freuen. Ausserdem will selbst ich mal etwas mehr von der Welt sehen. Du hast es ja auch nicht fuer noetig gehalten mir zu sagen wo du hinreitest. Naja das ist ja jetzt auch nur noch nebensaechlich.


    Er erkannte, dass Azrael ein wenig entmutigt war, und fragte:


    Du siehst ja heute auch wieder aus wie ein Tropfen Mercurium. Was bedrueckt dich?

  • Azrael zuckte mit den Schultern.


    "Mercu...was?
    Sagen wir es mal so: Ich hatte einige aufschlussreiche Gespräche in letzter Zeit, und manches Gespräch kann einen ziemlich mitnehmen.


    Was das nicht Bescheid sagen angeht... nach Steinbrück wolltest du ja nicht mit, und die Einladung hierher kam..überraschent.


    Ich wollte ohnehin in Kürze aufbrechen und zu euch in die Hauptstadt zurückkehren. Was machen denn die anderen?"

  • Ein wenig vorwurfsvoll blickte Azrael ihn an.


    "Ich habe es nicht vergessen. Und ich habe mein Schwert nicht im Übungskampf geschwungen, sondern in einem echten.


    Wann haben wir denn vor aufzubrechen? Seid ihr mit den Reisevorbereitungen schon fertig?"


    Er dachte an die anderen. Ihn wunderte ein wenig, dass Erril hierher gekommen war. Hatten Thamiel und Jarev den anderen nicht berichtet, wann er zurück kommen würde?

  • Erril schlug ihm Herzhaft auf die Schulter.


    Ah du verstehst mich falsch. Ich bin nur etwas übermüdet. Ich wollte dich niemals anzweifel... nur nochmal erinnern. Die Drachen benötigen unsere Stärke in circa einem Mondzyklus. Meines Wissens nach sind die Vorbeireitungen schon in vollem gange und wir sollten uns hier ein wenig Sputen, damit wir nicht zuspät bei den Anderen ankommen.


    Erril trat Azrael versehentlich auf den Fuß. Man sah ihm förmlich an, dass er eine Mütze voll Schlaf gut vertragen könnte.

  • "Au!"


    Azrael zog seinen Fuß weg.

    "Ich glaube, du solltest dir eine Mütze voll Schlaf gönnen. Komm, du kannst in meinem Quartier schlafen, solange du zwischen all den Sachen, die noch nicht wieder in den Kisten sind, wo sie hingehören, einen Platz findest."


    Er ging mit Erril in Richtung seiner Quartiere.