"Gut...wie du möchtest" Entgegnete der Landuin trocken und akzeptierte ihre Entscheidung sich selber zu behandeln. Er hatte auch damit gerechnet das sie sich von ihm gerade nicht helfen lassen wollte, obwohl der Gedanke eventuell eine Chance zu bekommen, diese verhüllte Schönheit vielleicht etwas unverhüllter zu Gesicht zu bekommen, doch einen Moment in seinem Kopf herumgeisterte. Der Ritter griff in seine Tragetasche und zog ein Stofftaschentuch hervor mit dem er sich die Finger säuberte. "Wenn wir uns irgend wann einmal besser kennen, wirst du merken das ist anders bin, als viele andere Ritter. Ich könnte es dir erzählen warum das so ist, aber dies ist weder die rechte Zeit, noch der rechte Ort dafür. Finde es selber heraus, wenn du gewillt bist, etwas zu erfahren." Sprach er dann herausfordernd und steckte das Tuch wieder ein. "Die Strafe um die ich bitte, ist keine Strafe um der Reue Willen. Das mag mein Gewissen vielleicht tun, aber das hier..." Der Albernier tippte sich dabei mit zwei Fingern auf seine Herzstelle. "...das bereut niemals eine aerisgefällige Tat. Ich will eine Strafe um der Herausforderung Willen." Sagte er entschlossen und fuhr sich dann mit der Hand durch seine Haare. Erst jetzt bemerkte er, dass er gar keine Mütze auf hatte, weil diese noch am Boden lag. Einmal zum Boden gebückt und die Mütze samt Bunthaube aufgehoben, schon saß sie wieder an Ort und Stelle auf seinem Haupt. "Guten Nacht. Schlaf gut und träum schön Stimme der Freiheit...bis zum morgigen Tag." Der Abschied klang von seiner Seite aus ebenfalls kühl, er blieb aber höflich und machte sogar eine leichte Verbeugung. Mit einer Drehung auf dem Stiefelabsatz wendete der junge Conchobair der Edalphi den Rücken zu und wollte zurück zu seinem Lager gehen. Zwei Schritte war er gegangen, als er stehen blieb und sich wieder umdrehte. "Yael wenn du glaubst, du wärst einfach nur eine Trophäe unter vielen für mich, dann muss ich dich enttäuschen. Nein das bist du nicht und wirst es auch nie sein. Nein, du bist viel mehr. Du Yael bist die hohe Minne. Die Verehrung der aerisgefälligen, weiblichen Schönheit...Ich habe die Herrlichkeit Aeris erblickt und sie ist wunderschön." Die Kühle aus seinem Körper war wieder gewichen. Seine Worte klangen warm und aufrichtig, den mit dem letzten Satz war eindeutig Yael gemeint. Landuin wirkte jetzt wieder glücklich. Er drehte sich wieder um und ging jetzt endgültig zurück in sein Lager. Auf dem Weg dorthin begann er ein Lied zu singen, das die Edalphi noch hören konnte:
"Aeris kennt den Anfang der Welt,
weiß wie´s um ihr Ende ist bestellt.
Aeris weiß genau was geschieht,
und singt ihr ewiges Lied.
Und bin ich einst nicht mehr da,
muss ich einmal von dir gehn.
Kennt sie die ewigen Pfade,
weißt sie dir deinen Weg.
Fürchte dich nicht,
du bist nicht allein,
wir werden wieder zusammen sein.
Jenseits des Horizonts warten,
die einstigen Kameraden."