Wie Feuer und Wind

  • Wo: Assansol, Heerlager
    Wann: Ein paar Stunden vor Aufbruch.
    Wer: Landuin und Valena (andere später auf Anfrage)
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    Der Krieg war vorbei und die Schlacht geschlagen. Es waren ereignisreiche Tage gewesen, die den Albernier erneut an seine Grenzen gebracht hatten und er würde daran noch lange denken müssen. Er war dabei seine Sachen zu packen und verludet sie auf einen Karren und sein Pferd. Zur Ruhe kommen würde er vorerst nicht, den ein anderer Krieg wartete bereits auf ihn im Norden. Das Wetter ließ zu wünschen übrig. Der Himmel war mit Wolken durchzogen und Feuchtigkeit lag in der Luft. Immerhin gab es keinen Regen, im Moment jedenfalls.


    Nachdem der Ritter die Satteltaschen an seinem Pferd befestigt hatte, wanderte der Blick auf seine linke Hand. Unter dem Lederhandschuh blitzte ein Stück Verband hervor. Landuin schmunzelte kurz und seufzte dann kurz auf. Für einen kurzen Moment hielt er inne, doch dann wandte er sich seinem Pferd wieder zu und strich ihm durch die Mähne. Der Blick blieb am Zaumzeug hängen. " Ich verstehe immer noch nicht ganz, warum sie dir damals dort diese Federn befestigt hat."Sagte der junge Conchobair mit einem Lächeln und betrachtete kurz einen kleinen Federanhänger am Zaumzeug seines Reittiers.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • Sie ärgerte sich.


    Nach den Gesprächen des Morgens war sie müde und erschöpft ins Lager der Wegbereiter gekommen, eigentlich in der Hoffnung noch ein paar Stunden Schlaf oder wenigstens Zeit für Meditation zu finden, sich an einem Krug Tee zu wärmen und etwas gegen die Schmerzen in ihren verbrannten Gliedern zu finden; dann hatte Dohreah ihr mit unschuldiger Unwissenheit dieses freche Zettelchen übergeben - und der Frieden des Morgens zerriss.


    Was bildete er sich ein?
    Dieser Mann, von dem sie nicht einmal ein Gesicht zu dem Namen hatte, wagte es?
    Ihr findet mich... - nun soll ich gehen und ihn suchen, damit er seine Frage beantwortet bekommt? Als nächstes gräbt der Brunnen sich vor dem Durstigen selbst!

    Es war der Schlafmangel, der sie so ungehalten machte. Wenigstens hatte er den Anstand gehabt und war einigermaßen höflich geblieben. Dennoch... sie trug noch immer dasselbe Kleid wie gestern, noch immer die Rüstung darüber und noch immer den mittlerweile klammen, roten Lodenmantel. Keine Stunde hatte sie sich hinlegen können, und bisher zu wenig Kaffee gehabt.
    Ich werde nett sein. Ich werde es wenigstens versuchen. Für eine Weile...


    Ihr Blick fiel auf einen der Männer, die sie in Sylvanas Nähe gesehen hatte. Zügig schritt sie auf ihn und das Pferd zu.
    "Zum Gruße," ihre Stimme war noch immer rau, und die Nacht hatte es nicht besser gemacht. "ich suche L Punkt Conchobair." sagte sie ungeduldig und mit einem Ton, der deutlich machte dass eine in die richtige Richtung ausgestreckte Hand als Antwort völlig genügt.

    “Wise words are like arrows flung at your forehead. What do you do? Why, you duck of course.” <br />― Steven Erikson, House of Chains

  • Der Albernier vernahm in seinem Rücken Schritte und dann eine ihm bekannte Stimme. Ein kurzes Schmunzeln huschte ihm über die Lippen. Endlich...möge das "Gefecht" beginnen...


    " Aeris setut. Ihr habt ihn gefunden gnädige Frau." Antwortete Landuin trocken und zog dabei Zaumzeug und Sattel seines Pferdes richtig fest. Erst dann drehte er sich um.


    " Landuin Conchobair zu Wolfenstein. Erster Ritter der Wolfsmark, Leutnant der wolfsmärkischen Garde des Baron Adam von Winterfeld, Offiziersanwärter des Nordens und Neffe des Schwertkönigs. Steht´s zu euren Diensten." Entgegnete er höflich, nahm dabei seine Mütze vom Kopf und machte eine leichte Verneigung.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


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    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


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  • "Aha."


    Sie gab sich keine Mühe den Blick zu verbergen oder wenigstens abzumildern, mit dem sie ihn maß. Die Auflistung seiner Titel überging sie wie bei jedem Ostler auch.


    "Ihr scheint bereits so viel über mich zu wissen, dass ich mich offenbar nicht vorstellen muss. Sagt mir, Herr Ritter, wie reagieren die Damen in Eurer Heimat darauf wenn man ihnen anmaßende Briefe schreibt?"


    Das mit dem nett sein klappt ja gut...

    “Wise words are like arrows flung at your forehead. What do you do? Why, you duck of course.” <br />― Steven Erikson, House of Chains

  • " Es obliegt der Dame ob sie sich einem Mann vorstellen will oder nicht." Entgegnete der Ritter trocken, fuhr sich kurz durch die Haare und setzte sich dann seine Mütze wieder auf.


    Mal sehen wie lange ich für sie brauche...


    " Die Entscheidung liegt daher bei euch. Ich weiß etwas, aber nicht alles, kann mich aber in den meisten Fällen auf meine gute Auffassungsgabe und Beobachtungen verlassen. Ihr kennt die gestellte Frage." Fuhr er trocken fort und musterte sie kurz.


    " Das kommt darauf an, was ihr unter "anmaßend" versteht. Albernische Edeldamen reagieren zu weil äußerst kreativ auf solche Briefe. Ein lautes Wort oder eine Ohrfeige ist dort soweit eher ein veraltetes Vorgehen." Sein Blick war abwartend und ruhig. Der junge Conchobair war gespannt wie ihr nächster Zug sein würde.


    Sie nimmt die Ohrfeige...sie alle haben die Ohrfeige gewählt...

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  • Veraltet, ja?


    Ihre Zügen entspannten sich während er redete, wurden zu einem feinen Lächeln. Kurz schlug sie die Augen nieder, nickte sacht und als sie wieder aufblickte, hatte ihr Ausdruck an Härte verloren. Ganz so als habe ein gewisser frecher Charme sie doch nicht kalt gelassen.


    "Ich gebe zu, ich bin beeindruckt." sagte sie und selbst ihre Worte klang viel freundlicher als noch zuvor. Sie kam einen Schritt näher, senkte die Stimme: "Ignis´ ewige Flamme, bisher hat es nicht einmal Davion geschafft mich so schnell so... anzufachen."
    Und dann war es zu spät, berührte ihre Hand fast beiläufig seinen Arm und im selben Moment loderte Hitze auf, suchte kurz und schloss sich dann gierig um welches Stück Metall auch immer sie zuerst finden würde; pulsierte, tanzte, wuchs und begann zu glühen. [Gegenstand erhitzen]

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  • " Ich sehe das als Kompliment gegenüber den Herrn von Drachenfels an, den ich liebe Herausforderungen." Sagte er keck und ein Lächeln zog sich durch sein Gesicht, nur um direkt danach wieder zu verschwinden, als durch die Armberührung die Hitze durch seinen Arm zog. Er hob den Arm an und seine rechte Hand begann sich zu verkrampfen. Sein Gesicht begann die Züge zu verändern und ging in Schmerz über, denn er sich aber versuchte nicht anmerken zu lassen. Der Albernier atmete schwer, da er versucht die Kontrolle über den Schmerz zu behalten und nicht aufzuschreien. Lass den Schmerz nie stärker als du selbst sein... Schallte der Lehrsatz seiner Großtante durch seinen Kopf. War da so etwas wie ein Knurren von ihm zu vernehmen?
    Trotz das man ihm immer mehr ansah, dass er diesen Kampf nicht gewinnen könnte, warf er dem Igniskind ein trotziges Grinsen entgegen. Dann als er an seine Grenze gekommen war, riss er sich den Handschuh vom Finger und warf ihn zu Boden. Ein Ring am Ringfinger kam zum Vorschein. Dieser glühte immer mehr und war Ziel des vermeidlichen Zauberspruchs gewesen. Mit der linken Hand griff er nach dem Ring und zog ihn sich eilig vom Finger. Ein leichtes Zischen war zu vernehmen, als dieser auf den immer noch feuchten und etwas matschigen Boden fiel. Das würde für die nächste Zeit eine bleibende Erinnerung hinterlassen.


    Der Ritter begann wieder leichter zu atmen und der Schmerz wich langsam aus seinem Gesicht und Arm.


    " Meine Anerkennung. Ihr wisst wie man ein vermeidlich "freches" Mundwerk eine Lektion erteilt. Ich bin beeindruck. Eine Frau ganz nach meinem Geschmack." Sagte der junge Conchobair mit einem fast schon selbstgefällige Lächeln. Man hob Handschuh und Ring vom Boden wieder auf.

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  • Du bist grausam geworden... hallten Hermes Worte durch ihre Erinnerung, während die falsche Freundlichkeit in ihrem Gesicht einem glühenden Glitzern wich. Trotz, Kampf, und um kein freches Wort verlegen; ja, so kannte sie die Kinder Aeris´. Dennoch, diesen Kampf konnte er nicht gewinnen, und sie wussten es beide - mit etwas, das sehr nach Befriedigung aussah, beobachtete sie wie er erst den Handschuh und dann den glühenden Ring von der Hand zog.


    Das Zischen klang ungewöhnlich laut durch den jungen Morgen.


    Seine Antwort lies das Schmunzeln auf ihre Lippen zurückkehren. Sie schätzte ein gewisses Maß an Trotz in Männern. Und mehr noch schätzte sie Rückgrat.


    "Schön, dass ich Euch den Morgen versüßen konnte." ein Teil von ihr war gespannt, ob er sich revangieren würde - und wieder hallten Worte durch ihren Geist, die sie mit Wärme und Glück erfüllten. Fast schade, dass die Bracar es nicht darauf angelegt hatten... Ach, Assansol...


    "Und jetzt hört mir sehr genau zu - Ihr kennt mich nicht. Meine Gründe wieso ich in Khal´Hatra war, gehen Euch nicht das Geringste an; und mir ist gleich welches Bild Ihr von mir habt.
    Wenn Ihr das nächste Mal mit mir sprechen wollt, lasst mich nicht im Morgengrauen nach Euch suchen sondern kommt zu mir. Bedient Euch des Wörtchens "bitte" und wenn das schon nicht möglich ist, bietet mir wenigstens einen Platz an. Gespräche wie das, das Ihr führen wollt, sind zu langwierig um sie auf einer nassen Wiese mit einem gesattelten Pferd an der Hand zu führen."

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  • Er steckte sich den Ring wieder auf den Finger und zog den Handschuh drüber.


    Sie ist gut...


    " Beim nächsten Mal werde ich der gnädigen Dame Tee und Gebäck auftafeln und dafür sorgen das sie einen trockenen Sitzplatz erhält, damit ihre Füße nicht nass werden." Sagte Landuin in einem höflichen Ton und mit einem Lächeln im Gesicht. Es war schwer zu erkennen, ob er das jetzt wirklich ernst meinte oder dort die Ironie triumphierte.


    " Barmherzigkeit...Fürsorge, Hilfsbereitschaft und Gnade gegenüber Schwachen und Hilflosen, ob Alte oder Kinder, sei dem Ritter Pflicht und Zier. So lautet die vierte Tugend der Ritterlichkeit." Sprach er klar und sachlich.


    "Es geht mich sehr wohl etwas an, wenn sich jemand mit einem Mordbrenner einlassen will, der Land, Städte und Bewohner eines ganzen Volkes niederbrennt und sich an ihrem Leid ergötzt."[/ Fuhr der Ritter fort und wurde sichtlich ernster.


    " Lest ihr Zeitung?" Fragte er mit leicht neugierigen Unterton "...dann wisst ihr wie ich zu dem Herrn der Rache stehe." Sein Blick wurde noch ernster und das Ende des Satzes klang recht abwertend.


    Seine Taten werden nicht vergessen bleiben...


    Der Albernier reichte ihr die Hand. " Ihr wollt in dieser Umgebung nicht reden? Bitte wie ihr wollt. Ich erfülle euch euren Wunsch. Ihr dürft wählen zwischen einem Ausritt auf dem Rücken meines Pferdes oder ich besorge euch einen trockenen Platz, mit einem Feuer und etwas zu Essen." Gespannt wartete er wieder ab, was sie tun würde.


    Ich hätte den Ring vielleicht nicht wieder aufsetzen sollen...

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    Einmal editiert, zuletzt von Landuin_Conchobair ()

  • Mutig den Ring wieder anzustecken. Und ziemlich leichtsinnig.


    Sie hörte die Ironie sehr wohl, ob sie nun da war oder nicht.
    "Dann freue ich mich auf das nächste Mal.


    Für heute würde ich zu gern sehen wie Ihr neben mir her durch den Wald lauft während ich Euer Pferd reite -" sie reichte ihm die Hand, begegnete seinem ernsten Blick mit einem harten Lächeln. "-aber das wäre für ein Gespräch ähnlich hinderlich.


    Wenn Ihr Euch benehmen könnt, würde ich mich über einen Platz am Feuer freuen. Aber ich warne Euch, ich kenne bisher nur zwei Männer, die meine Ansprüche an das Rittertum nicht enttäuscht haben."


    Dann legte sie den Kopf leicht schief, sah den Mann noch einmal etwas schärfer an.


    "Wer hat Euch erzählt, ich würde mich Merth´yar verschreiben?"

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  • " Wer sagt den, das ich euch mein Pferd alleine reiten lasse?" Entgegnete Landuin und versuchte ihr Lächeln zu kontern.


    " Eine weitere Herausforderung die ich gerne annehme." Sagte er und brachte sie zu einer der brennenden Feuerstellen, um ihr dort einen Platz anzubieten.


    Bei der Frage nach Merth´yar blieb er ernst:" Das habt ihr zum Teil selber gesagt. Bei eurem Gespräch mit der Regentin, als ihr den Streitkolben unserer Neches´Re in der Hand hielt und sie euch mehrmals fragte warum ihr euch für Merth´yar entscheiden wollt." Der Ritter knöpfte seinen Mantel auf, zog ihn aus und legte ihn Valena wortlos um die Schultern. " Das Ganze klingt nach einer sehr weitreichenden, komplexen Geschichte. Was hat euch die Regentin angetan, dass ihr so einen Groll gegen sie hegt?" Die Frage schien aufrichtig mit einem leicht neugierigen Unterton. Man war auf eine Antwort gespannt.


    Wo ist die Wurzel dieses ganzen Übels, dass so ein Hass und so eine Wut vorherrscht?

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  • Auch wenn sie es niemals zugegeben hätte, sie war froh zu sitzen. Die Verletzungen strengten sie an - am meisten die, die nicht offensichtlich waren. Zweifelsfrei waren ihm die Brandwunden an ihren Armen aufgefallen, nicht zuletzt weil sie ihm die linke Hand gereicht hatte. Die Rechte war noch immer von schwarzer Haut gezeichnet, die Finger wirkten steif, und sie versuchte unauffällig sie außer Sicht zu halten.


    Seine Ausführungen trieben ein leises Lachen auf ihre Lippen.
    "Ain... Ich glaube sie hat lediglich noch weniger Ahnung davon warum ich tue was ich tue, als davon was ich überhaupt tue... - aber Ihr habt Recht, es ist eine sehr komplexe Geschichte.


    Zunächst einmal geht es nicht um mich."


    Das erste Mal seit diese Unterhaltung begonnen hatte, stand kein spielerischer Hohn in ihrem Gesicht.


    "Ich streite nicht für Merth´yar. Und ich verschreibe mich ihm schon gar nicht. Es gibt wenig Undankbareres als für jemanden zu kämpfen, der nicht einmal ansatzweise Respekt dafür aufbringen kann. Bei Merth´ya kommt erschwerend hinzu dass er wahnsinnig ist und ein Mörder."


    Sie beobachtete ihn genau während sie sprach. Ob sie ihn bereits abgehängt hatte?

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  • Ein kurzer Blick fiel auf ihre Arme, er unterlies es aber sie darauf anzusprechen. Vorerst jedenfalls.


    " Gut..." Sagte der junge Conchobair und nickte "...ich habe Zeit und ihr habt meine volle Aufmerksamkeit." Erwartungsvoll nahm er neben ihr Platz.


    " Dann scheinen wir beide die selben Ansichten über die Regentin und Merth´yar zu haben. Respekt ist ein Fundament ohne das viele nicht funktioniert." Erneut nickte er und schaut sie an.


    " Was wollt ihr dann von ihm, wenn nicht für ihn kämpfen, um so der Regentin zu schaden?" Wieder klang es aufrichtig, mit leicht neugierigen Unterton.

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  • "Ich will, dass sie aufhört.


    So wie sie im Moment ist, zerstört sie das, was ich geschworen habe zu beschützen. Wofür ich den Jademeistern und den Smaragdsängern mit meiner Seele bürge - und das lasse ich nicht zu."


    Der Mann war gut. Er stellte gute Fragen, gefährliche Fragen; und er schaffte es ihr das Gefühl zu geben zuzuhören. Schaffte es, dass sie sich nicht mit vorschnellen Meinungen konfrontiert und abgeurteilt fühlte, nur neugierig hinterfragt. Das hatte sie nach seinem frechen Stück Pergament nicht erwartet. Sie musste sich ein wenig zügeln um ihm nicht bedingungslos offen alles zu erzählen.


    "Mein persönlicher Groll gegen sie ist bedeutungslos. Sie frustriert mich, ja. Ich halte sie für gedankenlos, blind und sorglos. Und für grausam... - aber glaubt nicht, ich wüsste nicht wie Merth´yar ist.


    Wäre Nalani nicht gewesen wäre ich in der Kelriothar gefallen als ich den Spiegelpunkt hielt, den Ain den Jademeistern versprochen hatte - nachdem meine eigenen Leute mir die Kehle durchgeschnitten hatten. Bis gestern habe ich ein Schmuckstück getragen, das einer Shaheen des Feuers gehörte - und nicht irgendeiner Shaheen. Mein Herz bricht für die Naldar, ich habe keinen Streit mit ihnen.


    Ich kämpfe nicht für Merth´yar. Die Freiheit habe ich gar nicht. Ich kämpfe gegen Ain." Ob er begreifen konnte, dass das nicht dasselbe war?
    "Er ist nur der Einzige, der mir bisher eine Möglichkeit bietet das zu tun.
    Wünsche ich mir eine andere? Natürlich.
    Sehe ich eine? Nein."

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  • Landuin nickte zustimmend bei den Worten über die Regentin.


    " Diese Worte könnten fast von mir stammen. Ich habe geschworen die Naldar zu beschützen und werde mich auch weiterhin vor sie bei jedweder Gefahr stellen." Sagte er bestimmend zu Valena. Er atmete einmal kurz durch und kratze sich am Hinterkopf.


    " Ich beginne langsam eure Beweggründe zu verstehen. Niemand will vor dem Scherbenhaufen seiner eigenen Werke stehen, das von jemand anderen zerstört wurde, aber ich frage euch: Habt ihr bisher einmal versucht zu ergründen warum die Regentin so ist, wie sie ist? Warum sie so handelt? Das sie vielleicht einfach nicht anders kann?" Fragte der Albernier interessiert und betrachtete sie


    " Es ist zu viel für einen Menschen. Sie wird unter dieser Last zusammenbrechen...


    " Euer persönlicher Groll kann nicht so bedeutungslos sein, wenn sie, wie ihr selber sagt, das zerstört, was ihr geschworen habt zu beschützen..." Sprach er aufrichtig "...wie ist er den der Herr der Rache, der Herrscher von Khal´Hatra?" Fuhr der Ritter interessiert fort und man merkte ihm aber an, das er die letzten Worte mit Abscheu sprach.


    " Ich verdanke den Naldar viel. Die Ar´Janka war es, die den Hauch Aeris in mir weckte. Nun ist sie tot und seit dem führe ich einen persönlichen Rachezug gegen den Untod. Ihr habt gehört was ich bei dem Duell gegen den Noble schrie bevor ich ihm den Kopf abschlug? Wenn euer Herz für die Naldar spricht, dann dürft ihr euren Hass auf die Regentin nicht die Oberhand gewinnen lassen. Ihr werdet dadurch keine klaren Entscheidungen mehr treffen können. Es sollte nicht jedes Mittel recht sein, um jemand anderen zu Fall zu bringen. Vor allem sollte man sich nicht der Hilfe eines Mordbrenners bedienen, der ohne jegliche Rücksicht Hilf- und Wehrlose, Kranke und Schwache, Frauen und Kinder tötet. So werden euch die Naldar nie wieder die Hand zur Freundschaft reichen. Ganz im Gegenteil sogar..." Sagte er erneut aufrichtig, man konnte ihm aber anmerken, dass es für ihn auch etwas persönliches sein musste.


    "Merth´yar ist nicht die einzige Möglichkeit bei eurer Fehde mit der Regentin. Es gibt noch eine andere, ihr habt sie nur noch nicht gesehen, weil euch der Hass auf die Regentin blind macht. Was hat sie euch angetan, das der Hass auf sie so in euch brennt?" Fragte der junge Conchobair weiterhin aufrichtig, den es war eine gewagte Frage. Für einen kurzen Augenblick verkrampfte sich seine rechte Hand dabei. Vielleicht müsste er den Handschuh gleich wieder ausziehen.


    Die Wunde sitzt tief, sonst würde sie nicht so denken und reden...

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  • Sie setzte bereits an um zu antworten, als er diese letzte Frage stellte - und ihr Blick fing ein, wie sich seine Hand verkrampfte. Da war es wieder, dieses feine Glitzern in ihren Augen. Du hast Recht, Hermes, ich bin wirklich grausam geworden.


    "Ihr seid gut. Dieses Gespräch macht mir viel mehr Spaß, als ich erwartet hätte. Ihr müsst erstmal keine Sorge um Eure Finger haben."


    Sie lehnte sich ein wenig zurück, nahm Anspannung aus ihrer Haltung.


    "Ich weiß, warum sie so ist wie sie ist. Und vielleicht kann sie wirklich nicht anders. Aber nicht anders zu können entschuldigt nicht die Welt in Brand zu stecken.
    Wir haben immer eine Wahl."
    in diesen Worten steckte eiserne Härte, und eine Gnadenlosigkeit, deren Weite eisig war.


    "Wisst Ihr, was Merth´yar mir sagte? Er sagte, er wolle sie nicht töten müssen. Er hofft, dass sie ihn nicht dazu zwingen wird. Aber er ist sich sicher, dass sie es in seine Richtung ganz anders sieht... er ist sehr charismatisch, sehr wortgewandt. Und er hat eine Ausstrahlung, die einem Avatar durchaus würdig ist. Ihr fändet Kal´Hatra vermutlich entsetzlich. Ich habe es dort sehr genossen, es war ehrlich." weder wurde sie lauter noch hitziger. Obwohl sie zu meinen schien was sie sagte, fehlte die blinde, heiße Leidenschaft, die so viele Anhänger der Racheflamme ausstrahlten.


    "Ihr habt es selbst gesagt, Ihr werdet Euch bei jedweder Gefahr vor die Naldar stellen. Was würdet Ihr tun, wenn die Naldar nun geschlossen auf die Idee kämen, dass Merth´yars Weg der richtige für sie wäre? Wenn sie willens wären zu ihm zu gehen, willens wären sich von ihm verbrennen zu lassen? Ihr wisst, was das aus ihnen macht. Was es für sie bedeutet...
    Was tut Ihr dann?"

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  • " Ihr seid zu gütig und es freut mich, dass ihr das Gespräch genießt." Entgegnete der Ritter höflich.


    " Ja wir haben immer eine Wahl...ich habe meine getroffen und ihr solltet euch überlegen, ob ihr nicht gut daran tut, euch, wie ich, vor die Opfer dieses "abartigen" Spiels zu stellen?" Fragte er mit ernsten, aber aufrichtigen Unterton und Blick.


    " Ein gnädiger Herrscher mit einem Gewissen? Hm...so etwas kann ich mir kaum vorstellen, nach all dem was ich über ihn gehört habe. Aber vielleicht habt ihr ja recht?. Auf dem Konvent der Elemente kann ich mir ja selber ein Bild von ihm machen." Ein kurzes Schmunzeln huschte ihm durch das Gesicht. So recht glauben wollte er diese Ausführung aber wohl nicht.


    " Wünscht ihr euch, das Merth´yar die Regentin besiegt bzw. sie dabei sogar tötet?" Fragte der Albernier kühl und schon fast anmaßend. Auf diese Antwort war er sehr gespannt, so fern sie darauf überhaupt antworten wollte.


    sie verschließt sich bisher gekonnt meiner Frage was die Regentin ihr angetan hat...


    Sein Blick blieb ernst als sie ihm die Frage über die entflammten Naldar stellte. Ein kurzer Gedanke durchschwirrte seinen Kopf und er blickte für einen Augenblick zu Boden.


    " Dann würde ich ihre Entscheidungen akzeptieren. Ich entscheide nicht über ihr Leben, ich beschütze es nur. Wenn sie diesen Weg einschlagen, dann brauchen sie mich nicht mehr. Aber sie werden diesen Weg nicht einschlagen, den ihre Freiheit ist ihr höchstes Gut. Unter dem Herrn der Rache wären sie niemals frei und die, die er vermeidlich entflammt hat, schlossen sich ihm aus Angst und nicht aus Überzeugung an. So lange es noch einen Naldar gibt, der sich gegen Merth´yar stellt, werde ich mich zum Schutz vor diesen stellen, im Namen der Herrin Aeris." Wieder solche aufrichtigen Worte.


    Eher würden sie alle den Tod wählen, als das sie sich ihm unterwerfen...

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  • "Würdet Ihr?" alle Wärme und jedes Licht verschwand aus ihrem Gebaren.
    "Daneben stehen, jeden Tag aufs Neue, vielleicht für Jahre und zusehen wie sie mehr und mehr zerfallen? Wie das Feuer immer tiefere Wunden in sie brennt bis ihre Seelen nur noch aus Narben bestehen? Wie sie ihre Zuversicht, ihre Freude und ihr Lachen verlieren und vor Schmerzen schreien ob der sengenden Flammen und trotzdem nicht mehr von ihnen lassen können..." und da glühte der hasserfüllte Zorn durch die Maske aus Hohn und Selbstbeherrschung, die sie so sorgsam trug.


    Sie ballte die Rechte zur Faust, und der Schmerz schoss in ihren ganzen Leib, schrieb sich für einen Moment tief in ihre Züge und riss den Rest Farbe aus ihren ohnehin blassen Wangen.
    Es dauerte einen Moment, ehe sie wieder aufsah und sehr langsam die Faust öffnete. Dünnes Blut glitzerte in dem aufgebrochenen Schorf.


    "Wann habe ich etwas von Gnade gesagt? Ignis kennt keine Gnade... -
    - ja, ich wünsche mir ihren Tod. Vermutlich so sehr wie Ihr es Euch wünscht zu sehen wie Merth´yar in einem eisigen See ersäuft wird...


    ...aber hier beginnt das Problem:
    Rechtfertigt mein Hass den Schmerz derer, denen sie etwas bedeutet?"

    Sie blickte auf ihre Hand, auf die verbrannte Haut und das rohe Fleisch und dann war da nur noch rohe Trauer als sie leise, resignierend antwortete:
    "Nein."

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  • Er nickt ernst " Ja das würde ich, denn es wäre ihre Entscheidung diesen Weg einzuschlagen. Natürlich würde ich hinterfragen warum sie diesen Weg gehen wollen und sie davon versuchen zu überzeugen, dass ihr Weg vielleicht nicht der richtige Weg ist, aber am Ende ist es immer noch ihre Wahl. Ich habe nicht das Recht ihren Weg zu bestimmen." Sagte der Ritter ernst und man konnte ihm ansehen, dass ihm diese Worte nicht so ganz einfach fielen.


    " Eure Maske schöne Frau...sie bröckelt." Entgegnete der junge Conchobair trocken, als sie über die Naldar gesprochen hatte und der Zorn in ihr aufstieg. Er betrachtete sie kurz und der Blick blieb auf der Hand hängen.


    geknackt...


    Landuin nahm sanft ihre Hand, griff mit der anderen, freien Hand in seinen Beutel und holte einen Verband hervor. Ohne auch nur irgendwie zu fragen öffnete er einfach ihre Hand, betrachtet die vermeidliche "Wunde" und begann den Verband anzulegen. " Der Verband ist mit einer Salbe behandelt worden und sollte euch Linderung verschaffen. Trotzdem sollte sich das alles jemand ansehen, der weitaus mehr Ahnung hat als ich." Redete er beruhigend auf sie ein und schüttelte dann leicht den Kopf.


    " Das Feuer lässt uns die Gnade zu teil, das wir uns an ihm wärmen dürfen...." Es klang sehr philosophisch.


    "Nein ich muss euch enttäuschen...ich will ihn nicht tot sehen. Bekämpfen ja, töten...nein. Das Recht ihn zu töten obliegt anderen, nicht mir." Erklärte der Albernier sachlich und nickt dann bei ihrem letzten Satz.


    " Ich merke, dass wir wieder in etwas übereinstimmen. Hass rechtfertig gar nichts..." Dann ging sein Blick auf das knisternde Feuer über und seine Gedanken fingen für einen Moment an abzuschweifen.

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  • Glaubst du? Dass du mich kennst, weil du meinen Zorn kennst?


    Ein wenig zuckte sie zurück, offenbar überrascht von seiner Hilfsbereitschaft. Schmunzelte dann aber. "Ja, tut sie – gebt mir ein wenig Schlaf, Kaffee oder ein Lairdom und ich bessere sie aus."
    Denn so tiefgründigen Satz über Ignis´ Gnade entschied sie zu ignorieren.


    "Beantwortet mir nur noch eine Frage: Wenn Hass nichts rechtfertigt, rechtfertigt dann Liebe alles?"

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