Alte Familie - Neue Familie

  • Überrascht von seiner promoten Antwort wurde ihre Miene wieder ernster.
    "Gut. Ich verstehe."
    Die Schmerzen tauchten also plötzlich auf.
    "Hast du etwas anderes gespürt bevor die Schmerzen anfingen?"
    Sie hoffte auf noch mehr Informationen.

  • Liadan hatte wohl wieder zuviel erwartet.
    Sie wollte noch eines wissen, danach würde sie ihn erst einmal in Ruhe lassen.
    "Im Moment hast du keine Schmerzen, oder?"
    Sie stellte die Frage beiläufig während sie dem Pfad um die Mauer weiter folgten.

  • Sie nickte und lächelte. "Das ist gut."


    Liadan beobachtete jetzt vermehrt den Wegrand gegenüber der Mauer. Hier war ein kleiner Abhang auf dem allerlei Moos wuchs. Sie untersuchte die Stelle genauer und fand tatsächlich eine flechtenartige Sorte, die sie zuletzt in ihrer Heimat gesehen hatte.
    Dies erinnerte sie plötzlich daran als Cuilean noch ein kleiner Junge war.
    Er hatte sie hin und wieder bei ihrer Suche nach Kräutern begleitet. Doch hatte er nie so ganz verstanden warum sie das tat. Wie kleine Kinder jedoch so sind, war auch er neugierig und versuchte es ihr gleich zu tun. Er zupfte hier und da das ein oder andere Kraut. Die meisten waren jedoch nicht zu gebrauchen, da er sich das Aussehen der Heipflanzen nicht merken konnte. Eines Tages jedoch fand er dieses besondere Moos das graugrün und gewellt wie kleine Geweihe aus dem Boden wuchs. Liadan lobte ihn damals sehr für diesen Fund und erinnerte sich wie stolz er gewesen war. In diesem Winter litten viele Stammesmitglieder unter einem starken Husten, der mit den üblichen Kräutertees und selbst ihren Heilsteinen nur schwer zu kurieren war. Auch Cuilean war davon betroffen. Liadan hatte noch einen Vorrat von diesem 'Lungenmoos' wie es ihre Großmutter nannte, und verabreichte ihm einen Tee daraus. Zusehends ging es ihm danach besser. Jetzt konnte Liadan ihm auch erklären wofür das Kräuter sammeln gut war. 'Siehst du Cuilean, mit dem Moos das du gefunden hast konnte ich deinen Husten heilen! Dafür ist das Kräuter sammeln gut.' In wie weit er es damals wirklich verstanden hatte war schwer zu sagen.


    Liadan zupfte eine Handvoll von dem Moos und zeigte es Cuilean. "Erinnerst du dich daran?"
    Sie war sehr gespannt auf seine Reaktion.

  • Liadan bemerkte seinen irritierten Blick und schüttelte verneienend den Kopf. Gleichzeitig deutete sie mit ihrer freien Hand auf eine Stelle im Gras. “Nein! Schau, es gibt Unterscheide.“
    Sie deutete dabei auf ein dunkelgrünes sehr flach wachsendes Moos.
    “Kanst du dich daran erinnern wie du als kleiner Junge mit mir zum Kräuter sammeln gegangen bist?“

  • "Um zu helfen. Helfen Kämpfer."
    Cuilean wurde diesem Spiel lanmgsam überdrüssig. Früher als Liadan weniger Fragen gestellt hatte, waren die Ausflüge viel schöner gewesen.
    "Ich keine Fragen mehr mag."
    Er war schon immer etwas schnell darin seinem Bauchgefühl zu folgen ohne dabei auf die Gefühle anderer zu achten. Doch bewegte ihn seit er aus der Trance kam etwas, dass er nun endlich in Worte fassen konnte.
    "Du Terra? Wieso vertreiben den Raben?"

  • So weit so gut.
    "Genau um zu heilen.
    Als du noch ein Junge warst hast du dieses Moos gefunden. Damit konnte ich deinen Husten heilen.

    Sie konnte gut verstehen, dass er keine Lust mehr auf weitere Fragen hatte. Also beließ sie es dabei.


    "Als du mit dem Raben geflogen bist habe ich dich in meinen Armen gehalten und deine Schmerzen gespürt." Sie nickte um ihre Antwort zu bekräftigen.

    "Ja ich bin Terra. Ich wusste nicht was mit dir passiert. Die einzige Möglichkeit dir zu helfen war dich zurück zu holen."
    Hoffentlich verstand er diese Erklärung. Zur Sicherheit wollte sie ihm noch verständlich machen warum sie heute so viele Fragen stellte.
    "Um zu verstehen was mit dir passierte, während du in Trance mit dem Raben geflogen bist, habe ich die Fragen gestellt."

  • Sie steckte das Moos in ihren Beutel, stand langsam auf, nickte und wendete sich zum Gehen.
    Heute Abend würde sie nichts mehr von ihm erfahren. Entweder verstand er sie nicht, oder er vertraute ihr nicht genug. Sie mußte die Zeit für sich arbeiten lassen.
    Enttäuscht, traurig und müde ging sie schweigend mit ihm den Weg zurück.


    Am Tor zur nächsten Ebene angekommen stellte sich erneut die Frage wohin sie nun gehen sollten.
    "Musst du zurück zur Kaserne?"
    Sie wollte ihn ungern so gehen lassen doch sie spürte, dass er ihrer überdrüssig war.

  • "Ich lasse dich gleich schlafen gehen. Doch ich wollte dir noch sagen, dass ich dir gerne wieder beim Kämpfen zuschauen möchte. Morgen oder an einem der folgenden Tage. Ich verspreche dir auch, dass ich nicht mehr so viele Fragen stellen werde.
    Sie vormilierte dies bewusst nicht als Frage und erwartete auch keine Antwort.
    "Gute Nacht und schlaf gut."
    Mit diesen Worten wendete sie sich nun zum Gehen.