• Wann: nach Ankunft der kaiserlichen Schiffe
    Wo: Katzhafen und Umgebung
    Wer: Gerloff und eventuell sehr aufmerksame Bewohner Katzhafens


    Die Schiffe waren vertäut, die Offiziere waren mit einem Boten in die Stadt gegangen, ein Teil der Seeleute haben sich gleichmässig über die Fischhäuser verteilt, um zu essen, nachdem sie die Schiffe hafenfein gemacht hatten. Andere waren an Bord geblieben.


    kaum jemandem wird der Mann in einfacher aber robuster Kleidung aufgefallen sein, der nach Fusel richend und leicht schwankend Richtung Stadt schlenderte und schliesslich in den verwinkelten Gassen Katzhafens untertauchte.


    Wenig später verliess der Mann nahezu unbemerkt die Stadt.


    Gerloff erfüllte seine Aufträge stets gewissenhaft, sich in unbekannten Orten und auf unbekanntem Terrain zu bewegen, war für ihn Routine. Es war ihm nicht schwergefallen, das Schiff mit den Seeleuten zu verlassen und in eine der Hafenkantinen zu gehen, dort die Kleidung zu wechseln und einen auf betrunken zu machen, nur um in der Stadt erneut das Erscheinungsbild zu wechseln. Bei seinen Verkleidungen kam dem Mann zu Gute, dass er sehr schlank war und durchaus mehrere Sätze Kleidung übereinander tragen konnte ohne aufzufallen.
    Jetzt, ausserhalb der Stadt, trug er braun-grüne Kleiding wie sie von Jägern bevorzugt wird und hatte, woher auch immer, Bogen und Jagdutensilien bei sich. Gerloff brauchte etwa 4 Stunden, um die nähere Umgebung der Stadt zu erkunden und sich ein Bild von Landschaft, Wegen und strategischen Möglichkeiten zu machen. Zum Abend würde er in die Stadt zurückkehren und seinem Vorgesetzten Bericht erstatten, danach würde er sich, immer vorausgesetzt es kommt nichts dazwischen und er erhält keine anderen Befehle, auf den Weg zur Grossen Mauer machen.

  • Sie waren schnell, sie waren wachsam, sie waren ausgebildet für diese Aufgabe. Ihre Schatten folgten ihnen ihre Schritte brachten kein Geräusch hervor. Sie waren die Mauer, das Schild der Intrigen und das Auge der Stadt. Und sie sahen den betrunkenen Mann, der von dem Schiff wankte und dann in einer Taverne verschwand. Doch er kam nicht wieder hinaus. Bis sie seine Verkleidung bemerkten, war es zu spät. Doch die Suche begann, der Täter schon bezeichnet. Nach Stunden ruhte das Auge auf ihm und es wird ihn nicht mehr loslassen. Wen das Augen erblickt, der wird nicht entkommen.


    Gerade als Gerloff einen Wachturm des äußeren Walls inspizierte, brachte eine Stimme neben ihm den Mann aus dem Konzept. "He, Jäger, was lümmelst du hier draußen rum, Mann, antreten." Der zugerufene war ein Kommandierender der Armee, das zeigte sein Wimpel klar an. Und er hatte Gerloff wohl zufällig entdeckt. Was nun?

  • Gerloff reagierte augenscheinlich zunächst nicht auf die Anrufung, so als hätte er sie nicht gehört. er ging in die Knie und untersuchte eine Stelle am Boden recht gründlich, dann sagte er, ohne sich dem Soldaten zuzuwenden: "Was haltet Ihr von dieser Spur hier? belauscht uns das Schwarze Eis oder war es jemand anderes?"Die Stimme Gerloffs war leise uns ruhig, jedoch von einer gewissen Kraft und einer starken Eindringlichkeit. Plötzlich wirkte dieser Jäger vertraut und freundlich, nichts falsches oder feindseliges ging von ihm aus.

  • Der Offizier runzelte die Stirn und trat näher. Sich über die Spur beugend murmelte er etwas vor sich hin um dann an Gerloff gewandt zu richten: [Color=yellow] "In der Tat merkwürdig. Entschuldige, da ist dir wirklich etwas aufgefallen. Kein Schwarzes Eis, sieh, die Rillen vorne an der Schuhspitze, das muss eine sehr teure Rüstung sein, die hier durchgestapft ist. Aber wer sollte in so einer Platte direkt an der Mauer entlang laufen...?"

  • "Folgen wir der Spur und sehen nach?" fragte der Jäger den Offizier, "Übrigens, mein Name ist Gerloff." Mit diesen worten hielt er dem Offizier die Hand zum Gruss hin. (Hatte er nicht eben noch einen Handschuh angehabt? seltsam...)


    "Die Spur ist recht frisch, definitiv von heute. Der Tau hätte sie sonst unscharf werden lassen." erklärte er weiter, während er schon begann, der Fährte zu folgen, "Der Grösse des Abdrucks nach war es wohl jemand in menschlicher Grösse. Und wenn er, oder sie, nicht nur Plattenstiefel zur Unterwäsche trägt, recht leicht. " In den Kaiserlanden hätte Gerloff den Abdruck klar einem Elben oder Altvorderen zugeordnet, aber hier in Mithraspera kannte er die Bevölkerungsstruktur noch nicht gut genug, um Schlüsse zu ziehen. Wie dem auch sei, er hatte einen Hinweis auf einen stillen Beobachter gefunden. Es war zwar extrem unwahrscheinlich, dass der Arm des Feindes bis hier her reichte, aber ausschliessen wollte er es nicht. Und würde er hier zuschlagen, würde kaum jemand Verdacht schöpfen. Langsam begriff Gerloff, warum Ser Rodebert ihn mitgenommen hatte, obwohl er eigentlich zu Hause in Verden sein und Lares ausbilden sollte. (Und natürlich aufpassen, dass der Strolch keine Dummheiten macht...)

  • Kurz und kräftig ergriff der Offizier die Hand und gab dann der Truppe, die er befehligt hatte, ein Zeichen, Richtung Stadt zu marschieren. Er selbst folgte Gerloff und nickte bekräftigend. "Gut beobachtet und ja, wir gehen der Spur nach." So schritt er hinter Gerloff her.

  • Gerloff hatte sich entschieden, der Spur nach, statt ihr entgegenzugehen. Sie führte weiter durch unwegsames Gelände bis zu einem Punkt, von dem aus sich die Mauer gut einsehen liess. Hier hatte die Person eine weile gestanden und (vermutlich mittels eines Fernrohrs) beobachtet. dann war sie weiter richtung Küste gegangen. Dort schliesslich trafen Gerloff und der Offizier auf den Beginn der Spur, an einer Stelle, an der es möglich war, die Steilküste ohne Hilfsmittel hinauf und hinab zu klettern. Von dem geheimnisvollen Beobachter war nichts weiter zu sehen.
    "Ich denke, wir sollten in der Stadt davon berichten." Gerloff, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, sprach nur aus, was der Offizier auch schon dachte. Also begaben sich beide zurück nach Katzhafen.
    Auch wenn es dem Nachtmantel deutlich lieber gewesen wäre, die Lage allei zu erkunden, so stellte doch der Offizier seiner Ansicht nach kein Problem dar, auch wäre es nun, da klar war, dass jemand sie beobachtete, vielleicht an der Zeit, den Offiziellen in Katzhafen offenzulegen, wer er war und für wen er arbeitete. Und sollten sich doch Probleme ergeben, nun Gerloff war ein Nachtmantel im Meisterrang...

  • Sowohl Gerloff als auch der Offizier erstatteten in Katzhafen bei den zuständigen Stellen Bericht. Gerloff traff sich anschliessend mit seinen Ordensbrüdern. Einen massgeblichen Einfluss auf die Verhandlungen schien das nicht zu haben, jedoch dürfte Ser Rodebert den Botschafter Lindblum sowohl auf dieses Vorkommnis als auch auf seine eigenen Befürchtungen angesprochen haben.