Der Kohlhändler

  • Es war Markttag, ein Gespann hatte den Platz erreicht und die Männer Ihren Stand aufgebaut.
    Kohlköpfe wurden aufeinander gestapelt, große saftige waren es.
    Als die beiden Männer fertig waren, wandten sie sich an die Menschen die an ihrem Stand vorrüber zogen.


    FRISCHÄR KÖHL, saftisch, knackisch, viddaminreisch.


    Kauft Köhl ihr Leudde des Nördens, nur Heudde für Eusch.


    Der ährenvölle Könisch Thörus schwört darauf ünd ihr soldet das auch tün.

  • Der Händler freute sich, seine Geschäfte liefen mehr als gut, hätte er gewußt, dass die Siedler des Nordens ihm so bereitwillig den Kohl abkauften, er hätte mehr mit gebracht.


    Er blickte gerade einer jungen Frau in das Dekoltee und knetete sich seine Finger.
    Als der Junge den Kohl stahl, reagierte er in keinster weise sondern ließ es geschehen, er wollte das Gemüse so schnell wie möglich los werden und durfte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, schließlich wollte er mit heiler Haut nach Hause kommen.

  • David stand etwas weiter entfernt vom Kohlhändler. Auch ihm war aufgefallen das der Händler seinen Kohl zu überaus "günstigen" Preisen an die Siedler verkaufte. Er selbst hatte mehr Interesse an den Auslagen der Fleischhändler, und besah sich gerade ein gutes Stück Rinderkeule, als ihm eine schnelle Bewegung am Stand des Kohlhändlers auffiel.


    Er sah den Jungen mit einem Kohlkopf fortrennen, und fragte sich noch im selben Moment wieso der Händler nichts unternahm. Der junge Novize lies das Stück Fleisch zurück auf die Warenauslage des Fleischers fallen und rannte hinter dem Jungen her.


    "Wie früher" dachte er sich dabei und erschreckte ohne dies zu wollen einige Siedlerinnen fast zu Tode, die auf dem Platz standen.


    David hatte wenig Mühe dem Kind zu folgen, und somit verringerte sich der Abstand zwischen ihnen. Er drosselte sein Tempo etwas, da er sehen wollte wie der Junge reagierte um einschätzen zu können wie lange er auf der Strasse lebte, und unter welchen Umständen. Für einen kurzen Augenblick sah David vor seinem inneren Auge einen Burschen, kaum älter als der Kohldieb, der gerade versuchte die Barschaft einer hohen Herrin zu stehlen.


    Er ordnete seine Gedanken. Dies hatte nichts mit dem Ziel zu tun. Der Novize der Seraphim hatte genug gesehen. Schnell rannte er durch eine Gasse, die genau so auskam, das er den Jungen am Ende erwischen würde.

    "Ich bin dein Bruder. Und das Wort Bruder bedeutet, ich werde aufpassen, das dir nichts passiert!"

  • In der Zwischenzeit hatte sich eine kleine grüne Gestalt zu dem Händler herangearbeitet. Der Goblin konnte kaum auf die Auslage schauen und so nahm der Händler den kleinen neben der jungen Frau zuerst gar nicht war. Erst als die Stimme des Goblin ertönte wurde der Händler auf ihn aufmerksam:
    "Haben Rezept für Kohl, häh?"
    Als der Händler in Richtung des Goblin schaute, konnte er hinter diesem in ein paar Metern Entfernung eine doch recht hübsche Frau sehen. Störend war lediglich das schwere Lederhalsband, das mit einer Kette mit dem Gürtel des Goblin verbunden war. Ihre Kleidung war heruntergekommen und ihrer Haltung zeigte, dass Sie sich aufgegeben hatte.

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Entschüldigen sie misch die Damö.


    Er wandte sich dem Goblin zu.


    Natürlisch hab isch keine Rözepte dah, isch verkäufe nür den allerfeinschten Köhl aus dem Östlischem Reisch.
    Wenn deine Hörrin etwas erstehen möschte sö kann sie das gerne tün.


    Jetzt erst bemerkte der Händler, dass das Halsband an der Frau lag und nicht an dem Goblin.
    Was für ein Babarisches Volk dachte er sich nur, nahm aber sein allerfeinstes schmeichler Lächeln an und sagte.

    Ah ihr seid der Hörr vön der Frau dört, es töt mir leid das isch es nischt gesehen habe.

  • Sofort witterte der Goblin Geschäfte.
    "Du kaufen?", er deutete auf die Frau, "Machen guut Preis."
    Er leckte sich über die Lippen. "Was wollen haben für Kohl?"

    Orga Quellar Xarann

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    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • David war bis zum Ende der Gasse gerannt als er das Gebrüll des Händlers hörte. Er fluchte innerlich und drehte sich um und rannte zurück. Er konnte den Jungen gerade noch um eine Ecke flitzen sehen und nahm wieder die Verfolgung auf.


    Du bist unvorsichtig geworden! mahnte er sich selbst.


    Der junge Novize preschte an dem noch immer brüllenden Händler vorbei, und um die Ecke herum.

    "Ich bin dein Bruder. Und das Wort Bruder bedeutet, ich werde aufpassen, das dir nichts passiert!"

  • David riss die Augen auf. Vor ihm stand eine Meute halbstarker, die mit Steinen oder anderen rumliegenden Gegenständen auf ihn losgingen. Einer der Jungen war definitiv der Kohldieb, der ihn nun böse angrinste.


    Schnell reagierte der Novize und wich einem anfliegenden Stein aus, einem der Strassenkinder schlug er mit einer gezielten Handbewegung in die Magengegend, sodass er zumindest für einige Minuten andere Probleme hatte.


    "Im Namen der Elemente und der Sieben, Wind, sei mir Schutz und Schild!"


    Die Steine und Äste, sowie die verfaulten Essensreste prallten an dem magischen Schild ab.

    "Ich bin dein Bruder. Und das Wort Bruder bedeutet, ich werde aufpassen, das dir nichts passiert!"

  • Als der Hagel von Wurfgeschossen verklungen war und die Magie aufgebraucht, spührte der junge Novize einen Schlag von hinten, der ihn hart am Hinterkopf traf und ihn in die Welt des Bewustlosen zog.

    Ein großer Jugendlicher baute sich über ihm auf.


    Dämlicher Engelsbote.


    Sagte er hämsch lachend.


    Nehmt ihn aus, aber lasst ihn am Leben!


    War der Befehl des Anführers.

  • Der Kohlhändler schien zu überlegen, die Frau war sehr schön und seine Leute im Osten mussten ja nichts davon erfahren, er grinste und zog die feisten Lippen zu einem wolllüstigen grinsen auseinander.

    Na, saschen wir mal sö, dü bekömmst eine ganzö Mengö vön dem Köhl und isch bekömme ein paar Stünden mit deinem hübschen Besitz.
    Was sagst dü dazü?

  • Der Goblin dachte nach.
    Die junge Frau hingegen hob den Kopf und sah zu dem Händler. Ihre rehbraunen Augen waren schreckgeweitet und der Händler konnte eine unausgesprochene Bitte darin sehen: Bitte nicht.
    Jetzt, wo er Ihr hübsches, von verschmutzem, ungekämmten goldenen Haaren umrahmte Gesicht ganz sehen konnte, schätze er Ihr Alter auf vielleicht 16, höchstens 17.
    "Hmm, gebraucht machen Preis auf Markt kaputt. Von wieviel Kohl wir reden für sagen 2 Stunden?" meldete sich der Grüne wieder zu Wort. "Nicht vielleicht wollen kaufen. Mädchen haben gute Zähne." Er grinste schief.

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    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Der Händler dachte nach und rieb sich über das Kinn.


    Hmm köfen sacht ihr?

    Er trat hinter seinem Stand hervor und begutachtete die Frau von oben bis unten.

    Nün, isch würde sagen, dasch diese wünderschöne Frau meinen ganzen Köhl wert isch.
    Aber nür wenn wir tauschen, dü bekömmst den Köhl und isch die Frau, mein kleener grüner Freund was sachst dazü?

  • Der Goblin dachte kurz nach und nickte dann eifrig.
    "Klingen gut."
    Er überlegte kurz. Die Sklaven war zwar ganz hübsch, aber hier oben konnte er sie nicht wirklich gut verkaufen und für die Drow war sie wertlos.
    "Sein Einverstanden."
    Er spuckte in seine rechte Hand und hielt sie dem Händler hin. Langsam tropfte der gelbliche Speichel an der Hand hinunter.

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    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Leicht angewiedert, sich aber versuchend nichts anmerken zu lassen, spuckte der Händler in seine eigene Hand und schlug ein.


    Er verlangt den Schlüssel zum Halsband und zog die Frau zu sich herüber und flüsterte.


    Sei unbesörgt, isch böfreie disch nür, der Köhl gegen deine Freihöit zu tauschen is nür reschtens.


    Dann grinste er den Goblin wieder an.


    Nö dänn wünsch isch juten hünger würd isch mal sagen öder gütes Geschöfte machen.

  • Breit grinsend band der Goblin die Frau los und zerrte sie grob herbei. Dann drückte er dem Händler die Schlinge in die Hand und kramte ienen Schlüssel aus seiner schmutzigen Tasche.


    "Ich nix hören schlecht von Dir, klar!" fauchte er die Frau zum Abschied an, die zusammenzuckte.
    Dann begann er um den Kohlstand herumzulaufen und sich alles genau zu betrachten.

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    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Der Händler nahm den Schlüssel und hatte die Frau an die Hand genommen.


    Juten Hünger sach isch mal dann.


    Dann flüsterte er wieder zu der Frau.


    Bittö fölg mir langsam, wir söllten schnell die Stadt verlassen.


    Dann ging der Händler los, erst gemächlich, dann wurde er schneller.

    Der Goblin schaute sich die Beute seines Tauschgeschäftes an, der Kohl sah gut aus, vor ihm lagen volle saftig aussehende Kohlköpfe.
    Als er einige Anhob, stellte er aber schnell fest, das einige sehr leicht vom Gewicht waren.

  • Das innere des Kohlkopfes war unansehnlich und stank muffig, der Goblin wußte, er war reingelegt worden, er hatte seine Sklavin gegen fauligen Kohl eingetauscht und davon hatt er nun eine ganze Wagenladung.
    Er blickte auf und versuchte im dichten Treiben, den Händler oder seine Sklavin zu erkennen, doch waren diese wohl schon über alle Berge.

  • Laut fluchend packte der Goblin den Stand zusammen und machte sich mit seinem fauligen Kohl davon. Hier oben würde er ihn wohl kaum verkaufen können. Aber in Shalzad gab es genug Wesen, die soetwas essen konnten. Vielleicht hatte er da einbisschen mehr Glück mit sienen Geschäften.


    Noch nicht einmal Anzeige konnte er erstatten. Er konnte den Hänlder nur unzurecihend beschreiben und einen Namen hatte er auch nicht. Menschen sahen doch alle gleich aus....

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