ein seltsam vertrauter Anblick

  • Die drei Kaiserländer verliessen den Raum und begaben sich nach Draussen. Vor der Grossen Halle trennte sich Tobi von den anderen beiden und begab sich scnellen Schrittes in Richtung Hafen, während Heinrich und Konrad gemütlich, aber nicht zu langsam zum Grünen Graben schlenderten.


    Im Grünen Graben war der "Stammtisch" der kaiserlichen Offiziere wieder aufgelebt und so assen alle ranghöheren Kaiserländer mit Ausnahme der diensthabenden Offiziere, die an Bord der Schiffe waren, dort zu Mittag. pünktlich nach dem Essen war auch Tobi in Begleitung eines jungen Mannes in der Uniform eines Unteroffiziers der kaiserlichen Flotte wieder bei Heinrich.
    Der Unteroffizier, der beim näheren hinsehen spitze Ohren hatte, wenn auch nicht von der Länge wie die Timeons oder Antoninos', Grüsste Heinrich militärisch.
    "Mathajas, gut dass Du so schnell kommen konntest. Wie es aussieht werden wir hier zügig alles geregelt bekommen. Ich rechne nicht damit, dass wir hier sehr lange zu tun haben werden. Du solltest dir jetzt eine Möglichkeit suchen, nach Aldarias Wacht zu reisen. Du solltest zumindest die Stammmanschaften unserer Schiffe in Katzhafen antreffen. teile ihnen mit, sie sollen uns dort erwarten, dass die Flotte gemeinsam zurücksegeln kann. Je nach dem, wann wir dort loskommen, schliessen wir uns dann wieder den Schiffen deGoas an, entweder vor Freihafen oder auf der Nordrute. Nicht dass die da alleine lossegeln und wir uns verpassen." Sagte Heinrich.
    "Aye, Sire. Soll ich alleine reisen?" "Schau, ob du dich irgendwo anschliessen kannst, anderenfalls nimm noch ein oder zwei Kameraden mit und bewaffnet euch anständig, es streifen immernoch finstere gestalten und Verfehmte durch die Lande."
    "Aye, Sire!" Damit entfernte sich Mathajas wieder
    "Bleibt uns jetzt auf Av'Sha zu warten und uns dieses Haus mal anzusehen. Aber ich gehe davon aus, dass wir geeignete Räume bekommen werden." schloss Heinrich
    "Darum mache ich mir keine Gedanken, was mich etwas irritieret, ist, dass hier in Exilia alles sehr stark zentralisiert ist. Solche Systeme mögen ihre Vorteile haben, sind aber auch anfällig für Probleme." gab Konrad zu bedenken.
    "Nun, zum einen kennt man uns hier und wir kennen die Exilanten, was für unsere Projekte von grossem Vorteil ist, zum Anderen war es von Anfang an der Plan, unabhängig und komplett neben der Zentralwirtschaft zu arbeiten. So haben Probleme in der Versorgung in der Stadt keine nennenswerten Auswirkungen auf uns und wir können mi8t unseren Möglichkeiten einspringen, wenn Engpässe entstehen. Wie die Stadt Exilia wirtschaftet ist ihre eigene Entscheidung und letztenendes nicht unser Problem. Solange wir hier einen hafen haben, in dem wir unseren Güterverkehr abwickeln können, bin ich zufrieden. Und wenn Exilia was wirklich dringend braucht, wird Av'Sha uns das schon mitteilen."
    "Also für mich klingt es so, als ob es für uns gut läuft, da brauchen wir uns den Kopf nicht über Dinge zerbrechen, die uns gar nicht betreffen. Ich bestell noch ne Runde Bier, wer will?" Mit diesem Vorschlag beendete Karl Brunczyk die Diskussion.

  • Später am Tage verliessen drei Personen die Stadt in östliche Richtung. Sie trugen robuste Reisekleidung und die in Exilia bereits bekannten geschlossenen Mäntel, die in den Kaiserlanden so beliebt waren. Einer von ihnen hatte einen Bogenköcher und einen Pfeilsack auf dem Rücken, unter seinem Mantel schaute die Spitze eines Katzbalgers hervor. Der zweite, der statt der Kaputze einen braunen Filzhut mit breiter Krempe trug, hatte eine langstielige Kriegsaxt, die er wie einen Spazierstock trug und der dritte war mit einem Breitschwert bewaffnet. Der Bogenschütze, ein Elb mit schwarzen Haaren, schien die Führung der Gruppe übernommen zu haben. Ziel der drei Kaiserländer, die als Boten unterwegs waren, war Aldarias Wacht.

  • (Als Abschluss dieses Handlungsstranges eine Zusammenfassung, was noch geschah)


    Av'Sha erschien pünktlich, als die Kaiserländer gerade mit dem Essen fertig waren. Sie hatte Auszüge des Grundbuches und Unterlagen über ein Gebäude dabei. Das Haus ein älteres, zweigeschossiges Gebäude am Exerzierplatz, das von einem zweiten, weitaus grösseren und höheren Gebäude eingefasst war, schien aktuell leer zu stehen.
    Nach der Theorie einigte man sich darauf, das Haus zu besichtigen. Am Exerzierplatz zeigte sich dann, dass das Gebäude wol schon länger nicht mehr regulär genutzt wurde, die, wie die meisten Gebäude der Stadt aus dem grauen Granit der Steilküste errichtete Fassade wirkte solide und edel, jedoch aktuell nicht sehr einladend, zumal alle Fenster mit hölzernen Läden verschlossen waren. Das Gebäude verfügte über ein Portal zum Exerzierplatz und ein weiteres zur inneren Stadtmauer hin. Beide Portale führten durch überwölbte, Tunnelartige Durchgänge auf einen Hof, der durch Arkaden gegliedert war und wohl die Räume des Hauses erschloss. In aktuellen Zustand machte gerade das Obergeschoss einen recht zugigen Eindruck. Im Erdgeschoss fand sich neben einem langen, schmalen Raum und einer grösseren Stube auch eine recht grosse Schwarzküche. Alle Räume waren mit Gewölbedecken ausgestattet. Das Obergeschoss erwies sich als eine Zimmerflucht, die vom Arkadengang aus erschlossen wurde und drei Räumen, die mit ihren Bogenfenstern den Grünen Graben überblickten. Hier sah man auch, dass das Haus wohl dreigeschossig geplant war, aber nicht fertiggestellt worden war. Unter dem Haus gab es noch drei Kellerräume, die als Lager gedient hatten, jetzt aber, wie der Rest des Hauses, leer waren.


    am Folgenden Tag verliess die WULFERICA gemeinsam mit der PHOENIX den Hafen. Beide Schiffe namen zunächst Kurs auf Katzhafen. Die BEREMON verblieb in Exilia.


    In den folgenden Tagen begann es um das Haus geschäftig zu werden, ein Baugerüst wurde errichtet und Granitgestein, Bauholz und anderes Material wurde angeliefert. (Freilich nicht die massigen Quader, aus denen das Erdgeschoss bestand)
    Nicht ganz einen Monat später war das Haus auf drei Geschosse aufgestockt, die Arkaden des Innenhofes hatten in den oberen Geschossen verglaste Fenster erhalten und aus den drei unregelmässig geformten Räumen im ersten Stock war ein eleganter, wenn auch asymetrischer Saal geworden. Zwei Wochen später wurde die kaiserliche Botschaft eröffnet. Im Erdgeschoss fand sich eine Wachstube, das Geschäftszimmer der Botschaft und Bibliothek, für die extra Bücher aus der Alten Welt hergebracht worden waren, sowie die Schwarzküche. Das erste Obergeschoss beherbergte neben dem Saal Gästeräume und das Dienstzimmer des Botschafters. im neu entstandenen zweite Obergeschoss schliesslich befanden sich die Wohnräume der Botschaft.


    Auch im Hafen war inzwischen ein neues Gebäude entstanden, das aus einem Haus mit einer hallenartigen Diele und einem Lagerhaus bestand. Das neue Gildekontor. Die Gilde nahm den Handelsbetrieb recht zügig auf und Exilia wurde zum Umschlagplatz von Sarazenentrunk, Süssspeisen, Tee und Kunsthandwerk aus dem Orient; Tuch und anderen Textilerzeugnissen aus den Kaiserlanden und sonstiger Ware aus der Alten Welt. Inzwischen war auch die Schifffahrtsroute der Gilde angelaufen und ein mal im Monat lief ein Handelsschiff der Gilde Exilia an.


    Bis zur endgültigen Ernennung eines Botschafters übte Ser Körthany Randokar dieses Amt aus Er sollte noch bis zum kommenden Frühjahr dieses Amt bekleiden. Pünktlich zur Botschaftseröffnung war auch Ser Heinrich Rotmantel wieder da, der auf dem Landwege von Aldarias Wacht zurück nach Exilia gereist war.