Sylvana war Tarabas in ihr Zelt gefolgt. Insgeheim hatte sie zwar gehofft ein wenig den Nachthimmel genießen zu können, aber zuhören konnte sie im Grunde überall.
Falls ihr beide euch setzen wollt...
Das Zelt war mit einigen wenigen Fellen ausgelegt, immerhin war man relativ rasch aufgebrochen.
Als beide eingetreten waren, seufzte der Priester auf und es schien plötzlich eine Last auf ihm zu liegen.
"Wie geht es dir?"
Die Neches Re verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte einen Moment, bevor sie antwortete.
Wie es einer Neches Re geht, die einer Nyame dient, deren Archon anscheinend dabei ist den Verstand zu verlieren. Ich lebe, aber gut geht es mir nicht. Sorgen um das Reich lassen mich nicht schlafen und das ist nur das Feuer, das gerade am akkut am hellsten leuchtet...
"Dreht er denn durch? Verliert er den Verstand? Oder ist es etwas anderes?"
Das fragst du ausgerechnet die Frau, die er seit zweieinhalb Jahren mit Lügen und Sabotage, oder auch sienen Handlangern, auf Abstand hält als wäre ich von der Pestilenz befallen? Meiner Meinung nach ist sein Realitätsempfinden sehr weit entfernt von dem was Realität ist, er hört auf die falschen Stimmen und sein verhalten ist geprägt von Wankelmütigkeit. Das ist das was ich dir berichten kann... Er hat Ka'Shalee ziemlich vor den Kopf gestoßen...
Ihr zwar auch, aber das hielt sie im Augenblick nicht für von Belang...
Seine Entscheidungen sind sprunghaft und willkürlich. Verantwortung übernimmt er nicht... Wenn du Vermutungen hast, dann nur raus damit.
Liandra blieb am Eingang des Zeltes stehen.
Tarabas hatte sie gerufen, sie hatten viel gesprochen nachdem sie ihren Bericht über die Reise gen Osten endlich abgeliefert hatte. Zwar nicht über die Vorkommnisse dort aber sehr wohl über alle Berichte die in der Gesamtheit ein besorgniserregendes Bild auf den Norden warfen.
Vorerst zog sie es vor nur zuzuhören und nichts zu sagen.
Sie hatte den Archon im letzten Jahr gesehen und hatte nicht wirklich etwas seltsames bemerkt. Vielleicht das er gelöst erschien, trotz anstehender Aufgaben. Nur das war offenbar nicht das was Sylvana meinte.
Doch. Ist es... ich habe es ihnen sogar schon vor einer ganzen Weile einige Male ernsthaft nahe gelegt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Für die beiden war das auch durchaus sichtbar, aber zum Einen wussten sie nicht, was sie dagegen hätten tun sollen und zum Anderen hat er sich Gesprächen darüber entzogen. Vielleicht waren sie in dieser Sache auch einfach ausnahmsweise mal gutgläubiger als ich ...
Assiah hat versucht mit ihm zu sprechen. Sie sagt, er habe gespalten gewirkt, wie zwei verschiedene Personen... und als sie dann seine Leute befragte, wie lange dies schon so sei, hieß es nur "Schon länger, es kam schleichend"... Immer wenn ich Kahina oder andere aus seinem Umfeld darauf hinwies, dass er nicht ganz bei sich ist und ich das Gefühl habe, dass er sich verliert, wurde ich nur belächelt.
Oh wieviele Versuche hatte sie unternommen... Wieviele Vorwürfe dafür geerntet...
Die Hinrichtung von Optimus... die Spielchen mit dem Orden der Seraphim... das sich besaufen mit Collin während Ka'shalee seinen Platz im Kriegsrat einnehmen muss... dieser völlig verantwortungslose Befehl an die Truppe auf der Mission zum Lager der Kell'Goron, wahlose Todesdrohungen ohne Sinn und Verstand... spontane Meinungswechsel wenn er am selben Tisch innerhalb von Augenblicken mit Protektoren spricht... soll ich weiter machen?
Wir mögen Abstand zu Walays gehabt haben, weil er ihn gesucht hat, aber wir sind weder blind noch unaufmerksam... Es ist eine Sache wenn er sich an mir austobt, eine andere wenn sein Verhalten das Reich in Gefahr bringt.
Ich würde ihm ungerne unterstellen, dass er ein sehr umtriebenes Spiel spielt... aber es gelingt ihm in der öffentlichkeit der zu sein der er sein sollte, wenn er denn mal an der Seite seiner Leute war... sonst bietet er ein ganz anderes Bild. Selbst seine Garde hat uns, oder vielmehr Assiah, um Rat und Hilfe gebeten...
Offenbar braucht der Archon keine Hingabe sondern einen Arschtritt. Nur Zweifeln sollte man nicht, schließlich kann keiner in seine Gedanken sehen....oder....dachte sie bei sich
Sie grinst bei dem Gedanken, wie jemand Walays Rabenschrey in den Hintern trat. Und ihm dann gehörig den Marsch bließ. Nur leider war das ganze kein Spaß sondern bitterer Ernst und so verging das Grinsen so schnell wie es gekommen war.
Sie sagen beide, dass sie nicht in der Lage wären derlei Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Ich würde ihre Erklärungen so deuten, dass ihnen die Empathie fehlt eine... ins Wanken geratene menschliche Seele wieder in Ordnung zu bringen.
Netter konnte sie den Zustand von Walays nicht umschreiben, auch wenn ihr eigentlich danach war wesentlich deutlichere Worte zu verwenden.
Und ich? Mich hat er nicht mehr an sich heran gelassen und das mitunter ganz bewusst... Er hat damals die Bindung zu mir mit einer großen Lüge beendet... und dann wurde es immer schlimmer. Bis ich mich fern gehalten habe, oder erfolgreich fern gehalten wurde...
Es wurde dann ruhiger, wenn auch für mich nicht wirklich besser.
Sylvanas Stimmlage veränderte sich. War sie eben noch durchaus spitz und hart gewesen, so wurde sie jetzt sehr betroffen... beinahe verletzlich. Ihr Blick war gekränkt und fixierte einen Punkt im Zelt.
Ich habe Tovak das Selbe gesagt... selbst wenn ich es gekonnt hätte... er hätte mich nicht helfen lassen. Und die anderen, jene die jeden tag bei ihm sind und glauben an ihn heran kommen zu können, haben meine Warnungen ignoriert...
"Sobald Walays zu uns stößt, werde ich mit ihm sprechen."
Sie hob leicht die Schultern.
Ich werde dich davon nicht abhalten... ihre Stimme klang seltsam traurig. Die Geschichte wiederholte sich... und sie war sich nicht sicher, wie gut sie das noch einmal ertragen würde.
Kurz schloss sie die Augen und tat das, was sie am besten konnte... sich bemühen ruhig und gelassen zu wirken, auch wenn in ihrem Inneren ein Feuer seinen Weg suchte.
Mach dir aber nicht zuviele Hoffnungen... wie absurd das in dieser Gesprächsrunde klang... Gibt es noch mehr, was dich beschäftigt? fragte sie ehrlich interessiert.
"Vieles... ich verliere die Geduld mit den Tivar Khar'assil. Sie haben das Dokument über die Schwerter seit fast einem Jahr und ich höre... nichts."
Er biss die Zähne zusammen und ballte eine Faust.
Sie machte kurz einige Gesten. Da Liandra am Zelteingang verblieben war, waren diese vermutlich eher schlecht einzusehen (PN).
Dann verschränkte sie wieder die Arme.
Jetzt sag aber nicht, dass dich das wundern würde... Was willst du diesbezüglich tun?
Er nickt nur kurz ehe er antwortete.
"Ich weiß es nicht. Nachfragen wenn ich Faryanne sehe.... oder Xune....
Es hängt so viel von dieser Unterschrift ab..."
(oki der einfachheithalber schieb ich die timeline etwas vor, ich hoffe das passt alles soweit zusammen, ich glaube wir reisen und lagern ja alle gemeinsam vor dem CvM)
Sik, die zierliche Drow nahm zielstrebig Kurs auf das Zelt der Neches Re. Taldra hatte ihr einen Tipp gegeben, es wäre höflich, den Herrschaften die eben errungene erlesen Speise anzubieten. Es gab nur einen einzigen Grund, warum Sik dies tatsächlich tat. Sie wollte herausfinden, ob der Tipp von Taldra sich als nützlich erweisen würde oder ob sie Sik damit in ein Fettnäpfchen treten lassen würde. Eine perfekte Gelegenheit, Taldra zu prüfen und sie und ihre aussagekraft näher kennenzulernen. In ihrer Hand trug Sik ein Brettchen. Darauf lagen die Stücke des erlesenen zarten brustfleisches des Fasans, welche sie einige sanduhren zuvor frisch erlegt und gegrillt hatte. Sie hatte teure und aromatische kräuter verwendet. Der Duft der speisehäppchen verriet für die feinen nasen, wenn sie ihn wahrnehmen würden, die gutequalität eine frischen jagdmahlzeit. Nervös? Kein grund nervös zu sein...wozu denn..keiner würde ihr den kopf abreissen...höflichkeit.. sie grübelte und bewegte sich weiter auf das Zelt der Neches Re zu.
Als sich Sik nähert tritt Liandra vor das Zelt und Sik hört ein bedrohliches wölfisch es Knurren.
" Was wünschst du?" Kommt es vermeintlich höflich aber mit dem knurrenden Unterton von ihr.
Sik blickt Liandra ruhig an. "Nun, die Sargtline haben gerade frisch einen Fasan gefangen und zubereitet. Die Höflichkeit gebietet, die Delikatesse zu teilen. Wir haben das beste, das zarte Brustfleisch, für den Jabbuk und die Neches-Re reserviert. Ich möchte ihn dies als kleine Aufmerksamkeit anbieten. War eine Idee von Taldra." bei dem letzten Wort lächelte sie kalt.
Liandra zieht verwundert die Augenbrauen hoch. Sik war irgendwie witzig, verrückt aber witzig. Und Tal'dra, mit ihr würde sie mal einen Fasan rupfen.
Die Stimme wurde direkt freundlicher.
"Du darfst mir das Brettchen geben. Ich werde es nach Prüfung den beiden in deinem Namen vielleicht überreichen."
Sie hält die Hand in Richtung des Brettchens.
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