Aufbruch zu neuen Uferlosigkeiten

  • Wo? (Selfiran, danach:) Gales Morgan
    Wer? Wer Naira kennt bzw. wer immer mitspielen möchte

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    Die erste richtige Sonne des Jahres brannte auf die Stirn des hellhäutigen Spitzohrs, das eilig Zeug auf einen Wagen warf und dann dem Tuva mit einem lauten Uruk-Wort bedeutete, er möge die Tiere antreiben.


    Das Pferd hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als Naira selbst sich hinaufschwang. Sie hatte über die Wintermonate das Reiten erlernt und beherrschte es nun fast ebenso gut wie ihre seltsamen Verrenkungen, mit denen sie wieder ihre alte Geschmeidigkeit seit Geburt des Kindes zurückgewonnen hatte.


    Das Kind blieb zurück. Die Orks würden darauf achtgeben, bis die Zeit für die endgültige Entscheidung über den Vater anstand.
    Jetzt erst einmal würde sie alleine reisen. Es gab soviel zu entdecken!
    Es gab auch soviel auszuprobieren!


    Und dafür brauchte man Drow!

  • Von Kjona bis Selfiran konnten sie sich für lange Zeit in den Wäldern halten; dann ging es auf dem Fluss weiter bis nach Torhaven.
    Naira stand Schiffen sehr zwiespältig gegenüber - die Geschichte ihres Volkes erinnerte sie zu sehr daran, was der Drang, schnell vorwärts zu kommen, verbrechen konnte!


    Doch jetzt hatte sie es selbst eilig.


    Zwei Tage wollte sie in Selfiran bleiben und Material der Menschen kaufen, um ihre eigene Ausstattung zu ergänzen. Die in Selfiran hatten viele Heiler. Sie benutzten dünne Werkzeuge aus Metall, um Schnitte zu öffnen und Wunden auszuschaben.
    Viel interessanter weil bunt und geschwungen erschienen aber der Elbe die Muscheln, welche die Händler vom Meer herunter mitgebracht hatten. Nun, man würde sehen, ob sie nicht auch darum viel geeigneter waren, um Verletzte damit zu behandeln!

  • an einem anderen Ort


    Er schreckte aus dem Traum hoch. Es war nicht etwa so, dass der Alptraum ihn geweckt hTte, nein, diese Art von Schrecken brachte den Drow eher zum Schmunzeln, so er denn überhaupt eine Gefühlsleben zeigte.
    Still lag er auf der einfachen Pritsche und hörte in sich hinein, sortierte die Emotionen und Ahnungen wie so oft im letzten halben Jahr.
    Er hatte sich aus vielem zurückgezogen, Aufgaben umverteilt und Prioritäten neu gesetzt.


    Er hatte geforscht, sich erforscht und die Veränderungen seit dem Abend.
    Und er hatte gelernt. Gelernt diese Ahnungen zu deuten.


    Er stand auf. Es war noch Zeit....

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Am Morgen des dritten Tages ging es weiter, die Kisten noch schwerer und die neue Tasche gefüllt mit allerhand Leckereien, die auf der Fahrt sehr nützlich werden könnten, vor allem wenn es langweilig werden sollte.


    Und Reisen war etwas Langweiliges. Viel zu lange bewegten sich die Füße der Tiere auf einem Flecken Erde.


    Das Spitzohr lag auf dem Hals des Pferdes, das Gesicht von den Haaren abgewandt, und ließ sich in die Tiefe sinken. Die Höhlen von Sah´tubaah.


    Sie würden die Tiefen verlassen müssen. Kjona. Den einzigen Ort, den sie sich geschaffen hatten auf diesem Kontinent. Wo ihr Rücken den Boden berührte und der Himmel sich über sie breitete, und sie offen gelegen hatte und dargeboten und arglos.
    Kein Leid war ihnen widerfahren in Sah´tubaah, dem wilden Land.
    Überall sonst auf Mythodea war kein Platz für sie gewesen.


    Nairas Augen dunkelten, als sie die Trauer in sich steigen ließ, behutsam.
    Die Wasser flossen unaufhaltsam. Es würde geschehen, was geschehen sollte.
    In ihr war die Dauer, das Sich-Hingeben an die Veränderung.
    Sie verlor sich im Rauschen der Woge, der Stimmen, die zuversichtlich und besorgt waren.
    Eingerollt in die Gewissheit der Wanderung und der Wandlung dämmerte die Lethi und ließ sich im Dunkeln aufglühen.


    Sie würde Kraft benötigen für diese weitere Verwandlung - die Kraft aus den Sternen in der Tiefe.