Hinter der Fassade

  • Es war schwer in Worte zu fassen, aber er versuchte es "Ich liebe Sie. Nicht wie eine Frau die ich begehre, nein wie eine Mutter.
    Sie gibt mir Schutz.
    Sie gibt mir Rat, wenn ich nicht weiter weiß.
    Sie hat stets ein offenes Ohr für meine Probleme.
    Ich weiß ich kann mich auf Sie verlassen. Ob in der Schlacht oder einfach nur im Alltag.


    Es gibt den Titel Mutter im Orden. Aber die Liebe die ich für Sie empfinde ist weit mehr als für andere Ordensgeschwister. Es ist für mich als wäre Sie meine echte Mutter. Nicht ein Titel den Sie für mich bekommen hat, als ich dem Orden beigetreten bin.
    Ich denke die Liebe zu meiner Mutter ist die größte, die ich für jemanden empfinden kann.
    Sie ist mein Mittelpunkt.


    Als ich auf dem Feldzug in die Spiegelwelt vom Eis gefangen wurde und vor den Herold gebracht wurde, hatte ich Furcht. Ich hatte zum aller ersten Mal Angst um mein Leben.
    Wieso?
    Weil ich wusste, dass ich allein war. Sie konnte mir nicht helfen. Ich war in diesem Momemt unerreichbar.
    Das war das schrecklichste, was ich je Gefühlt habe.
    All die Male zuvor, wenn Ich mit ihr losgezogen bin, hatte ich das nicht.
    Ich weiß Sie ist da. Irgendwo auf dem Feld und wenn es hart auf hart kommt, kann ich mich auf Sie verlassen.
    Nicht, dass Ich möchte, dass Sie sich um mich kümmern muss. Aber es gibt nicht besseres, als zu wissen dass Sie da sein wird wenn ich es brauche.


    Ich vertraue ihr blind und ich folge ihr wohin ich kann.
    Durch jedes Feuer.
    Durch jede Schlacht.
    Gegen jeden Zweifel.


    Ich würde für Sie sterben.
    Sie ist meine Mutter im Geiste."

  • Nemeth ließ seine Worte eine Weile auf sich wirken und ging langsam um den Tisch herum.


    Dir ist bewusst, dass es dein Bestreben sein wird, diesem Beispiel zu folgen und das was sie für dich ist, du irgendwann für andere sein wirst? Sofern du nicht versagst... Von ihr zu lernen bedeutet, dass du Dinge erfahren sirst, die dir nicht gefallen werden, dass Entscheidungen gefällt werden, die du vielleicht nicht sofort verstehen wirst... das dir Kämpfe an ihrer Seite bevorstehen, die nur schwer zu ertragen sind... und ich meine damit nicht die Verfemten... ich meine damit Freunde, Familien, Ordensgeschwister, Verbündete...


    Uneingeschränkte Loyalität und dennoch mutig genug, sie nach den beweggründen für ihre Entscheidungen zu fragen, wenn der Zweifel an dir nagt, sofern das geschehen sollte...

    Sie lenkte ihre Schritte hinüber zum Kamin und blickte eine Weile mit verschränkten Armen in den Aschefang. Dann atmete sie leise durch...


    Sylvana liebt und hasst was sie ist. Neben dem Licht, welches sie für so viele Samarer war und immer noch ist, ist sie auch ein Schatten aus einer sehr alten und eigentlich düsteren Vergangenheit. Sie wird ebenso gefürchtet, wie geliebt... ebenso gehasst, wie verehrt... Sie liest in uns, wie kein anderer und trifft jede Seele der sie begegnet in gewisser weise... im innersten Kern. Die Tatsache, dass man sie darin bestärkte Emotionen zu empfinden, hat sie verwundbar gemacht und sie wie ein Kind, dass die Gefahren des Waldes nicht kannte, zahllosen Gefahren ausgesetzt. Aber es hat sie auch genauso befreit... befreit von den Ketten alter Traditionen und einem Gefängnis, das die Geschcihte für sie erdacht hatte. Sie ist ein Charakter der Gegensätze... sie ist die graue Eminenz hinter dem Wirken des Ordens... viele scheinen das vergessen und gegen vermeintlichen Glanz und Glorie getauscht zu haben.


    Deine Aufgabe, wenn du ihr das nächste Mal begegnest, wird sein sie kennen zu lernen... Den Menschen und seine Geschichte kennen zu lernen. Du musst Entscheidungen die sie trifft nachvollziehen können wenn du zu ihr stehen willst. Auf blindes Folgen legt sie keinen Wert.


    Dann drehte sie sich wieder zu ihm um.


    Was ist für dich Demut?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Gut ich werde es nicht vergessen."
    ich wünsche mir sowieso nichts mehr als Sie wieder zu sehen


    Salim war nun sehr vorsichtig mit dem was er sagte. Die Frage war ihm und seinen Füßen deutlich in Erinnerung geblieben.
    "Demut bedeutet....den Mut haben seinem Herren zu dienen, egal wie schwer der Weg ist. Jedoch auch den Mut zu finden ihn zu fragen, sobalt man zweifelt oder etwas nicht versteht, um ihn und seine Beweggründe oder Entscheidungen weiterhin mit vollem Vertrauen zu folgen."

  • Sie schnalzte leise mit der Zunge...


    Der Weg ist ganz gut... wobei du schon bei einer anderen Tugend bist... Hast du neben Sylvana jemals jemandem gedient? Und sag jetzt nicht, den Sieben, denn das steht hier außer Frage.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie nickte.


    Sylvana hat, ebenso wie du jetzt, eine sehr weltliche Ausbildung durchlaufen. Sie war damals noch jünger als du es jetzt bist. Ihr Vater hat darauf sehr großen Wert gelegt. Demetrius von Lichtensteyn war ein sehr kluger und ehrenhafter Mann... Nachdem sein Bruder unser erzritter geworden war machte er sich gemeinsam mit dem Vater von Walays einen Namen in der Geschichte von Samar. In Kriegen und in anderen Belangen... Ich glaube er ist der einzige Mann in unserer Geschichte, der seine Konfessoren-Tochter erst zu ihrer Ernennung frei gegeben hat... Auf sein Zutun hin durfte sie die Welt außerhalb der samarischen Grenzen bereisen und begegnete dabei Personen, die sie sehr geprägt haben... und gelehrt.


    Kannst du dir vorstellen, warum sich Demetrius dazu entschieden haben könnte das Mädchen, das eines Tages unser aller Heiligstes sein sollte und die geistige Führung unseres Glaubens werden würde, hinaus in eine Welt voller Gefahren zu entsenden? Sie wurde dort ebenso behandelt wie jeder herkömmliche Bürger, nicht wie ein rohes Ei...


    Was war seine Idee dahinter?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim legte den Kopf schief. "Eine Person die weiß, was es bedeutet zu leben. Die Sorgen und Altagaprobleme kennt. Die sich ihr eigenes Weltbild schmieden kann und nicht auf das vertrauen muss, was Sie von Leuten erzählt bekommt.
    Eben eine selbstständige Person, die sich in Leute hineinversetzen kann. Individuelles Handeln. Ein Charakter, der sich durch das Leben geformt hat und nicht durch eine Illusion davon, hinter hohen Mauern.
    Was sollte Sie sonst mit Bitten um Ratschläge oder Meinungsfragen anfangen. Sie wüsste ja praktisch nichts von dem wissen, worum es geht. Nur theoretisch.
    Er hat das aber nicht nur zu Sylvanas Wohl getan, sondern zum Wohle des ganzen Ordens. Wir haben eine Mutterkonfessor, die vom Leben gezeichnet wurde. Kein rohes Ei."
    Salim schien wirklich beeindruckt.
    Er schürzte die Unterlippe und nickte einmal.
    "Wahrlich, ein kluger Mann."

  • Vom Leben gezeichnet... ja... "Wir" ist dabei eine mutige Aussage... wenn ich an das Lichterfest zurückdenke, dann habe ich meine Zweifel, dass sich noch alle im Orden daran erinnern wer sie eigentlich ist. Seit Jahren werfen sie ihr vor, sie verändere sich... sie sollten alle zuerst über sich selbst nachdenken, bevor sie derlei blasphemischen Urteile fällen.


    Sie schnaubte leise. Männer und Frauen denen die Mutter Konfessor den ein oder anderen Weg bereitet hatte, für die sie ebenso Freundin, Schwester und Mutter war, wie es Salim beschrieben hatte... jedoch immer wieder Männer und Frauen mit zweifelhafter Loyalität, fragwürdigen Zielsetzungen und zu ausgeprägten egoistischen Zügen... oder mangelndem Realitätsbewusstsein. Sie schüttelte den Gedanken von sich ab... Sie hatte noch immer die Worte von Assiah, Magon und einigen anderen im Kopf... und das was sie gesagt hatten trug Nemeths Hoffnungen, dass sich der Rest eines Tages auf die Mutter Konfessor besinnen würde, voran. Und auch in Salim legte sie, ohne es ihm offen darzulegen, große Hoffnungen.


    Vor allem aber war es sein Bestreben etwas ganz grundsätzliches an sie weiterzugeben... Ein jeder sollte gedient haben, wenn er führen will...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim schwieg dazu nur. Er war sich diesem "Problem" durchaus bewusst. Hatte er doch das letzte Jahr nichts anderes gemacht als mit Leuten Gespräche zu führen. Zu verstehen und auch zum Handeln zu bewegen.
    Mit eher mäßigem Erfolg wie er sich eingestand.
    Engstirnige Dickköpfe dachte er bei sich.


    "Wen hat sich gedient?"

  • Das kommt ganz darauf an wie genau du die Antwort auf diese Frage haben willst.


    Natürlich ihrem Ausbilder... den Lehrern in Kristallsee... diesem seltsamen alten Kauz... wie hieß er noch? Zerahl? Und im Grunde... hat sie nie aufgehört damit uns allen zu dienen... Nemeths seufzte leise und schaute dann wieder ernst drein.


    Die Neches Re dient der Nyame, die Mutter Konfessor dem Orden... und wenn ich mir so ansehe wie ihr Alltag, ihre Welt, aussieht... ich weiß nicht ob ich gerne an ihrer Stelle wäre. Während du und ich immer nur wenigen ausgesuchten Personen Rechenschaft über unser Handeln schulden, ist sie in einer Position wo die halbe Welt stets und ständig Rechtfertigung von ihr erwartet. Ganz gleich ob es die Herrscher, das Reich, der Orden... oder manchmal auch ihre Freunde sind.

    Sie machte ein seltsam abfällig klingendes Geräusch.


    Die Zeiten in denen man ihr vertraut hat ohne ständig alles was sie tut anzuzweifeln sind lange vorbei... und sie können mir erzählen was sie wollen... diese Dreisteigkeit haben sie auch schon vor Blacksoul an den Tag gelegt. Der Chaot ist nur Öl im Feuer unter ihren Füßen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ja, dass hab ich gesehen. Dafür bewundere ich Sie. Ich glaube, andere wären schon längst daran zerbrochen. Aber Sie macht einfach weiter."


    Als Sie von Melekh erzählte, wurde Salims blick fragend. "Entschuldige, aber was war davor? Wie hat das angefangen?"
    Er hatte geglaubt, dass die Schwangerschaft erst all dies ausgelöst hatte.

  • Nemeth schien nachzudenken.


    Ich muss gestehen ich bin mir nicht sicher, wann das Ganze angefangen hat. Ich würde aber vermuten, es hat mit der Reise zu diesem Kontinent begonnen. Damals beklagte man sich, dass eine Frau von ihrer Wichtigkeit diese Expedition begleitet. Aber sie war auf diplomatischem Wege unersetzlich gewesen... Als sie dabei half, Walays zum Archon zu machen wurden meines Erachtens nach die ersten Stimmen laut. Sie hat sich für ihn und jene die ihm folgen eingesetzt und anhand unserer Schriften nicht so argumentiert wie es sich samarische Fundamentalisten gewünscht hätten.


    Die ersten Stimme wurde laut... Ketzerei, Blasphemie, Hochverrat... Sie haben Walays und Sylvana damals wider aller Gesetze mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dazu befragt, konnten ihnen aber nichts dergleichen nachweisen. Walays und sie mussten sich das erste Mal offen gegen Samar positionieren, nachdem unsere Heimat festgestellt hat, dass der Befehl Archon im Norden zu werden für uns alles andere als klug war. Zumindest in samarischen Augen. Walays und Sylvana waren dem Orden der hier stationiert war sehr nah... Die Gefolgschaft zweifelte nicht, Samar jedoch schon... Durch ihre Bemühungen um Walays wurde Ka'Shalee auf sie aufmerksam. Sie galt lange Zeit neben Ganura Fidosi, der damaligen Juristrix als gefährlichste Frau nach der Nyame selbst. Nicht weil sie ihre Macht benutzte, sondern weil sie durch ihre Art überall hoch angesehen war und Einfluss hatte. Das rief die ersten Personen hervor, die ihr dies neideten.


    Damals ist sie Melekh Blacksoul im Übrigen das erste Mal begegnet. Er, Urquart und Vel'Inthull hatten gehofft sie für ihr Konzil der "wahren" Magie gewinnen zu können. Sie lehnte jedoch ab.


    Fortan hieß es, sie habe durch ihren Posten der Stimme der Nyame keine Zeit mehr für den Orden. Durch einen gravierenden mangel an Priestern und Priesterinnen war sie aus dem Hintergrund in den aktiven Dienst getreten. Sie tat Dienste der normalen Priesterschaft um diese Lücke zu füllen. Im Grunde tat sie diplomatisch gesehen nichts weiter mehr als zuvor, aber der Titel der Stimme brachte fruchtbaren Boden für eine Debatte darum, ob sie auf allen Hochzeiten tanzen sollte.


    Das steigerte sich dann natürlich als sie ein ewiges Schwert werden sollte, sie sich aber für den Weg der Val Shianna entschied. Sie wollte mit diesem passiven und schützenden Pfad einen Platz in dieser Welt finden und etwas für den Schutz deises Landes tun. Es war die Entscheidung für einen Lebensweg, aber es wurde als weiterer Titel verstanden... noch mehr Öl für das Feuer der Kritiker.


    Valas, der einstige Neches Re Nord trat dann zurück... und riet Ka'Shalee jemanden zu nehmen, dem sie vertraue... und jemanden, der nicht in einer ähnlichen Abhängigkeit zu ihr stünde als er. Nun ja, du weißt wen ihre Exzellenz zu ihrem Neches Re machte... spätestens ab diesem Moment hatte sie quasi jeden tag zu kämpfen. Nicht zwingend auf den Schlachtfeldern vor den Toren sondern vielmehr um die Liebe der Ihren.


    Sie habe keine Zeit mehr für den Orden, sie käme ihren Pflichten nicht mehr angemessen nach, sie sammle Titel, sei ein Freund jener Kreaturen, die nicht ind iese Welt gehörten... Chaoten, Dunkelelfen... Orks... Einige Monate später sprach sie vor dem versammelten Orden, dass sie nun, da wieder Priester und Priesterinnen da seien, wieder in den Hintergrund treten würde. Raus aus dem aktiven Dienst, hin zurück in den Rang der grauen Eminenz. Der geistigen Führung. Walays hatte sie dazu gedrängt... Ich bin mir sicher, dass es bis heute nicht verstanden wurde, dass sie damit nicht zurückgetreten ist oder ihren Titel abgelegt hat, sondern nur an ihren angestammten Platz zurück gekehrt war.


    Sie ließ ihre Fingerknochen knacken.


    Diese Emain hat Recht... einigen sollte der Respekt vor unserer Heiligkeit eingeprügelt werden... oder je nach Adressaten... der Respekt vor der Neches Re dieses Reiches.


    Sie blickte zu ihm hinüber und zögerte einen Augenblick.

    Wenn ich ehrlich bin, lege ich da ein wenig meine Hoffnungen in dich und jene die sich um Sylvana scharen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Nach dem Nemeth ihre Erzählung beendet hatte, verstrichen einige Sekunde bevor Salim etwas sagte.
    Das war ziemlich viel Information auf einmal gewesen. Einiges kam wenig Überraschend, anderes verstand er überhauptnicht.


    "Was ist dieser Konziel der wahren Magie? Und was ist aus ihm geworden?"
    Er wusste damit nichts anzufangen. War sich nichtmals sicher, es je gehört zu haben.

  • Das Konzil war ein Versuch sich wichtig erscheinen zu lassen. Mit Vel'Inthulls Verrat an ihrer Exzellenz löste sich der Bund der höchsten Magier des Nordens ebenso schnell wieder auf wie er ins Leben gerufen worden war.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Das Streben nach Macht und Ruhm...Weiß du wie Blacksoul aus der Sache heraus gegangen ist?
    Wie kam es dazu, dass Sylvana sich auf ihn einlassen konnte?
    Hatte er sich über die Zeit geändert?"


    Ihm kam es so vor, als würde er gerade nicht nur spezifisch etwas über seine Lehrmeisterin erfahren, sondern über ihr gesammtes Umfeld.
    Aber es gefiel ihm.
    So viele Fragen, die er sich und vor allem Ihr nie gestellt hatte. Er kam sich gerade ziemlich töricht vor, einer Frau zu folgen die er nur ansatzweise kannte.
    Hätte er Sie einfach mal nur gefragt. Puuuuuuh

  • Das Konzil hat sich mehr oder weniger in Wohlgefallen aufgelöst... Urquart tut nichts sinnvolles, Vell'Inthul wurde des Reiches verwiesen... Melekh bemühte sich um das Hochamt der Magie... wie seine Ambitionen waren, keine Ahnung. Sicherlich fragwürdig...


    Wann er sich verändert hat... das kann eigentlich nur er dir beantworten... Wenn ich aber spekulieren müsste, dann würde ich wagen zu vermuten, dass Sylvana der Auslöser war.


    Er kam das eine Jahr zum Lichterfest nach Yunalesc. Ich weiß, dass Sylvana sich dort das erste Mal länger mit ihm unterhalten hat. Sie hat ihm ihre Geschichte erzählt... und vermutlich empfand er sie schlichtweg als interessant. Er dient Tzeentch... wenn ich das richtig weiß, dann ist der große Wandler auch ein Jäger nach Wissen...


    Was dann weiter geschehen ist... wissen nur die beiden... Wenn es bei ihm sow ar, wie bei uns allen, dann hat sie es irgendwie geschafft seinen inneren Kern zu berühren... eine Kerze zu entzünden, bildlich gesprochen... Wenn sie etwas wie niemand sonst meisterhaft beherrscht, dann ist es das. Es ist ihre Gabe...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim nickte bei Nemeth Worten.
    Er wusste, er hatte noch viele Gespräche zu führen um auch ihr Umfeld zu verstehen.


    Dann schwieg er lange, nicht sicher ob er fragen sollte.
    Entschied sich aber dann doch dazu.
    "Wo bist du ihr begegnet? Wie hat Sie dich berührt?"

  • Nemeth blickte wieder hinaus und schwieg eine ganze Weile.


    Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das in Worte fassen kann... ich glaube... es ist ihr unerschütterlicher Glaube an das Gute in jedem Wesen der ersten Schöpfung. Die Art, wie sie dich ansieht und du das Gefühl hast, sie liest dich wie ein Buch... Ihr Sinn dafür im richtigen Moment das richtige zu dir zu sagen...


    Nemeth wirkte nachdenklich. Als sie weitersprach klang es, als würde sie jemanden zitieren...


    Feuer, das verbrennt was dich hemmt... Regen der fortwäscht, was dich bedrückt... Diese Stille um sie herum, wenn sie in Gedanken ist... du weißt, dass sie voller Kummer ist, aber ihr Lächeln lässt dich trotzdem weiter machen... Ich erzähle dir meine Geschichte, wenn die Zeit dafür reif ist...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Wärend Nemeth geschwiegen hatte, war Salim wieder im Raum umher gewandert.
    Hier und da war er stehen geblieben. Hatte den Rücken von Büchern im Regel gelesen.
    Bei ihren ersten Worten hatte er genickt, so als wüsste er ganz genau was Sie meinte.


    Salim blieb vor dem Bild mit dem Garten voller Feuerlilien stehen.
    Als Sie etwas aufzusagen schien, vertiefte sich sein Blick in dem Gemälde.
    Er erkannte Details. Folgte Linien. Erkannte einzelnde Pinselstriche auf der Leinwand.
    Als Sie geendet hatte, drehte der Junge den Kopf zu ihr und es vergingen 1-2 Herzschläge bevor er sprach.
    "Ist gut."
    Ihre Worte hallten in seinem Kopf nach.

  • Ich überlasse dir den Schlüssel für diesen Raum... Wir haben also herausgefunden, dass du sie kennst, aber nicht viel über sie weißt... Deine Aufgabe wird also sein, sie zu begreifen. Ihr Fragen zu stellen... Kaum einer sollte sie besser kennen als du, wenn du am Ende deines Weges stehst.


    Sie lenkte ihre Schritte wieder in Richtung Tür.


    Sehen wir uns den anderen Raum an.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.