wann: im Herbst
wer: Kaiserländer und Exilanten
Obwoh die kaiserlichen Schiffe seit dem Sommerfeldzug permanent im hafen lagen, nahm die Geschäftigkeit an Bord immer mehr zu. Ein Teil der Seeleute bezog wieder an Bord Quartier und die lasten der Schiffe wurden aufgefüllt. Beide Schiffe namen sogar Ersatzgeholz für die takelage an Bord, was die Gerüchte über die bevorstehende Abreise der Kaiserländer zu bestätigen schien.
Die treffen im Grünen Graben wurden seltener, der Papierverbrauch nahm zu und nahezu täglich wurden Hefte und Rollen in die Werft oder die Bibliothek gebracht.
Timeon hatte ein paar Leute, die sonst nur im Rothhorn herumhingen, in der Herstellung von Pfeiffenkraut und den dazu passenden Pfeiffen unterwiesen, was für eine Abreise noch im Herbst nahelegte, bevor die Blätter der Buchen die typische rote Herbstfärbung annahmen und sich zu Rauchkraut fermentieren liessen.
Karl erzählte weniger über böhmische Brau- und Backkunst und mehr über Schiffbau und Materialkunde, ausserdem beschaffte er neues Werkzeug und Kram, den eine Schiffszimmerei benötigt.
Othgar fertigte deteillierte Seekarten der von ihm bereisten Gewässer an.
Inuk hatte auf dem markt eine grössere Menge Buntmetall erworben und sich bei einem Goldschmied eingemietet, wo er permanent an neuen nautischen Instrumenten arbeitete.
Wilric war ständig in Eile, meist mit Stapen von Büchern, Schriftrollen, Briefen und anderem beladen, scheinbar koordinierte er die Auslaufvorbereitungen.
Bruder Ignatz war nach Selfiran aufgebrochen um Heilmittel einzukaufen und wurde sehnsüchtig zurückerwartet.
Antoninos und Vallas hingegen verbrachten die meiste Zeit in der Grossen Halle, in Gesprächen mit den Offiziellen Exilias, ihren Offizieren voll vertrauend.
Blieben noch Randokar und Heinrich. Diese beiden waren, im Gegensatz zu der Geschäftigkeit der Seeleute, die Ruhe selbst. Tobi war als Knappe in Randokars Dienst getreten, Gerüchten zu Folge soll er mit dem Hause Korthany verwandt sein, manche wollen gar gehört haben, er wäre Randokars illegitimer Sohn. Der Reichsritter und der Freigraf jedenfalls waren mit der Ausbildung Tobis beschäftigt, als befänden sie sich am Hofe der Kaiserstadt und als wäre von Reisevorbereitungen nichts zu spüren.