Wege finden und Wege gehen

  • Wann: nach den Heilertagen in Selfiran
    Wo: Hof, Wald oder auf dem Weg nach Polos Trutz
    Wer: Assiah, Maya, Ravi, Cupa, Theyben, Salim, Davion Sylvana (andere auf Anfrage)
    __________________________________________________________________________________



    VERRÄTERIN!!


    Der Schweiß stand ihr auf der Stirn als sie aus ihrem unruhigen Schlaf erwachte. Seufzend fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht und durch das rote lange Haar. Derlei Dinge waren es immer wieder, die dafür Sorge trugen, dass sie vermehrt auf Schlaf verzichtete, es den Illythiiri gleich tat und lieber meditierte. Möglichst geräuschlos schälte sie sich aus den Decken und schlich sich an den Schlaflagern der anderen vorbei, hinaus. Die frische feuchte Frühlingsluft vertrieb die Müdigkeit aus Verstand und Leib. Dennoch... die Erinnerungen an die letzten Gespräche machten alles bleiern.


    Ebenso der Ärger über das vereitelte Urteil über Ludmillia. Alles fühlte sich unfertig an. Sie hatte das Gefühl, dass man ihr das Ende dieser Geschichte aus der Hand genommen hatte und das machte sie innerlich unsagbar wütend. Noch viel wütender machte sie dabei der Umstand wer ihr dieses Ende aus der Hand genommen hatte. Dann wiederum kamen ihr die Dinge in den Sinn die danach geschehen waren. Das lange Gespräch mit dem Geist des Waldes, der Augenblick der Wahrheit zwischen ihr, Bar'akan und Kelnozz... fliegende Möbelstücke, Furcht, Kummer und Erkenntnisse...


    Schweigsam lenkte sie ihre Schritte wieder in Richtung Wald, an die vereinsamte Feuerstelle... Behutsam berührte sie ihre Fingerspitzen. Die Kälte war noch immer da, wollte einfach nicht verschwinden. Ein müdes Seufzen kam ihr über die Lippen und ihre Gedanken zogen vage und dennoch weite Kreise...


    Ravi und Salim... ihre Schüler... ihre Schützlinge... Viel Verantwortung in Anbetracht dessen, dass sie dabei war sich innerlich aufzulösen.


    Assiah... die Zwischenebene... sie hatte es nicht gewagt sie nach Zerahl zu fragen... sie war so früh gewesen ihre Schwester wieder zu sehen, dass sie mit einer Frage nach Zerahl die Wiedersehensfreude nicht mindern wollte... dennoch... ihre Gedanken waren stets und ständig bei ihm.


    Theyben... das Schwert, seine unterschiedlichen Wege und all diejenigen, die mit an diesen Wegen hingen...


    Maya... die sich auf dieser Reise eher fern gehalten hatte...


    Cupa... mit dem irgendwas so ganz und gar nicht stimmte...


    Kelnozz... Bar'akan... sie hatte sich selten so hilflos gefühlt...


    Genervt von all den Sorgen wischte sie sich durchs Gesicht und blickte auf die feine Narbe in ihrer Handinnenfläche. Der Wind wehte ihr durch das dieses Mal offen getragene Haar als sie sich gegen die alte und wacklige Abgrenzung lehnte, dem Wasser lauschte und auf jene Stelle blickte an der der Rabe gesessen und mit ihr gesprochen hatte.


    Führen zieht Einsamkeit nach sich. Glaub an die Deinen, denn sie glauben an dich.


    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte in die Ferne. Wer sollte sich um die Ihren kümmern wenn ihr Vorhaben zum Jahresende scheitern würde? Es lag beiweitem nicht an fehlendem Vertrauen, jedoch...


    Gedankenumtrieben ließ sie ihren Geist hinüberwandern nach Paolos Trutz... zu ihrer Familie... oder vielmehr... einem wichtigen Teil davon.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

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  • Maya selbst war einige Zeit nach Sylvana erst aufgewacht. Sie hatte ungewöhnlich viel geschlafen bei den Heilertagen, aber vielleicht hatte es auch mit an dem Arm gelegen, der diese Nacht über nachgewachsen war.
    Nachdenklich blickte sie auf die linke Hand, die jetzt wieder gänzlich ohne Klauen und Schuppen war. Sie bewegte die Finger, schnippte und streckte den Arm. Es schien alles zu funktionieren, trotzdem war es... anders. 'Traum und Illusion'. Tiaras Worte hallten noch in ihren Gedanken nach. Natürlich wusste sie es. Sie verstand auch, wie es..funktionierte. Dennoch waren da trotz allem noch immer Fragen. Was war echt?
    Sie schloss die Augen, wenn auch nur für einen Moment und vertrieb die Gedanken wieder, atmete tief durch und ging schließlich weiter, sich dabei ein Rauchkraut anzündend.
    Ja sie hatte sich fern gehalten auf dieser Reise. Auf die ein oder andere Art. Sich mit Thal beschäftigt und ihren Gedanken nachgehangen. Sie hatte recht viel Zeit - zumindest für die bisherigen Verhältnisse - mit Cupa verbracht und musste an den Moment denken in dem der Faun ihren Geist wieder verlassen hatte und sie sich einen Moment in die Augen gesehen hatten. Das Zwitschern der Amsel und das Lachen des Kojoten.


    Als sie an die Träume der vergangenen Nacht dachte, fasste sie sich noch mal an die linke Schulter. Es war nicht mal eine Narbe zu sehen, zumindest keine, die nicht schon vorher dort gewesen war. Fast hatte sie erwartet ins Leere zu greifen. Sie kannte Fälle von Leuten, die einen Arm verloren hatten und immer noch manch mal da Gefühl hatten, dass er noch da war... sie fühlte es anders herum. Sie erwartete fast, dass er nicht da war. Aber da war er. Trotzdem waren die Schmerzen nach dem Brechen der Sicherung noch immer präsent. Es waren nur wenige Sekunden gewesen, trotzdem hallte jeder Schnitt noch nach. Jede durchtrennte Faser und jeder durchtrennte Nerv. Oder das Gefühl, als sie schließlich den Arm aus der Pfanne gezogen hatten. Wie sich das Fleisch.. gewehrt hatte. Seltsam eigentlich, da sie da schon eigentlich nichts mehr hätte spüren dürfen.


    Langsam ging sie weiter über den Platz zwischen den einzelnen Gebäuden. Es war in solchen ruhigen Momenten, dass Erinnerungen kamen, die sie eigentlich nicht wollte. Erinnerungen, die so fern geworden waren, dass sie zu einem anderen Leben gehörten. Ein blutiger Dolch, der in die Flammen gehalten wurde, bis das Blut schwarz war und wie in Haut schnitt, Blut, das auf dem Boden zu Asche wurde, Asche, die sich in schwarzen Sand verwandelte und Fussspuren, denen sie folgte, bis sie den Tempel sah. Sie schüttelte den Kopf und griff in ihrer Tasche nach etwas, bis ihre Hand sich um die kleine Blüte schloss, die sie stets bei sich trug. Diese kleine Blüte, die sie auf dem letzten Feldzug erhalten hatte. Die Hand schloss sich fester darum, ohne sie jedoch zu zerdrücken. Sie löste den Griff wieder und sah sich um. Wie jemand der aus tiefen Gedanken zurück gekehrt war. Noch immer Selfiran. Natürlich, wo auch sonst?

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Cupa hatte sich , nachdem sich alle zurück gezogen hatte, in die Wälder aufgemacht. Im Gegensatz zu seiner Gewohnheit, mit zu den Lagerstätten der Anderen zu gehen um dort noch mit ihnen zu reden und drauf zu achten das die schwarzen Pferde, die Alb, nicht allzu oft zu ihnen kamen, war er nicht mit ins Gästehaus gegangen. Die letzten Tagen hatten ihm viel Kraft gekostet und er hatte so gut wie keine Möglichkeit gefunden sich wieder aufzuladen. Abgeschirmt war er nach Mythodea zurück gekommen und hatte diese Abschirmung beständig aufrecht gehalten.
    Der Frühling lief kontinuierlich auf sein Hochfest zu und selbst für den Faun waren die Launen, die dies in ihm auslöste, zu fremd und verstörend. Seine Hand glitt langsam über die Baumstämme und aus den Fingerspitzen des Fauns leckten gierig wilde Magiefunken heraus. Die Wilde Jagd tobte zu einem kleinen Teil immer noch in seinem Inneren und der Faun genoss dies sehr. Er schaute hoch in den Himmel und ein hämisches Grinsen legte sich über seine Lippen. Vor seinen nun geschlossenen Augen, schossen die Reiter und die Wylden, die Geister der Meute und die Tiere, andere Faune, Satyre und noch weit aus Dunkleres was die Jagd des Gehörnten begleitete. Er erhaschte einen Blick auf IHN. Und für einen kurzen Moment war es so als blickte ER Cupa wieder direkt ins Inneres. Er schüttelte leicht den Kopf, dies konnte hier nicht sein. So sehr der Faun es auch wollte.


    Er schüttelte wieder den Kopf und konzentrierte sich auf das jetzt und hier. Auf die Bäume und den Wald Selfirans, auf den kleinen Bach an dem er nun entlang ging. Er atmete tief ein und öffnete seine Augen. Das Mondlicht verfing sich in seinen Augen, die nun wieder silbrig spiegelten.


    Wie ziellos ging er weiter am Bachlauf entlang, nicht merkend das er sich der Akademie wieder näherte. Er dachte über das was in den letzten Tagen passiert war nach. Den kleinen Otter, den er geheilt hatte, der "Erfinder" der dafür fast sein Leben gelassen hätte, Der Geist in der Biblothek... die Hexe und das so unbefriedigende Ende... das Gespräch mit Tiara über die Dinge die er im Traum gesehen hatte... die Zaunpfähle mit denen er gewunken hatte...


    Jedenfalls einer hatte ihn aufgenommen und wurde nun aktiv, sagte der Faun leise vor sich hin. Salim scheint mehr zu sein, als er selbst denkt und zeigt. Er könnte das Zünglein an der Waage sein.


    Ein Grinsen schoss über das Gesicht des Fauns, das beim nächsten Gedanken je verklang oO(...bis zum Winter...)Oo
    so wenig Zeit und so viel zu tun..



    Als er wieder einmal vom Waldboden aufschaute, sah er die Lichter der Akademie zwischen den Bäumen ausblitzen und bemerkte, das seine Hufen ihn an den Ort gebracht hatten wo er vor gut einem Jahr, das erste Mal mit der Neches'Re gesprochen hatte.


    Hier hat vieles begonnen... Und auch wenn seine Erinnerungen nebliger waren als sie sein sollten, ließ er sich nieder. Genau am gleichen Baum in genau der gleichen Haltung, genauso Gedanken umwoben... in der Hand die Flöte...

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~

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  • Ravi schreckte mit dem Gefühl aus dem Schlaf, dass es ihr Traum gewesen war, der sie hatte aufwachen lassen, doch als sie versuchte sich daran zu Erinnern gelang es ihr nicht. Trotzdem fühlte sie sich zu aufgewühlt um wieder einschlafen zu können. Sie rieb sich die Augen und stellte fest, dass um sie herum Schlafplätze leer waren. Leise schüpfte sie in ihre Stiefel, wickelte sich in ihren Umhang und verließ das Gasthaus.


    Als das Mädchen auf den Hof trat, war im Osten noch kein Schimmer des anbrechenden Tages zu erkennen. Dennoch kündigte das emsige Zwitschern eines Vogels ihn bereits an. Ravi atmete tief durch. Kühl und feucht umfing sie die Nachtluft, wie eine Decke. Langsam ging sie ein paar SChritte über den Hof. Die Gespräche und Geschehnisse des vergangenen Tages hatten an ihren Nerven gezehrt und sie fühlte sich unangenehm unausgeruht.
    Nachdenklich betrachtete ihre Hände. Die Knöchel der rechten Hand schmerzten leicht, ebenso wie ihr Kiefer. An diesem Tag hatte sich ihr eine Seite ihrer Selbst aufgezeigt, von der sie nicht gewusst hatte, dass sie in diesem Ausmaß überhaupt vorhanden war. Ein leichtes Schaudern durchfuhr sie beim Gedanken daran. Kelnozz hatte es tatsächlich geschafft, dass sie ihren Zorn nicht mehr hatte zügeln können. Wenn er sich vielleicht auch anders gezeigt hatte, als der Ilythiiri es erwartet hatte... trotzdem hatte sie dieser Kontrollverlust verunsichert. Die makabere Freude, die ihr die Eskalation letzten Endes bereitet hatte, machte ihr Angst, obwohl ihr jetzt wieder klar schien, dass es falsch war sich sinnlos diesem Zorn hinzugeben.


    Ihre Finger spielten mit dem Kristall an ihren Handgelenk. Sie dachte an das Gespräch mit Theyben, das diesen Ausbruch überhaupt erst möglich gemacht hatte. Der Gestaltwandler hatte nicht nur einmal schlucken müssen und sie fragte sich, ob sich sein Bild von ihr dadurch stark verändert hatte. Ein freudloses Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. Sie hatte jedes Wort so gemeint, wie sie es gesagt hatte...
    Ihre Schritte hatten sie zum Waldrand geführt.
    "Ich bin stolz auf dich..."
    Dumpf hallten Kelnozz Worte in ihrem Kopf nach.


    Seufzend fuhr sich das Mädchen durch das lange, rote Haar und versuchte die dunklen Gedanken abzuschütteln. Mit den Fingerspitzen strich sie über die Rinde der Bäume, die seltsam tröstend im leichten Wind flüsterten. Das Ritual hatte ihre Beziehung zu Terra verändert, hatte ihr Seiten des Elements gezeigt, die ihr zwar bekannt gewesen waren, sie jedoch bisher, durch andere Erfahrungen, nur begrenzt beachtet hatte. Stärke... Beständigkeit... Halt und Trost gebend.

  • Salim hatte im Haus vor einer Niesche gesessen als Sylvana an ihm vorbei in Richtung des Waldes geschritten war. Ob Sie ihn bemerkt hatte, konnte er schlecht sagen. Jedenfalls hatte Sie sich nichts anmerken lassen.
    Er konnte diese Nacht nicht schlafen. Dieser geschlossene Raum, die stickige Luft. Also war er schon kurz nachdem der Großteil eingenickt war, leise hinaus geschlichen. Nicht ohne sich vorher durch einen Blick mit Kelnozz abzustimmen. Er hatte seine Decke mitgenommen und sich draußen mit Blick zur Tür in eine Ecke gesetzt. Die Gedanken flogen nur so durch seinen Kopf. Er fühlte sich mit der Situation überfordert und hilflos. Ich will garnicht wissen, was in ihrem Kopf los ist.
    Salim musste andauernd an den vorherigen Tag denken. Er ließ ihn nicht los. Wie auch? Immer wieder verliefen seine Gedanken zu dem Anblick der weinenden Sylvana. So hilfos hatte Sie dort vor ihm gestanden, da Sie selber nicht wusste was zu tun war. Jene Sylvana die immer eine Antwort auf die Probleme hatte. Als Sie ihre Tränen nicht mehr halten konnte, war für ihn eine Welt erschüttert worden. Er war in diesem Moment wie gelähmt gewesen. Unfähig etwas dagegen zu tun. Es hatte einige Momente gedauert, bis er darauf reagieren konnte.
    Egal worauf der junge Samarer sich zu konzentrieren versuchte. Immer wieder kamen seine Gedanken zurück zu den goldenen Augen. Schließlich gab er es auf. Es nutze nichts. Dieser Anblick hatte sich in seine Seele gebrannt. Möge das was du schätzt sicher sein. hallten Emains Worte in seinem Kopf wieder. Salim merkte in diesem Moment, dass dies seine Aufgabe war. Er hatte Sie selbst dazu gemacht. Jetzt musste er diese auch zu Ende bringen.
    Als Sylvana durch die Tür trat und die Stufen auf den Hof hinunter ging, hatte Sich der Nebel der in der Luft hing schon in seine Kleider und die Decke gefressen. Auf seiem Barrett hatten sich kleine Wasserperlen abgesetzt. Als die Neches'Re sich in Richtung des Waldes aufmachte, erhob sich Salim um ihr zu folgen und Sie nicht aus dem Sichtfeld zu lassen. Der Attentat auf dem Feldzug hatte ihm damals schon beinahe den Verstand geraubt. Er würde Sie so schnell nicht nochmal aus den Augen verlieren. Den Engeln sei Dank, dass Cupa damals in der Nähe gewesen war. So manches Mal fragte sich Salim, was wohl passieren würde, wenn sich solch eine Tat nochmal wiederholen würde. Wie würde er reagieren. Plötzlich kam er sich schwach, klein und machtlos vor. NEIN! schrie er sich in Gedanken selber an. Reiß dich gefälligst zusammen. Die andern verlassen sich auf dich. Es hatte ihn mit Stolz erfüllt, als Davion und Assiah dem Vorschlag zugestimmt hatten, dass Salim die Mutter Konfessor in die Spiegelwelt als Begleitung vom Orden eskortieren durfte.
    Er blieb soweit von Sylvana stehen, dass Sie seine Präsenz spüren konnte, jedoch nicht durch ihn gestört wurde. Als er die Tür in Schloss fallen hörte drehte er sich für einen Moment zum Haus um und sah Ravi in ihre Richtung kommen. Er war ihr und Cupa für so vieles dankbar. Am gestriegen Tag hatte Salim viele Gespräche geführt. Mit Siedlern, mit denen er zuvor noch nie ein tieferes Wort gewechselt hatte. Und dass, obwohl er ihnen schon so oft begegnet war. Mit Kelnozz hatte er sich unterhalten. Überraschen friedlich wie Salim fand. Aber auch mit Davion, Tiara, Ravi und Cupa. Und alle hatten Sie nur ein Thema. Sylvana. Sie einte die Leute, gab ihnen ein gemeinsames Ziel. Er verfluchte sich innerlich. Seine Gedanken hatten ihn schon wieder zu den goldenen Augen geführt...

  • Warum hast du das getan?


    Wieder blickte sie auf den Schnitt an ihrer Hand von dem nichts weiter übrig geblieben war als eine feine aber sichtbare Narbe. Lange Zeit hatte sie sich die selbe Frage gestellt. Doch jetzt, nach dem Gespräch mit Bar'akan war ihr vieles klar geworden. Vielmehr hatte sie Dinge erkannt, die selbst ihr verborgen geblieben waren. Es war beinahe seltsame Ironie, dass es immer, wenn Kelnozz und sie auf den Heiler trafen, zu neuen Klarheiten zwischen ihr und ihrem Schatten kam. Sie war sich noch nicht zur Gänze sicher, ob sie das was sie gefunden zu haben glaubte richtig deutete, war sich nicht einmal sicher ob es überhaupt möglich, oder gar richtig war... Sie ließ die Hand wieder sinken. Es spielte keine Rolle. Jetzt nicht mehr...


    WO BIST DU GEWESEN? TU DAS NIE WIEDER!


    Er hat sich Sorgen um dich gemacht...


    Wir können nicht mehr zurück und das ist dir ebenso bewusst wie mir.


    Wie kann jemand wie ich daran denken, dasselbe für sie zu tun?


    Die Neches Re schloss die Augen. Es hatte nicht mehr viel gefehlt und sie hätte ihn aufgegeben. Und es hätte ihr vermutlich das Herz gebrochen sich diese Niederlage einzugestehen, oder auch ihn in sein Verderben ziehen zu lassen. Der Kampf war noch immer nicht vorbei, doch jetzt... hatten sie sich die Hand gereicht und sich vielleicht das erste Mal wahrhaft in die Augen gesehen.


    Ich werde immer die Erste sein die sie für dich aufbewahrt... und immer ein Auge auf deinen Herzschlag haben...


    Innerlich fühlte sie sich aufgewühlt und ausgelaugt. Es kam nur selten vor, dass sie nicht wusste was sie zu tun hatte oder welchen Weg sie einschlagen sollte. Von anderen abhängig zu sein machte ihr Angst. Es war noch nicht all zu lange her, dass sie den Urteilen ihrer vermeintlichen Familie ausgesetzt gewesen war und diese Abhängigkeit hatte sie beinahe zerstört. Unbewusst bauten sich ihre Mauern wieder auf, wollte sie sich vor Einflüssen schützen die sie nicht greifbar machen konnte. Sylvana wollte schlichtweg nicht hilflos auf ein Schicksal warten von dem sie noch immer glaubte, oder eher hoffte, dass sie es selbst in der Hand hatte.


    Ihre Sinne richteten sich für eine Augenblick auf die nähere Umgebung und rissen sie so aus ihren Gedanken. An dr Art wie die Schritte auf dem Waldboden verharrten und anhand der Präsenz an die sie sich bereits in ihrer Nähe gewöhnt hatte wusste sie, dass der junge Konvertit Position bezog. Ein sachtes Schmunzeln huschte ihr über die Lippen. Ein Grund warum sie sich stets und ständig mit all jenen umgab die ihr nahe standen war gewiss, dass sie so immer wieder von trüben Gedanken abgelenkt wurde... ein anderr war... dass sie so viel Zeit mit ihnen verbringen wollte, wie ihr vielleicht noch blieb.


    Ohne sich umzudrehen richtete sie das Wort an den jungen Mann, der bestrebt war ihr Schildnovize zu werden...


    Möchtest du dich zu mir gesellen...?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • (( Normalerweise mag ich kein Foren-Rp, wie ich ja zu gerne äussere, da ständig Informationen (in fast jedem Satz!) fliessen die eigentlich niemand bis auf der entsprechende Charakter haben kann. Aber das Selfiran fand ich trotz meiner "gesundheitsprobleme" so toll, das ich mal eine Ausnahme mache und mal einfach auch Gedanken von Rochus niederschreibe ^^))



    Es war noch vor Sonnenaufgang, wenn auch nur wenige Stunden. Entgegen seiner Gewohnheiten wollte Rochus nach diesem, für ihn sehr belastendem Wochenende, doch noch eine Mütze voll Schlaf nehmen bevor die unangenehmste aller Pflichten nach ihm rief.


    Im leichten Rüstwams hatte sich der ergraute Krieger direkt auf das Sofa niedergelegt, das er nach Optimus`Dahinscheiden und von ihm übernommen hatte.
    Doch anstatt den ersehnten Schlaf zu erlangen lag er wach, irgendetwas passierte... es nagte an ihm...
    Doch was war der Auslöser, warum jetzt?


    Soviele neue Gesichter... würde er sie je näher kennenlernen, würde er noch die Zeit haben sie zu vergessen wie soviele Andere namenlose Fratzen seiner Vergangenheit die er jede Nach vor sich sah?
    Rochus nahm einen tiefen Atemzug und schloss müde seine Augenlider.


    Nein, keine Gesichter dieses Mal.
    Liegend wiegte er, sich selbst und seine Gedanken verneinend, das ergraute Haupt hin und her.
    Keine Gesichter... Namen. Namen die schwer in seinem Geist widerhallten.


    Kelnozz .. bei dem Gedanken an den Drow, der oftmals nur als "der kleine schwarze Stinkstiefel" bezeichnet wurde, verzog sich das Narbengeflecht auf dem faltigen gesicht zu einer grinsenden Fratze.
    "Wir sind uns ähnlicher als du glaubst, kleiner" murmelte er geistesabwesend im Selbstgesprächh, ehe urplötzlich das verzerrte Grinsen aus dem von Schlafmangel gezeichnetem Antlitz wich.


    "Blut und Eiter!" fluchte Rochus zischend. Starr richtete sich Rochus sturer Blick gen Decke, als würde er versuchen das Dach nur mit den Gedanken sprengen wollen, die ihm nun in den Sinn kamen.... "Sie war es..." keuchte Rochus auf, hustete in seine Faust und bemerkte mit verächtlichem Schnauben die kleinen Blutflecken auf seiner Hand die das Husten hinterlassen hatte.


    Nachdem er achtlos die roten Sprenkler von der bleichen haut wischte, etwas mehr rot auf dem Wappenrock kann nicht schaden, vertrieb er die Geister die seine Gedanken plagten und konzentrierte sich.
    "Nein... nicht das Rehpüppchen"


    Er wusste genau um seinen Beschützerinstinkt, was vertraute Personen.. gerade Püppchen.. betraf. Mit jedem Jahr schien es stärker an ihm zu Nagen wenn er "seine" Leute bedroht sah.... die Konzentration liess shcneller nach und für Sie und die Seinen hatte er es riskiert sie wieder einmal zu verlieren.


    Und wofür?


    Rochus drehte sein Haupt, spuckte in den dafür vorgesehenen Napf und grunzte abfällig


    "Ein Ritual.. hrmpf"
    Ein Ritual bei dem er bereit war sehr weit zu gehen um die Erwartungen zu erfüllen die in ihn gesetzt wurden... zu weit?
    Was wäre wohl passiert wenn er nicht schnell genug zurück zu sich gefunden hätte? Wenn es auf dem Schlachtfeld passiert wäre.


    "Du wirst leichtsinnig, alter Mann" .. schnaubte Rochus und schwang sich, sehr viel geschickter als man es von ihm erwarten würde, von dem Sofa sicher auf die Beine.


    Das Spinnengift, der Kuss, die kalte Wut, die Magie, das ganze Land ,das spüren von Kelnozz als er.. als Rochus..


    "Vielleicht....?!"


    Rochus ballte seine rechte Faust zusammen so fest er konnte und versuchte nochmal von vorne alles, wie er es gelernt hatte, trocken und nüchtern zu durchdenken.
    Er spürte die Wärme und die Feuchtigkeit, als die Nägel sich so fest in den schrulligen Handballen Gruben das sogar Blut aus der wettergegerbten Haut quoll.


    Der alte Mann schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug und suchte seine Mitte.. er musste es einfach wissen.


    Als er die Augen aufriss fixierte er direkt die steinerne Wand vor sich.
    Mit fliessenden Bewegungen schwang der ergraute Krieger seinen rechten Arm von sich, die Füße folgten wie schon tausende Male ausgeführt dem selben Bewegungsmuster wie der Torso.
    Der Herzschlag, hätte das Herz denn für viele Schläge genug Zeit, war kaum mehr zu spüren als die ausladende Bewegung den Körper Rochus' in eine Peitsche verwandelte, deren gesamte Kraft und Geschwindigkeit sich in seiner Faust konzentrierte und in der Wand entludt.


    Dumpf schnaufend presste Rochus die Kiefer so hart aufeinander, den Schmerz annehmend, das er einen Moment lang glaubte seine Zähne würden bersten.
    Schlaff hing der rechte Arm an Rochus' Flanke, baumelte leicht, während der alte Mann schnaufend und leicht japsend versuchte zu Atem zu kommen.


    Die Augen fixierten weiterhin den Punkt in der Wand den er anvisiert hatte.
    Die Ziegel die er Sah wiesen Risse auf, bröckelten. Rochus konnte die Knöchelabdrücke nicht nur erahnen, sondern deutlich sehen.. was unter anderem daran lag das Blut, Knochen und Hautfetzen dieses Bild noch hervorhoben.


    Der beissende Schmerz trieb Rochus die Tränen in die Augenwinkel. Mit dem handrücken der linken Hand wischte er sich über das Gesicht, ehe er es nach einem weiteren tiefen Atemzug wagte seine rechte Hand zu betrachten.


    Die Pupillen Rochus' weiteten sich entsetzt, schockiert.


    "verdammt!"


    Laut schallte die Stimme des Kommandanten vom Büro aus durch die Kaserne


    "Bringt Cupa her! Es ist dringend!"

  • Er war nicht verwundert, als Sylvana Salim direkt ansprach ohne sich zu ihm zu wenden. Er hatte sich keine große Mühe gegeben ohne Laute an Sie herran zu treten. Immerhin wollte er Sie nicht bespitzeln. Er wollte Ihr vermitteln, dass Sie nicht alleine war und jemanden hinter sich hatte.
    So manches Mal war er darüber verwundert, wie leicht und breitwillig im Leute Informationen gaben, die Sie anderen "ofizielleren" Personen verheimlichen würden. Er mochte es, nicht aufzufallen oder große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das war ihm schon früher von Nutzen gewesen.
    "Gerne." sagte er und lehnte sich neben Sylvana an die Abgrenzung. Ihm war dieser Ort schon zuvor aufgefallen. Es war sehr schön hier, wie er fand. "Ich mag es hier. Dieser Fluss fließt so beständig. Nichts kann ihn stoppen. Gemächlich und doch unaufhaltsam. Und doch sind dort im ufernahen Wasser Pflanzen die Aqua trotzen." Er deutete auf die Algengewächse die man Schemenhaft in der Dunkelheit erkennen konnte. "Konntest du auch nicht schlafen?" Salim redete Sie ohne Titel an. Wenn andere Siedler anwesend waren sprach er Sie grundsätzlich mít "ihr" und zuweilen auch dem Titel an. Doch in solchen Momenten unter Vier Augen, musste er ihr zeigen das Sie für ihn mehr war als ein Amt. Sie war für ihn wie eine Mutter geworden. Sie wachte über ihn, gab ihm Ratschläge und Anweisungen. Das war etwas wofür er ihr immer danken würde.

  • Ich schlafe selten... meine Ruhemomente sind eher denen der Illythiiri ähnlich... antwortete sie schlicht.


    Dann schmunzelte sie schwach.


    Und unstete Geister finden nur selten die Ruhe die sie eigentlich suchen sollten...


    Für einen kurzen Augenblick blickte sie über die Schulter und es wirkte so als hätte sie etwas gehört. Sicher war sie sich nicht, aber sie hatte das gefühl eine ihr vertraute Stimme hätte einen Namen gerufen. Nach einem kritischen Blick entschied sie, dass sie sich vermutlich doch nur verhört hatte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Salim.


    Kelnozz ruht sich noch aus?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er musterte Sie aufmerksam. "Unruhiger Geist. Ja das passt." Dann stockte er. "Ich weiß es nicht. Ich bin seit mehreren Stunden nicht im Haus gewesen. Als ich am gestriegen Abend hinaus ging, lag er noch auf dem Lager." Dann legte er den Kopf schief und schaute Sie an. "Es ist schwer zu sagen, wo er gerade ist, er könnte auch hinter mir stehen und mir erneut eine Ladung Energie verpassen und ich würde ihn nicht hören." Unbewusst rieb er sich die linke Schulter. Das hatte ihn ziemlich überrascht. Es war so überraschen gekommen.

  • Hmm... nickte sie nachdenklich.


    Ich bezweifle, dass er das so schnell wiederholen wird. Sonst muss ich ihm wohl erneut den Kiefer richten.


    Man konnte sich nicht sicher sein, ob sie einen Scherz machte oder es sichtlich ernst meinte. Fakt war, dass man auf ihren Zügen durchaus erkennen konnte, dass sie sich Gedanken um den Drow machte. Was auch immer in den Räumlichkeiten vor sich gegangen war, es hatte alle drei... sie, Bar'akan und Kelnozz mitgenommen.


    Und du? Ich kenne dich sonst mit wesentlich tieferem und längerem Schlaf...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim qutierte ihre Aussage mit einem nachdenklichen Nichen. Auf Sylvanas Frage reagierte er mit einem starren Blick auf den Fluss. "Wie soll ich mich denn mit gutem Gewissen ausruhen können, wenn uns die Monde nur so davon eilen. Mein Kopf droht zu zerplatzen. Ich suche nach einer Lösung aber finde sie nicht. Bindungen trennen... Was ihr in der Bibliotek über Zerahl sagtet, wenn das stimmt. Dann ist er derjenige, der dir helfen kann." Dann drehte er den Kopf zu ihr. "Was den Orden betrifft. Ich denke wir schaffen das. Die Frage ist, ob es genügt." Er schluckte und richtete seinen Blick wieder auf das fließende Gewässer. Das gurgeln und rauschen beruhigte ihn und ließ ihm die Gelegenheit sich zu ordnen. Wie so oft wenn er plätschern von Bächen oder das rauschen des Meeres hörte. Es erinnerte ihn an ein vergangens Kapitel seines Lebens.

  • Das wir nur bis zum Winter Zeit haben ist eine vermeintliche Prognose... keine Tatsache... Wir haben die Zeit schon des Öfteren ausgetrickst... Wir sollten uns darauf zwar nicht ausruhen, aber... vielleicht sollten wir einfach ein bißchen mehr daran glauben, dass wir siegen werden. Ich habe mir sagen lassen, der Norden arbeite unter Druck so oder so am besten.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Das sagtet ihr bereits gestern. Ich glaube daran Sylvana. Wir werden das schaffen. Aber leicht wird es nicht. Ich werde in der nächsten Zeit mit so vielen Brüdern und Schwestern reden, wie ich kann. Wir werden geeint hinter dir stehen. Dafür werde ich sorgen. Mit allem was ich habe."

  • Du kannst niemanden dazu zwingen einig zu sein... Wenn sie nicht daran glauben, dann ist es nichts als Schein und damit nichts gewonnen Salim...


    Ihr Blick glitt wieder in die Ferne.


    Manchmal habe ich mich gefragt ob ich nicht doch der grund für die Uneinigkeit bin und somit an mir selbst gezweifelt. Das ist immer noch seltsam wenn ich darüber nachdenke. Eigentlich... sollte das in meinem Denken gar keine Option darstellen.


    Sie stützte ihre Arme auf den alten Zaun.


    Aber inzwischen... ist an mir so vieles anders und an euch auch... Ich weiß nicht wie es mir gelungen ist euch alle zu erreichen, aber ich bin sehr froh, dass es so gekommen ist, ganz gleich was mich der Weg gekostet hat. Ihr... also Ravi, Assiah, du und die anderen, selbst Kelnozz... ihr macht mir das Führen und das Tragen dieser Verantwortung... ein wenig leichter. Ich habe mich noch nie dafür bedankt...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Cupa schloss wieder die Augen und setzte die Flöte langsam an die Lippen. Ein Jahr lang hatte er dieses Lied (

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    ) nicht mehr gespielt und er wusste nicht genau warum es ihm nun förmlich danach drang es zu spielen.


    oO(Vielleicht lag es an diesem Ort oder mehr an dem was dieser bedeutet)Oo


    Eine gewisse Ruhe breitete sich im Faun aus, lies seine Sorgen und Gedanken des Fauns verstummen. Lies die Macht die der Frühling über ihn hatte für einen kurzen Moment abfallen. Nur noch die Jagd tobte weiter in ihm.
    Doch dies störte ihn nicht, ganz und gar nicht. Und ebenso wie sein Inneres sich beruhigte waren auch seine Erinnerungen wieder klar.

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~

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  • "Da habt ihr recht. Aufgesetzte Einigkeit bringt hier nichts. Aber ich denke mit den richtigen Argumenten und etwas beharlichkeit wird da schon viel möglich sein. Ich werde jedenfalls nicht Ruhe geben, bis ich alles versucht habe." Salim zögerte. Was Sylvana da ansprach, hatte er sich auch bereits gefragt. Er überlegte kurz um seine Worte zu wählen. "Ich glaube nicht das Du der Grund für die Uneinigkeit bist. Ich würde sagen eher ein Faktor. Der Orden wurde quasi gespalten. Die eine Seite lief ihm hinter her. Die andere blieb bei ihren Brüdern und Schwestern. Und damit auch bei dir. Du bist eine Galleonsfigur des Ordens und damit das erste Ziel der Leute die den Orden oder auch dich verletzen wollen. Außerdem wurdest du für den Orden quasi geschaffen. Wenn jemand mit dem Orden steht und fällt, dann bist du das." Er seufzte. "Ich beneide dich nicht um deine Position. Je länger ich in deiner Nähe bin merke ich, dass zu führen keine leichte Aufgabe ist. Aber dafür sind wir ja da. Ich denke, dass ich für die anderen spreche, wenn ich sage das wir versuchen dir überall zu helfen wo wir können oder dir etwas abzunehmen." Er straffte sich. "Ich sehe es auch nicht als Gefallen an, sondern als eine Aufgabe, die ich gewissenhaft ausführe." Trotzdem neigte er das Haupt um ihr zu zeigen, dass er ihr Bedanken entgegen genommen hatte. "Lass uns ein wenig den Weg am Fluss entlang laufen. Ich möchte diesen Ort in meine Erinnerung aufnehmen. Wer weiß ob ich hier noch einmal vorbei komme." Er blickte Sie aufmunternd an.

  • Sie nickte und lenkte ihre Schritte den seichten Hang hinab in Richtung Flussufer...


    Wenn jemand mit dem Orden steht und fällt, dann bist du das.


    Die Worte hallten in ihren Gedanken nach.


    Wenn Sylvana heute etwas geschieht, dann ertrinkt Yunalesc in Blut...


    Ihre Fingerspitzen suchten ihre Schläfen.


    Das Urteil lautet, dass du deines Amtes bis auf Weiteres enthoben wirst... Wenn wir brennen, dann brennen wir gemeinsam! ... Deine Kräfte wirken hier nicht wie es sein sollte, also brauchen wir dich im Grunde nicht mehr...


    Kurz geriet sie ins Stolpern und war bemüht die Stimme aus ihrem Verstand zu vertreiben. Tief einatmend kam sie wieder auf Spur und gab sich Mühe es wie das Stolpern über eine Wurzel aussehen zu lassen...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Salim bemerkte ihr stolpern, reagierte aber nicht weiter darauf, da Sie nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen schien.
    Er zog die Augenbraue hoch, fokussierte sich dann aber wieder auf den Pfad vor ihnen.


    Der Weg wand sich zwischen den Bäumen in Ufer nähe am Bach entlang. Sie gingen schweigend. Salim empfand dieses Schweigen nicht als unangenehm. Er war es gewohnt, dass Sie öfters in Gedanken vertieft war und nahm es hin.
    Die Bäume wurden nun etwas dichter und der Pfad entfernte sich nun ein wenig vom Fluss. Je tiefer die beiden in den Wald hinein gingen, desto leiser wurde das rauschen des Baches.
    Für einen kurzen Moment glaubte Salim eine Melodie gehört zu haben...

  • Als die Melodie ihr Ende gefunden hatte, machte der Faun eine kleine Pause, atmete tief ein und setze wieder zur gleichen Melodie an. Sie gab ihm Kraft und je öfter er sie spielte desto ruhiger wurde es ihn ihm. Kaum wahrnehmbar senkten sich die Barrieren des Fauns, immer noch drauf bedachte, die Verbindungen die er zu anderen hatte möglichst abgeschottet zu lassen. Dies war das einzige was ihm zur Zeit wirklich wichtig war. Er wollte nicht belasten. Gegen Lenia konnte er sich auf den Heiler-Tagen nur bedingt abschirmen, sie hatte gespürt was in ihm vorging und hatte versucht zu helfen. Nur war dies nicht ihr "Kampf"... etwas wichtiges fehlte ihr.


    Ohne es zu bemerken hatte seine Melodie, wie so oft, die Amseln angezogen und vom Flusslauf kam eine seiner Freunde angeflogen und setze sich ins Geäst eines nahen Strauches.

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~