Pepin und der Salon in Paolos Trutz

„Ahmm …“ kommentierte Pepin die Worte seines Gastes. Eisdrachen, Gottheiten und Luftvölker. All dem haftete für seinen Geschmack viel zu sehr der Geruch von Magie an, als dass er diesem weiter zu folgen gedachte. Wo käme man denn auch hin sich von so etwas lenken zu lassen. „Nun wie ihr selber sagtet sind diese Eisdrachen ebenso wie die Göttin nicht mehr da und die Naldar haben nicht den Willen oder die Fähigkeit so etwas zu bauen. Dementsprechend gibt es wohl nichts worüber wir uns Gedanken machen müssten. Und es ist nichts ungewöhnliches, dass ähnliche Ideen zu einem Problem entstehen. Es gibt zumeist nicht so viele Möglichkeiten. Zudem handelt es sich bei den Berechnungen und der Zeichnung eh erst um theoretische Überlegungen ohne Praxistest. Bis zu einer Fertigstellung würde einige Zeit vergehen, von den notwendigen Ressourcen einmal abgesehen. Einen solchen Mäzen habe ich dafür aber noch nicht gefunden.“

Pepin kratzte sich nachdenklich am Kinn. Dann schien ihm der Gedanke zu kommen, nach welchen er gesucht zu haben schien. Er stand auf und holte wiederum von dem Arbeitstisch zwei kleine Stäbe und reichte sie seinem Gast. Beide Stäbe schienen auf dem ersten Blick aus dem selben Metall zu bestehen und waren nicht zu verbiegen. Als Miridion diese jedoch in der Hand hielt konnte er feststellen dass einer von beiden nicht einmal die Hälfte des Gewichtes des anderen aufwies. „Dies soll Euch einmal eines der Probleme aufweisen welche bei einem solchen Projekt auftreten und die diese Schriften lösen müssten.“ Er wartete ab ob sein Gast verstehen würde.

Pepin nahm die zwei Metalle sorgsam wieder in Empfang und räumte sie weg. Nachdem dies geschehen war erwiderte er "Natürlich haben wir noch etwas ... " und goss ihm mit diesen Worten das Glas wieder voll. "Ich möchte doch meinen die Anderen würden noch kommen ... oder ist es Sitte solche Einladungen zu ignorieren?"

In diesem Moment klopfte es leise aber bestimmt an der Tür und Minna trat kurze Zeit herein. Sie ging zu Pepin und überreichte ihm eine kleine Nachricht während sie ihm noch etwas ins Ohr flüsterte. Dieser überflog den Zettel schnell und runzelte mit der Stirn. Dann sprach er „Ich danke dir Minna. Da kann man halt nichts machen.“ Diese knickste noch einmal etwas ungelenk ehe sie sich wieder zurückzog.
Etwas bedrückt griff er zu seinem Glas und trank noch einen Schluck.

Er reichte den Zettel an den Bibliothekar weiter…
"Werter Herr Pepin,
Für ihre Einladung zu diesem geselligen Treffen möchte ich ihnen danken und muss ihnen gleichzeitig mitteilen, dass ich dieser nicht folgen werde. Abgesehen von der Tatsache, dass mir gemütliche Treffen dieser Art für gewöhnlich Zuwider sind und ich sie auch nicht wirklich kenne, so habe ich durch mögliche anstehende Kriegsvorbereitungen nicht die Zeit dieser Einladung zu folgen. Vielleicht führt uns das Schicksal ein andermal zusammen.
Mit besten Wünschen, 'Sturm' "

… und meinte „Ich weiß ja selbst nicht ob ich hier überhaupt Fußfassen möchte. Alles wirkt so primitiv und noch dazu … hinter jeder Ecke steht irgend jemand der Magie wirkt.

Er schüttelte sich etwas fröstelnd.

„Das kann ich nur all zugut nachvollziehen. Nachdem die Allianz der Gilden in den Magiekriegen sich durchgesetzt hatte wurde diese auch in meiner Heimat unter schwerste Strafe gestellt. Das war aber schon vor vielen Generationen. Heutzutage gibt es nur noch äußerst selten magische Vorfälle. Ich selber hatte bis zu meiner Ankunft lediglich von den Priestern und in den Märchen meiner Mutter davon gehört.“ Pepin ging zu den aufgetanen Speisen, nahm sich einen Teller und legte etwas gedünstetes Gemüse und ein paar Fleischspießchen darauf. „Ihr könnt euch ruhig etwas nehmen wenn ihr hungrig seid. Ich weiß nicht ob die Anderen noch kommen und Minna wird böse, wenn wir nichts von den Speisen nehmen.“ Mit diesen Worten setzte er sich wieder in den Sessel.

„Letztlich ist es mir egal was andere Leute tun, solange sie mich nicht damit behelligen. Ich meine, wenn es hier die Büttel und den Mob nicht schert wenn jemand Magie wirkt muss es mich ja auch nicht kümmern, solange sie die Finger von mir lassen.“

„Machtkämpfe interessieren mich nicht. Ich will einfach nur in Ruhe meine Erfindungen austüfteln. Aber einen Rückzugsraum in diesem Sinne habe ich derzeit nicht wie ihr und ein zurück in die alte Welt …“ er kämpfte mit sich „… dies ist derzeit keine zur Diskussion stehende Alternative.“ Er knabberte etwas an den gut gewürzten Spießchen und sprach dann weiter „Das heißt also, dass ich vornehmlich etwas entwickeln muss, was mich effektiv gegen ungewollte Magie schützt.“. Seine Stimme klang entschieden, ganz so als währe dies nun besiegelt. „Dies bedeutet ich benötige ein paar magische Testobjekte, eine ungefähre Verdopplung meiner Ressourcen und mindestens drei Monde Zeit.“

Sein Gesicht vollzog einen Wandel und strahlte ihn an „Ihr dürft euch also freuen, dass ich wohl bis zum Frühjahr noch in der Stadt bleiben werde.“

Pepin runzelte mit der Stirn. "Mit Maya habe ich schon gesprochen. Ob sie jedoch Zeit hat .. nun ja wenn etwas Konstanz hat ist es dieser der Menschen. " er schmunzelte.

"Nun die Texten die Ihr mir gabt implizieren ein technisch geprägtes Vorgehen im Wirken der Alten Herrscher. Mich würde zum einen interessieren wo ihre Baupläne sind. Weiterhin frage ich mich, wenn aus den Naturkulten eine Personifikation erfolgte, warum dann nicht auch anhand ihres Glaubens an Mechanik?" seine Körpersprache wirkte aufrichtig.

"Was die Gerätschaften betrifft ... da fehlen mir die Daten was hier verwendet wird. Zumindest könnte ich im Falle einer Wartung es nicht schlimmer machen. Meine bisherigen Erfahrungen zeigen aber dass keine Mechanik je perfekt ist und man sie immer verbessern kann."

Pepin notierte sich die Namen und den genannten Ort. Dann fragte er nach. "Die Alten Herrscher sind fort, ihre Werkstätten wahrscheinlich verschüttet, sind diese Kell Gordon noch da?"