Pepins Besichtigungstour

  • Wann: November
    Wo: Paolos Trutz, Palasthügel, schaun wir mal...
    Wer: Pepin und wer immer mag.
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    Pepin hatte den Rat der Schankmaid beherzigt und sich direkt nach dem reichhaltigen und sehr schmackhaften Frühstück aufgemacht die Stadt zu erkunden. Sein erster Weg führte ihn hierbei zu den Gebäuden des Amtes der Jurisdiktion, wo er sich die öffentlich zugänglichen Gesetzes Texte zu gemühte führte. Zwar war es für ihn etwas verwirrend soviel Regelbedarf vorzufinden, aber schließlich musste nach den Erklärungen der Maid der „Norden“ wie sie es bezeichnet hatte, ein riesiges Gebiet sein. Also zumindest größer als er aus Ansbach so kannte.


    Nachdem er sich einen redlichen Eindruck verschafft und natürlich die wichtigsten Dinge notiert hatte schlenderte er weiter in der Hoffnung doch noch auf eine Bibliothek oder irgend einer Anstalt von Wissen zu stoßen. Schließlich war es auch einmal angenehm Urlaub zu machen, aber so ganz ohne Lohn und Brot würde sich dies mit der Zeit etwas anstrengend gestalten … so hatte er zumindest aus den Erzählungen seines ansbacher Zunftmeisters entnommen.

  • [i]Eine Gestalt kam aus dem Palast, gekleidet in eine weit fallende, schwarze Samtrobe mit dunkel roter Borte, die Kapuze hatte sie aufgesetzt, allerdings konnte man trotzdem noch das Gesicht sehen. Blass, leicht müde und mit den auffallenden Augen - eins rot, das andere blau. Seitlich aus der Kapuze hing ein geflochtener Zopf mit dunkel roten, fast schwarzen Haaren.
    In der rechten Hand trug sie einen Stab aus schwarzem Stein bei sich, der oben an der Spitze einen klaren Kristall einfasste. Er war mit goldenen Beschlägen verziert und der Griff war mit rotem Leder umwickelt. Bei jedem Schritt folgte ein leises 'Klock', wenn der Stab wieder auf dem Boden aufsetzte.


    Maya war in Gedanken. Die Angriffe des Schwarzen Eises im Osten des Landes waren bedenklich und in ihren Gedanken ging sie die verschiedenen Möglichkeiten durch, wie die Magier helfen konnten. Kommunikation, Transport, Unterstützung. Es gab einige Dinge, die ausgearbeitet werden mussten. Allerdings fiel es ihr schwer sich zu konzentrieren und die nötige Ruhe in ihre Gedanken zu bekommen. Sie war.. rastlos.


    Sie steuerte auf Pepin zu, ohne wirklich auf ihre Umwelt zu achten. Ihre Schritte führten in Richtung des Hochamts für Magie, aber das war ein Weg, den sie schon fast im Schlaf beherrschte und so achtete sie gerade kaum bewusst darauf, wohin sie ging.[/i.]

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Eifrig kommentierte Pepin einige abgeschriebene Gesetzesvorlage. Die inhaltliche Abhandlung des verdeckten Rechtes des Stärkeren unter Beachtung des „Lass dich nicht erwischen Gebotes“ fand er in der Konstruktion geschriebenen Rechts als speziell. Wie sonst sollte man auch ein Gesetzeswerk bezeichnen welches erst sagt, tue dies nicht und im zweiten Atemzug dies aber wieder unter dem Gebot der Verschwiegenheit aushebelte. Vertieft im Schreiben und Kommentieren dieses Gedankens blieb natürlich viel zu wenig Gelegenheit auf den Weg oder eventuell entgegenkommende Personen zu achten. So kam es schließlich wie es kommen musste … er prallte frontal mit der Frau mit dem Stab zusammen und beide gingen zu Boden.

  • Aus seinen Gedanken aufgeschreckt musterte Pepin verblüfft die ihm direkt gegenüberliegende Frau. Ein schönes Gesicht, vielleicht etwas müde Augen, jedoch eine durchaus attraktive Figur, besonders wenn man diverse Rundungen unter der Robe betrachtete … Robe … sein Blick blieb an dem Kleidungsstück und dem Stab hängen und sein Gesicht wurde mit jedem Augenblick der verging bleicher. Todesangst stahl sich in seine Augen, gefolgt von bloßer Panik. Er stammelte etwas was klang wie „….bitte tausendmal um Entschuldigung.“ half ihr auf sich immer wieder entschuldigend und raunte dann nochmals „… um Entschuldigung.“ ehe er in sehr schnellem Schritt … einige hätten es rennen genannt … sich soweit wie möglich sich von der Person zu entfernen suchte.

  • Maya wusste ja, dass sie auf den ein oder anderen eine erschreckende Wirkung hatte. Dass Leute sich manchmal nicht getraut hatten sie anzusprechen oder dank ihrer dunklen Gewandung dachten, sie sei wer weiß was, vom Nekromanten bis zum Dämonologen war schon alles dabei gewesen. Aber direkt die Flucht ergriffen hatte kaum jemand.
    Und so griff sie nach dem Mann, nachdem er ihr aufgeholfen und die Entschuldigungen gestammelt hatte und versuchte ihn noch an irgendeinem Zipfel seiner Kleidung oder an einer Tasche oder sonst an etwas zu erwischen, was sie noch in die Finger bekam.


    "Kein Grund die Flucht zu ergreifen, ich beisse nicht."


    Da sie in der rechten Hand allerdings noch immer ihren Stab hatte, den sie selbst beim Sturz nicht los gelassen hatte, griff sie automatisch mit der linken Hand zu. Der weißen Hand mit blauen Schuppen und den krallenartigen Nägeln.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Pepin hatte schon gedacht aus dem direkten Gefahrenbereich erfolgreich entkommen zu sein, als es einen Ruck an seinem ledernen Mantel gab. SIE hatte mich in ihren Klauen! schoss es ihm durch den Kopf. Wie sehr sich dieser Gedanke bewahrheitete zeigte sich, als er nach der Ursache des Rucks forschte. Eine klauenartige verschuppte Hand hielt ihn gefangen, bereit jederzeit ihm sein Herz oder schlimmer, wenn man den Erzählungen seiner Kindheit glauben durfte, seine Seele herauszureißen. Da ein Jeder um die furchtbare Kraft solcher Geschöpfe wusste machte Pepin erst gar keine Anstalten sich loszureißen, dies Endete im Märchen stets mit dem furchtbarsten Tod des Opfers.


    Pepin du musst jetzt ganz tapfer sein und darfst deine Angst nicht zeigen, sonst überlebst du diese Begegnung nicht! dachte er bei sich und drehte sich, seine Furcht regelrecht herunterschluckend, zu der Frau herum. Glücklicherweise hatte sie sich, einmal von der Klaue abgesehen nicht in einen Dämon verwandelt, sondern blickte ihn, etwas zweifelnd wie ihm schien, immer noch mit dem schönen Gesicht jener Frau an.

  • Sie musterte den Mann tatsächlich etwas skeptisch. Aber abgesehen von der Skepsis sah sie nicht wütend aus oder aggressiv und sicherlich nicht so, als ob sie ihn umbringen wollte, egal auf welche Weise. Unter dem schwarzen Mantel sah man zwar den Griff eines Schwertes, aber auch danach griff sie nicht. Stattdessen ließ sie ihn wieder los und die Klaue verschwand wieder in den weiten Ärmeln.


    "Nur die Ruhe. Ihr seht mich an, als hättet ihr einen Geist gesehen. Ich wollte euch nur sagen, dass es schon in Ordnung ist, ich hätte die Augen auch auf halten können, ihr braucht also nicht weg laufen, als sei der Tod hinter euch her."

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Immer noch äußerst blass stand Pepin vor ihr gleich einem begossenen Pudel. Er wagte nicht ihr in die Augen zu schauen, denn die meisten Märchen sprachen ja davon, dass ein einziger Blick einer Hexe, und genau dafür hielt er die Frau, genügte um einen Mann in ihren Zauber zu stellen. So blickte er einfach auf ihre Schuhe, soweit diese unter der Robe zu sehen waren. Du musst jetzt irgendetwas sagen, sonst hat sie dich dachte Pepin, räusperte sich und sprach „Sehr freundlich von Euch, liebe Dame.“ Ja Dame war gut, höflich und liebenswert zugleich. Was aber wenn sie sich ob ihrer Jugend eher Fräulein genannt hören wollte … . Tausende von Gedanken schossen durch seinen Kopf, viel zu viele Möglichkeiten die einzig Richtige herauszufiltern. „Es war ganz meine Schuld … ich bin neu in der Stadt und habe wohl noch nicht den richtigen Dreh raus hier niemanden zur Last zu fallen. Eigentlich wollte ich ja auch nur eine Bibliothek finden … als ich auf Euch … stieß.“ Pepin hatte es doch tatsächlich geschafft den Umstand wahrheitsgemäß zu konstruieren und zugleich höflich den Passus einer möglichen Körperverletzung zu umgehen. Weiter Pepin, denk nach, noch hat sie dich nicht gegrillt!

  • Noch immer skeptisch hob sie eine Augenbraue. "Nicht Dame. Maya reicht völlig aus. Und ihr könnt mich auch durchaus ansehen. Ich hab keine schwarze Haut und bin keine Drow, ihr müsst nicht auf meine Füße sehen, wenn ihr mit mir redet."
    Sie musste doch leicht schmunzeln.
    "Bibliothek? Mit welchen Wissensgebieten denn? Wir haben hier in der Stadt das Hochamt für Wissen und Forschung, das, wie sein Name sagt, alles mögliche an Wissen sammelt, natürlich gibt es auch eine Bibliothek und das Hochamt für Magie. Wir haben also einiges in der Richtung in der Stadt. Ihr müsstet nur genauer sagen, wonach ihr auf der Suche seid. Dann kann ich euch vielleicht helfen."
    Sie musterte ihn weiterhin. Neu in der Stadt.. sie legte den Kopf leicht zur Seite.
    "Woher kommt ihr denn, wenn ihr neu in der Stadt seid? Und wie ist euer Name?"

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Scheinbar hatte Pepin zumindest für den Moment die richtigen Umgangsformen an den Tag gelegt um vorerst von der Hexe nicht eingeäschert zu werden. Dennoch schwankten seine Gefühle von einem Extrem zu anderen und er konnte sich lebhaft vorstellen warum so viele Männer von solchen Wesen fasziniert waren. Als sie das Hochamt für Magie erwähnte zuckte er sichtbar zusammen, auch wenn er sich mühte die Fassung zu bewahren.


    Der Klang ihrer Stimme war indes nicht unangenehm und er währe durchaus gern ihrer Aufforderung nachgekommen um sie weiter betrachten zu können. Doch er erinnerte sich auch an die Erzählungen seiner Mutter, dass eben jener Trick es war, welche die Meisten in das Verderben gestürzt hatte. Zudem bestätigte ihre Erwähnung des Hochamtes seinen Verdacht. „Wie ihr Wünscht verehrte Dam … äh … Maya“ stotterte er verhalten, blickte sie aber immer noch nicht an. „Ich habe keine Ahnung was eine Drow ist, aber derzeit erscheint es mir einfach als Sicherer um keinen Fehler zu machen.“ Er verneigte sich leicht und sprach weiter „Wenn ich mich vorstellen darf, Pepin von Miriquidi, aus dem schönen Ansbach. Ausgebildeter Technikus im Range eines Fahrenden, spezialisiert auf die Fachgebiete Strukturanalyse und Erfindung.“ Während er sprach mochte Maya der seltsame Ring auffallen, welchen er an seiner Hand trug. Leicht glitzerte er im Licht des Tages in Kupfernen Ton, was nicht zuletzt an drahtartigen Verzierungen liegen mochte.


    Pepin sprach weiter, bemüht die Frau nicht zu verärgern. „Ich versuche mir einen Eindruck über dieses Land zu verschaffen und seine Gefah…äh ich meine seine speziellen Gegebenheiten, ehe mir Unheil geschieht.“ Was mir nicht besonders gut zu gelingen scheint. dachte er sich zerknirscht. „Da ich aber erst vor einer Woche im östlichen Königreich angekommen und gerade so einer Stadtbesetzung entkommen konnte ist mein Wissen diesbezüglich wohl gelinde gesagt noch ungenügend.“

  • Irgendwie schien der Mann durch den Wind zu sein. Und noch immer Angst zu haben, so wie er teilweise stotterte und sich nicht traute sie anzusehen. Von Ansbach hatte sie auch noch nie gehört, aber so wie es klang war er gänzlich neu auf Mythodea. Sie seufzte leise.


    "Gut werter Pepin. Ich bin Maya Aedaa, Großmeisterin der freien arkanen Künste und Magierin. Siedlerin im nördlichen Siegel. So nennt man diesen Teil des Landes. Und der Kontinent ist Mythodea. Es gibt fünf Reiche hier, die Siegel genannt werden. Sie sind nach den vier Himmelsrichtungen benannt in denen sie liegen und das fünfte ist das Siegel der Mitte.


    Und ihr macht keinen Fehler, wenn ihr mich anseht, sonst würde ich euch nicht sagen, dass ihr es tun könnt. Ich habe nicht vor euch irgendetwas zu tun, auch wenn ihr das zu glauben scheint. Ich habe keinen Grund dazu und nein, dass wir ineinander gestoßen sind ist auch nicht alleine eure Schuld.


    Was ist denn ein Technikus? Und wenn ihr Erfinder seid, wird euch das Hochamt für Wissenschaft und Forschung sicherlich am ehesten zusagen. Es sei denn natürlich ihr forscht im Bereich der Magie."


    Als sie wieder Magie erwähnte musterte sie ihn genau. Ihr war aufgefallen, dass er zusammengezuckt war, als sie das Hochamt erwähnt hatte. Hatte er Angst vor Magie? Dann würde ihm in Mythodea sicher die ein oder andere Überraschung blühen.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Pepin welcher keine Ahnung hatte von Titeln der Magier, schließlich gab es diese in seinem Land schon seit Generationen nicht mehr, lauschte ihren Ausführungen genau. Dass ihr Titel derartig lang war, konnte darauf deuten, dass sie eine sehr gefährliche Magierin oder Hexe war … worin auch immer der Unterschied bestand. Die Erklärung mit den Siegeln nahm er als erwähnenswerte Information hin und beschloss diese sogleich am Ende des Gesprächs, so sie nicht gelogen und er noch dazu in der Lage war, zu notieren.
    Letztlich musste er aber an dieser Stelle wohl entscheiden entweder ein Risiko einzugehen und den Blick zu heben oder auf Nummer sicher zu gehen und damit vielleicht wertvolle Informationen zu verlieren. Sehr vorsichtig, ja scheu hob er also seinen Kopf, aber immer noch versucht ihr nicht direkt in die Augen zu schauen. Stattdessen blickte er ihr auf die Nase, die zugegebener Maßen ein erfreulicherer Anblick und weitaus interessanter als ihre Schuhe war.
    Als sie wiederum das Wort Magie erwähnte konnte man ein zusammenziehen seiner Pupillen und das Zucken seiner Nase und der Mundwinkel beobachten. Mittlerweile schien er jedoch auf das bloße Wort hin nicht mehr die Flucht ergreifen zu wollen.


    Auf ihre Nachfrage was ein Technikus sei runzelte er mit der Stirn. Wie konnte man denn so etwas nicht wissen. Aber gut andererseits wusste er ja über diesen Kontinent auch nichts … . „Also die meisten Techniki sind … er suchte nach einer Wortentsprechung … Handwerker einer bestimmten Profession. Sie bauen beispeilsweise Armbrüste, Kriegsmaschinen oder einfach Dinge des Täglichen Gebrauchs wie eine Türglocke oder einen Aufzug über vierfachgetriebene Seilwinden. Sie sorgen dafür, dass das Leben ein bisschen besser wird, wenn man so möchte.“



    Das Amt für Forschung klang interessant und so fragte er nach "An welchen Zunftmeister muss ich mich wenden um Zugang zu erlangen, gibt es dort Bücher und wie hoch ist der Beitrag in die Zunftkasse?"

  • Wenn er ihre Nase ansah, würde er auch das leichte Schmunzeln sehen. Sie wirkte sogar leicht... amüsiert? War das das Richtige? Zumindest auf seine Fragen hin schien es zu passen.


    "Wir haben hier keine Zunftmeister oder überhaupt eine Zunft, also so gesehen auch keine Kasse. Wir haben neben den Gebäuden, die auch Hochämter heißen, Personen, die einen Posten bekleiden, der den selben Namen inne hat. Sie sind so etwas wie ... " sie schien zu überlegen. "Anführer. In ihren jeweiligen Bereichen. Das Hochamt für Wissenschaft und Forschung ist Zarim Duronius. Aber es gibt einige Gelehrte, auch wenn ich nicht weiß, ob sie im Moment zu sprechen sind. Wir haben Krieg an der Ostgrenze und die meisten Gelehrten sind damit beschäftigt Informationen über den Feind zu sammeln und auszutauschen."


    Dann versuchte sie trotzdem irgendwie Blickkontakt herzustellen.
    "Ihr zuckt zusammen oder verzieht das Gesicht, wenn ihr das Wort Magie hört. Darf ich fragen warum?"

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  • „Hm also müsste ich versuchen irgendwie bei diesen Herrn Zarum Duronius einen Termin zu erlangen um vorstellig werden zu können, schließlich will ich ja nicht in irgendwelche wichtigen Kriegsplanungen hereinplatzten. Und irgendwo muss ich mich ja nützlich machen können, schließlich reicht meine Reisekasse bei den Preisen vom Drachen nicht ewig.“ Pepin hatte schon an einigen solcher strategischen Planungen als Analyst beigesessen, jedoch war er fremd hier und außer den Kneipenerzählungen über das Schwarze Eis im Osthafen hatte er bislang keinen Feindkontakt gehabt. Nicht das so etwas notwendig war, wenn man sich aus entsprechenden Büchern Informationen erschließen konnte.


    Als Maya das Gespräch wiederum auf die Magie brachte konnte sie neben einer veränderten Körperspannung auch den gehetzt wirkenden Blick eines Mannes bemerken, welcher mit Magie immer nur negetive Dinge gelernt oder erlebt hatte. Jetzt hatte Pepin definitiv ein Problem. Wie sollte er Maya erklären, dass sie eigentlich aufgrund ihrer Tätigkeit wenn sie Glück hatte in seinem Land sofort verhaftet und später gehängt, wenn sie jedoch Pech hatte von einem wütendem Mob auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden währe. Vorsichtig näherte er sich der Thematik, während sein Wortfluss wiederum etwas unsicher holperte „Ich möchte euch ja wirklich nicht beleidigen …. aber Magie … nunja … kommt denn da jemals was positives raus? Ich meine man kennt doch all die Geschichten von Zauberern und ….“ viel leiser „Hexen … und ihre dunklen Machenschaften. Ich gebe ja gerne zu nicht in Ansätzen alles darüber zu wissen …“ fast flüsternd raunte er auf ihre Hand deutend „zudem verändert Magie einen ja offensichtlich.“ Er deutete nicht an ob er das offensichtlich nun als gut oder schlecht meinte, sondern stellte lediglich einen Sachverhalt fest.

  • Maya hörte ihm zu und nickte leicht. Sie deutete in die Richtung in der sich das Hochamt befand. "In dieser Richtung ist das Hochamt für Forschung. Dort werdet ihr sicherlich weitere Informationen bekommen. Ich weiß nicht, ob ihr direkt zu Zarim Duronius müsst, aber ich denke man wird euch da weiter helfen können."


    Als er dann zum Thema Magie kam, wurde sie ruhiger und hörte zu. Der Blick folgte auch auf die Hand und wieder musste sie leise Seufzen.
    "Die Hand.. und der Arm, der da dran hängt sind nicht direkt die Auswirkungen von Magie. Viel mehr bin ich auf Grund von... Unachtsamkeit mit einer Substanz in Kontakt gekommen, die zu.. Mutationen führt. Es hatte also nicht wirklich etwas mit Magie zu tun, dass man Arm so aussieht." Naja auch wenn die Substanz... nein das ließ sie lieber.


    "Und Magie kann durchaus Gutes erreichen. Ich selbst bin von meiner Grundausbildung her.. Heilerin. Wenn Schwerter Wunden schlagen, kann ich sie mit Magie wieder heilen lassen. Ich kann Knochen wieder zusammen fügen und mit genug Aufwand sogar verlorene Gliedmaßen wiederkehren lassen. Ich hab mein Feld zwar über die Jahre erweitert, aber Heiler ist noch immer der Weg, den ich als erstes eingeschlagen habe. Und genauso kann man mit Magie auch schützen. Rüstungen erschaffen, die fast eben so viele Schläge abwehren können, als seien sie aus Metall, undurchdringliche Energiefelder kann man erschaffen, die einen sogar vor Pfeilhagel schützen.
    Ich denke also nicht, dass Magie zwangsläufig etwas Schlechtes ist. Ich denke es kommt darauf an, wer sie in den Händen hält. Genauso wie jede andere Waffe oder jedes andere Werkzeug auch, meint ihr nicht?"


    Sie klang nicht böse, sondern war noch immer ruhig. Sie kannte genug Leute mit Vorurteilen gegenüber Magierin, Magie und allem was dazu gehörte.. und hatte lange Zeit ihres Lebens schließlich selbst dazu gehört.

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  • Pepin folgte mit den Augen ihrer Wegbeschreibung und merkte sich diese genau. Als sie dann das Thema wechselte hörte er ihr durchaus zu, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob dies nicht in seiner Heimatstadt Ansbach nicht bereits zu dem Tatbestand der Konspiration mit Magiewerk zählte. Zumindest fand er es etwas seltsam solche Gespräche mit einer doch als Fremde zu bezeichnenden direkt auf der Straße zu führen. Dennoch führte das Gespräch zu einer Disputation und so etwas mochte er bereits in seiner Ausbildungszeit viel zu sehr, als dass in Betracht ziehen konnte nicht zu antworten.
    „Da wo ich herkomme führte Magie beinahe zum Untergang unseres geliebten Landes. Also müssten dann nach deinen Worten dort wohl eher die schlechten Subjekte der Magiewirker am Werk sein, was ich aber nicht eruieren kann. Ich selber habe bislang nur einen magischen Vorgang erlebt und das war gestern Abend im Drachen, als plötzlich Messer durch die Gegend flogen.


    Zudem bin ich der Meinung, dass es andere Möglichkeiten gibt die von dir aufgezählten Effekte zu zu erreichen ohne Magie zu bemühen. Ein ordentlicher Feldscherer, ein sorgsam gebrauter Trank oder ein bisschen Mechanik. Ich meine eine Rüstung zu erschaffen die Schläge abwehrt kann bereits ein Schmied. Diese Technik zu verbessern dürfte nicht allzu schwierig sein, so überhaupt dazu Bedarf besteht.“ Maya hatte es doch tatsächlich geschafft den Teil des Erfinders in Pepin zu wecken. Über die Problematik etwas neues zu erdenken vergas er doch tatsächlich wer ihm da gegenüber stand und wieviel Angst er eigentlich vor ihr hatte.

  • Maya hob leicht die Schultern an.
    "Natürlich gibt es verschiedene Wege die Ziele zu erreichen. Ein Trank mag sogar fast genauso schnell wirken wie der Zauber. Ein Feldscherer hingegen braucht eine ganze Weile länger, die Heilungszeit erst gar nicht mitgerechnet. Ein Schmied braucht für eine gute, angepasste Rüstung Wochen, und dennoch hat man dann mit dem Gewicht zu kämpfen.


    Ich sage nicht, dass Magie immer gut ist. Zu viele magische Heilungen können den Körper schwächen, eine magische Rüstung mag nicht so lange halten, wie eine echte. Magie ist nicht die Antwort auf jede Frage, aber sie ist einer der möglichen Wege. So wie Schmieden einer ist, um an eine Rüstung zu gelangen oder ein Feldscherer, um sich von seinen Verletzungen zu erholen. Alles wird benötigt und jeder mag in den Dingen Vor- und Nachteile finden.
    Ich sage nur, dass Magie nicht automatisch etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist.


    Und ich kenne einige Reiche, die durch Magie beinahe unter gegangen sind, oder es sogar getan haben. Aber andererseits schaffen Kriege das auch ohne Magie. Ein Alchemist mag durch fehlgeschlagene Versuche Teile seines Ortes in die Luft jagen oder Leute vergiften, ein Schmied der Waffen herstellt, fertigt Dinge an, die zum Morden gemacht sind. Sind diese Leute dadurch automatisch 'böse'?
    Magier, Hexer, Zauberer, Druiden und all die anderen werden oft nur als 'böse' dargestellt, weil sie sich mit Kräften auseinander setzen, die nicht.. physischer Art sind. Nicht so wie ein Schmiedehammer oder eine Destille. Es ist schwerer sie zu verstehen oder zu begreifen und dort, wo jeder Schmied sagen kann, wie genau er seine Rüstung herstellt und zumindest das Prinzip meist von Land zu Land deckungsgleich ist, da hat jeder Zauberwirker seine eigene Herangehensweise, die sich nur selten mit denen seiner Kollegen deckt. Und für Außenstehende so nur noch undurchsichtiger wird.


    Und wenn es etwas gibt, dass immer wieder zu Missverständnissen führt.. dann ist es Angst vor dem Unbekannten. Was man nicht versteht, fürchtet man. Genauso wie das, was man nicht kennt."

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  • „Ich weiß es nicht.“ gab Pepin unverholen zu. Er zögerte einen Moment ehe er weitersprach. In seinem Inneren schien ein Kampf zu toben, zwischen der ihm anerzogenen Angst und dem Wunsch mehr von der Welt zu erfahren. Schließlich jedoch sprach er sehr überlegt „Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt weder eure Argumente für oder Gegen die Magie überprüfen, da mir schlicht und ergreifend die Erfahrung damit fehlt. Ich bin aber bereit zu lernen …“ schnell verbesserte er sich. „Bereit darüber weiter zu debatieren, solange keine Magie direkt auf mich gewirkt wird.“ Er betrachtete die Züge Mayas und fügte dann hinzu „Wie währe es wenn wir den Disput zu einer anderen Zeit, vielleicht heute Abend, bei einem Glas Tee weiterführen?“

  • Maya nickte leicht.


    "Immerhin seid ihr offen für Argumente. Ich bin schon Leuten begegnet, die Magiern mit wesentlich mehr Hass entgegen getreten sind. Oder direkt einer Fackel für den Scheiterhaufen. Wenn ihr wünscht können wir uns gerne in einer Taverne treffen, ich denke das wäre euch angenehmer, als zu meinen Gemächern im Hochamt für Magie zu kommen, oder? Sonst würde ich diese selbstverständlich auch zur Verfügung stellen. Es ist dort wesentlich ruhiger und der Tee ist besser."


    Sie überließ es ihm zu entscheiden, was ihm lieber war, wobei sie eigentlich davon ausging, dass er die Taverne wählen würde.


    "Und ich wirke nicht einfach grundlos Zauber auf jemanden. Und so lange sie nicht meine Feinde sind, frage ich auch meist vorher..."


    Wenn er sie so betrachtete, würde er sehen können, dass sie sehr jung war. Zwanzig Jahre und vielleicht noch eine Hand voll mehr mochte sie gesehen haben, aber mehr auch nicht.

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  • Er schenkte ihr ein offenes Lächeln. Der Vorschlag mit den Privatgemächern war verführerisch, aber die Erwähnung der Akademie beendete diesen Gedankensplitter sehr schnell. "Gut dann sagen wir heute Abend im Gasthaus „Zum Drachen". Bis dahin möchte ich euch nicht noch mehr Zeit stehlen. Ich werde nun versuchen einmal bei dem Herrn Zarim vorstellig zu werden.“ Er deutete noch einmal eine leichte Verbeugung vor Maya an und machte sich dann eiligst zum Amt für Forschung auf.



    HIER geht’s im Amt für Forschung weiter.



    HIER geht’s Abends im Gasthaus „Zum Drachen“ weiter