Wann: Kurze Zeit nach dem Treffen in Aldarias Wacht
Wer: offen...
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Sie hatte geahnt, dass Assiah und Lorick etwas leichtfertig behauptet hatten, dass es sicherlich inzwischen weit weniger problematisch sein würde Kelnozz mit nach Yunalesc zu nehmen. Immerhin hatten Lorick und der Dunkelelf ihre Diskrepanzen weitestgehend geklärt und jene andere Ordensleute die ihm aufgestoßen waren, gehörten aus eigenem Entschluss nicht mehr zur "Familie". Doch Murdo war keineswegs begeistert gewesen als sie in Begleitung ihres Schattens das Protektorat betreten hatte, welches sie einmal ihre Heimat genannt hatte.
Die Bedrohung, die sich nahe Isenfels aufgetan hatte, machte es einfacher durchzusetzen, dass sie und er einige Zeit bleiben würden. Zusätzlich hatte sie Murdo unterbreitet, dass er sich nicht ohne ihr Beisein innerhalb des Protektorates bewegen würde und obendrein sogar bereit war, sich mit ihm ein Quartier zu teilen. Seltsamerweise schien Letzteres den jungen Konfessorenschüler und Protektor von Yunalesc zusätzlich ein wenig aus dem Konzept zu bringen. Sylvana jedoch hatte weder die Zeit noch die emotionale Kapazität, um sich derlei Dingen anzunehmen. Als die Formalitäten mehr oder weniger zufriedenstellend abgehandelt waren, hatte die Neches Re versucht sich einen aktuellen Überblick über die Situation innerhalb und außerhalb des Protektorates zu verschaffen. Sie musste rasch feststellen, dass sie dabei stark vond en Informationen abhängig sein würde, die von außerhalb kommen würden.
Ein Jahr war vergangen, seit Sylvana zuletzt einen Fuß nach Yunalesc gesetzt hatte. Und die Bevölkerung schien noch immer gezeichnet von den Geschehnissen des letzten Lichterfestes zu sein. Auf der einen Seite sahen einige in ihr immer noch das, was sie auch in Samar noch immer war und werteten ihren Besuch als frohe und ehrenvolle Kunde, auf der anderen Seite waren zahlreiche Bürger vom Zweifel gezeichnet, den man gestreut hatte. Nachdenklich fuhr sie mit ihren Fingerspitzen über die Narbe in ihrem Nacken und atmete leise durch. Den bohrenden und gleichsam fragenden Blick des Dunkelelfen quittierte sie mit einem leichten Kopfschütteln.
Die Zweifel der Bevölkerung und noch etwas anderes schwebten über ihr wie die Axt eines Henkers, hinterließen Kopfschmerzen und ein bklemmendes Gefühl, welches man ihr anmerken mochte, wenn man sie gut kannte.
Ihre Hand legte sich auf das kalte Glas des Fensters... Schwarzes Eis... ausgerechnet Schwarzes Eis...