Am frühen Abend in einer der vielen Straßen von Paolus Trutz hatte sich eine kleine Absammlung von Kindern um an dem Vorhof des neuen Waisenhauses versammelt. Elfenkinder, kleine Orks und Menschenkinder rangelten um die besten Plätze und unterhielten sich gestenreich und breitete einen bunten Gesprächsteppich über die Umgebung aus. Die Tür war offen und die Matrone des Hauses stellte zusammen mit der Köchin einige Stühle nach draußen an die Hauswand, sodass die Erwachsenen Platz hatten. Neben den beiden waren noch zwei Elfe mit langen schwarzen Haaren anwesend, wobei eine der Frauen, wie deutlich zu sehen, in anderen Umständen war. Am Rand saß .eingehüllt in einen roten Umhang. ein Mann in schwarzen Roben, der genüsslich an seiner Pfeife zog und die Kinder, die auf ihn zeigten, schelmisch an zwinkerte.
Direkt vor der Tür, in der Mitte des Halbkreises, den die Kinder gebildet hatten, glühten in einer gut zwei Meter langen steinernen Schale, Holz- und Steinkohlestücke hell vor sich hin. Direkt davor in der Mitte der vielen Kinder saß das neue Maskottchen des Waisenhauses, ein metallener Hund, der auf einem Öl befleckten Kissen oft von vielen verschiedenen Händen gestreichelt und geklopft wurde.
Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, die Schwangere hatte sich an den Rand zu den Kindern gesetzt, statt auf dem Stuhl Platz zu nehmen, ergriff die Elfe in der Kleidung einer Dienerin aus hohem Hause das Wort.
Schön, das ihr alle da seit. Es tut uns Leid, dass wir die letzten Wochen nicht hier sein konnten, aber wir mussten ja euren neuen Freund abholen.
Dabei zeigte sie auf den Automaten in deren Mitte.
Also wollen wir anfangen?
Ja!!!
Der Ruf der Kinder ergoss sich über die Straße und übertönte die übliche Geräuschkulisse der Stadt.
Die Elfe zog einen Beutel vom Gürtel und verteilte ein Pulver auf den glühenden Kohlen und legte dann bereitstehendes Reisig nach, sodass sich eine dichte Rauchwand bildete, die allerdings ganz untypisch direkt nach oben abzog und nicht durch den leichten Wind beeinflusst wurde. Der Mann im roten Umhang der direkt am Kopfende der steinernen Schale saß, nickte ihr freundlich zu, zog an seiner Pfeife und der Pfeifenrauch verband sich mit der weißen Wand.
So wie beim letzten Mal auch, bitte berührt nicht die Schale sie sdt heiß und seit leise, damit mich alle gut verstehen können. Ich möchte nicht schreien müssen.
Sie legte den Finger an die Lippen und es wurde still, bis auf das gelegentliche Knistern im Feuern und den Schritten etwaiger Passanten.
Es war einmal vor langer Zeit in einem fernen Land, das ganz anders war als dieses hier. Da lebte in einem Palast, der mindestens so große war wie der des Archons, ein König nebst Gemahlin und deren drei Söhnen.
Auf der Nebelwand erschienen Farben und man konnte die Silhouette eines gemalten Schlosses ausmachen, das dann von den Porträts der königlichen Familie abgelöst wurde. Jeder der sich in den Kreisen des Nordens auskannte konnte sehen, dass diese Gesichter an echte Menschen erinnerten, auch wenn die Rollen die sie hier zugeteilt bekamen nicht der Wirklichkeit entsprachen. So war zum Beispiel der Stallmeister des Palastes mit einer eigenen Krone belohnt worden.
Doch der König war nun alt und es war Zeit für ihn die Krone abzugeben, doch liebte und vertraute er all seinen Söhnen gleichermaßen und er konnte sich nicht entscheiden, wer den nun nach ihm die Krone tragen solle. Also rief er sie zu sich vor seinen Thron.
Der große Audienzsaal des Palastes erschien, mit drei Männern, die vor dem König, der auf Walays Thron saß, knieten. Man konnte sogar die Türen im Hintergrund erkennen und zuordnen, auch wenn diese nur durch einige Striche angedeutet waren.
So sprach der König zu seinen Söhnen, geht hinaus in die Welt über die Grenzen meines Königreiches hinaus und vollbringt eine Heldentat, nach den Werten, die ich euch lehrte und nach den Fähigkeiten, die euch zu dem machen was ihr seit. So zogen die Brüder hinaus in das weite Land und der König blieb einsam auf seinem Thron zurück.
Die Bilder folgten der Geschichten wie Seiten aus einem Bilderbuch, bleiben immer Wage in der Landschaft und doch konnte man manchmal kleine Einzelheiten erkennen, aus der Umgebung der Stadt und aus der Natur des nördlichen Siegels.
Die drei Brüder kamen schließlich zu einer Taverne an der Grenze des Landes, über das ihr Vater herrschte. Hier schlossen die Brüder einen Packt. In einem Jahr wollen sie sich hier wieder treffen und bis dahin soll jeder sein Glück gemacht haben.
Ein Bild der Herberge „Zum Drachen“ erschien in leuchtenden Farben im Nebel. Und dann sah man eine Wegkreuzung, auf der jeder Prinz auf seinem Pferd in eine andere Richtung ritt. Dann verblassten die Farben. Der Mann im roten Umhang klopfte seine Pfeife aus und stopfte sich diese in aller Seelenruhe neu. Dann zog er sie an bis sich der Rauch wieder mit der Wand verbannt.