Uhlakk im Wald

  • Uhlakk schaute das Spitzohr nach langer Zeit an "Also ist es der Wille der mich Ashdaimo sehen lässt? Hmmmmmm.... war das nun mein Wille? Oder der Wille des Willen des Ganzen?" Er schaute verwirrt drein. sicher wird er noch hinter das Geheimnis kommen, aber nicht jetzt.


    Der grüne Ork schaute in eine Fackel und dann wieder zu Naira. "Wie geht es na? Wie fühlt na sich?"

  • Das Spitzohr schwieg einen Moment und wiegte den Kopf.
    "Ashdaimo ist eine Form des Willens. Wenn du ihn siehst, dann weil ein Teil des Willens in dir erlaubt, ihm eine Form zu geben. Ashdaimo ist für dich nur durch dich - weil du ihn sehen, an ihn glauben, ihm antworten kannst."
    Sie hob die Hand, abwehrend.
    "Natürlich existiert Ashdaimo, so wie jede Form des Willens existiert. Du ERSCHAFFST nicht das, was Ashdaimo ist. Aber indem du dich mit dem Willen verbindest, der in dir ist, kannst du Ashdaimo sehen, an ihn glauben, ihm antworten - ihm die Form >Ashdaimo< geben. Das ist die Weise, wie Rituale funktionieren! Nicht weil du etwas anrufen würdest, das ganz allein außerhalb von dir selbst wäre. Sondern du kannst dem, das außerhalb von dir existiert, nur eine Form für dich und deine Handlungen, deine Rituale geben, indem du den Teil des Willens in DIR wachrufst."
    Ihre Augen verloren sich für einen Moment und sie nickte, wie um ihre eigenen Worte zu bestätigen.
    "Die Najori würden sagen, dass du inbrünstig beten und dienen musst, um die Gnade der Elemente zu erhalten für deine Rituale. Nun, die Elemente SIND Wille. Wir Lethi geben ihm aber keine unterschiedenen Formen. Wir greifen nicht darauf zurück, indem wir die Formen der Elemente oder der Urukgötter anbeten, einzeln. Stattdessen WISSEN wir, dass wir nichts sind ohne den Willen. Es ist uns keine Existenz möglich ohne dieses Wissen - würden wir nicht mehr >an die Elemente glauben<, würden wir vergehen."
    Sie fühlte bei diesen Worten Wärme in ihrem Leib und lehnte sich zurück, sich diesem Gefühl hingebend.


    "Mir geht es gut", sagte sie dann schlicht. "Ich bin etwas müde vom Tag, aber das wird vergehen. Warum fragst du?"

  • Uhlakk schaute Naira durchdringend an "Vai fragt wegen dem da!" und zeigte auf den Bauch von Naira. "Abnasra in unserem Volk werden oft komisch in den Tagen in denen sie ein bubhosh im Bauch haben!" fügte er grinsend hinzu.

  • "Ich werde NICHT KOMISCH!", sagte die Lethi entrüstet. "Wie kommst du darauf?! Ich bin auch keine.. keine... Asbrani...! Eine Lethi wird auf keinen Fall komisch! Ich bleibe genauso, wie ich bin!"
    Sie ordnete ihre Kleider und blickte trotzig zum Wald.
    "Die Teleutaji sind vollkommen geschaffen", fügte sie dann mit ruhigerer Stimme an und zog eine Augenbraue hoch, immer noch von ihm fort sehend. "Es wäre für den Stamm gefährlich, wenn wir schwach würden über diese... die Nachkommenschaft! Also ist das nicht so bei uns."

  • Uhlakk beäugte sie skeptisch.... "Afal werden sehen.... manche Abnasra... ähm.... Weibchen nehmen mehr Narung zu sich, werden hitzig oder gar aggresiv..." Der Grüne lächelte wieder schelmisch... "So wie Naira gerade trotzt...... naja.. für die vollkommene Schöpfung des Willens.... wird das aber kein Problem darstellen. Sicher nicht..." er grunze etwas belustigt und schob sich ein Stück Teigfladen in den Mund, den er sich vorher bei Kaa-Ash in der Küche abgestaubt hatte.

  • Das Spitzohr wurde zornig. Wie konnte der Stachelbeerfarbige es wagen, sie so zu beschreiben! >Trotzen!<
    Sie bereute es, ihn so nah an sich herangelassen zu haben - noch nie hatte jemand seit ihrer Jagd die Frechheit besessen, sich über sie lustig zu machen!


    Uhlakk konnte das Stirnrunzeln sehen - aber auch die Röte, die ihr ins Gesicht schoss.
    Sie fühlte sich ertappt dabei, nachgelassen zu haben... wusste sie es nicht selbst, dass sie viel zu gerne aß und lag?
    Man konnte es schon fast als Schwäche bezeichnen. Wo blieb die Kraft, von der Mahrukkaa gesprochen hatte?
    Stattdessen wurde sie von Tag zu Tag schwerer und unbeweglicher...


    "Nein, wirds auch nicht!", schnappte sie. "Und wag ja nicht, noch einmal zu sagen, ich würde trotzen! Das ist kein Trotz, sondern die Wahrheit! Schließlich isst du ja auch nicht gerade wenig, nachdem du lange nichts hattest! Genauso wars auch in Nairas Leben, die allermeiste Zeit! Du bist selbst schuld, wenn ich wütend werde - nur du allein!"
    Sie fühlte, wie die Woge sich aufbäumte - wie sie selbst alles in sich zusammenzog, um empört zu sein! Besser empört, als drüber nachzudenken, dass er vielleicht Recht haben könnte!
    Die Woge schäumte und das Spitzohr sprang auf!


    "Und nun? Willst du ihm an die Kehle dafür gehen , dass er die Wahrheit sagt? Verträgst du die Wahrheit nicht, kleiner Sturm?"
    Ihre Gedanken trafen sie wie ein kalter Hauch. Sie erstarrte und schien einen Augenblick über Uhlakk hinweg auf etwas zu lauschen.
    "Wesen, mit denen man alles machen kann, auch wenn sie es nicht wollen, nennen sich meist Sklaven oder Beute..."


    Die Lethi wechselte ihren Gesichtsausdruck von zornig zu hochmütig und stampfte kräftig mit dem Fuß auf.
    "Aber ist doch auch egal! Wie auch immer ich bin oder werde - es ist MEINE Wahl gewesen! Es ist MEIN Welpe! Es wird so sein, wie es sein soll! Und du hast geschworen Tuva zu sein - also solltest auch du damit zurechtkommen, was auch immer passiert!"

  • Der grüne Ork dachte sich schon dass Naira etwas boshaft reagieren könnte... die gezeigte Reaktion bestätigte aber seinen Verdacht.
    Uhlakk sagte ganz ruhig und gelassen "Dabru! Es ist völlig egal. Vai mag Naira wie sie ist und wird sie auch beschützen. So soll es sein und so wird es sein. Vai wird auch diese Aufgabe erfüllen."