Ein seltsamer Wanderer [Dreistätt]

  • Schwerfällig wirkte der seltsame Wanderer, der zu diesem Dorf kam. Einen langen Ast führte er als Wanderstab mit sich, doch nichts weiter was von Nutzen sein könnte für einen langen Weg. Seine Kleidung war mit Löchern gespickt, er trug keine Schuhe und ein seltsamer Geruch umgab ihn, der an faulenden Fisch erinnerte. Er war vor kurzem auf der Straße erschienen, vermutlich wanderte er zuvor durch den nahen Wald. Doch wie konnte jemand wie er diesen Marsch überleben? War diese Kreatur so verabscheuungswürdig das sich nicht einmal Tiere an ihn heran wagten? Seine Augen zuckten umher und beobachteten, sein Blick war seltsam und schwankte zwischen Wahnsinn und Erkenntnis. Er saß am Rande des Dorfes und starrte in den Himmel als würde dort die Antwort auf all seine Fragen lauern.
    "Narren!" rief er als die ersten Menschen an ihm vorbei liefen. Sie liefen einen Bogen, um bloß nicht mit diesem Mann gesehen zu werden. "Narren!"rief er erneut, lauter und energischer. "Ihr solltet dir Warnungen beachten, die Güte darin sehen und den Mummenschanz beenden!" faselte der seltsame Wanderer vor sich hin. Eine Windböe umwehte ihn, und der faulige Geruch verbreitete sich. "Narren!" rief er. "Narr ist, wer nichts auf dem Kopf trägt, aber es trotzdem Krach gibt. König der Narren ist, wer eine Narrenkrone trägt. Aber warum tragen soviele eine Narrenkrone? Die Krone ist falsch! Ha! Sie machen sich zu Narrenkönigen. Und ein Narr sein, kann ein jeder!"
    Seine Augen zuckten wild umher. Er sah hinauf zum Himmel. Ruckartig erhob er sich, warf seinen Kopf hin und her, schlug um sich, als wäre er auf der Jagd nach Fliegen die um ihn kreisen. Doch dort war nichts.
    "Eine Frau und ein Mann, beide sind Narren, doch einer hat eine Krone. Die Glöckchen leuten, den Untergang ein." brabbelte er. Dann stand er völlig gefasst da und für einen Augenblick sah man unendliche Traurigkeit in seinem Blick. Er sah sich ruhig um, blickte zum Dorf herüber. Er neigte sein Haupt und sprach:
    "Ehre den Elementen, denn sie sind unsere Schöpfer. Ehre den Kindern der Elemente, denn sie sind unsere Schöpfer. Das Ende naht, macht euch bereit. Sie hat es gesehen. Die Schuldigen werden sterben, so wird es geschehen. Die Gerechten bleiben stark, doch groß ihr Leid. Mythodea wappne dich für das Ende dieser Zeit! Sie leuten zum Ende, die Glocken der Narrenkrone, denn vergessen wurde was einst war. Eisen, Silber, Gold es sind doch nur Metalle. Am Ende bleibt die Mitte. Rettet euch!"
    Dann stürtze er zu Boden, und blieb dort liegen, von fauligem Geruch umgeben.