Die Stille

  • Wann: Nach dem Konvent in Holzbrück, Sonntags nachmittags
    Wo: Am Waldrand
    Wer: Cullach und Mahrukkaa ( andere bitte auf Anfrage)
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    Dumpf....abgeschwächt und ...einfach dumpf....oder doch leer?
    Die Habseeligkeiten zu packen, war wieder ein mal wie automatisch geschehen.
    Kam jemand in ihre Nähe , sorgte sie dafür das ihre Gefühle und Gedanken verborgen blieben.


    Jene, die sie besser kannten, wußten es. Aber nun waren zu viele Augen da, zu viele Ohren.
    Und zu viel Lärm. Das Stimmengewirr machte sie unruhig und gereizt.
    Damit jemand wußte, wo sie war meldete sie sich beim erstbesten Mitglied der Garde Walays ab.


    Anschließend floh sie vor diesen Dingen, lenkte ihre Schritte in Richtung des Waldrandes oberhalb des Lagers dse Westen - auf jenen Weg, den sie am Abend zuvor mit einem vertrauten Wesen beschritten hatte.
    Kurz verzog sich ihr Maul zu einem schmalen Lächeln bei dieser Erinnerung und wie von alleine fanden ihre Füße den Weg zu ebend jenen in ein ander wachsenden beiden Bäumen, die eine Lichtung überspannten.


    Ruhe....Vogelgezwitscher, ein leises Rauschen in den Blättern und der herbe Duft nach nassem Laub und Waldboden.


    Sich die Stirn reibend und die Augen schließend , lehnte sich die Uruk an einen der Bäume.

    Es ist besser sich selbst zu leben, als sich zu spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Teroc ()

  • So bitterlich noch des Morgens Aqua getrauert hatte, ließ der Regen doch langsam nach und war zur Mittagssonne verklungen. Schnell hatte sich alles wieder aufgewärmt und Cullách hatte die Chance genutzt noch wenige Dinge mit den geliebten Edalphi zu bereden und dann hinüber in die Stille des Waldes zu gleiten.


    Er hatte etwas am Bachlauf gesessen und hörte dem sanften Rauschen des Wassers zu. So viele Dinge waren passiert, so viele Personen waren bitterlich und aus falscher Hand gefallen. Alleine Skarr schien ihren Weg gänzlich rechtens beendet zu haben und doch schien die Welt so unerträglich klamm dieser Tage. Nur die Welt in diesem kleinen Waldstück schien unbeeindruckt zu sein und der Seher genoss das sehr.


    Nach einer Weile schlenderte er ruhig entlang des Bachgrabens und ließ sich vom kleinen Strom einfach leiten, auch wenn er dem Bach nie vorher angegangen war. Leise aber durchdringend sang Cullách einpaar Zeilen, die ihm spontan in den Sinn kamen und ohne dass er wollte, klangen viele Dinge wie Trauer, RUhe, Ungeduld, Stolz, Mitgefühl und vieles mehr mit.

  • Die rauhe Rinde im Rücken, der hoch und stark aufragend Baumstamm lehnte sie sich an und versank in Gedanken.
    Selbst ihre Instinkte waren wie betäubt, so das sie weder hörte noch spürte , dass sie nicht allein war und sich jemand näherte.


    Mühsam unterdrückte sie das Gefühl , welches dem fortbleiben von Luft in den Lungen glich, während die Erinnerungen an den Augenblick erinnerte , zu welchem die Krähe haltlos abstürzte und selbst das lauteste Tosen des Löwen nichts mehr ändern konnte.


    Mit geschlossenen Augen rutschte Mahrukkaa am Baumstamm herunter, machte sich klein zu dessen Füßen und wiegte monoton den Körper, die Klauen um den Kopf geschlungen.....


    Die Stille war gekommen und der wärmende ,vertraute Ruf würde nie wieder ertönen......

  • Cullách schlenderte ruhig weiter scheinbar, doch hatte er den Wiederhall gespürt und etwas war in der Nähe, etwas was nicht Teil des Waldes war. Etwas was einbisschen vertraut und doch fremd war.


    Der Wandernde lenkte sich weg vom Bach und umkreise die Bäume bis er die Zwei sah. Die Zwei, die wie in Harmonien ineinander übergingen in den Kronen und wo er noch Tage zu vor mit Puck seine Reise auf die Terra-Sphäre gemacht hatte. Mit einem Schmunzeln und einen eigenwilligen Bauchgefühl ging er langsam auf die Bäume zu.

  • Normalerweise hätte sie auf Cullach schon längst reagiert, seinen Geruch und die Geräusche die er machte im Laub des Waldes.


    War es Leichtsinn? So schutzlos zu sein? Oder lag es an all den Toten der vergangenen Zeit...drohte sie sich zu verlieren in dem, was auch schon anderen Kriegern vor ihr passiert war...sich hingebend und verhaften in der Vergangeheit und dem Schmerz, dem Gefühl von Leere und Verlust. Die Sinne geblendet und irritiert.


    Hin und her wiegte der Körper, schien sie Worte zu murmeln, die Cullach aber nicht verstehen konnte - so saß sie dort zwischen den Bäumen.


    Waffen konnte der Seher in diesem Moment keine sehen, aber vermutlich würde sie Dolche bei sich tragen.

    "Warum...."
    konnte er dann vernehmen, je näher er kam.


    "Eisig....weiß....kalt....blau.....und immer treu....immer treu"

  • Noch bevor er sie hörte, noch bevor er sie überhaupt erblickte, wies ihn das Gefühl zurecht und warnte ihn. Er spürte etwas voller Unruhe und uin Zerstreuung. Und als er sie hörte, wurden seine Schritte schneller, umrundeteten das Baumpaar und auch wenn seine Nähe zu Magica gerade erst wieder anfing zu heilen und stärker zu werden als je zuvor, hatte er die Weise nicht vergessen und kniete augenblicklich sich vor Mahrukkaa hin.


    Wie das sanfte Plätschern des Baches unweit, sprach Cullách zu ihr und umhüllte sie mit seiner Präsenz, vor erst ohne sie zuberühren doch ganz nah:
    "Bí cíúum, a cara.... Wer oder was plagt dich solche Qualen, a cara? Ganz ruhig, kein Panik, ich tue dir nichts. Lass mich dir helfen, was ist vorgefallen?"

  • Ihre Hautfarbe war fast wieder normal, verglich man diese mit der vor einigen Tagen.
    Fast gräulich war ihre Haut gewesen, als sie das Portal vor die Tore von Holzbrück gespuckt hatte - sie und fast alle anderen Späher die das Ratiosiegelgebiet überlebt hatten.


    Der Blick, welchen Cullach auffing , er ging regelrecht durch ihn hindurch, starr, reglos,auf etwas gerichtet das er nicht erkennen konnte.


    "Immer treu.....dabru...mit auk...besigelt mit auk....immer treu" wisperte die Stimme heiser.


    Die rechte Klaue hatte sich dort in die Kleidung gekrallt, wo darunter im Brustkorb das Herz zu finden war.
    Der Atem Mahrukkaas hörte sich an wie bei jemandem , dessen Lungen sich mit Flüssigkeit füllten...schwerfällig, gehemmt.


    Sie hielt sich selber umschlungen, hielt sich fest, das konnte Cullach spüren.
    Der Schmerz eines Verlustes überspülte ihn, doch ganz ermessbar war nicht ,was genau verletzt war oder wie tief dieses ging.


    Cullach mochte ahnen das seine Worte momentan vielleicht nicht mal dahin vordrangen wo Mahrukkaa war.

  • Seufzend grübelte Cullách einen Moment, einen einzigen, dann berührte seine rechte Hand ihre Rechte. Er fürchtete sich nicht. Er war mit mehr als nur einem Schutz umhüllt und gesichert, so ließ er seine Hand auf ihrer Klaue. Ganz behutsam berührte auch sein Inneres nun Mahrukka und waberte über sie hinweg, schlug sanfte Wellen, hinaus über die Zwillingsbäume.


    Er erschrak, er kannte diesen Schmerz. Es war nicht genau gleich, doch ähnlich. So bitter und so sinnfrei der Verlust war, so zerrissen tobte auch der Schmerz. Cullách fühlte es wie kleine Nadelstiche unter der Haut. Er verstand bis heute nicht wirklich die Uruk-Sprache, doch diesmal verstand er zu gut was "auk" bedeutete. Er teilte den Verlust, empfand ihn für das Land, wie die Uruk es für sich und andere Freunde und Gefährten der Gefallenen empfand. Gefallen durch die Eigenwilligkeit und die Hand von Blinden, die anderen den Weg zeigen und voran schreiten wollen...


    Cullách beugte sich nahe zu Mahrukka und flüsterte berührt: "Du bist nicht allein. Ihr Herz schlägt in uns weiter, in allem, auch wenn sie hinfort gerissen wurde. Ich kann Sie spüren, fort und doch hier! Ich spüre es in der Erde, ich rieche es in der Luft, ich fühle es im Wasser... "
    Stille Tränen rannen über Culláchs Wangen und tropften auf Mahrukka und ihn, benetzten die Finger der beiden Rechten, die sich immernoch berührten.
    "Fühle meinen Herzschlag, ich fühle deinen, Mahrukkaa. Lass es unserer sein und teile deinen Schmerz mit mir, hier und jetzt. An diesem Ort, nur wir zwei. Zwei Bäume, zwei Seelen, ein Herz, dessen Schläge Wellen so tief in die Welt trieb und das uns weiter tragen wird, ein Herz das so klar erleuchtet, wie die Sterne ewig funkeln, trotz aller Schatten."

  • Die Klaue, welche Cullach berührte war eiskalt. Wirkte wie hart gefrorenes Leder.
    Und dann kam die Abwehrreaktion - Widerstand gegen Cullach selber, dass was er ausstrahlte.


    Der groteskte Versuch des Körpers sich aus dem wiegen heraus zu entziehen, jedoch ohne das der Körper auch nur im Ansatz so reagierte wie er das sonst tun würde. So wurde ein Schütteln daraus, wegdrehen, den Kopf fortreißen.


    Etwas schlug krachend aneinander,splitterte ...
    Der Kontakt blieb bestehen, so das sie Cullach nicht aus kam.
    Seine Worte sickerten wie Regenwasser in den Boden.


    Kreide zog kreischend über Schiefer.
    "Was tod ist, kann niemals sterben"

  • Langsam schüttelte der Seher den Kopf, die Tränen waren wieder versiegt, denn nur weil etwas hier vermeintlich tot war, war es nicht auch gleich gänzlich gestorben. Die Gefüge dieser Welt waren anders. Er löste kurz seine Hand von der zitternden Uruk.


    Er biss sich auf die Unterlippe und hätte fluchen können. Warum musste die Magie ihm momentan versagt sein, warum hatte Siobhán ihn so astral fast zerrissen hatte. Aber es half nichts, die Vier waren nachwievor präsent in ihm und Aqua nach soviel Nähe und Zeit besonders. Wenn es Veränderung geben würde, zu damals an der Heiligen Quelle Aquas würde er es fühlen, dachte er sich.


    Tief durchatmend ließ Cullách jenen Teil seines Wesens, den Teil des Wassers sich wie Rinnsale ausbreiten. Wie Nebel umwaberte er den kleinen Platz an den Zwillingsbäumen, wog über den Waldboden, floss tief hinein, hoch hinauf, weit hinaus bis er den nahen Bach fühlen konnte. Cullách ließ die BIndung fließen, war ein Teil des klaren Stroms. Dann, nach gewisser Zeit, berührte seine linke Hand Mahrukkaas Rechte. Der Seher ließ sie den Strom fühlen, ließ den Bach in ihre Wasser, ließ sie die sanfte Woge des heilsamen Plätscherns spüren, verband sich dabei mit ihrem Teil des Wassers und blickte mit der reinen Klarheit des Wassers in sie und was geschehen war.


    Etwas durchzuckte ihn, erstarb ihm den Atem von seinen leicht-bläulichen Lippen und Bleiche setzt sich auf seine Haut.

  • Cullach suchte - und fand.
    Waberndes erfror zu filigranem, geformtem.
    Rinnsale wurden zu frostigen ,spitzen Nadeln.
    Die Woge in ihr war zu Eis erfroren, sein heilsames Plätschern drohte ebenfalls Teil dieses Gletschers zu werden, der sich wie zäh fließendes Schwarz ausbreitete.


    Und in diesem Schwarz fühlte er ..fühlte den Moment, als Creo´s Licht erstarb.

  • [Großes Sorry nochmal, hatte so viel zutun. OT-Leben schläft halt irgendwie nie.]


    So grausam die Wahrheit, so fahl das Verletze, so arg wie der Schmerz, der durch aus tief saß. Das Eisige machte Cullách dennoch nichts, denn er hatte tiefer geblickt, war weit weiter hinab geglitten, in die wohlig-klammen Hände der ewigen Tiefe.


    Denn selbst in eisiger Form war Wasser stehts noch Wasser und bahnte sich seinen Weg. So ließ sich Cullách auch nicht beirren und seine Hand blieb unbeirrt wo sie war, auch wenn er betroffen seufzte.


    "Ganz ruhig, Mahrukkaa, es tut mir so leid... Hätte ich geahnt, dass das Cr.. und das sie damit dir.. .
    Wenn du gewillt bist, mag ich dir helfen... Es zumindest versuchen, in meinem momentanen Zustand. Es wird keine Lösung sein aber vielleicht ein Anfang. Heilung braucht seine Zeit, wie ich selber vor kurzem schmerzlich erkennen musste. Doch nur wenn du es von dir aus auch willst, sonst werde ich nichts tun. Du kennst mich, du weißt, wie es bei mir gilt in diesen Dingen: Wenn man mir gibt, gebe ich auch.. Also?"