Die suche nach der Stimme...

Dimiona hatte sich nach einer halben Stunde an ihren Satteltaschen zu schaffen gemacht und etwas Salbe auf die frische Wunde am Hals geschmiert und das ganze mit einem leichten Verband abgedeckt. Als sie fertig war, blickte sie zu Ignus hinüber.

"Darf ich fragen, wo wir anfangen werden mit der Suche?"

Ignus hatte seine Wunde leichter verkraftet. Er war Schmerzen durch Feuer und Hitze gewohnt.

Zuerst reiten wir nach Osten. Heute abend werden wir uns wieder beraten...

Scheinbar wollte er auch nicht mehr dazu sagen

Dimiona zuckte die Schultern und blickte wieder nach vorne. Die nächste Zeit verbrachte sie schweigend und düstere Gedanken spinnend

Dimiona erschien äußerlich kühl und gefasst - innerlich jedoch kochte es in ihr.
Hin und wieder, wenn sie sicher war, dass Ignus es nicht sehen konnte, verengten sich ihre Augen gefährlich wenn sie ihn ansah.

Ignus ließ sich, wenn er es bemerken sollte nicht anmerken. Er blieb stets wortkarg und schien auf ein bestimmtes Ereignis zu warten.
Der erste Tag verlief so ereignislos, wie er nur hätte sein können. Ignus leinte sein Pferd an einen Ast eines einsamen Baumes in der weiten Einöde und trat zu dem Kultisten.

Wie ist eigentlich dein Name? Und aus welchem Zweck hat seine gepeinigte Lordschaft dich mit uns mitgesand?

Gleichzeitig versuchte Ignus zu erkennen, ob seine vermutung, dass er einen Kultisten des Nurgle vor sich hatte bestätigt war oder ob man ihm etwas anderes "aufgebrummt" hatte.

Dimiona hörte dem ganzen mit vor der Brust verschränkten Armen zu.
Ihr ging Ignus' sonstiges Schweigen sichtlich auf die Nerven.

Der beschreibung nach zu urteilen, die Ignus sich aus dem gestammel des Mannes zusammenrheimen konnte war, dass sie es mit einem großen Dämon des Nurgle zu tun bekamen... einem großen verpester. Kein besonders angenehmer Gedanke.

Mit zuckersüßem lächeln fragte Ignus
Kannst du uns noch einen Rat geben, wie wir den lieben, schleimigen, dicken finden können? Oder war das alles, was du weißt?

Ignus schien dabei ein wenig ungeduldig. Seine Hände öffneten und schlossen sich dabei krampfhaft

Langsam gewann Dimiona bei diesen Worten die Überzeugung, dass es für sie vielleicht besser war, keine Erinnerungen an die alte Heimat zu haben.
Allerdings konnte sie ein kleines sadistischen Lächeln nicht unterdrücken, als sie Ignus' Ungedult bemerkte

Ignus wurde das Gefühl nicht los, dass ihm ein teurer Schatz in die Hände gelegt worden war. Eigentlich hatte er ja vor den Kultisten zu töten und durch ein Ritual dessen Körper zu opfern um damit den Weg zu erfahren, aber ihm kam eine noch bessere idee...

Jetzt war Ignus plötzlich noch freundlicher als vorher (wenn das überhaupt noch ging), seine ungeduld schien allerdings wie weggeblasen. Freundschaftlich legte er dem Kultisten die Hand auf die Schulter
Mein Freund... kann es sein, dass ihr seherische Kräfte besitzt? Ist das der Grund warum ihr mitgeschickt wurdet? Keine Scheu... Wie äußern sich eure Fähigkeiten? Sind sie durch ein Geschenk gekommen oder hattet ihr schon immer eine seelische Begabung dinge zu "sehen"?

Ignus schien einen Moment lang zu überlegen. Anscheinend hatte er einen Entschluss gefasst. An Dimiona und den Kultisten gewand sagte er:

Wie lange könnt ihr noch weiter, ohne dass ihr Angst haben müsst, dass euch die Dunkelheit zu sehr einschränkt?

Da er selbst viele Jahre in dunklen Grüften die Künste der Nehekarischen Todespriester (die eigentlich Magie wirkten, sich aber nur als Priester bezeichneten um eine größere Verehrung zu erhalten) studiert hatte, wusste er, dass viele Menschen mit der Dunkelheit schwierigkeiten bekamen, die er nicht so extrem kannte

Dimiona lächelte sarkastisch

Solange das Pferd den Weg sieht soll mir die Dunkelheit egal sein

Gut... dann reiten wir weiter. Was meint ihr, welche Richtung wir nehmen sollten?
Ignus hatte diese Frage absichtlich offen an beide gestellt um dem Kultisten gelegenheit zu geben einen weiteren Tip los zu werden, falls ihm einer einfiel. Sollte das nicht so sein, würde Ignus einfach über die Ebenen weiter ins Herz des Nordens vordringen.
Noch während er sprach schwang er sich in den Sattel seines Reittiers.

Dimiona zog den Sattelgurt ihres Reittieres wieder fest und stieg ebenfalls auf.

Sie sparte sich eine Antwort, da nach ihrer Meinung nach Ignus genau wusste, dass sie zum ersten Mal in jenen Gefilden war und dazu nichts sagen konnte