Ein Auftrag für die Werft

  • Seid einigen Minuten steht ein recht jung erscheinender Mann am Hafen Exilias und lässt seinen Blick über die Umgebung wandern. Nachdem er einige Notizen in einem kleinen Buch vorgenommen hat, lässt er dieses in der Tasche seines Mantels verschwinden. Kurz rückt er das Habe an seinem Gürtel zurecht um den Wimpel, der sich dort befindet, besser sichtbar zu machen. Dieser Wimpel zeigt sich rot mit dem Hauptteil einer weiss-schwarzen Windrose in deren Ecken sich Kompassnadeln, sowie die Buchstaben "M" und "H" befinden. Nachdem er den letzten Dreck der Reise von seinem Dreispitz gewischt hat, wandert sein Blick über die Personen, die sich zur Zeit im Hafen befinden. Als er sich sicher ist, jemanden entdeckt zu haben, der im Hafen arbeitet, geht er mit offenem freundlichen Lächeln auf diesen zu.


    "Verzeiht wehrter Herr. Darf ich kurz euer Tun unterbrechen?
    Ich suche den Verantwortlichen der Werft dieser schönen Stadt. Ich soll einen Auftrag an ihn weiterleiten."

  • Der angesprochene Hafenarbeiter mustert den Mann kurz und sagt dann:
    "Ne, tut mir leid das mit der Werft weiß ich nich so genau. Aber der Mann davorn kann bestimmt helfen, der kennt sich besser mit den wichtigen Leuten aus."
    dabei deutet er auf einen Mann, der ein paar Schritte entfernt steht und die Arbeiter beobachtet. Er ist einfach gekleidet, trotzdem sieht man ihm an, das er kein einfacher Arbeiter ist.
    "Das ist der Lagermeister und der weiß hier unten gut bescheid."

  • "Habt dank für eure schnelle Hilfe."


    Nachdem er dem Hafenarbeiter einen Kupfer in die Hand gedrückt hat, wendet der Mann sich ab und geht gradewegs auf den Lagermeister zu. Kurz wartend, dass dieser grade einen Moment nicht zu konzentriert drein blickt, ergreift er das Wort:


    "Verzeiht mein Herr, ich suche die Verantwortlichen der hiesigen Werft. Man sagte mir, ihr könnt mir da weiterhelfen?"

  • Heinrich und Timeon gehen gerade an dem Fragenden vorbei. Sie scheinen nicht interessiert zu sein, als jedoch die Werft werwähnt wird, dreht sich Timeon kurz um.
    "Weiter, wir kümmern uns später darum, uns hetzt ja keiner, Timeon" ruft Heinrich ihn weiter.

  • Der Lagermeister denkt kurz nach und antwortet dann:


    "Ja, da kann ich Euch weiterhelfen. Wenn Ihr es wünscht, kann ich Euch zu dem Verantwortlichen führen; er heißt Herr Talbot und hat seine Räume hier ganz in der Nähe. Allerdings weiß ich nicht, ob er zurzeit dort ist. Er ist oft oben bei der großen Halle um Dinge mit dem Protektor und dem Verwalter zubesprechen. Unsere Werft wurde gerade erst eröffnet, müsst Ihr wissen.."

  • "Oh, das Angebot nehme ich doch gerne an. Und falls er nicht da ist, werde ich halt etwas warten müssen."


    Der Mann deutet dem Lagermeister vorzugehen.


    "Mein Vorgesetzter hat mir klare Anweisungen gegeben, dass ich erst die Stadt verlassen darf, wenn ich der Werft den Auftrag übergeben habe und Dieser bearbeitet wird."


    Mit einem Griff in die Innentasche des Mantels, holt er ein Schriftrollenbehälter hervor, um dann dem Lagermeister zu folgen.

  • Sie waren erst ein kurzes Stück gegangen, als sich der Lagermeister nochmal an den Mann wand:


    "Ihr seid nicht von hier. Darf man erfahren, von wo Ihr kommt und wie Ihr heißt?"


    Während er das fragte, war er stehen geblieben, da ein Lastkarren den Weg versperrte.

  • "Verzeiht, wo sind nur meine Manieren hin. Meine Name ist Kjell Grünau. Und ihr habt recht, ich bin nicht von hier. Wie viele Siedler komme ich von weiter her, habe aber in Mythodea noch keinen Ort gefunden den ich nun mein Zuhause nenne. Ich kam durch die Schiffe von Admiral Tares Windschreiter auf den Kontinent, in dessen Auftrag ich nun hier bin."


    Recht offen fuhr er fort:

    "Wollt ihr auch den Namen des Landes wissen aus dem ich komme? Ich kann euch aber versichern, dass ihr von diesem noch nie gehört habt. Es ist doch eher verschlafen. Ausserdem bin ich nur ein einfacher Schreiber, dass mein Ruf eh nicht über die Grenzen der Amtsstuben bekannt ist. Zum Glück kannte ich den Admiral aber von früher und nun bin ich hier, als Angestellter der Mitrasperanischen Hanse. Sehr interessantes Konzept übrigens."


    Bei der Erwähnung der Hanse tippt der Mann auf den Wimpel an seinem Gürtel.

  • "Nein danke, den Namen eurer Heimat brauche ich nicht, da ich mich außerhalb Exilias nicht besonders auskenne. Mein Name ist übrigen Tarik Fork."
    Inzwischen ist der Weg wieder frei und die beiden gehen weiter.
    "Entschuldigt meine Unwissenheit, aber von der Mitrasperischen Hanse hab ich bis jetzt noch nie etwas gehört. Ihr müsst wissen, das unser Hafen erst seit kurzem für den Handel zugänglich ist und ich mich dewegen, obwohl man das wohl erwarten sollte, nicht gut in der Schiffahrt auf Mythodea auskenne."

  • "Oh das ist nicht weiter verwunderlich. Die Hanse ist noch ein recht junges Konzept.
    Auf dem letzten Sommerfeldzug wurden erstmals Verträge geschlossen.


    Das Ziel der Hanse ist es die Binnen- und Küstenschifffahrt zu optimieren. Es ist ein Bund, in den Seefahrer mit ihren
    Schiffen eintreten können. Zusätzlich können auch Schiffsbesitzer ihre Schiffe in die Verwaltung der Hanse geben, womit sich passiv ihre
    Transportmöglichkeiten erhöhen und ihre Liegezeiten verringert werden. Letzteres unter anderem dadurch, dass die Seefahrer innerhalb
    der Hanse die Tonnage dieser Schiffe in ungenutzen Zeiten selber verwenden können. Gegen eine kleine... nennen wir es Leihgebühr.
    In diesem Zusammenhang muss ich an sich auch später noch die Person aufsuchen, die den Besitz im
    Hafenbereich regelt. Denn ebenfalls können Städte einen Teil ihres Hafens unter die Verwaltung der Hanse stellen.
    Dadurch wird natürlich ihr Hafen besonders angefahren, was die Wirtschaft der Stadt ziemlichen Aufschwung verleihen dürfte.


    Selbst Paolo Amatio empfand dieses Konzept als Bereicherung für ganz Mythodea, als die obersten Vertreter, Admiral Windschreiter
    und Vize-Admiral Tausendwasser, mit ihm Rücksprache hielten."


    Recht enthusiastisch scheint Kjell jede weitere Frage mit Freude beantworten zu wollen, während ihr Weg sie weiter ans Ziel führt.

  • "Als ich meine Reise hierher antrat, leider noch nicht. Es ist, wie gesagt, noch ein recht junges Konzept.
    Und ihr wisst gar nicht wie schwierig es ist die Verantwortlichen ausserhalb der Feldzüge zu erreichen.
    Vielen reicht es auch nicht, wenn man nur mit einem Konzept vor ihnen steht.
    Mit leeren Händen ist der Admiral nicht nach Hause gekehrt, aber es kann noch besser werden.
    Und bald wird sich das Problem hoffentlich lösen."


    Er tippt vielsagend auf den Schriftrollenbehälter.


    "Mit mehr Schiffen, werden es auch mehr Städte und somit mehr Kontore werden.
    Und es gibt zum Glück große Personen, die das Konzept unterstützen."

  • "Das hört sich vielversprechend an, ihr solltet allerdings damit rechnen, das unsere Werft euch nicht helfen kann, da sie noch nicht ganz fertiggestellt ist."
    sagt Tarik als er vor einem am wassergelegenem Gebäude stehenbleibt. Neben dem Gebäude kann man das noch nicht ganz fertiggestellten Trockendock erkennen.
    "So da wären wir, ich bring euch jetzt zum Vorsteher, in der Hoffnung das er anwesend ist."


    Damit geht Tarik voraus in das Gebäude und führt Kjell zu einer Tür weiter drinnen im Gebäude.

  • Skip Talbot, der Werftvorsteher, hantierte gerade an einer kleinen Apparatur, die auf einem kleinen Tischchen an der rückwärtigen Wand stand, als Tarik und Kjell den Raum betraten. Im nächsten Moment erstrahlte der Raum, zuvor nur schummrig, jetzt beinahe Taghell erleuchtet, in neuem Licht. Es ging ganz offensichtlich von der Apparatur aus und wenn man genau hinsah, erkannte man dort wo das Licht am hellsten war, einen Pilz, der aus sich selbst heraus zu strahlen schien.
    "Na, so ist es besser" brummte Talbot, mehr zu sich selbst, ehe er sich zu den Neuankömmlingen umwandte und fragte: "Wie kann ich helfen?"

    „Wenn Ihr es genau nehmen wollt: Man spricht es [ˈgal.vɪn]. Das e am Ende ist stumm.“ :exilia:

    Einmal editiert, zuletzt von Galwine ()

  • "Seid gegrüßt mein Herr.
    Ich bin Kjell Grünau und im Auftrag der Mitrasperanischen Hanse unterwegs."


    Mit einer Bewegung seiner Hand, deutete er auf den Wimpel an seinem Gürtel.


    "Auch wenn eure Werft noch nicht ganz fertig ist, wie ich grade gesehen habe, hoffe ich, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
    Ich wurde hierher geschickt um einen Auftrag zu überbringen, der den Bau zweier Schiffe in der Größenordnung einer Kraweel betrifft. Seid ihr da für mich der richtige Ansprechpartner?"


    Nach den Worten nahm er sich die Zeit um kurz den Blick durch den Raum wandern zu lassen. Am längsten blieb sein Blick an der Apparatur auf dem Tisch hängen. Nachdem er jedoch den innenliegenden Ursprung des Lichtes ausmachte, richtete sich sein Blick wieder auf die Person vor sich.

  • Talbot folgte der Geste und warf einen kurzen Blick auf den Wimpel an Kjells Gürtel. Er hatte schon von der Mitrasperanischen Hanse gehört und zog daher bei der Erwähnung des Bauauftrags leicht die Augenbrauen nach oben.
    "Nun, geschätzter Kjell Grünau, da seid Ihr in der Tat an den Richtigen geraten. Ich bin Skip Talbot, der Werftmeister. Und vermutlich zu eurer Freude kann ich verkünden, dass meine Werft zwar noch nicht den letzten Schliff erhalten hat, aber bereits so kurz vor der Vollendung steht, dass die ersten Holzlieferungen schon eingetroffen sind und die Gesellen schon vor einigen Tagen zur Übung bereits einen ersten Rumpf in Angriff genommen haben- diese Werft ist leistungsfähiger als es der erste Eindruck vermittelt!
    Doch ich muss gestehen, ich bin überrascht: mir war nicht bekannt,dass die Mitrasperanische Hanse eigene Schiffe besitzt, geschweige denn, sie in Auftrag gibt. Oder seid Ihr und damit die Hanse letztlich bloß Überbringer eines Auftrags für einen Dritten? Bitte erklärt es mir. Ich wüsste gerne, für wen ich arbeiten soll. Und gerade in Zeiten und Landen wie diesen, kann man nicht vorsichtig genug sein."

  • "Mit Vergnügen werd ich eure Informationen da vervollständigen.
    Die Hanse ist recht vielseitig, was Schiffe betrifft. An sich gibt es drei Arten von Schiffen innerhalb der Hanse."


    Kjell spreizte einen Finger ab.


    "Erstens, die, von der ihr wisst. Wir befahren Schiffe für Personen. Entweder mit Aufträgen der Schiffseigner selbst, oder mit eigenen. Von letzteren bekommt der Schiffseigner eine... nennen wir es Leihgebühr für die Nutzung seines Schiffes. Damit sind kostenintensiven Liegezeiten vermindert. Ausserdem übernehmen wir den gesamten Verwaltungsakt für die Eigner."


    Ein weitere Finger erhob sich in die Luft.


    "Zweitens. Natürlich hat die Hanse auch eigene Schiffe. Mit steigendem Gewinn können mehr Schiffe gebaut werden. Dies ermöglicht unseren Geschäftspartnern eine größere Tonnage an Ware zu verschiffen, als es ihnen durch eigene Schiffe vorher möglich war. Außerdem ist so der Transport ihrer Waren nicht auf die momentane Lage ihrer Schiffe beschränkt."


    Mit den folgenden Worten hebt Kjell auch einen dritten Finger.


    "Kommen wir zu Drittens. Nun, dieser Punkt betrifft nicht unbedingt den Besitz der Hanse. Aber es befinden sich auch Schiffe in unserem Bund, die von anderen Kapitänen kommen. Diese haben sich dem Bund abgeschlossen und fahren Aufträge, die wir an sie weiterleiten. Ebenso können sie aber auch auf den Fundus an Schiffen zurückgreifen, die unter dem Zeichen der Hanse fahren. Womit auch sie größe, eigene Aufträge fahren können. Aber wie gesagt, diese Schiffe gehören nicht der Hanse, fahren aber unter ihrer Flagge."


    Langsam beginnt er den Schriftrollenbehälter zu öffnen, während er fortfährt.


    "In genau diesem Fall, der mich zu meinem Besuch hier getrieben hat, geht es jedoch um einen Auftrag Dritter. Diese ehrwürdige Person hat scheinbar Interesse am Konzept der Hanse und möchte zwei Schiffe in ihre Obhut geben. Und genau diese sollen hier in der Werft gebaut werden."


    Kjell zieht eine Schriftrolle aus dem Behälter, wobei er diese behandelt, als würde sie jederzeit zwischen seinen Fingern zu Staub zerfallen können. Vorsichtig überreicht er sie Talbot.
    Schon ein flüchtiger Blick über die Siegel und Zeichen an und auf der Rolle lassen ihren Ursprung in den offiziellen Schriftstuben der Nyame des Nordens erkennen.
    Ihr Inhalt lässt sich knapp in dem Auftrag zusammenfassen, für die Hanse zwei kleinere Handelsschiffe zu bauen.

  • Etwas misstrauisch ob der Vorsicht, mit der Kjell das Schriftstück behandelte, nahm Talbot es entgegen, öffnete es und verharrte einen Moment, als er das Siegel erkannte. ZWar erzitterte er nicht vor Furcht, doch ihm lief ein Schauer über den Rücken, beim Gedanken daran, dass die Nyame selbst Auftraggeberin der ersten Schiffe sein würde, die er in dieser neuen Heimat bauen würde. Dass er diesen Auftrag nicht ablehnen konnte, war ihm klar- doch über die Konditionen gedachte er zu verhandeln.
    Er überschlug im Kopf die Kapazitäten, die er mobilisieren konnte und kam zu dem Schluss, dass die Auslieferung des ersten Schiffes bereits vor dem Feldzug denkbar wäre.
    Schließlich wandte er wieder Kjell den Blick zu.
    "Jetzt verstehe ich besser. Nun, selbstverständlich werden wir euch unter diesen Voraussetzungen gerne helfen, den Auftrag der Hanse auszuführen und die Schiffe bauen. Sagt mir: wie gedenkt die Hanse, sich erkenntlich zu zeigen?"

  • "Oh, die Hanse ist in diesem Fall wirklich nur Überbringer des Auftrags und Empfänger der Schiffe.
    Wenn ihr dem letzten Abschnitt eure Aufmerksamkeit schenkt..."


    Vorsichtig wandert sein Finger das Papier hinab, bis er den wichtigen Punkt zu erreichen scheint.


    "Da ist es. Dieser Abschnitt wird euch die Sicherheit der Zahlung gewährleisten. So wird ihre Exzellenz, die ehrenwerte Nyame, in ihrer Großzügigkeit und Weitsicht, für die Kosten dieses Auftrags aufkommen."


    Kjell zieht die Hand wieder zurück um talbot nicht weiter zu bedrängen.


    "Ich hoffe aber ebenfalls, Ihr würdet auch unter der Vorraussetzung einen Auftrag annehmen, wenn die Hanse selbst diesen anfragt. Schließlich suchen wir immer nach Werften in Mythodea, die ihr Handwerk verstehen, um auch weiterhin unsere Flotte zu verstärken."