Kaserne am Südtor

  • Wann: Anfang September
    Wer: Nur Informationsthread. Bitte keine Posts.
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    Der Schwertarm der Hauptstadt des Nordens blickte von seinem Standpunkt auf der Mauer über die angetretenen Truppen auf dem Exerzierplatz unter ihm. Grimmig gab er einem Trompeter ein Zeichen. Nach dem Tusch war es schlagartig still. Darius legte die Hände auf die innere Brüstung und stützte sich einen Moment darauf, um noch einmal eindringlich die Angetretenen zu mustern. Hinter ihm standen drei Standartenträger mit den Bannern des Nordens, der Hauptstadt und seinem eigenen Eichenblatt. Dann richtete er sich zu voller Größe auf und seine laute Stimme hallte über den Platz:


    "Männer, Frauen, Truppen der Hauptstadt." Er machte eine kurze Pause, um seine Stimme wirken zu lassen. "Mit dem heutigen Tag weht ein neuer Wind durch die Straßen der Stadt und über die Zinnen und Türme. Ich bin Darius von Adlitz-Eichenfels und die Protektorin hat mich zum Schwertarm dieser Stadt und dieses Protektorats ernannt. Damit bin ich euer oberster Befehlshaber. Ich habe mich in den wenigen Tagen seit meiner Ankunft in dieser Stadt intensiv mit den Unterlagen der Stadtverteidigung beschäftigt und sie für unzulänglich befunden. In den kommenden Wochen werden intensive Änderungen eingeführt werden, um den Schutz der Stadt zu verstärken, die Truppen zu differenzieren, die Ausbildung und die Moral der Männer zu verbessern.


    Ich habe viele Jahre lang Truppen angeführt und in scheinbar aussichtslosen Situationen gefochten. Dass ich noch hier stehe, sollte Zeichen genug dafür sein, dass ich sie überlebt und gemeistert habe. Ich weiß wovon in spreche und ich weiß was ich tue. Das Kriegshandwerk habe ich von der Pike auf gelernt. Ich bin kein feiner Pinkel, der den Krieg nur aus Büchern oder vom Feldherrenhügel aus kennt, sondern ich habe mit Soldaten wie euch im Schlamm kampiert, Dreck gefressen und eigenhändig meinen Feinden den hässlichen Schädel eingeschlagen. Ich habe für das gekämpft was mir wichtig war. Meine Heimat. Und jetzt bin ich hier und dies ist meine neue Heimat, für die ich bereit bin zu sterben. Und nichts mehr oder weniger erwarte ich von euch.“


    Er stieg eine Treppe zu den Truppen hinab, während er redete. Dann schritt er an der vordersten Reihe entlang, blickte vielen jungen Männern in die Augen, viele unsicher, viele ängstlich. "Ihr haltet euch für Soldaten? Sag mir Soldat, was macht dich zu einem guten Soldaten?" Der junge Mann zögerte: "... dass ich mit meinem Schwert umgehen kann?" Darius ging einen Schritt weiter zum nächsten Mann: "Was macht dich zu einem guten Soldaten?" "... dass ich für die richtige Sache kämpfe." Darius ging wieder ohne eine Antwort einen Schritt zum Nächsten weiter: "Und was macht dich zu einem guten Soldaten?" „… dass ich den Elementen dienen will.“


    Vor dem nächsten blieb er stehen: "Gib mir dein Schwert, Rekrut." Er fuhr mit dem Finger die Klinge entlang, betrachtete sich das Schwert gegen das Licht der Sonne und überprüfte die Festigkeit des Pariers. "Diese Klinge ist schartig, angerostet und stumpf. Deine Schuhe sind dreckig und abgeschabt und dein Wappenrock ist ausgefranst. Kümmere dich darum." Er erhob seine Stimme, während er wieder zu einer erhöhten Position zurückkehrte: "Soldaten von Paolos Trutz, ich bin niemand der euch drangsalieren will. Ich habe oft genug unfähige Anführer erlebt, die ihren Spaß daran hatten Soldaten zur eigenen Belustigung unsinnige Aufgaben erledigen zu lassen. Ihr seid Soldaten der Hauptstadt des Nördlichen Siegels, Beschützer des Glanzes des Nordens. Ich erwarte von euch nicht mehr und nicht weniger, als die Besten zu sein.


    Eine stumpfe, schartige Waffe hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern mit dem Tod. Eurem eigenem und dem von hunderten von Menschen in der Stadt. Die Sauberkeit eurer Stiefel hat nichts mit Schönheit zu tun, sondern damit, dass die Stiefel länger halten und ihr schneller unterwegs seid. Eure Wappenröcke haben nichts damit zu tun, dass ihr daran eure nassen Hände abwischt, sondern damit, dass ihr als Soldaten von Paolos Trutz zu erkennen seid.


    Was ich von euch erwarte, sind an ihren Waffen, hervorragend ausgebildete Soldaten. Ich erwarte körperliche Fitness. Ich erwarte Mut, Stärke und Pflichtbewusstsein. Und ich erwarte absoluten Gehorsam gegenüber meiner Person und gegenüber den von mir erwählten Befehlsgebern.


    Zuwiderhandlung wird in Zukunft sehr hart bestraft werden! Bestechlichkeit werde ich nicht dulden. Wer dabei nachweislich erwischt wird Gelder anzunehmen, wird seines Lebens nicht mehr froh werden. Aber: Ich werde dafür Sorge tragen, dass jeder Soldat gut, ordentlich und regelmäßig zu Essen bekommt. Ich werde dafür Sorge tragen, dass ein jeder Soldat gut gekleidet und ausgerüstet ist. Ich werde dafür Sorge tragen, dass jeder Soldat rechtzeitig seinen Sold und bei pflichtgerechtem Dienstende eine angemessene Pension erhält. Und ich werde dafür Sorge tragen, dass treue, verdiente und tatkräftige Männer unabhängig ihrer Herkunft und ihres Standes in der alten Welt, einen Aufstieg erleben. Pflichtbewusstsein, Mut und Stärke sollen belohnt werden.


    Ihr habt eine Verantwortung. Eine Verantwortung vor den Menschen dieser Stadt, die sich auf euch verlassen.


    Ihr seid hier um eure Heimat zu schützen. Jedem, dem diese Verantwortung zu viel ist, biete ich jetzt noch die Möglichkeit zu gehen. Dort ist das Tor der Garnison.“


    Niemand rührte sich in diesem Moment. Betretene Stille waberte durch den Hof, bis Darius fortfuhr. „Soldaten von Paolos Trutz. Dies ist eure Stadt. Der Norden ist eure Heimat. Für den Mut, für die Freiheit und für den Norden! Macht mich stolz!"


    Ein Jubel brandete durch die Mengen während Darius den nächsten Turm hinabstieg und die Kommandanten der Truppenteile zu sich beorderte.




    Darius betrat sein Arbeitszimmer in der Kommandantur. Zwei Adjutanten nahmen ihm die schweren Plattenschultern mit den großen Klingenbrechern und die Beinschienen ab und halfen ihm aus der schweren schwarzen Kettenrüstung. Er hasste die schweren unhandlichen Teile, die seine Bewegung einschränkten, abgrundtief. Aber für die Männer dort draußen hatte er bei der Ansprache heute deutlich als Anführer zu erkennen sein müssen. Er hängte sein Schwert an einen Haken an der Wand hinter dem großen Schreibtisch aus Eichenholz. Dann ließ er sich von einem Adjutanten eine Schüssel mit frischem Wasser und ein Tuch bringen, wusch sich die Hände und das Gesicht und trocknete sich ab.


    Ein Adjutant betrat den Raum: "Schwertarm! Die Stabsoffiziere sind anwesend."Darius strich einen Moment gedankenverloren über das schwere Eichenholz der Schreibtischplatte. "Danke. Ich werde gleich da sein."


    Ein Oberst, fünf Hauptleute und zwei Rittmeister standen in der großen Kommandanturhalle, deren Wände grün-weiße Banner schmückten, abwechselnd mit dem Wappen des Nordens und dem Wappen der Hauptstadt verziert. Große offene Fenster erhellten den Raum, der groß genug war, um einer Truppe aus 500 Mann Platz zu gewähren. Drei große Kandelaber hingen von der Decke und an der Wand waren ringsherum Fackelhalter angebracht. In die Mitte des Raumes hatte Darius einen großen Tisch räumen lassen. Eine Ordonanz reichte dem Stab gerade Gläser mit Gewürzwein. Ein Adjutant stand neben dem Tisch, Kartenrollen unter dem Arm.


    Darius trat aus dem Gang, der zu seinem Büro führte, in die Halle. Sein Schwert hing wieder an seiner Seite. Er hatte die Anwesenden bereits einen Moment aus dem Schatten beobachtet, um sich ein Bild von ihnen zu machen. Schon die vergangenen Tage hatte er Erkundigungen über sie einziehen lassen und alte Berichte intensiv studiert. Einigen würde das Ergebnis dieses Gesprächs nicht sonderlich gut gefallen.


    "Meine Herren." Sofort kam Ruhe in die Gespräche und fast alle nahmen bei Darius Stimme unweigerlich Haltung an. Nur der Oberst lehnte bequem am Tisch und drehte sich mit einem breiten Grinsen um, als er Darius' Nahen hörte. Er nahm den jungen Ritter nicht wirklich ernst, der da in sein Revier eingedrungen war. Insgeheim war er davon überzeugt, dass es sich dabei nur um eine Liebelei der Juristrix Maxima handelte, auch wenn das vernarbte Gesicht nicht so ganz ins Bild passen wollte, aber was kannte er schon die Vorlieben der Damen heutzutage. Er würde den jungen Emporkömmling schnell in die Schranken weisen. Er ging weiter grinsend auf ihn zu und streckte Darius die Hand entgegen: "Ich bin..." "Ich weiß wer Ihr seid."Darius ging geradewegs an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.


    Er trat an den großen Tisch. "Ich habe Euch zusammenrufen lassen, um Klarschiff zu machen. Aufzuräumen mit Vorurteilen, schiefen Machenschaften und Verfehlungen. Ich werde hart durchgreifen. Und ich mache keine Unterschiede zwischen einem einfachen neuen Rekruten und einem Offizier.


    Und deswegen…" Er machte eine schicksalsschwangere Pause: "Vigiles. Nehmt den Oberst und den Rittmeister fest. Sie werden angeklagt, zur eigenen Bereicherung, Gelder aus der Regimentskasse entwendet zu haben. Außerdem Annahme von Geldern und Anstiftung von Untergebenen zur Bestechlichkeit, sowie willkürliche Misshandlung Untergebener. Außerdem halte ich beide nach intensiver Beobachtung nicht für geeignet ihre Truppen ordentlich zu führen und ein gerechtes Regiment zu halten."


    Mehrere Soldaten kamen aus den Schatten der Gänge der Kommandantur. Der Rittmeister, den Darius' Aussage vollkommen überrumpelt hatte, wurde von Drei Soldaten ergriffen. Zwei Soldaten versuchten den Oberst zu greifen, dem die Zornesröte ins Gesicht schoss: "Wie könnt Ihr es wagen? Was erlaubt Ihr Euch! Ich bin Oberst Kalein Fain. Nehmt eure dreckigen Finger von mir ihr Schweinehunde." Er versuchte sich loszureißen. "Ich habe dem Norden immer treu gedient. Ich hab Paolos Trutz immer treu gedient. Ihr habt keine Beweise für Eure Anschuldigungen."


    "Da irrt Ihr gewaltig." Eine schneidende Stimme erfüllte den Raum, als durch den Haupteingang eine Gestalt im grün-weißen Offiziersornat trat, an deren Gürtel ein breites Band hing, auf dem deutlich zu lesen war: Iure et Lege. „Die Beweise sind eindeutig und Ihr könnt Euch gerne davon überzeugen, Fain.“ Mit einem Schwung warf er mehrere Briefe auf den Tisch, die er unter seinem Mantel hervorgezogen hatte.


    "Herrschaften." Darius' Augen waren hart und unnachgiebig. "Darf ich Ihnen meine erste Neuerung in den Reihen des Heeres von Paolos Trutz vorstellen? Auf mein Anraten, wurde die Position des Quästor Militaris geschaffen, um dem Gewäsch, das sich bisher Militärjustiz genannt und der Willkür der Offiziere freie Bahn gelassen hat, Einhalt zu gebieten. Erst gestern musste ich mit ansehen, wie einem Soldat von einem hohen Offizier persönlich mit einer Peitsche das Fleisch vom Rücken geschlagen wurde. Als ich mich erkundigte, weshalb das geschehen war, erfuhr ich, dass der Soldat fast taub ist und das Nahen des Offiziers überhört hatte. Ich habe Verständnis, dass Insubordination bestraft gehört. Aber das kann man ganz anders lösen.


    Wenn einem Offizier danach ist, seine sadistischen Leidenschaften auszuleben, dann bin ich davon überzeugt, dass seine Exzellenz Walays von Rabenschrey sich über jeden Mann an der Front gegen die zweite Schöpfung freuen wird. Und jeder der sich verpflichtet fühlt, wird ein Empfehlungsschreiben von mir mitbekommen, … für die erste Schlachtreihe." Darius stützte sich auf die Eichenplatte des Tisches, lehnte sich weit nach vorne und sah den Offizieren tief in die Augen. Sein Blick war stechend, und er nahm mit innerer Genugtuung wahr, wie einer der Hauptleute bei jedem seiner Worte, die wie Peitschenhiebe fielen, zusammenzuckte.


    Darius wusste genau, dass auch die anderen Stabsoffiziere Dreck am Stecken hatten. Keiner hatte eine reine Weste. Doch konnte er nicht den gesamten Führungsstab auslöschen. Er musste ein Exempel statuieren und hoffen, dass die anderen daraus lernten. Früher oder später würde er sie durch fähige Leute ersetzen, die ihre Treue und ihre Befähigung bewiesen hatten, aber solange musste er denjenigen vertrauen, die bisher die Armee dieses Protektorats kommandiert hatten.


    Diesen Moment nutzte Fain, um sich loszureißen und sein Schwert zu ziehen. Wie ein Schutzschild hielt er es vor sich und alle anderen damit auf Distanz. Die Vigiles griffen nach ihren Schwertern, doch Darius' eisige Mine und zornige Handbewegung lies sie Inne halten. Langsam zog er sein Bastardschwert aus der Scheide und trat um den Tisch herum.


    Im Raum war es still, nur das zornige Atmen Fains war zu hören. Schweiß stand auf seiner Stirn und die weit hervorgetretenen Adern an den Schläfen pochten. "Nach allem was ich von euch gehört habe, Kalein Fain, ward ihr nie im Feld! Euer Schwert ist so blank und makelfrei, wie am ersten Tag, als ihr es von Eurem Vater bekamt." Fains Augen traten hervor. "Das ist eine Lüge! Welcher Bastard hat das erzählt? Ich mach ihn kalt!"


    Darius stand ihm nun gegenüber: "Ihr habt noch eine letzte Chance Fain, legt das Schwert jetzt nieder... Jetzt!" Eine, zwei, drei Sekunden verstrichen, in denen dem Oberst der Schweiß in dicken Tropfen sein puterrotes Gesicht hinablief. Dann griff Darius sein Schwert fester und trat einen Schritt vor. Fain war kein schlechter Kämpfer, ausgebildet von den Waffenmeistern seiner Zeit, aber Darius kämpfte auch nicht den sauberen Stil eines Adelsduells. Nachdem er mit einem harten Schlag Fains Klinge zur Seite geschlagen hatte, trat er mit dem Stiefel nach dessen Knie und platzierte seinen Ellenbogen in dessen Gesicht. Fain taumelte mit blutiger Nase und aufgeschlagenen Lippen zurück. "Bastard!" spukte er Blut auf den Boden. Darius' Lippe zitterte, tief atmete er ein. "Ihr solltet darauf achten, wen Ihr beleidigt." Fain grinste fies, als er sein Schwert als Oberhau gegen Darius' Kopf lenkte, der den Schlag jedoch auf halber Strecke mit seiner Klinge abfing, mit der Rechten das Heft losließ, sie zur Faust ballte und seinem Angreifer mit voller Wucht in die Magengrube donnerte. Als dieser keuchend zusammensackte, stellte Darius seinen linken Stiefel auf Fains' Schwert und stieß ihn mit einem Tritt des rechten Stiefels auf den Boden: "Kalein Fain, ich enthebe Euch Eures Amtes und Eures Besitzes und übergebe Euch der Justiz von Paolos Trutz. Quästor! Führen Sie den Mann ab. Ich will ihn nie wieder sehen. Und vergesst nicht den Rittmeister!" Er striff das Blut mit einem Tuch von der Klinge, bevor er sein Schwert wieder in die Scheide steckte. "Der Rest versammelt sich um den Tisch. Ich will kein Blatt vor den Mund nehmen! Ihr steht alle auf dem Prüfstand. Jeder Soldat der Truppen von Paolos Trutz steht ab heute auf dem Prüfstand.


    Herrschaften, eine Änderung habe ich Euch bereits vorgestellt. Hier sind weitere: Ich werde die militärische Gliederung verändern. Die Truppen werden neu unterteilt werden und eindeutige Aufgaben erhalten. In Zukunft wird es folgende Waffengattungen geben: Armbrustschützen. Ihre Position ist stets auf den Wehranlagen. Sie unterteilen sich in Schützen und Nachlader, abhängig vom Dienstalter. Immer zwei bilden eine Armbrustschützeneinheit. Schwert und Schild teilt sich mit den Stangenwaffenträgern die Wacht über die Wehranlagen und das Patroullienlaufen in der Stadt. Die Straßenpatroullien sind auch Nacht, Torwachen und Feuerwehr. Kavallerieeinheiten agieren außerhalb der Stadt und überwachen das Umland. Das Personal für Belagerungswaffen wird fest einem Gerät auf der Mauer zugeteilt für das es verantwortlich ist.


    Für eine weitere Truppengattung werde ich in Kürze Soldaten auswählen."
    "Rücken die Truppen von Paolos Trutz aus, um sich der Armee des Nördlichen Siegels anzuschließen, bin ich der Anführer der Truppen. Die Truppe wird unterteilt in selbstständig agierende Gruppen, die von jeder Truppengattung Einheiten enthält. Die Infanterie besteht halb-halb aus Schwert-Schild und Stangenwaffen. Dahinter folgen Schützen und Feldgeschütze mit dazugehörigem Personal. Die Kavallerie sorgt für die schnelle Aufklärung des Umlandes. Jeweils ein Leutner führt eine solche Gruppe an, die Truppengattungen im Glied werden jeweils von einem Feldner geführt. Auf diese Weise ist jede Gruppe eine autarke Kampfeinheit, die frei im Feld agieren kann, während einer Schlacht sich jedoch schnell in die großen Reihen eingliedern lässt.


    Es gibt eine sechste Truppengattung, die in einem eigenen Glied steht und keine spezielle Ausbildung erhalten, da das Leben dieser Männer ihre Ausbildung ist. Diese Truppe besteht aus Jägern, die mit Langbögen bewaffnet sind und frei bewegliche und selbstverantwortliche Scharfschützeneinheiten im Feld darstellen. Sie besteht aus handverlesenen Spezialisten.


    Ich bin ein Freund der schnellen Kriegsführung. Einen guten Soldaten macht in meinen Augen auch nicht die Fähigkeit aus mit einer Waffen umgehen zu können, sondern täglich vierzig Meilen marschieren zu können und dann noch schlachtbereit zu sein. Die Truppen von Paolos Trutz werden im Feld sich nicht von einem Tross abhängig machen und durch seine Langsamkeit aufhalten lassen, sondern eigenes schweres Marschgepäck dabei haben. Mobilität gewinnt Kriege, meine Herren. Deswegen wird jeder Soldat täglich üben. Ich will fitte Soldaten, schnell, stark, hart, zäh.


    Ich hab jedem Offizier einen Dienstplan und Aufgabenbereiche übertragen.“ Er ließ sich von dem Adjutanten mehrere Mappen reichen, die er nacheinander den Offizieren aushändigte. „Machen Sie sich damit vertraut und setzen sie sie so schnell wie möglich um.“